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THEMA: 100 Jahre N-Spur

THEMA: 100 Jahre N-Spur
Startbeitrag
3D-Trak - 01.12.12 22:55
Schönen guten Abend,

kann sein, dass wir ein rundes Jubiläum feiern?

"1912
Die Gebrüder Bing bringen die ersten Modelle mit 9 mm Spurweite heraus."

http://www.1zu160.net/nspur/geschichte.php


VG
3D-Trak

PS.: ist das nicht ein wenig früh für 9mm, das waren ja noch "Blech"-Zeiten?
Die üblichen Spurweiten waren damals 1, 0 und 00 und die Wohnzimmer waren recht geräumig. Zumindest bei denjenigen, die sich eine Modellbahn leisten konnten.




Guten Abend!

recht hast du.

Gibt es irgenwo Bilder der frühzeitigen "Modelle" zu sehen?
Waren diese zum Ziehen, Schieben oder mit Aufziehmotor?

Gruß
Markus

Ich hatte zuvor schon leider ohne Ergebnis gegoogelt. Auch auf speziellen Bing-Seiten habe ich nichts von 9mm vor WK  gefunden.

Bei der Gelegenheit bin ich auf einen farbenfrohen Überblick über alte Modelleisenbahnen gestoßen:

http://trixstadt.de/stammtischberichte/bildberichte-2012/trix-75-2c1-jubilaum/

VG
3D-Trak
Moin,

für mich ist und bleibt die erste richtige Spur N Bahn von Arnold. Arnold haben wir das ganze zu verdanken!

Gruß Björn


P.S.

1960 Arnold stellt unter dem Namen Arnold Rapido 200 auf der Nürnberger Spielwarenmesse eine elektrisch betriebene Modelleisenbahn mit einer Spurweite von 9 mm im Maßstab 1:200 vor. Sie wurde als Fertiganlage mit fertiger Landschaft, Häusern sowie zwei fernbedienbaren Weichen und einer V 200 mit drei D-Zugwagen angeboten.

1961 Arnold erweitert sein Programm um Fahrzeuge und getrennt erhältlichen Gleismaterial. Die langen D-Zugwagen gibt es im verkürztem Maßstab 1:256.

1962 Arnold ändert den Maßstab auf 1:160 und bietet neue, verbesserte Modelle an.

1963 Die Klauenkupplung wird eingeführt. Sie wird später als NEM 356 für alle europäischen Modelle in Spurweite N genormt.
Hallo,

die Bing-"Spur N"-Bahn gibt es im  Brighton Toy and Model Museum zu sehen. Hier gibt es einen Hinweis (leider ohne Bild): http://www.brightontoymuseum.co.uk/wiki/George..._%28Bing,_N_scale%29

Vielleicht siehts ungefähr so aus?: http://www.vectis.co.uk/Page/ViewLot.aspx?LotId=417458&Section=5733

Beste Grüße

Christian H.
Haben eben eine freundliches Mail von den Seitenbetreibern erhalten mit Hinweis auf Bild 4 (dort der vorderste Zug) unter diesem empfehlenswerten Link:

Quellennachweis:

http://trixstadt.de/stammtischberichte/bildberi...n-berlin-04-12-2011/
"Pennytoy und sehr kleine Bing-Züge (vergleichbar mit der heutigen Baugröße N) aus der Zeit zwischen 1900 und 1910 waren in diesem Vitrinenschrank zu sehen und bezauberten die Betrachter. "


Mit Dank für den Hinweis an Dieter von "Trixstadt".

VG
3D-Trak



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Hallo
Wie liefen denn damals die Modelle? Also ich meine Strom-technisch? Gab es da schon verschiedene Spannungen? Oder war da auf den Schienen 220V? An den Frisuren gesehen auf Bilder von dieser Zeit, musste das wohl so sein...
Gruss Böbu
Hallo allerseits,

nun möchte ich auch kurz was zu den frühen Bing-Bahnen erzählen.

Bing hatte tatsächlich 1910 eine "Mininatureisenbahn ohne Uhrwerk" in ähnlicher Größe wie die heute bekannte Spur N herausgebracht. Dies waren aber noch antriebslose Modelle, und Schienen gab es auch noch nicht..

Aufgrund dieser Diskussion habe ich das Thema noch etwas ergänzt und noch ein Bild hochgeladen (Bild 5):

http://trixstadt.de/stammtischberichte/bildberi...n-berlin-04-12-2011/

Wir hoffen, dass wir auf unserer Ausstellung in Berlin am kommenden Wochenende (09.12.2012) diese Mininatureisenbahn im Original sehen können.

Diese frühen Miniatur-Modelle von 1910 waren schon relativ gut proportioniert, verglichen mit der Bing Tischbahn von 1922 für 16 mm-Gleise. Von einem festen Maßstab kann man aber bei diesen frühen Bahnen noch nicht sprechen.

