THEMA: Verkabelung-Literatur?

Schau mal hier auf der linken Seite unter "Literatur" und suche nach dem "Alb Verlag". Die haben da eine ganze nette Buchreihe über Modellbahnen. Dort ist auch ein Buch zu haben über "Modellbahn-Elektrotechnik".
Das solltest du dir mal anschauen.

Evt. solltest du doch auch noch mal eine Inventur (kein Problem als BWL´er) über deine Lötkenntnisse machen.
Ein Batzen Zinn ist hier reichlich viel!
obwohl, ein Batzen Bier ist eigentlich wenig .......

Gruß,
Günter

Lieber Thomas!
Also erstmals etwas Grundsätzliches zum Thema.
Kräftig Heizen und einen dicken Batzen Lötzinn drauf ist so ziemlich das Schlimmste was du machen kannst

Fragen:
Welche Größe hat (oder soll) deine Anlage (haben)?
Wieviele Blöcke oder Stromabschnitte hast du?
Wieviele Verbraucher (Loks, beleuchtete Wagen) wirst du gleichzeitig betreiben?
Wieviele sonstige Verbraucher (Signale, Weichen ect.) hast du?

Und Schlußendlich die alles entzweiende Frage - analog oder digital?

Wenn du dir und uns diese Frage beantwortet hast, können wir dir helfen
Ansonsten empfehle ich dir ein Elektrotechnik-Colleg ))


LG, Herkules

Danke schonmal.

Das mit dem Batzen Lötzinn=fetter Fehler habe ich schon bemerkt. Hält allerdings trotzdem erstaunlich gut.

Ich baue mehr oder weniger Module (d.h.3-4 Bahnhöfe/Ortschaften), dazwischen einfache Verbindungen auf den Boden geknallt (auch fetter Fehler, aber für Kids machts viel mehr Spass, weil sie selbst immer wieder neue Strecken zwischen den Bahnhöfen bauen können.

Momentan geht es nur um das Modul Hauptbahnhof (Digital, 15 Weichen, 5 Züge, Stadt mit Beleuchtung, keine Blöcke). Mir geht es um konkrete Fragen wie:
* Ringleitungen ja, aber wie anzapfen (Löten, Steckleisten, Stecker...)
* Versorgung Strecke, Weichen/Signale, Beleuchtung (wieviele Trafos, welche  
  Leitungen können zusammengelegt werden
* und vor allem: Wie schaffe ich mittels Lötleisten etc. Ornung im Kabelchaos

Is klar, dass so ein Thema hier nicht gelöst werden kann, daher meine Frage nach Literatur. Überall steht was, aber eben nix, was einen Überblik gibt.

Danke für alle Tipps

Thomas

@Thomas
Also die Anzapfung ist eine Frage der Brieftasche ;)
Ich verkable auf Krone LSA+ Leisten, die professionell (zB bei Telcos) verwendet werden. ca 15.- Euro für 10 2-polige oder 6 dreipolige Anschaltungen.
Löten ist auch gut (Lötleisten bei Conrad oder ähnlich um 2.- für 20 Pole)

Ich habe bei meinen Modulen eine durchgängige ringförmige Leitung mit 2,5q Kupfer von der ich sternförmig abzweige. Damit halte ich die Zuleitungen kurz und dünn. Die Ringleitung ist gewrappt und gelötet angezapft und liegt auf der Verteilerleiste auf.
Weiters habe ich eine weitere Leitung für Lichtstrom (Lämpchen) sowie weitere für Signalisierung und zusätzliche Steuersignale.
Schlußendlich nochmals 2x2,5q für analoge Versorgung (auf meiner Anlage umschaltbar).
Angeschaltet ist das an 25pol Sub-D Verbinder

Du hast nun 1 Modul, da ist eine Ringleitung ziemlich unmöglich , dafür braucht man zumindest 3 Teile.
In Hinsicht auf einen weiter Ausbau ist es jedenfalls sinnvoll, eine Ringleitung als Magistrale einzuplanen.
Die Weichen werden ja digital von einem Modul angesteuert, das kann auch an der Hauptversorgung hängen (kein eigener Booster notwendig).
Wenn sie analog angesteuert werden, empfiehlt sich hier auch ein eigener Trafo, da sonst bei jedem Schaltvorgang das Licht flackert.

Wenn du dir die Sub-D Stecker nicht antun willst, kannst du auch Bananenbuchsen/-stecker verwenden.

Zur Nummerierung:
Da würde ich pragmatisch vorgehen und die Strecken von Nord nach Süd. Also A1, B3 ect. durchnummerieren. Ebenso die Weichen von Ost nach West.

