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THEMA: Preisgestaltung was sagen Händler dazu

THEMA: Preisgestaltung was sagen Händler dazu
Startbeitrag
OSW-Berlin - 09.10.12 22:20
Hallo aus Berlin,
da bekannt ist das auch Händler in diesem Forum sich umschauen, würde es mich interessieren, wie es bei Minitrix und besonders bei Fleichmann zur Preisgestaltung kommt. Loks kosten erst 170-200 EUR. und werden dann nach einem Jahr als Auslaufmodell für ( den Kunden ) traumhafte Preise von 70-90 EUR angeboten.
Das gleiche z.b. beim Fleischmann Steuerwagen Regio Epoche 5, Preis erst um die 100 EUR dann als Auslaufmodell unter 40 EUR.
So fühlt man sich als Kunde verschaukelt,  ich denke Händler auch !                                                           Warum nicht von Anfang bis Ende ein Durchschnittspreis ?  
Wer kann mir das erklären.
Gruß aus Berlin, Frank

Zitat - Antwort-Nr.: | Name: OSW-Berlin

Wer kann mir das erklären.


Wahrscheinlich niemand, da es in den vielen vielen Beiträgen die hier dazu geschriebne wurden, noch keiner geschafft hat.

Gruß
Rainer
Hallo Frank,
ich kann dir dazu folgendes sagen:
Ich überlege seit einem Jahr die Nachfolge eines Händlers hier im Raum anzutreten. Habe zugang zu den Preisen und bin völlig ratlos wie die Händler das bewältigen.
Am besten nichts mehr aufs Lager legen, nur noch auf einzelne Artikel festlegen und die in rauen Mengen einkaufen um gute Preise zu erzielen. Den überschuss dann kurz vor Weihnachten rausjagen und hoffen dass man nciht noch Geld dabei verliert.

Die Kunden kaufen eh nur noch knapp über dem Händler EK und manchmal wird sogar darunter versteigert. Viele Kuinden glauben das zwar nicht aber ich kenne ja die Preise und wenn ich sehe dass Artikel für 189 Euro verkauft werden, der Händler gerade mal brutto 30 Euro verdient und dann der Kunde das ganze noch zurückschicken darf, der Händler dann wieder das Porto erstatten muss, also wieder 5-6 Euro weg, dann vergeht mir die Lust. Also ich habe für mich entschieden da nicht einzusteigen und das Feld den bereits etablierten Händlern zu überlassen.

Ich bewundere da Leute wie Daniel M. echt die auch noch Geld in die Hand nehmen und ein Ladenlokal aufmachen.

Kurz mal noch ein Wort zu Märklin: Da gestaltet sich der Einkaufspreis wie ein lustiges Puzzle, hast du ein Ladenlokal, hast du eine Vitrine nur für Märklin Produkte, kaufst du für xxxxx,xx Euro im Jahr, bestellst du auf Messe als Vororder, am Ende differiert der Preis dann in einem Rabattbereich von 12 bis 32% Und dann haut ein Internet Händler dir 1000 Packungen um die Ohren die er nochmal mit Mengenrabatt gekauft hat und du hast Tränen in den Augen wenn du den Preis siehst und du genau weißt wenn du da mitmachst verdienst du noch 5 Euro an einer kompetten Startpackung.

Mein bekannter und ich hatten einen Deal dass ich alles zu seinem HEK bekomme. Ich sag nur soviel, ich kaufe günstiger im Internet.

Ich weiß ich weiß das glaubt jetzt wieder keiner ... aber vielleicht kann Daniel M. dass ja mal noch weiter ausführen

Grüße
Patrik
Hallo in die Runde!

Ich glaube das ist ein Endloses Thema was sich nicht abschließend behandeln lässt, möchte aber kurz was dazu sagen:

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

So fühlt man sich als Kunde verschaukelt,  ich denke Händler auch !                                                           Warum nicht von Anfang bis Ende ein Durchschnittspreis ?  



