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FKS-Modellbau Gerd Gehrmann

THEMA: Epoche III-Outfit für grüne einäugige GFN-141

THEMA: Epoche III-Outfit für grüne einäugige GFN-141
Startbeitrag
- 27.07.12 01:00
Moin,

wir blenden kurz zurück ins Jahr 2010. Leichtsinnig ließ ich seinerzeit im Thread zur grünen GFN-141
( http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=500939 ) in #15 verlauten, dass ich geplant habe, sie in eine Epoche III-Version umzustricken. In #19 versprach ich, Bilder zu liefern, wenn die Lok fertig sei.

Nun, ganz fertig ist meine Epoche III-Version noch nicht, aber viel fehlt nicht mehr. Daher traue ich mich nun, den gegenwärtigen Stand vorzustellen. Ziel war die Nachbildung der E41 072, die im April 1959 als erste grüne E41 in Dienst gestellt wurde.

Als Ausgangspunkt hielt also die grüne einäugige Epoche IV-Maschine her. Zunächst wurden die Lichtleitstäbe nebst Führerstandsinneneinrichtung herausgenommen. Zum Ausbau der Fenster wurden die Türfenster mit einem Holzzahnstocher (hinterläßt keine Kratzer) vorsichtig nach innen gedrückt, wodurch sie aus den Fensteröffnungen ausklipsen. Dann ließen sich die Frontfenster nach innen drücken, wodurch die Fensterspritzlinge herausfielen.

Die Entfernung der Reste der nicht besonders griffesten Beschriftung war eine leichte Übung. Sie ließ sich mit dem Finger wegrubbeln, ohne das der darunterliegende Lack Schäden nimmt oder Scheuerstellen auftraten. Die silberne Farbe auf den Türfensterrahmen ließ sich durch Abschaben mit einer Rasierklinge entfernen. Anschließend wurde das Dach abgeräumt. Auch das war keine große Hürde. Die Isolatoren und die Pantographentraversen ließen sich von innen mit einem Zahnstocher vorsichtig herausdrücken.

Dann ging es an die Umlackierung des Daches. Zunächst wurde die Regenrinne mit einem silbernen Lackstift (Edding 780) nachgezogen. Die Kehle der Regenrinne zum Dach lieferte einen brauchbaren Anschlag für die feine Spitze des Stiftes. Das ging "frei Hand" ganz gut, wobei ich den Unterarm auf einem Kissen abgestützte und die Bewegung nur aus dem Handgelenk kam. Das Gehäuse der oberen Stirnlampe wurde mit Tamiya TS30 silver leaf mit einem feinen Pinsel lackiert. Damit waren die kritischen Stellen erstmal sicher und sauber versilbert. Nach dem Trocknen habe ich dann abgeklebt und zwar so, dass die Regenrinne mitabgeklebt war und somit garantiert keine Farbe unter die Regenrinne und zwischen die Seitenwandlüfter laufen konnte. Die eigentliche Dachlackierung wurde mit der Tamiya TS30-Sprühdose ausgeführt. Für mich kam Tamiyas silver leaf dem Weißaluminium des Vorbildes hinreichend nahe. Dann wurde das Dach wieder mit der Dachausrüstung bestückt (Vorsicht beim Hauptschalter, der kann abbrechen. q.e.d!) und Fenster sowie Lichtleiter eingesetzt.

Die neue Beschilderung wollte ich ursprünglich mit Decals ausführen, aber Udo K. hatte mir einen Floh mit Ätzschildern von Beckert-Modellbau ( http:// www.beckert-modellbau.de ) ins Ohr gesetzt. Es war eine gute Entscheidung, mich darauf einzulassen. Die Schilder sind spitzenmäßig und ihren Preis absolut wert. Herr Beckert lieferte die Schilder überaus schnell.

Für das Anbringen der Schilder habe ich streng nach der Beckert´schen Anleitung
( http://www.beckert-modellbau.de/html/klebehinweise.html ) gearbeitet, was sich zusammen mit Udos Hinweisen (s.u.) problemlos und erfolgreich gestaltete. Unter dem Schild herausquellender überschüssiger Klebstoff ließ sich mit einem Zahnstocher nach ca. zwei Minuten rückstandsfrei und ohne Lackschäden wegrubbeln. Bei den kleinen, aber deutlich lesbaren BD- bzw. Bw-Schildern für die Beheimatung kam ich allerdings an meine Grenzen. Ohne Brille und Lupe hätte ich sicherlich mindestens eines der Schilder auf dem Kopf stehend angebracht. Hilfreich war dabei der Tipp von Udo K., die kleinen Schilder mit einem angefeuchteten Zahnstocher aufzunehmen, um sie so leichter platzieren zu können.

