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THEMA: Güterzugbegleitwagen

THEMA: Güterzugbegleitwagen
Startbeitrag
cl - 11.08.12 19:48
Hallo zusammen,

ich habe gerade versucht, ein paar Informationen über Güterzugbegleitwagen zu sammeln, wobei leider ein paar Fragen offen geblieben sind, die hoffentlich leicht zu beantworten sind:

1. Bis wann genau wurden Güterzugbegleitwagen regelmäßig eingesetzt?
Mich interessiert dabei speziell die Situation zu Beginn der 1960er Jahre bei der DB.

2. Statt Güterzugbegleitwagen habe ich auch die Bezeichnung (Güterzug-)Packwagen gefunden. Ist das das gleiche oder gibt es hier einen Unterschied?

3. Güterzugbegleitwagen sollen ja immer direkt hinter der Lok gefahren sein. Wieso gibt es dann Modelle mit Zugschlussleuchten? Das widerspricht sich doch irgendwie. Es sei denn, die Hersteller haben dabei an Fahrten ohne Güterwagen gedacht (gibt es da eigentlich einen Fachbegriff für solche "Leerfahrten"?).

Danke schonmal.
Carsten

Hoi Carsten,

meinst Du evtl. einen hier:
http://www.flexhost.de/upload/files/2008-12/acdde85b.jpg

Doei
Trixi

________ ________ _<>__<>_
|_ www.i-robots.eu _|__|------|-----|,,,,,,,,,._
-oo-----oo-''-oo-----oo-`'o"O-OO--OO-O"oo
zu 2)

Die Packwagen haben einen anderen Zweck: Hier wurde (Eil-)Stückgut befördert.

zu 3)
Definitiv nicht! Die Reihung im Wagenverband richtet sich ausschließlich nach der Anordnung der zu- und abgehenden Wagen an den einzelnen Anschließern.

Vielleicht erst mal die Funktion der Fahrzeuge:
Früher gab es noch sehr viele Gleisanschlüsse wo einzelne Wagen zugestellt und abgeholt wurden. Dabei wurden dann diverse Unterlagen mitgenommen und bearbeitet. Im einzelnen mußte immer wieder der Bremszettel nachgeführt werden, die Frachtpapiere wurden bearbeitet, Die Güterwagenzettel wurden geschrieben und ausgetauscht, die Listen für die nachfolgenden Rangierbewegungen nach Zielbahnhöfen geführt und einiges mehr. Diese Arbeiten erledigte man bereits während der Fahrt von Anschluß zu Anschluß. Im Grunde waren diese Fahrzeuge also eigentlich ein fahrendes Büro, indem der Papierkram vom Personal erledigt wurde. Auch hatten die Rangierer hier die Möglichkeit sich gerade im Winter auch mal wieder aufzuwärmen, denn beim an- und Abhängen der Wagen waren sie ja die ganze Zeit der Witterung ausgesetzt.

Heute gibt es bei der DBAG fast keinen Einzelwagenverkehr mehr. Der Einzelwagenverkehr wurde in der Zeit der Rot-Grünen Regierung mit MORA C faktisch eingestellt und der Verkehr auf die Straße verlagert. An dieser Stelle einen schönen Dank vor allem an die Pseudo-Grünen. Selbst die Bahn bedient sich zum Transport ihrer eigenen Bedarfe ausschließlich des LKWs. Beispiel AW-Oppum: Täglich bis zu 10 LKW mit Wagenachsen für ICE-Wagen! Einzelne Wagen werden, soweit ich weiß nur noch von privaten Bahngesellschaften befördert. Der Papierkram beschränkt sich heute auf die Bremszettel, da alle anderen Daten von den Kunden per EDV übermittelt werden und entsprechende Listen dann zentral durch die EDV geführt sind. Ob noch Wagenzettel an Güterwagen hängen kann ich nicht sagen. Eigentlich braucht das keiner mehr. Ob es aber noch Praxis ist, müsste jemand anders hier sagen können.

Ich hoffe ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben.

Gruß
Klaus
Hallo,

In Kiel hasse gibt es eine Fettfabrik, die wird regelmäßig von der DB bedient. Die Lok (295) kommt manchmal auch nur, um die Position der beiden Hbis an der Laderampe zu tauschen, sprich die Lok kommt leer nach Hassee, zieht den einen Wagen von der Rampe ab, stellt den anderen hin und fährt leer wieder zurück nach Meimersdorf. Aber es ist schon sehr wenig geworden...