Das Problem für uns Händler sind dann Lagerbestände (wir haben alle Produkte immer auf Lager und müssen daher bei Sonderangeboten immer einen Teil abschreiben und eine Mischkalkulation machen, daher gibt es das ein oder andere Sonderangebot bei einem Mitbewerber vll. günstiger). Das mt dem Durchschnittspreis funktioniert ja nicht, Marktwirtschaft... und es kommen ja nur ca. 10-15 % aller Artikel je überhaupt irgendwann einmal in ein Sonderangebot (Siehe z. B. unser Shop, 3300 Angebote, 440 reduziert).

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich überlege seit einem Jahr die Nachfolge eines Händlers hier im Raum anzutreten. Habe zugang zu den Preisen und bin völlig ratlos wie die Händler das bewältigen.
Am besten nichts mehr aufs Lager legen, nur noch auf einzelne Artikel festlegen und die in rauen Mengen einkaufen um gute Preise zu erzielen. Den überschuss dann kurz vor Weihnachten rausjagen und hoffen dass man nciht noch Geld dabei verliert.



Warum nicht? Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Guten Service anbieten, 70-80 Stunden die Woche arbeiten, dann kann es klappen!

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich bewundere da Leute wie Daniel M. echt die auch noch Geld in die Hand nehmen und ein Ladenlokal aufmachen.



Danke für die Blumen. Wir haben hier ein gutes Team zusammen, viel Einsatz, Herzblut und Engagement auch der Mitarbeiter haben das erst möglich gemacht.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Kurz mal noch ein Wort zu Märklin: Da gestaltet sich der Einkaufspreis wie ein lustiges Puzzle, hast du ein Ladenlokal, hast du eine Vitrine nur für Märklin Produkte, kaufst du für xxxxx,xx Euro im Jahr, bestellst du auf Messe als Vororder, am Ende differiert der Preis dann in einem Rabattbereich von 12 bis 32% Und dann haut ein Internet Händler dir 1000 Packungen um die Ohren die er nochmal mit Mengenrabatt gekauft hat und du hast Tränen in den Augen wenn du den Preis siehst und du genau weißt wenn du da mitmachst verdienst du noch 5 Euro an einer kompetten Startpackung.



Märklin ist da ganz ganz problematisch. Trotzdem profitiert der Kunde am Ende durch niedrige Preise. Kleine Händler und der Service bleiben da aber wohl auf der Strecke. Quasi alle Manager der Branche sind sich einig, daß es bald nur noch ca. 2-300 Händler in Deutschland geben wird und die Kleinen da nicht mehr mitmachen können. Ich hoffe wir als (Spur N) Nischenspezialist können da unser Überleben sichern, auch wenn wir bei so Firmen wie Brawa abblitzen (wie nur Spur N?)...

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich weiß ich weiß das glaubt jetzt wieder keiner ... aber vielleicht kann Daniel M. dass ja mal noch weiter ausführen



Du hast im großen ganzen den Nagel auf den Kopf getroffen.

Grüße Daniel

Das Kernproblem: Heute will niemand mehr ein Lager. Also produziert der Hersteller danach, was er vermutlich _sofort_ an den Handel los wird. Und der Handel kauft nur, was er vermutlich _sofort_ los wird. Was dann doch mal über bleibt, wird idr. nach maximal einem Jahr nach dem Prinzip "Hauptsache weg" rausgefeuert - EK+Mehrwertsteuer ist da schon fast die Obergrenze.

Klinke mich hier mal ein...
Wir verkaufen zwar keine Modelleisenbahn sondern primär HERPA Wings und co. aber das Prinzip sollte das gleiche sein.
Es kommt immer wieder vor, dass Hersteller die Mengen falsch einschätzen. Um auf diesen Mengen nicht sitzenzubleiben haut dann HERPA in so einem Fall diese Modelle zu Sonder-EKs für Händler raus. So wird es sich auch bei MäTrix und der Modelleisenbahn GmbH laufen oder?


Grüße zum Morgen
Martin
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich hoffe wir als (Spur N) Nischenspezialist können da unser Überleben sichern, auch wenn wir bei so Firmen wie Brawa abblitzen (wie nur Spur N?)...

Ahaa, dann weiß ich das jetzt auch. Habe mich schon immer gewundert, warum bei DM-Toys keine Brawa-Modelle angeboten werden. Ein mir ebenso unerklärlicher Umsatzselbstverzicht seitens eines Herstellers wie viele andere Attitüden, die sich die Hersteller offenbar immer noch locker leisten können.