Aktuell stehen noch die Schilder für die Gewichtstafeln und die Herstellerschilder aus. Kommen Schilder, kommen Fotos...

Darüberhinaus reizt es mich noch, die obere Stirnlampe in ihrem Durchmesser den unteren Lampen anzupassen, wie es bei Auslieferung der Loks der Fall war. Theoretisch ist die Vorgehensweise klar. Aufbohren, Messingrohr passenden Durchmessers einsetzen, lackieren, fertig. Aber praktisch ist die Angst größer, es zu verpfuschen, also lasse ich es.

Gruß, Carsten

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Hallo Carsten,

wenn ich auch Epoche IV fahrer bin, jepp die hätte ich auch gerne

Glückwunsch zu deinem gelungenem Umbau, gefällt mir absolut und sieht top aus!

Grüße Andreas
Hallo Carsten,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Aber praktisch ist die Angst größer, es zu verpfuschen, also lasse ich es.


Feigling!

Im Ernst: Ich denke, das Lampengehäuse wäre auch nicht das richtige für eine größere Lampe, und die Lok sieht doch auch so super aus.
Vor allem die Fummelei mit den Schildern hat sich voll gelohnt.

Schöne Grüße
Christian

Hallo Carsten,

klasse Arbeit.Was mir fehlt ,ist anhand von 2 Bildern jetzt der Vorher-Nachher Effekt.
Kannst du solche Bildervergleiche noch einstellen,oder hast du die Lok im Ursprungszustand nicht fotografiert?
meine Anerkennung

wolfgang(berlin)
Hallo Carsten,

Eine Frage aber: m.W. kam Chromoxidgrün bei die Bundesbahn als Kastenfarbe erst 1962 zur Anwendung, 1959 sollte es noch Flaschengrün gewesen sein. Wie ist nun die Fleischmann-Lok lackiert?

VG
Horia
Moin zusammen,

vielen Dank für die wohlmeinenden Kommentare.

Zitat

Feigling!

das kann man durchaus so stehen lassen Lieber ein guter Kompromiß als ein verhunzter Versuch, das Original zu treffen. Diese Ausrede gilt allerdings nur für meine eigenen Basteleien, von einem Großserienhersteller erwarte ich mehr.

Vorher/nachher-Bilder (s.u.) habe ich jetzt nachträglich komponiert. Es sind leider nur drei geworden, vom Original habe ich nur sehr wenige passende Bilder gemacht.

Zitat - Antwort-Nr.: 4 | Name: Horia

Eine Frage aber: m.W. kam Chromoxidgrün bei die Bundesbahn als Kastenfarbe erst 1962 zur Anwendung, 1959 sollte es noch Flaschengrün gewesen sein.


Deinen Hinweis kann ich für die E41 präzisieren. Die Loks E41 072 (Abnahme Apr. 1959) bis E41 435 (Abnahme Jul. 1967) wurden in flaschengrün abgeliefert [aus: Roland Hertwig, Werner Streil: Die Baureihe E 41 - Entstehung, Technik und Einsatzgeschichte. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-241-6].

Zitat

Wie ist nun die Fleischmann-Lok lackiert?


Mit einer RAL-Farbkarte kann ich leider nicht vergleichen, nur mit den Elitafarben flaschengrün und chromoxidgrün. Die Lackierung der einäugigen 141 trifft keinen der beiden Farbtöne, sondern liegt irgendwo dazwischen. Der Vergleich mit anderen Modellen ergibt ein ähnliches Bild. Die Hobbytrain E40 005 (flaschengrün) ist etwas dunkler, die GFN-141 mit Doppellampen (chromoxidgrün) ist etwas heller als die RoFl-141 mit Einzellampen. Leider werden die Farbunterschiede auf den Bildern (s.u.) nicht so deutlich. Meiner Meinung nach wurde auch bei der RoFl-141 mit Einzellampen der weit verbreitete Ansatz verfolgt, bei Modellen die RAL-Farbtöne aufzuhellen. Ich sehe den Farbton als ein aufgehelltes RAL 6007 (flaschengrün) an. Korrekterweise wäre der Farbton wohl als RoFl-grün zu bezeichnen

Von dem Wunsch nach RAL-konformen Lackierungen habe ich mich schon lange verabschiedet. Diese Diskussion hatten wir im Forum ja schon mehrfach und ich möchte sie auch nicht wieder aufwärmen, da eigentlich schon alles gesagt ist.