Gruß Lothar
Hallo,
Güterzugbelgleitwagen fuhren bei Durchgangsgüterzügen stets am Ende des Zuges.
Um die Zugfahrt zu kontrollieren, als noch nicht alle Loks mit Indusi ausgerüstet waren.

Wagen- und Bremszettel wurden vor Abfahrt abgehandelt.
Es wurde natürlich kleinere Fracht transportiert.

Und nein, es war keine politische Entscheidung den Einzelwagenverkehr aufzugeben.
Sondern die Entscheidung des Geschäftsbereiches Cargo der DBAG.
Und geht unanzweifelbar auf die kostenlose Privatisierung von Staatseigentum unter der Kohlregierung zurück.

Hans-I.


Moin,

Güterzugbegleitwagen und Güterzugpackwagen meint das gleiche, offiziell hießen diese Wagen Güterzuggepäckwagen.
Im Einsatz waren sie bis 1995, da wurden die letzten Pwg(e)s 041 (Arnold Modell) und Pwghs 054 (Minitrix Modell) abgestellt, also weit vor Mora-C.
Selbiges Mora-C war auch eine politische Entscheidung, da der Eigentümer der Bahn nicht gegen vorging, sondern dieser Verlagerung auf die Straße zustimmte.

Das Güterzuggepäckwagen bei Durchgangsgüterzügen stets am Ende des Zuges liefen ist schlicht Unsinn und durch entsprechende Fotos belegt!

Die Modelle solcher Wagen mit Schlußleuchten anzubieten ist eine Macke der Modellbahnhersteller!

Leider sind Güterzuggepäckwagen bei den Modellbahnherstellern, wie so oft, nur stiefmütterlich behandelt. Wichtige Exemplare für einen vorbildgerechten Einsatz fehlen völlig.

Gruß
HoMaBe
Hallo,
die Güterzugepäckwagen mußten am Schluß laufen,
wenn die Zuglok noch keine Indusi hatte.
Der Zug mußte beobachtet werden.
Das ist kein Unsinn sondern es war Betriebsvorschrift.

Wenn die Lok Indusi hatte war es egal.
Oder die Strekce nicht mit Indusi ausgerüstet war.
Durch die viele "Kopfmacherei" im Deutschen Schienennetz..

Strekcenbeobahctungen gab es auch bei Personenzügen,
wenn die Indusi fehlte.

Hans-I.


Zitat - Antwort-Nr.: 2 | Name: teppichbahner

Einzelne Wagen werden, soweit ich weiß nur noch von privaten Bahngesellschaften befördert.



Hallo,
diese Behauptung ist definitiv falsch, selbstverständlich gibt noch den Einzelwagenverkehr bei der DB AG. Durch Mora C wurden bei vielen kleineren Bahnhöfen und Anschließern der Verkehr einstestellt, die DB AG konnte aber auch sehr viele Loks und Personal einsparen. Unter dem Strich war dieser Schritt wahrscheinlich unausweichlich. Die DB AG muss ja Geld verdienen und ist keine Behörde mehr.
Teilweise wurde der regionale Verkehr komplett von privaten EVU (z.B. Hzl, BCB, MWB) übernommen. Überregional befördert z.B. die MWB auch Einzelwagen in Ganzzügen mit.
Aber es gibt ihn noch und die DB AG will sich auch (zumindest offiziell) langfristig nicht von ihm trennen, sie hat sogar eine Offensive auf dem Einzelwagensegment gestartet:

http://www.wegweiss.de/schienenguterverkehr/einzelwagenverkehr

Der letzte mir bekannte Einsatz von Pwg 041fand zwischen Kempten und Reute/Tirol statt. Hier liefen die Wagen bis zum Schluß mit Kemptener V100 vor internationalen Güterzügen.

Grüße
Markus
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Und nein, es war keine politische Entscheidung den Einzelwagenverkehr aufzugeben.
Sondern die Entscheidung des Geschäftsbereiches Cargo der DBAG.
Und geht unanzweifelbar auf die kostenlose Privatisierung von Staatseigentum unter der Kohlregierung zurück.