Gruß
Eglod
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

auch wenn wir bei so Firmen wie Brawa abblitzen


Das hat ja auch gute Gründe.

Brawa ist eine der wenigen Firmen, die sich für die Belange der kleinen Händler mit Ladenlokal einsetzen, indem sie eine halbwegs kontinuierliche Preispolitik pflegen und Preisdrückerei von Hinterhofinternetanbietern durch gleiche Einkaufskonditionen für alle Händler keinen Ansatz bieten.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ein mir ebenso unerklärlicher Umsatzselbstverzicht


Genau das Gegenteil ist der Fall.

Jürgen H.
Die Preisunterschiede kommen nicht nur durch den Einkauf. Eine Kostenstruktur wie es ein Ladenlokal hat muss ein reiner Internethändler nicht stemmen.
Das ist aber leider in vielen Branchen so.
Und ehrlich gesagt wünschte ich mir da von den Herstellern auch in meiner Branche das sie da ein bißchen den Daumen drauf legen.
Sei es durch reale Listenpreise, Extrarabatte für Ausstellungsbetreiber, Rabatte für geschulte Kundendienstler.
Dann wird sich die Spreu vom Weizen trennen und die kleinen Händler und Handwerker werden überleben.

Gruss Michael
Hallo,
eigentlich halte ich ich ja aus solchen Theman raus, aber..
Na ja, über den Preis wird ein niedergelassener Händler nie und nimmer gegen einen Versender ankommen können. Wenn man sich allein die Kundenbasis anschaut, kann der niedergelassene doch nie wirklich Stückzahl machen.
ABER die Niedergelassenen könnten in Punkto Service und Beratung punkten, wenn sie denn wollten/könnten. Anderseits kann ich aber auf den Händler Vorort verzichten, wenn dieser eindeutig in die Richtung berät, möglichst schnell sein Lager leer zu bekommen bzw. Reparaturen/Ersatzteile zu einem derart absurden Preis anbietet der eigentlich nur aussagt 'eigentlich will ich lieber Neuware verkaufen'.
Nur meine Meinung
Gruß
Markus
Hallo Markus

deine Aussage kann ich komplett bestätigen. Beim Thema "Service / Beratung" bleibt aber die Frage, wie ein Händler damit sein Einkommen generieren soll. Auf Stundenbasis oder wie Ärzte im 5-Minuten-Takt abrechnen?

Wer will denn noch für Beratung bezahlen?

Also wird Querkalkuliert, ergo kostet jede Lok ein paar Euro mehr - logisch und für mich absolut verständlich. Beratung ist im Internet ja möglich, kostenlos. Wobei kostenlos? Die Zeit wird dabei allzu oft vernachlässigt, das kenne ich aus meiner Branche zur genüge!

Gruss
Thorsten
Hallo Markus

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Na ja, über den Preis wird ein niedergelassener Händler nie und nimmer gegen einen Versender ankommen können. Wenn man sich allein die Kundenbasis anschaut, kann der niedergelassene doch nie wirklich Stückzahl machen.


Das Eine schließt das Andere nicht aus. Wer hindert denn den Händler vor Ort daran, seine Marge (auch) im Netz zu machen? Das Netz ist nunmal ein wichtiger Absatzmarkt geworden, wer da nicht mitzieht sollte sich nicht beklagen. Und gerade im Netz könnte man mit einem gut gemachten Shop auch noch punkten. Mir fallen da auf Anhieb diverse Seiten ein (auch von im Forum vertretenen Händlern), die einfach absolut grauslig sind und eher geschäftsschädigend wirken...

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

ABER die Niedergelassenen könnten in Punkto Service und Beratung punkten, wenn sie denn wollten/könnten.