Gruß, Carsten

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Hallo,
das Oxidgrün wurde, nach meinen teuer erkauften Unterlagen,
bereits 1959 bei Neubaufahrzeugen angewendet.
Die Umlackierungsaktion des laufenden Wagenparks dauerte Jahre.

Wenn man heute Farbe aus der Portokasse bezahlt,
wäre es damals wirtschaftlich unverantwortlich gewesen.
Die Menschen ernährten sich noch aus ihren eigenen Gärten,
und hatten Kleinvieh. Die Städte aus Trümmern aufgebaut...

Hans-I.

Hallo,

Was nun?

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Die Loks E41 072 (Abnahme Apr. 1959) bis E41 435 (Abnahme Jul. 1967) wurden in flaschengrün abgeliefert [aus: Roland Hertwig, Werner Streil: Die Baureihe E 41 - Entstehung, Technik und Einsatzgeschichte. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-241-6].



Der EK-Buch zum "Knallfrösch" habe ich auch gelesen.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

das Oxidgrün wurde, nach meinen teuer erkauften Unterlagen,
bereits 1959 bei Neufahrzeugen angewendet.



Um welche Unterlagen handelt es sich? Höffentlich nicht um Sammelheften à la Lokvogel/Sölch wo keine einzige Primärquelle genannt wird und wo man Hinweise auf Internetforen macht...

fragt
Horia
LOL!!

Die habe, nach dem ich den Druckluftschalter "gereinigt" hatte, aus der BW-Werkstatt quasi "weggetragen".

Hans-I.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

nach dem ich den Druckluftschalter "gereinigt" hatte



Das war gut!
(beantwortet aber die Frage nicht)
Moin Hans-I.,

ich würde mich freuen, wenn du bitte noch etwas mehr Infos zu deinen Unterlagen mitteilen könntest. Sind das offizielle Schreiben?

Mich interessiert es, weil die von mir in #5 genannte Quelle die einzige mir bekannte ist, in der flaschengrüne E41 erwähnt werden. Dagegen gibt es diverse Fundstellen, die nur von chromoxidgrünen E41 schreiben (z.B. Eisenbahn Journal 7/2006 - Artikel von K. Koschinski: Lokjubiläum: 50 Jahre DB-Einheits-Elloks).  W. Berghoff verneint auf http://www.berghoff.net/modellbahn/index.php?o...biiivi&Itemid=60 die Existenz flaschengrüner E41. Beiden Übersichtsartikeln fehlen allerdings Angaben zu  (Primär-)Quelle. Ich lasse mich ja durchaus überzeugen, nur hätte ich dann gerne seriöse Belege.

Gruß, Carsten
Moin,

jetzt sind auch die restlichen Schilder an meiner E41 dran. Das war meine erste Aktion mit Ätzschildern und ich könnte mich daran gewöhnen, in Zukunft beim Basteln statt Decals überall dort Schilder zu verwenden, wo beim Vorbild welche angebracht waren.

Loknummern, DB-Kekse und BD/Bw-Schilder sind von Beckert-Modellbau, Fabrikschilder und Bremsgewichtetafeln lieferte Kuswa. Meine grüne Epoche III-E41 ist fertig, also wird Fleischmann diese Ausführung sicherlich in Nürnberg als Neuheit vorstellen

Gruß, Carsten

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Hallo Carsten,

ich finde sie großartig, Deine E41, klasse Arbeit.

Und selbst wenn Fleischmann die Ausführung bringen sollte: Erstens ist die Wahrscheinlichkeit > 80%, dass die da wieder irgendeinen Bock schießen und zweitens, sollte es ihnen gelingen, das zu vermeiden, sieht sie mit Sicherheit schlechter aus als Deine mit den Ätzschildern.

Andererseits fände ich es nicht schlecht, wenn Fleischmann noch was mit der Gehäuseform anfangen würde. Mir wäre es allerdings am liebsten, sie würden sie nochmal ändern, die Regenrinne käme weg und dafür Düsenüfter dran ...

Viele Grüße,

Udo.
Hallo Allerseits,

zum Thema Flaschengrün / Chromoxidgrün auf der E 41 hab ich noch folgendes gefunden:

http://www.bahnstatistik.de/RAL.htm

und dann zu Flaschengrün scrollen. (1953 - 1959 Lokkästen von E41, ... etc) Leider ohne weitere Quellenangabe.

Gruß, Ralf


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