Das ist in meinen Augen Blödsinn, die Liberalisierung von Bahn und Post war eine gesamteuropäische Entscheidung. Hier ein Kohl-Bashing zu betreiben mag den persönlichen Vorlieben entsprechen, den Tatsachen entspricht es in meinen Augen aber nicht. Letztendlich haben es die letzten Regierungen alle nicht sonderlich gut mit der Bahn gemeint.

Gruß Lothar

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Hallo,
die Güterzugepäckwagen mußten am Schluß laufen,
wenn die Zuglok noch keine Indusi hatte.
Der Zug mußte beobachtet werden.
Das ist kein Unsinn sondern es war Betriebsvorschrift.

Wenn die Lok Indusi hatte war es egal.
Durch die viele "Kopfmacherei" im Deutschnen Schienenmetz..

So war es auch bei Personenzügen.

Hans-I.




Dann erklär uns bitte warum auf sehr vielen Fotos die Pwg auch bei Dg hinter der Lok liefen und warum bei Ng die Zugbeobachtung plötzlich keine Rolle mehr spielt?
Weiterhin wüßte ich gern was die Zugbeobachtung mit der Indusi zu tun haben soll? Es waren schließlich 2 Mann auf der Lok und wenn der Zugführer mit seinen Schreibarbeiten beschäftigt war sah er den Zug nicht.

Bei Personenzügen mußte bis in die dreißiger Jahre ein leerer Packwagen als Schutzwagen zwischen Lok und erstem besetzten Reisezugwagen laufen.
Das entfiel weit vor der flächendeckenden Einführung der Indusi.

Bei der KPEV, DRG und Bundesbahn EpIII hatten fast alle Wagen hoch stehende Laternenhalter, weil die Owala als Nachtzeichen nach vorn weißes Licht (zwecks Beobachtung durch Lok- und Zugpersonal) und nach hinten rotes Licht zeigte. Bei Tage war die rot-weiße Dreiecksfläche nach beiden Seiten sichtbar.
Somit war der Zug immer zu beobachten.

Könntest Du uns noch die Vorschrift nennen in der das so stehen soll?

Gruß
HoMaBe

Hallo,

Pwg liefen immer direkt hinter der Lok, ausnahmen waren die OOt-Ganzzüge der DRG, da liefen die Pwg auch am Zugschluß, man traute den Rahmen der Pwg Wagen die Belastung wohl nicht zu.
Bei der DB liefen die moderneren Pwg dann auch wieder vorn.

Weitere Ausnahmen waren sicherlich auch z. B. Steilstrecken, wo der letzte Wagen mit Personal besetzt sein mußte.

Das Ende der Pwg bei der DB leiteten die Kabinentender-50 er ein, da konnte der Zugführer auf der Lok mitfahren, die Diesel- und Elektrolokomotiven mit ihrem geräumigen Führerstand gaben ihm dann den Rest.

Vor Einführung der durchgehenden Luftdruckbremse bei Güterzügen war sehr viel Personal nötig, Bremser, Rangierer, Ladeschaffner und, als Chef des Zuges und des Lokpersonales, der Zugführer, der Pwg diente den Bremsern bei längeren Aufhalten auch zum aufwärmen im Winter.

Die Arbeiten der Pwg-Besatzung übernehmen heutzutage der Lokführer (Zugführer) und der Wagenmeister im Bahnhof, bzw. sehr oft (bei den Privaten z.B.) muß der Lokführer alles allein erledigen, mit z. T. ungeahnten Folgen, wie z.B. in Eberswalde.

Die Nutzung von Pwg´s in späteren Jahren beschränkte sich auf spezielle Einsätze, z.B. Lü-Transporte, Steilstrecken mit besonderen Vorschriften u. Ä.

Beste Grüße
Kurt


.
Hallo zusammen,

der Miba Report von M.Meinhold "Güterzüge" beschäftigt sich in einem Kapitel auch mit den Pwg's.
Unter den Bildern sind welche, wo der Pwg sich direkt hinter der Lok, aber auch mal erst an fünfter Stelle oder auch am Schluß befindet. Also wieder mal: alles kann, nichts muss. Oder war es umgekehrt?

Ein Pwg am Schluß ergab sich u.a. beim Kopfmachen.

Viele Grüße

MartiN
@Kurt

Da hat aber einer schön beim Carstens abgeschrieben ...
Was war denn in Eberswalde?