Da ist dann wieder das Problem, dass es ne Menge Leute geben wird, die die Beratung vor Ort ausnutzen und dann doch im Netz kaufen. Die Zeit der vielen kleinen Lädchen ist (leider) vorbei. Daran sind aber auch wir als Kunden mit "Schuld", weil wir eben immer den günstigsten Preis suchen. An sich ist das ja niemandem vorzuwerfen, führt aber dazu, dass sich der Markt auf immer weniger Händler konzentriert, die den Preiskampf durch die Menge mitmachen können. Und diese Mengen setzt man nicht im Laden um die Ecke um, das kann bestenfalls ein Zusatzangebot sein, ist dann aber natürlich auch wieder ein Kostenfaktor.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Reparaturen/Ersatzteile zu einem derart absurden Preis anbietet der eigentlich nur aussagt 'eigentlich will ich lieber Neuware verkaufen


Service kostet Geld, auch wenn das keiner verstehen will. Die Ersatzteile müssen bestellt, sortiert und vorgehalten werden. Klar kostet ein Haftreifen in der Herstellung keinen Euro, aber auf das, was der Hersteller verlangt MUSS der Händler noch was draufschlagen um Gewinn zu machen.

Viele Grüße
Carsten von 1001-digital
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Die Preisunterschiede kommen nicht nur durch den Einkauf. Eine Kostenstruktur wie es ein Ladenlokal hat muss ein reiner Internethändler nicht stemmen.
Das ist aber leider in vielen Branchen so.



Also diese Pauschale Aussage ist nur noch Quatsch.

Für das Geld welches ich als I Net Händler in Werbung stecken muss sowie dieKosten für Lagermiete usw. könnte ich mir sogar bei mir in München einen netten Laden leisten.

Gruß Alex

Moin Alex,

prima. Und wo lagert dann der Händler mit Ladenlokal seine Ware und wovon macht der Werbung?

Du scheinst eine lustige Vorstellung von Betriebswirtschaftslehre zu haben. Für die weniger vorhandene Lagerfläche erhöht dann das Ladengeschäft einfach die Preise pro weniger vorhandener Ware oder wie genau stellst Du Dir das vor?

Ich seh vor allen Dingen die Werbung im Internet von den Internethändlern nicht. Oder überseh ich die einfach nur? Bei Google hab ich wenn ich nach Modellbahnartikeln suche noch nie auch nur eine Anzeige oberhalb der Suchergebnisse gesehen von Händlern wie Menzel, Lippe oder DM-Toys. Wenn überhaupt tauchen da eBay-Treffer auf.

Mir scheint als ob Du da einfach eine Aussage getroffen hast ohne länger drüber nachgedacht zu haben. Ich würd sogar in Zweifel ziehen dass Du Preise von Lagerfläche auf dem platten Land mit dem Mietpreis eines Ladenlokals verglichen hast. Nenn doch mal konkret den qm-Preis für ein Ladenlokal in München und für Lagerfläche in der Münchener Vorstadt.

Gruß

Sebastian
Zitat

Für das Geld welches ich als I Net Händler in Werbung stecken muss sowie dieKosten für Lagermiete usw. könnte ich mir sogar bei mir in München einen netten Laden leisten.



Soll mir das nun sagen, daß ein Händler mit Ladenlokal kein Lager hat und auch keine Werbung braucht? Oder zumindest, daß ein Ladenlokal als vom Kunden begehbares Lager billiger sei als ein externes Lager? Und das in München die Ladenmieten günstiger sind als die für Lagerräume ist ein Hinweis, den ich als Preuße wirklich interessant finde.

Zitat

Also diese Pauschale Aussage ist nur noch Quatsch.



Ja ja... der Umgangston...

Gruß
Klaus
@Sebastian,
Ich weiß nicht welche Vorstellungen du hast.
Ich weiß aber was ich jeden Monat bezahle und ich habe mir mal meine Kosten für einen Laden ausgerechnet. Natürlich ist ein gleich großer Laden in München um einiges teurer als ein Lager aber ich muss auch immer davon ausgehen was ich brauche.

Nein, bei mir handelt es sich nicht um Moba.

