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THEMA: Oberleitung bei Digitalbetrieb

THEMA: Oberleitung bei Digitalbetrieb
Startbeitrag
lachauch - 26.10.12 11:25
Hallo Mobafreunde,

da ja bei Digitalbetrieb , so wie ich bis jetzt glaube, eine Funktion einer Oberleitung nicht möglich ist.......oder doch?
Auf der Anlage ab Epoche 4 aber E-Loks auf der Anlage fahren, wäre, um dem Vorbild gerecht zu werden, eine "platonische" Oberleitung eine Möglichkeit.

Frage an Euch wie macht ihr das auf eurer Digitalanlage?

Macht es Sinn nur die Masten in Abständen aufzustellen ohne Fahrleitungsdraht?

Denn der Fahrleitungsdraht stört ja doch bei Zugriff und bei der Schienenreinigung.

Ich kann mich noch an früher erinnern da hatte Arnold eine "Gummioberleitung" ohne echte Funktion.

Gruß aus Kärnten

Franz


Rein funktionsmässig stört eine elektrifzierte Oberleitung bei Digitalbetieb mehr als sie bringt. Ich denke ich werde mich mit Masten begnügen.

Es gibt auch wieder einen "Gummidraht" eines Anbieters aus den USA, die nehmen den aber mehr für Telegraphenleitungen, da Oberleitungen nicht so verbreitet sind.

Gruß,
Harald.
Hallo Franz,
möglich ist es schon, eine funktionierende Oberleitung digital zu betreiben, nur ist es recht kompliziert und es bringt betrieblich eher Einschränkungen als Vorteile, jedenfalls im 2-Leiter-System.
Was den Fahrdraht angeht, so gibt es verschiedene Meinungen, vielen ist der Draht einfach zu dick  und er stört natürlich auch bei der Schienenreinigung. Andere stören Masten ohne Draht.
Ich habe das so gelöst: Eine Sommerfeld-Oberleitung im sichtbaren Bereich, die mit Pantograph am Draht getestet wurde. Danach habe ich die Höhe der Pantographen so fixiert, dass sie den Draht nicht mehr berühren. Außerdem habe ich den Fahrdraht schwarz lackiert, wobei es nicht stört, wenn gelegentlich ein Streifen Kupfer sichtbar ist. Dadurch wirkt er wesentlich dünner, verschwindet optisch teilweise, aber nicht immer. Bei den Tunnelausfahrten habe ich eine Fangvorrichtung für die Pantographen.
Viele Grüße
Friedhelm
Hallo Harald und Friedhelm,

Danke für eure Antwort.
Ich werde die Variante mit den Masten OHNE Draht wählen, mein Draht wird halt soooo dünn sein, daß man ihn gar nicht sieht.....gggg. Somit ist nichts im weg beim Reinigen und bei "Handbergungen" nach Entgleisungen......

Vielleicht gibts in der Bucht billige Masten für meine Zwecke....aber vorerst bin ich ja noch am Anfang mit dem Gleisbau ,derzeit Gleiswendel und dann SBH........und dann kommt erst die Ebene wo der sichtbare Bereich ist.

Gruß
Franz

Franz
Hallo Friedhelm,

ich bin zwar noch nicht soweit mit meinem Aufbau, aber ich verfolge schon jetzt alle Beiträge zu Oberleitung. Du schreibst [quote nr= Danach habe ich die Höhe der Pantographen so fixiert, dass sie den Draht nicht mehr berühren= ][/quote] und weiter [quote nr= Bei den Tunnelausfahrten habe ich eine Fangvorrichtung für die Pantographen= ][/quote]. Das verstehe ich nicht, wieso mußt Du noch fangen, wenn schon in der Höhe fixiert?
Vielen Dank für eine kurze Aufklärung.

Gruß
Manfred
Hallo,

ich bin ja ein kleiner Detail-Fanatiker in vielen Dingen, hier meine Meinung: Nur Masten ohne Oberleitung finde ich immer irgendwie daneben, das sieht einfach...unecht aus und es fehlt was. Andererseits ist die Oberleitung, die man käuflich erwerben kann, alles andere als schön, wie ich finde. Viel zu dick, nicht vorbildgetreu genug und unflexibel.

Ich bevorzuge daher den Selbstbau mit ganz dünnem Stahldraht. Das ist natürlich eine knifflige Sache und nicht jedermanns Sache, aber von der Optik her das Beste, was man machen kann. Masten gibt es ja serienmäßig ganz gute, die kann man schon verwenden.

Hier mal ein Beispiel (nicht von mir):
http://www.modell-bahn.ch/PageDatenseite.aspx?ID=Oberleitung

Finde ich sehr gut gelungen.