@MartiN

In dem Artikel über die Packwagen des Reports "Güterzüge" gibt es nur ein einziges Foto mit Packwagen am Schluß und darüber und daneben wird auch erklärt warum dies auf einer Teilstrecke sowar. Weiter hinten gibt es nochmal so eine Ausnahmesituation.

Die Grundregel lautet: Pwg hinter die Lok, Ausnahmen bestätigen diese Regel! Somit sind die Schlußleuchten bei Fleischmann und Arnold eigentlich falsch und verleiten den Laien zu fehlerhaften Zugbildungen.


Gruß
HoMaBe


PS: trotzdem bleibt das Thema Pwg ein sehr stiefmütterlich behandeltes seitens der Hersteller.
Hallo,


nachdem ich nun schon seit langer Zeit stiller Mitleser bzw. Bilderanseher bin, muss ich mich bei diesem Thema nun doch zu Wort melden:

Vor einigen Jahren ist habe ich Bayerischen Hauptstaatsarchiv ein Schrifttstück gelesen, dass sich mit diesem Thema beschäftigt. Die nachfolgende Aussage gilt deshalb nur für die Kgl. bay. Sts.B.:

In Güterzügen ohne durchgehende Luftleitung für die Bremsen muss der Güterzugbegleitwagen am Zugende laufen, da bei einer Zugtrennung keine Zwangsbremsung eingeleitet wird. Außerdem gab es noch Anweisungen, was das Personal des Güterzugbegleitwagens in diesem Fall zu tun hat. Beispielsweise  mussten in einem bestimmten Abstand hinter dem zum stehen gebrachten Restzug Knallpatronen auf das Gleis gelegt werden um nachfolgende Züge zu warnen.


Viele Grüße
BWB
Hallo HoMaBe @ 12,

Ich denke es ist keine Schande, beim Carstens abzuschreiben, da es dort wenigstens fundierte Informationen zum Thema gibt, und nicht nur Halbwissen und Fehlinterpretationen, wie in manchen Beiträgen hier in diesem Thread. Deinen zähle ich übrigens NICHT dazu.

Und mit Eberswalde bezog ich mich auf das Kesselwagen-Unglück vor einiger Zeit, wo infolge mangelhafter Bremsprobe dem Lokführer entgangen ist, daß nur der erste Wagen hinter der Lok an die Luftleitung angeschloßen war und der Rest des Zuges nicht, da der Bremshahn zum zweiten Wagen geschloßen war. Die Folgen konnte man im Bahnhof Eberswalde sehen.
Und das Unglück vor ein paar Tagen mit dem Schotterwagenzug läßt ähnliches vermuten.

Beste Grüße
Kurt

P.S.: bei der Äußerung über die Hersteller stimme ich voll zu
Kurt, das Kesselwagen-Unglück vor einigen Jahren war nicht in Eberswalde, sondern in Elsterwerda
Das mit dem Carstens war nur eine flapsige Bemerkung ... beziehe meine Informationen auch über ihn und andere Bücher und Schriftstücke.

Gruß
HoMaBe
Hallo HoMaBe,

Uuuups, ja, Sorry, natürlich Elsterwerda, Asche auf mein Haupt.

Beste Grüße
Kurt
Oje - und ich dachte, das wären einfache Fragen

@Trixi in #1:
Ja, unter anderem solche Wagen mit so einer Kanzel meinte ich.

Ansonsten ging es mir darum, was am Wahrscheinlichsten in der Epoche III (genau: Anfang der 60er Jahre) bei der DB anzutreffen war. Dass die Situation zu einer anderen Zeit oder unter speziellen Bedingungen anders sein kann, wollte ich erstmal außen vor lassen. Die Regel, nicht die Ausnahmen, sind für mich von Interesse. Die Ausnahmen schaffe ich mir dann selbst

Weiterhin ging es mir um den Einsatz der Güterzugbegleitwagen so wie in #2 beschrieben, also als eine Art rollendes Büro und Unterkunft für den Zugführer und sonstiges Personal.

Unter all diesen Voraussetzungen hoffe ich, dass ich dann folgendermaßen richtig zusammen fasse:

Güterzugbegleitwagen liefen in der Regel oder zumindest überwiegend hinter Dampfloks (sofern diese keinen Kabinentender besaßen). Bei Diesel- und E-Loks benutzte der Zugführer dann eher den zweiten Führerstand.