Gruß Alex
Ich würde sagen, ihr habt beide recht
Man kann nämlich nicht alle Online-Shops über einen Kamm scheren. Je nach Branche, Sortiment und Strategie ergeben sich völlig andere Bedingungen und Kostenstrukturen. Kostenpflichtige Werbung ist nicht immer notwendig und unter Umständen auch nicht zielführend. In jedem Fall steht fest, dass man sich sehr genau mit den Mechanismen im Internet auseinandersetzen muss, um im Online-Geschäft erfolgreich zu sein. Gerade im Bereich Modellbahn scheinen das nur wenige zu tun. Dass da dann gejammert wird, wundert mich nicht.

Zur Ausgangsfrage, ob man sich als Kunde oder Händler verschaukelt fühlt:
Warum? In anderen Branchen ist es auch nicht anders. Beide Gruppen wissen auch, dass es so läuft. Man muss sich halt darauf einstellen. Etwas anderes bleibt einem ohnehin nicht übrig.

Gruß,
Carsten


Hallo Carsten,

guter Einwand. Ich denke wir haben wirklich beide Recht. Und der entscheidende Faktor ist, wie gut die Investitionen im Endeffekt sind. Wenn ich eine günstige Lage für einen passenden Mietpreis finde, kann ich eventuell durch geringe Lagerhaltung trotzdem genug Durchsatz erzielen mit wenig Werbung, dass ich was die Umlaufrendite angeht genau so wenig oder viel Erfolgreich bin wie ein Onlinehändler.

Von daher liegen Alex und ich sicherlich näher beieinander als wir uns vorher dachten.

Man muss sich halt nur davon abhalten können, den Diskussionspartner immer erst einmal vor den Kopf zu stoßen damit man nicht von vorne herein auf Teufel komm raus an seiner Meinung festhält

Ich hab ja mit "lustige Vorstellung" auf das "nur noch Quatsch" reagiert

Gruß

Sebastian
Es ging mir nicht darum hier den Fachhändler zu vergraulen, ehre das Gegenteil.
Ich gehe in den Laden und bekomme eine Fachberatung.
Dafür gebe ich gern 10 Euro mehr aus.
Was ich nicht verstehe- es geht nicht um Handelsspannen - kein Händler hat 100 % -
warum die Hersteller die Loks erst in meinen Augen überteuert  ( bei Produktion in Asien )                für Listenpreis um 200 Euro anbieten und nur ein Jahr später aus dem Programm nehmen und dann verschleudern.
So verärger ich Händler, Kunden und werde unglaubwürdig.
Der Kunde wird dann gedult aufbringen und ein Jahr warten.

Gruß Frank
Vielleicht habe ich auch wo ich geschrieben habe "Nur noch quatsch" etwas über reagiert.
wenn man allerdings auch von Vertretern gewisser Firmen immer wieder so etwas hört reagiert man leicht allergisch darauf.

Was mich allerdings beruhigt ist die Tatsache das fast alle Firmen in meinem Branche die sich dem Onlinehandel abgeneigt zeigen, schon einmal in der Insolvenz gewesen sind.

Gruß Alex
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Es ging mir nicht darum hier den Fachhändler zu vergraulen, ehre das Gegenteil.
Ich gehe in den Laden und bekomme eine Fachberatung.
Dafür gebe ich gern 10 Euro mehr aus.



Hallo Frank,
würde ich eine Fachberatung bekommen würde ich auch 10,- Euro mehr ausgeben.
Nur leider kenne ich kein Modellbahngeschäft bei dem ich diese Beratung bekomme.
Gehe ich hier in München in ein Mobageschäft werde ich in richtung Märklin beraten und nicht was ich brauche bzw. was für meine Räumlichkeiten geeignet ist.
Da kann ich auf Beratung verzichten.

Gruß Alex
Ich möchte hier nochmal betonen es geht mir nicht um Händler,
ich kaufe beim Fachhandel vor Ort und auch bei verschiedenen Fachhändlern
der überregional im Internet Präsent ist. ( Wenn ich beruflich in der nähe bin auch in ihren Läden )
Mir geht es um die Art wie die Preise von Listenpreis zum Schleuderpreis bei Auslaufmodellen werden.

Dies ist eine Sache der Hersteller.