Gruß Stefan

Hallo Manfred,
ja. warum muss noch noch fangen? Ich habe einige alte Arnold E-Loks bzw. Triebwagen. deren Panto hat wegen der alten Gummifaden-Oberleitung einmal eine geringere Höhe (musste ja unter den Ösen für den Gummifaden durch passen) und außerdem weniger Spannung. Die habe ich nicht noch in der Höhe fixiert. Dann hatte ich ja geschrieben, dass ich beim Aufbau alles mit anliegenden Pantos getestet hatte. Ich könnte, wenn ich wollte, will aber nicht, weil es dabei doch schon mal einige Unglücke gibt.
Dann habe ich die Oberleitung von Sommerfeldt, die wird (im Gegensatz zu Viessmann) verlötet. Das verleiht ihr eine gehörige Stabilität, so dass man durchaus etwas darunter machen kann. Dadurch verbiegt man schon mal Drähte, was dann im Betrieb wieder dazu führen kann, dass der Bügel unter dem Fahrdraht heraus fährt. Das ist wohl das entscheidende Argument für die Absenkung der Bügel. Alles in allem eines dieser Kompromisse, die sich im Laufe der Zeit ergeben, die nicht immer stimmig sind, deren Entstehung sich aber erläutern lässt.
Viele Grüße
Friedhelm
Hallo Friedhelm,
vielen Dank für die Klarstellung. Im Nachhinein erscheint das "Fangen" absolut plausibel, das Aufgleisen von im Tunneln entgleisten Rollmaterial kann ja abenteuerlich werden.
Danke für die Aufklärung, ich werde in meiner Planung auf jeden Fall solche Vorrichtungen berücksichtigen.
LG
Manfred
Ich bin beim Bau auch noch nicht so weit, habe aber mal testweise je ein kurzes Stück Sommererfeldt und Viessmann aufgebaut und plane nun mit Sommerfeldt wegen der Optik aber ohne Funktion, da dies bei Digital keinen Mehrwert bringt.

Grüße

Claudio
Hallo zusammen,
habe noch viele Masten von Arnold. Habe schon mal überlegt ob man den Fahrdraht nicht mit Sterngarn
nachbilden könnte.
Dieses Garn ist etwas robuster als herkömmliches Nähgarn.
Schon  jemand mal dazu Versuche angestellt.

Grüsse
Klaus W.
Hallo Franz!

Die These, daß Oberleitungsbetrieb und Digital sich ausschließen, gehört ins Reich der Fabel. Ich fahre seit fast zehn Jahren digital mit Oberleitung. Das funktioniert sehr gut - und es sieht nebenbei auch gut aus.

Ich war schon "zu analogen Zeiten" mit Oberleitung gefahren. Im Analogbetrieb bringt die Oberleitung ja den Vorteil, daß man ein zusätzliches Fahrzeug pro Gleis unabhängig steuern kann. Diesen Vorteil erreicht man im Digitalbetrieb auch ohne Oberleitung. Ich hatte allerdings im Zuge der Umrüstung auf Faulhaber-Motoren bei diversen Loks den Oberleitungs-Umschalter ausgebaut. Daher sind diese Loks auf Dauer auf Fahrdraht angewiesen.

Ich habe die Sommerfeldt-Oberleitung. Die sieht gut aus, ist robust und auch elastisch. Auch wenn man den Fahrdraht mal zur Seite drücken muß, um darunter zu greifen, federt er hinterher wieder in seine ursprüngliche Position zurück.

Herzliche Grüße
Elmar
Hi Ihr,

wir wollen das ganze so machen. Hier die ersten Versuche

Viele Grüße aus FraNken
FEC Fürth
Dieter Ludwig
http://www.dieterludwig.de

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Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: lachauch

da ja bei Digitalbetrieb , so wie ich bis jetzt glaube, eine Funktion einer Oberleitung nicht möglich ist.......oder doch?


Moin Franz,
bestromte Oberleitung und digital geht natürlich, trotzdem halte ich das für keine gute Idee. Schon bei analog mußt Du ja drauf achten, die Loks richtig herum aufzugleisen, sonst erhalten sie die Summe (aus Sicht des Bedieners wohl die Differenz - d. h. wenn Du beide Trafos in die gleiche Richtung aufdrehst kommt bei der falsch aufgegleisten Oberleitungslok 0V an) der Spannungen aus den beiden Spannungsquellen für Gleis und Oberleitung. D. h. statt eines Regelbereichs von -12Veff. bis +12Veff. hast Du dann -24Veff. bis +24Veff. Im harmlosen Fall (beide Quellen gleich gepolt) heben sich die Spannungs auf, im gefährlichen Fall summieren sie sich.

Nur: Bei analog fährst Du ja nicht permanent mit Regler auf Anschlag, d. h. der Fehler dürfte rechtzeitig auffallen.

Bei Digital hast Du aber immer die volle Spannung am Gleis. Versorgst Du nun Gleis und Oberleitung aus zwei Boostern (nur dann kannst Du ja überhaupt irgendeinen Nutzen daraus ziehen) und die beiden sind nicht in Phase, dann liegen je nach eingestellter Spannung 28V..40V am Gleis, für viele Decoder ist das definitv zu viel. Ich habe daher konsequent bei meinen Digitalumrüstungen von außen zugängliche Umschalter lahmgelegt und fest auf Betrieb übers Gleis konfiguriert...