Die Position des Begleitwagens war in der Regel direkt hinter der Lok, sofern überhaupt ein Zugführer eingesetzt wurde und es sich um einen Nahgüterzug handelte. Für Durchgangsgüterzüge scheint das nicht unbedingt gegolten zu haben. Ist mir persönlich aber auch nicht weiter wichtig, da man es einem Zug ja nicht ansieht, als was er gerade unterwegs ist. So gesehen ist man ja dann eigentlich frei in der Entscheidung, ob man den Begleitwagen als ersten oder letzten Wagen fahren lässt - direkt hinter der Lok ist in beiden Fällen zumindest nicht völlig falsch

Wurde der Begleitwagen lediglich nur für z.B. Gepäck verwendet, waren auch andere Positionen möglich. In Ganzzügen mit 4-Achsern war er eher am Schluss anzutreffen, wobei meine Fundstellen sagen, dass man bei Ganzzügen schon früh auf einen zusätzlichen Zugführer verzichtete und der Lokführer dessen Aufgaben mit übernahm, sodass hier nicht zwangsweise ein Begleitwagen anzutreffen war.

Ich hoffe, meine vereinfachte Darstellung haut so im Groben hin. Dann würde mir das so schon reichen.

In jedem Fall vielen Dank für Eure Beiträge.

Gruß,
Carsten
Carsten, ich versuch das mal zu berichtigen und neu zu ordnen für DB späte EpIII:

- kein Pwg in Dg, Gag, TEEM usw. nur noch in Ng
- Pwg hinter der Lok, egal welche Traktionsart, selbst 50er mit Kabinentender können einen Pwg im Zug haben
- im Pwg wurde kein(!!!) Gepäck befördert, höchstens Dienstgut und vielleicht mal Eilgut

Wenn ein Zug unterwegs die Fahrtrichtung ändert, wurde der Packwagen umrangiert, es sei die folgende Strecke war sehr kurz, so das er am Zugschluß verbleiben konnte.
Oder andersrum, der Zug startete im Rbf mit Packwagen hinten weil nach wenigen Kilometern ein Richtungswechsel erfolgte und der Pwg dann vorn war.

Bei Durchgangsgüterzügen wurde schon in den fünfziger Jahren auf den Zugführer und damit auf den Pwg verzichtet. Die Zugpapiere nahm das Lokpersonal mit.

Einfach mal €50 investieren, 2 Wagen weniger kaufen und dafür GÜTERWAGEN Band 6 kaufen, da steht alles drin was man über Packwagen als vorbildorientierter Modellbahner wissen muß.
Die Bände 1-5 sind ebenfalls zu empfehlen.

Leider gibt es aktuelle nur von Minitrix den Pwgs 054 als einzigen Güterzuggepäckwagen in N der neutral eingesetzt werden kann. Arnold und Fleischmann haben ihre Wagen derzeit nicht im Program und der bayrische Pwg von Minitrix war zu Beginn der 60er Jahre schon eine Rarität.


Gruß
HoMaBe
Hallo !

Einen kurzen Beitrag gibt es auch hier :

https://shop.vgbahn.info/eisenbahn-journal/shop/ej+12+2011-_810.html

Gruß : Werner S.
HoMaBe.
stimmt, Pwg und BR 50 Kab passt gut zusammen.
Wegen des Pwg Mangels in den 50igern wurde der Kabinentender entwickelt -und war eine völlige Fehlkonstruktion (feucht, Kohlenstaub, zu eng).
Da sich die meisten Personale weigerten, sie zu benutzen, waren BR50 Kab ganz normal mit Pwg unterwegs.


Gruss

Stephan


P. S. grins.... bei der 50 Kab war der Pwg IMMER am Zuganfang......


P. S. S. Moria-C war eine Katastrophe .... allerdings hat die DB schon vorher die Axt an den Stamm gelegt - Anfang der 90iger die Konzentration auf wenige Güterverbteilzentren
Hallo,

in einem der Postings tauchte die Frage auf, wieso Pwg auch mal in der Zugmitte liefen.
Solche Züge hatten in der Regel zwei Pwg, einen hinter der Lok und einen an der Stelle, wo der Zug später geteilt wurde. Es waren also indiekt zwei Güterzüge, welche von einer Lok bis zum Trennungsbahnhof gezogen wurde.