Gruß Frank
Hallo,
ich finde zumindest sehr interessant was die wirklichen Händler wie DM toys und Lippe hier schreiben!Schön mal etwas Insiderwissen zu hören!
Tatsache dürfte auf jeden Fall sein,das es immer weniger Händler gibt,die dafür größer sind und auch oder sogar nur im internet verkaufen oder eben auch sich auf ein Fachgebiet spezialisiert haben (Spur 1,0 ,Digital,.. oder eben N).Der Spielwarenhändler in jeder Stadt mit Modellbahnfachartikel ist auf jeden Fall Geschichte!
Selbst in größeren Städten.Im Urlaub war ich z. B. nach 3 Jahren wieder einmal in Bern und musste feststellen das es das einzige Fachgeschäft für Modellbahn,in der innenstadt, nicht mehr gibt und der größte Spielwarenhändler nur noch ein wenig Märklin HO hat.Vermutlich ist in der Schweiz das Problem noch etwas größer als in Deutschland,da für einen Schweizer die Händler in Deutschland noch einmal viel günstiger sind als in der Schweiz.Klingenberger in Konstanz und andere grenznahe Händler sind da ganz klar die Gewinner des starken schweizer Franken.Unabhängig davon ist ja in fast allen Brachen das Händlersterben zu beobachten.Auch die Fachgeschäfte in den Innenstädten sind fast nur noch große Handsketten wie Media Markt,Saturn,Douglas,...-selbst im Ausland gibt es die selben Ketten wie Lidl,Aldi,Fressnapf,Mac Donalds,..
Nur die familiengeführten Fachgeschäfte verschwinden immer mehr.Ich vermute auch mal, das die meisten Märkt nicht mehr großes wachstumspotenzial haben ,sondern es nur möglich ist,den Mittkonkurenten Marktanteile abzunehmen...Der eine wächst und der andere stirbt.

Gruß
Thomas
Hallo Frank,

wenn etwas Mathematik gefällig ist, dann folgendes:
ich habe keine Ahnung, wie es bei den Moba-Herstellern zugeht. Aus der VWL kann ich aber folgenden (natürlich rein theoretischen) Denkanstoß dazu geben, warum ein einheitlicher Preis vielleicht gar nicht funktionieren kann:

Zunächt brauchen wir eine Funktion, die die Verkaufte Menge eines Modells (x) in Abhängigkeit vom Preis (p) darstellt:

(i) x = 2400 - 8 p

ist  p=0 (das Modell wird verschenkt), werden 2400 Modelle "verkauft";
wird x=0 gesetzt und die Gleichung nach p umgeformt, ergibt sich ein Preis von 300€, ab dem
überhaupt kein Modell mehr verkauft wird.

Wird (i) nach p umgeformt ergibt die sog. Preis-Absatz-Funktion (PAF):

(ii) p = 300 - 1/8 x

Den Umsatz (U) erhält man, indem man den Preis (ii) mal der Menge (x) nimmt:

(iii) U = 300 x - 1/8 x²

Nun zu den Kosten:
es gibt variable Kosten, die von der produzierten Menge abhängig sind, in meinem Bsp.
Kv = 50 x,
und es gibt fixe Kosten, die von der produzierten Menge unabhängig sind (z.B. die Spritzguss-formen), im Bsp.
Kf = 127500€

Der Gewinn (G) ergibt sich aus Umsatz (iii) - Kosten:

(iv) G = 300 x - 1/8 x^2 - 50 x - 127500 = 250 x - 1/8 x^2 - 127500

Den maximalen Gewinn erhält man, indem man die erste Ableitung von (iv) bildet und diese gleich Null setzt:
(iv) G' = 250 - 1/4 x  
<=>  0 = 250 - 1/4 x  
<=>  x = 1000
d.H. bei einer Verkauften Menge von 1000 Modellen erzielt das Unternehmen seinen maximalen Gewinn.
In (ii) eingesetzt ergibt dies einen Verkaufspreis von 175€.
Der Umsatz beträgt also 1000 * 175 = 175000€.
Zieht man hiervon die variablen Kosten von 50 * 1000 = 50000 und die Fixkosten ab, zeigt sich, dass das Unternehmen einen "Gewinn" von 175000 - 50000 - 127500 = -2500€ erzielt.
Das Unternehmen kann zu keinem anderen Einheitspreis einen höheren Gewinn erzielen!