Gruß,
Torsten

Hallo Torsten!

Da muß ich Dir doch widersprechen. Eine Ellok "richtig" herum aufs Gleis zu stellen, ist nun wirklich keine große Herausforderung.

Ich habe bei mir Ober- und Unterleitung in jedem Bereich immer am selben Booster. Verschiedene Booster zu verwenden, bringt eigentlich gar nichts. Denn auch mit "nur" einem Booster kann ich alle Loks unabhängig voneinander steuern. Die Verteiung von Ober- und Unterleitung auf zwei Booster bringt da keinen Zugewinn. Das ist ja gerade der Vorteil von Digital.

Wenn bei meiner Konfiguration eine Lok falsch herum auf dem Gleis steht, passiert einfach gar nichts. Dann sind Ein- und Ausgang des Decoders mit demselben Pol des Boosters verbunden. (Am Decoder liegen praktisch 0 V an.) Die Räder der anderen Seite sind ohnehin elektrisch von allem übrigen in der Lok getrennt.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,
du hast natürlich recht, allerdings ist der Effekt, dass bei einer Lok, die falsch herum auf dem Gleis steht -nichts- passiert, die Lok also stehen bleibt, doch eine große Einschränkung der Möglichkeiten. Kehrschleifen und damit auch der so beliebte Hundeknochen führen ja genau dazu, dass die Lok nach dem Passieren desselben falsch herum steht.
Beabsichtigt man keinerlei Kehrschleifen, ist es egal, ob die Lok den zweiten Anschluss von oben oder von unten bekommt. Nur warum soll man sich von vorne herein diese Möglichkeit im Gleisplan nehmen?
Nachdem, was du vorher geschrieben hast, war es für dich wesentlich, die einmal umgebauten Loks nicht noch einmal umbauen zu müssen. Das ist natürlich klar und verständlich. Man kann eben nie alles haben.
Ich habe mit mit einer funktionierenden Oberleitung analog gearbeitet und war eigentlich nur frustriert. Bei meiner zweiten, ebenfalls analogen Anlage habe ich nur noch im sichtbaren Bereich eine Oberleitung gebaut. Im Digitalbetrieb hatte ich dann überhaupt keine Motivation mehr, eine funktionsfähige Oberleitung in Betracht zu ziehen. Als mich dann störte, dass der Rheingold immer nur von Amsterdam nach Basel fuhr (als Fracht auf einem Rheinkahn zurück?) baute ich an einer geeigneten Stelle zwei Kehrschleifen ein. Jetzt fährt der Rheingold auch von Basel nach Amsterdam.
Viele Grüße
Friedhelm
Hallo Friedhelm!

Nun habe ich doch eine Überraschung für Dich: Auf meiner Anlage gibt es drei Kehrschleifen bzw. Gleisdreiecke. Diese Strecken können dann eben nur von Damp- und Dieselfahrzeugen befahren werden. Und wenn ein Zug von der elektrifizierten Hauptstrecke auf die Nebenstrecke übergehen soll, dann ist eben ein Lokwechsel erforderlich. Das erhöht den Spielwert der Eisenbahn ungemein.

Ich erinnere mich dunkel, daß hier im Forum mal jemand angekündigt hatte, einen kehrschleifenfähigen Decoder zu entwickeln. Aber es scheint still um das Projekt geworden zu sein ....

Herzliche Grüße
Elmar

Hallo Elmar,
klar auch das geht. Ob es den Spielwert erhöht, ist Ansichtssache und darüber soll man nicht streiten. Ich bin eben der Modellbahnzuschauer, habe viele automatische Abläufe programmiert und erfreue mich daran, wenn das genau so abläuft, wie ich es gedacht habe. Das ist auch nicht jedermann Geschmack, das weiß ich.
Ein Kehrschleifen tauglicher Decoder ist allerdings entweder Unsinn oder etwas, was es schon längst gibt. Den Decoder stört gar nicht, wenn die Polarität am Eingang vertauscht wird. Die Zentrale stört es aber, wenn die Räder verschiedene Polaritäten überbrücken, also einen Kurzschluss verursachen, den der Decoder wiederum gar nicht mitbekommt.
An dieser kleinen Diskussion sieht man mal wieder, dass es viele Möglichkeiten gibt, mit der Modellbahn umzugehen. Da soll jeder die für sich herausfinden, die zu ihm passt.
Vielem Grüße
Friedhelm
Ich fasse für eine neu zu bauende Anlage zusammen:
Eine funktionierende Oberleitung bringt im Digitalbetrieb bestenfalls keine Nachteile, in keinem Fall aber einen Vorteil.

Nicht ohne Grund verzichten einige Hersteller bei Neuentwicklungen bereits auf funktionierende Stromabnehmer.


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