Weiterhin kam es vor, das hinter der Lok mehrere Pwg eingestellt waren. Das hing mit dem Umstand zusammen, das Pwg einen Heimatbahnhof hatten und immer wieder zu diesem zurück geführt wurden. Waren keine Gütertzugleistungen da, wurden sie einem Güterzug mit gegeben, welcher gerade dessen Heimatbahnhof fuhr.

Ausführliche Berichtezu den Bauarten und Unterbauarten, sowie deren Einsätze wurde in den 60er Jahren mit viel Bildmaterial in zwei Proschüren beschrieben. (sehe später nach und füge den Titel hier ein)

Gruß
Roland  
Moin
Zitat - Antwort-Nr.: 18 | Name:


Leider gibt es aktuelle nur von Minitrix den Pwgs 054 als einzigen Güterzuggepäckwagen in N


- und dann auch noch seit Jahrzehnten in Ep.4 Beschriftung obwohl der Wagen hauptsächlich zu Ep.3 passt


Norman
Hallo !

Naja,man kann auch den Pwghs 44 von Brawa kaufen.

Gruß : Werner S.

Die von wernerS zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Der Brawa schaut gut aus. Nicht ganz so auffällig wie die Modelle mit Dachkanzel, aber dafür in passender Epoche IIIb-Ausführung. Danke

Zitat - Antwort-Nr.: 21 | Name: rollo

Ausführliche Berichtezu den Bauarten und Unterbauarten [...] in zwei Proschüren beschrieben


Hast du die Titel inzwischen herausgefunden, Roland? Würde mich interessieren.

Vielen Dank auch den anderen für die weiteren Hinweise, die allesamt sehr interessant waren. Inzwischen bekomme ich immer mehr Lust, mich auch mit solchen Details zu beschäftigen, obwohl ich das ursprünglich eigentlich gar nicht vor hatte :-D

Gruß,
Carsten
pursche wo sind die proschueren.....

sorry das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.

kegs

www.nbahnfreundekarlsruhe.de
Hallo,

Man könnte aber auch einen Österreicher selbst bauen bzw. auf einem Minitrix-Untergestell aufbauen.

Grüße   Alfred

Die von Wittmann zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Hallo,

diesen alten Thread hole ich aus der Versenkung, da ich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv ein interessantes Bild entdeckt habe:

Signatur: BS/II5/2007gr

Auf dem Bild ist ein Güterzug der Kgl. Bay, Staatsbahn zu sehen mit einem Begleitwagen ähnlich dem Minitrixmodell am Zugende.
Das Bild ist leider nicht datiert, dürfte aber aus den Zeitraum 1914/15 stammen.

Veröffentlichen darf ich das Bild hier leider nicht.

Viele Grüße
BWB


Hallo,

in der österr. Literatur findet man den Begleitwagen auch immer hinter Lok. Das geht von der kkStB bis in die Neuzeit der ÖBB.
Ein Foto von 1907 ( Bremsprobezug mit 150 Achsen ) zeigt zwar auch einen Zwischenwagen, was aber der besonderen Situation entsprochen haben wird. Ausnahmen, der Wagen am Zugschluss, sind zwar so nicht belegt, könnte es aber gegeben haben.
Letzte Einsätze ( ein ehem. Spantenwagen ) konnte ich noch in den 2000endern beobachten, da wurde ein Treibstofflager ( Zirl ) von Innsbruck aus bedient. Der Begleitwagen wurde dann mit der Lok umgesetzt um die Kesselwagen über das Anschlussgleis in das Tanklager zu drücken.

Übrigens, auch der schöne Pw von Arnold mit den Zugschlusslichtern ( auch ÖBB ) fuhr immer hinter der Lok. Allerdings gibt es da die Pendler (Personenzug), bei denen ist der Packwagen je nach Fahrtrichtung entweder hinter Lok oder am Zugende fuhr.

Der bay. Minitrix ( vor 1900 ) hat ja auch Laternen an der Wagenseite, was wohl nur am Zugschluss Sinn macht. Aber die einzelnen Bahnverwaltungen, so um 1870, hatten wohl auch ihre eigenen Vorschriften, die je nach Strecke anders lauteten.