Nun zur Preisdifferenzierung:
Zunächst verkauft das Unternehmen das Modell für 200€. In (i) eingesetzt ergibt sich eine verkaufte Menge von 800 Stück. Ich nehme aber an, dass einge Kunden davon ausgehen, dass der Preis später gesenkt werden wird, deshalb werden zu Anfang nicht 800, sondern nur 500 Stück verkauft. Macht einen Umsatz von 500 * 200 = 100000€.

Nun wird der Preis auf 100€ gesenkt. In (i) eingesetzt erhält man eine Menge von 1600 Stück. Hiervon müssen natürlich noch die 500 bereits für 200€ verkauften Modelle abgezogen werden. Macht einen Umsatz von 1100 * 100 = 110000€.
Mit dieser Strategie beträgt der Gesamtumsatz also 210000€.
Zieht man hiervon die Kosten von 1600 * 50 = 80000 und 127500 ab, ergibt sich diesmal ein Gewinn von 210000 - 80000 - 127500 = 2500€!

Mit diesem Beispiel will ich nur einen Denkanstoß geben. Es ist mir natürlich klar, das es überhaupt nichts mit der Realität zu tun hat und die Annahmen viel zu einfach sind. Es soll aber zeigen, das es seitens der Hersteller durchaus Gründe für eine solche Preisgestaltung geben könnte!

Gruß
Stefan
Dass es soooo einfach ist, hätte ich ja nicht gedacht ;-D

Die Tatsache, dass Auslaufprodukte teilweise deutlich vergünstigt angeboten werden, halte ich branchenunabhängig für völlig normal. Mit gesundem Menschenverstand und etwas betriebswirtschaftlichem Hintergrundwissen erkläre ich mir das folgendermaßen:

Lagerfläche kostet Geld und meistens hat man zu wenig davon (von der Fläche, vom Geld sowieso ). Produkte, die wegen ausbleibender Bestellungen ewig lagern, sind totes Kapital und blockieren den Platz für andere, vielleicht besser laufende Artikel. Also trenne ich mich als Hersteller von dem Produkt zu einem geringen Preis, damit ich es auch los werde - am liebsten natürlich an einen Abnehmer, der gleich die ganze Palette nimmt. Der Preis, der dafür vom Endverbraucher verlangt wird, hängt nun aber vom Händler ab, der die Preisdifferenz ja nicht in voller Höhe weitergeben muss. Warum das teilweise dann doch geschieht, hat sicher unterschiedliche Gründe.

Warum werden nun Produkte überhaupt zu Auslaufartikeln?
Da sehe ich folgende mögliche Gründe:
- Der Hersteller hat die Nachfrage von vorneherein überschätzt.
- Ein Mitbewerber wirft ein ähnliches Produkt auf den Markt.
- Die Konstruktion des Produktes war nicht optimal und wurde deshalb weniger nachgefragt als erwartet.
- Das Produkt ist technisch veraltet.
- Der Markt ist gesättigt.

Wie schon gesagt, ich halte das für ein völlig normales Vorgehen. Wie ein Durchschnittspreis funktionieren soll, kann ich mir nun gar nicht vorstellen, allein schon deshalb, weil man die verkaufte Menge vorher nicht kennt. Das wäre auch zu einfach, wenn das ginge.

Was ich hinsichtlich Modellbahnartikeln allerdings nicht weiß ist, ob die stark reduzierten Auslaufartikel vorher schonmal im Preis gesenkt wurden. Tatsache ist, dass nicht alle Auslaufartikel "verramscht" werden. Aus manchen (Einzel-)Produkten stellt man auch Zugpackungen zusammen, deren Preis dann etwas unter dem der Einzelprodukte liegt. Ein schöner Nebeneffekt: Man hat gleich wieder etwas für den Neuheitenprospekt

So oder so: Ich beneide weder Hersteller noch Händler darum, die richtige Strategie und Kalkulation finden zu müssen. Ein einfaches Geschäft ist das bestimmt nicht. Aber wo verdient man sein Geld heute noch auf leichte Art?

Gruß,
Carsten

@ 23:

"Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, und Grün des Lebens goldner Baum."

Mephisto in Goethes Faust


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