Als Buch zB: Die digitale Modellbahn, mit CD-ROM
http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/stores/deta.../028-0276166-4144520

LG,Herkules

> Is klar, dass so ein Thema hier nicht gelöst werden kann, daher meine Frage
> nach Literatur. Überall steht was, aber eben nix, was einen Überblik gibt.

Kann es auch nicht geben. Es gibt etwa so viele Methoden, die Elektrik zu erstellen, wie es Modellbahner gibt Nachfolgend deshalb einfach meine persönliche Erfahrung - das, was sich für mich als hilfreich erwiesen hat:

> * Ringleitungen ja, aber wie anzapfen (Löten, Steckleisten, Stecker...)

Bei mir hat sich folgende preisgünstige Methode ergeben:
- Die 1.5mm2 Ringleitung auf einer Länge von ca. 10mm vorsichtig abisolieren.
- Die (abisolierte) Litze des Abganges um die entblösste Ringleitung schlingen.
- Lötkolben und Lötzinn dran und die Verbindung verlöten.
- Zum Schluss die Kabel mit etwas Heisskleber am Holz-Unterbau befestigen. So können sie nicht aneinander geraten und einen Kurzschluss verursachen.

Die grosse Bahn macht es so: Keine durchgehende Ader in der Ringleitung, sondern nur immer Teilstücke von einem Lötpunkt zum anderen. Also immer zwei Drähte auf einem Lötpunkt. Alles zusammen ergibt dann auch eine Ringleitung.
So: ---v-----v-----v-----v-----v--
         !      !     !      !     !

> * Versorgung Strecke, Weichen/Signale, Beleuchtung (wieviele Trafos, welche  
>   Leitungen können zusammengelegt werden

Grundsätzlich: Alle Rückleiter von allen Magnetartikeln, Signalen etc.  können zusammengelegt werden (auch bei mehreren speisenden Trafos). Phasengleichheit beachten!

Beim Fahrstrom wird das Zusammenlegen allgemein nicht empfohlen (besser vollständig doppelpolige Verdrahtung pro Stromkreis).

Wieviele Trafos brauchst du? -> Berechne die erforderliche Leistung: Anzahl Lämpchen mal Strom pro Lampe mal Lampenspannung ergibt die Leistung in Watt. Die Trafos müssen das hergeben zuzüglich Reserve (W und VA kommen in der Praxis auf dasselbe heraus).

> * und vor allem: Wie schaffe ich mittels Lötleisten etc. Ornung im Kabelchaos

Aus der Praxis kann ich sagen: Das Kabelchaos ist und bleibt ein Gewirr. Das einzige, was wir machen können, ist die Kabel ordentlich zusammenbinden (Kabelbäume erstellen), so dass keine "Griff-Fallen" entstehen. Dazu ist es erforderlich, dass die einzelnen Kabel schön in die Ecken verlegt werden und nicht direkt "Luftlinie".

Verschiedene Kabelfarben haben mir nicht geholfen. Viel wichtiger ist, dass alle Lötpunkte irgendwie beschriftet sind (Kugelschreiber auf die Holzplatte neben dem Bohrloch genügt).

Dann sollte man auch nicht einfach ein bisschen rumlöten, sondern erst ein Schaltschema erstellen (Bleistift genügt) und dann die Verkabelung aufgrund des Schaltschemas erstellen. Nachführen bei Änderungen nicht vergessen!

Lötösenleisten verwende ich dort, wo es mir sinnvoll erscheint, z.B. bei Verteilpunkten.

Noch ein Tipp zum Ändern von Schaltschemas:
- Kopie des Ausgangs-Schemas anfertigen
- Die Änderung zunächst auf der Kopie einzeichnen: Rot ist, was neu hinzukommt; gelb ist, was wegfällt.
- Physische Schaltung anpassen mit dem rot/gelben Schema
- Original-Zeichnung nachführen aufgrund rot/gelb-Schema

So macht es auch die grosse Bahn. Vorteil: Die Änderungen sind jederzeit rückverfolgbar und der Ursprungszustand des Schemas bleibt lange erhalten. Das ist wichtig, wenn die Änderungen nicht funktionieren oder wir mehrmals beginnen müssen beim rot/gelben Zeichnen der Änderungen.

Felix

Hallo,

@Felix: und wieder mal ein Beitrag, den ich mir per copy-n-paste in meinen "MoBa-Tips"-Folder sichere - DANKE, super Anregungen dabei!

Hier werde ich geholfen

Gruss
Mike