Mit ziemlicher Sicherheit fahren aber die US ihre Caboose' immer am Zugschluss

VG
Christian


Moin,
im MIBA Report Zugbildung 2 gibt es einen Kapitel über Begleitwagen. Da ist u.a. ein Foto von einem Zug mit Begleitwagen erst an 5. Stelle - bei der Bahn ist nichts unmöglich.

Zitat - Antwort-Nr.: 5 | Name:

Leider sind Güterzuggepäckwagen bei den Modellbahnherstellern, wie so oft, nur stiefmütterlich behandelt.

  So schlimm ist es auch nicht. Den alten preussischen mit Dachkanzel (Pwg pr 14?) gab's schon immer von Arnold und Mx, Pwgs 041 Ar., Pwg 054 Mx, bayrische Pwg 13 Mx, und seit #5 (das war 2012) ein Pwgs 44 von Brawa und eine Donnerbüchse als Not-Pwg von Fl.

Ich hatte damals gemeckert weil solche typische Ep.III Pwg wie der 041 immer nur als Ep.IV Modelle beschriftet kamen. Inzwischen habe ich einige Wagen "gepimpt".

cheers
Norman

Die von enby zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Weil da oben was zur Zugüberwachung vor dem Indusi stand: Genau darum lief der Wagen damals hinter der Lok - und sogar mit fest vorgegebener Drehrichtung (bei den preußischen Wagen das hohe Ende zur Lok). Es nützt nämlich rein gar nichts, wenn das Pwg-Personal merkt "oh, wir wurden abgehängt", während vorne der Zug weiter fährt.

Stattdessen wurde aus der Kanzel der Zug beobachtet und für den Fall gab es eine Klingelschnur zur Lok, über die Alarm gegeben wurde. Und bitte vergesst für die Epochen 1 und 2 alles, was IRGENDWIE mit Geschwindigkeit zu tun hatte - die bewegte sich in völlig anderen Dimensionen als heute; so ein Ng verbrachte schonmal eine Stunde und mehr in 'nem Dorf-Bahnhof, um dann mit maximal 35 km/h zum 5 km entfernten nächsten zu tuckern und da das gleiche zu machen.

In der späten Epoche II und vor allem III waren die Pwg dann nur noch erforderlich, um Personal und Ersatzteile mitzuführen. Dadurch war die Position nicht mehr zwingend hinter der Lok - und wenn in dieser Platz war (Loks mit 2 Führerständen!), wurde der Pwg zunehmend ganz eingespart. Zuletzt hat man dann nur noch für Sonderfälle (etwa extreme LÜs) welche vorgehalten.

Gruß Kai
Hallo zusammen,

um mal wieder auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen:
auf den oberpfälzer Nebenbahnen und auch im Bayrischen Wald liefen die Güterzugbegleitwagen prakitsch bis zur Betriebseinstellung. Bilder davon gibt es genug z.B. bei Drehscheibe online.
Als Beispeil seih hier die Strecke nach Eslarn genannt.

den braunen Minitrix Pwghs kann man geringem Aufwand einigermaßen "aufbrezeln"


Grüße
Martin


Die von spurneun zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Moin Martin!

Schicker Wagen, aber: An dem Aufstieg und am Sprengwerk gibt es noch etwas Handlungsbedarf!  

Herzliche Grüße aus dem "echten Norden"!

Christian
muss es denn immer SO perfekt sein.............

fragt sich
Christian

P.S. ich finde den Wagen super!

Es muss nicht - aber es wäre schön! Auf dem halben Weg aufzuhören finde ich schade.  

antwortet Dir
Christian
Klar wäre es schön...

bringt einem aber nix, wenn man es nur auf Makrofotos, nicht aber real mit den eigenen Augen sehen kann . Da ist das dann eine vergebliche Mühe oder Investition.

meint
Roger
Hallo zusammen,

ja richtig, da könnte man noch mehr rausholen.
Ich hab aber schon geschrieben "mit geringem Aufwand", ich wollte da keine große Show veranstelten in Richtung HighEnd Vitrinenmodell.
Wichtig war mir der Gesamteindruck und in der Richtung siehts mit den Bremsklötzen in Radebene und der neuen Bühne meiner Meinung nach einfach eine Ecke besser aus, als vorher.


Grüße
mke


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