TRIX EXPRESS stellte im Frühjahr 1935 die erste robuste Tischbahn für die Spur 00 (16 mm) vor, zur Leipziger Herbstserie 1937 folgte die TRIX EXPRESS-Modellserie mit der ersten Tischbahn 2 C 1. Damals wurde auch erstmal ein Maßstab 1:90 definiert.

Die Stromversorgung wurde 1927 zwingend auf Transformatoren mit galvanischer Trennung der Primär- und Sekundär-Seite umgestellt (bzw. auf rotierende Umformer in Bereichen mit Gleichstromversorgung). Wer sich für die alte Stromversorgungen interessiert, sei auf folgenden Bericht verwiesen:

http://trixstadt.de/trix-express-wiki/stromversorgung-fur-trix-express/

Viele Grüße aus Berlin

Dieter

www.trixstadt.de


Hallo Dieter!

Interessante Seiten, herzlichen Dank! (Da bekommt man Lust, einen Kreis aufzubauen und die "Denkmallok" vom Sockel zu holen!)

Beste Grüße

Christian H.

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Zitat - Antwort-Nr.: 8 | Name:

die "Denkmallok" vom Sockel zu holen!



Hallo !

Zum Jubiläum 2010 habe ich mir eine kl."Nostalgie-Anlage" mit dem TRIX-EXPRESS System
wieder aufgebaut.  
...bleibe aber der -N- Spur treu  

Gruß : Werner S.

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Noch einmal etwas zu den Hochvoltbahnen:
Vergesst bitte nicht, das Damals auch die Netze noch in den Kinderschuhen steckten. Damals hatte man meist im Drehstromnetz 110-127V gegen Erde und 220V zwischen Phase und Erde. Heute haben wir 240V gegen Erde und 400V zwischen den Phasen. Von daher waren diese Hochvoltbahnen selbst bei 220V damals nicht so gefährlich wie sie heute an unseren Netzen sind!
Wenn man so eine Bahn aus "nostalgie" betreiben will, ist dieses bei entsprechenden Schutzmaßnahmen aber durchaus noch möglich.
Man muß zum 1. dafür Sorgen das keiner die im Betrieb Gleise berühren kann (also nur Betrieb in einer Vitriene wo beim öffnen automatisch der Strom abgeschaltet wird) und es muß ein Betrieb über einen Trenntrafo erfolgen (keine Verbindung der 220V mit Erde), dann ist der Schutz wie beim Spatz der auf der 16kV-Fahrleitung sitzt. Ausserdem ist in den Mobateilen die Spannungsfestigkeit der Isoliermaterialien zu Überprüfen, denn 100 Jahre verändern auch den Zustand von Lackseide, Ölpapier und Bakalit. Da kann der Isolationswiderstand schon mal in den Leiterbereich verrutschen und dann fängt das Gute Stück durch Fehlerströme   an zu brennen.
Kinder sind auf alle Fälle davon fern zu halten!
Hallo Thomas,

die Diskussion zur elektrischen Sicherheit bzw. zum weiteren Betrieb von Altgeräten und alten Systemen wird z.T. sehr leidenschaftlich geführt.

Die Hochvoltbahnen wurden zum Januar 1927 vom VDE aus Sicherheitsgründen verboten. Auch wenn die Primärspannung damals in der Regel nur 110 V betrug, kann dies bereits lebensgefährlich sein.

Die Grundregel kann daher nur lauten: diese Hochvoltbahnen dürfen heute nicht mehr in Betrieb gesetzt werden. Wer dies dennoch tut und dabei Unfälle hervorruft, haftet dafür. Wenn ein Fachmann einen geschützen Laborbereich aufbauen kann, mag man dies anders bewerten. Das Risiko trägt aber der Betreiber, weil er sich über ein eindeutiges Betriebsverbot des VDE hinwegsetzt.

Zudem sollten Altgeräte wie insbesondere Transformatoren mit Blechgehäuse von einem Fachmann für Elektrogeräte geprüft und zertifiziert werden. Bereits mit dem Tauschen der Anschlussleitung erlischt die Betriebsgenehmigung.

Sorry für die klaren Worte, aber in einem öffentlichen Forum sollte dies so deutlich gesagt werden.

@10: Da viele Haushalte bis in die 20er Jahre noch keine Steckdose hatten (wozu auch), und der Strom nur für elektrisches Licht zur Verfügung stand, gab es von Bing auch diese praktischen Adapter, die man zwischen die Fassung der Deckenlampe und die Glühbirne schraubte, und aus der dann das Hochstromkabel für den Modelleisenbahn-Fahrregler abgezweigt wurde.

LG, Andreas
Hallo, in der Augsburger Abendzeitung vom 15. Dezember 1867 habe ich zufällig eine Werbeanzeige mit folgendem Text gefunden:

"Augsburger Abendzeitung, 15. Dezember 1867            Nr. 344

Theodor Mühlschlegel, Augsburg,                                                                                            empfiehlt sein reichhaltiges Lager in Kinderspielwaaren von lackirtem Blech, von 18 kr. bis fl. 15. per Stück, als: Reise mit Figuren, Glockenspiele, Schellen, Trompeten, Posaunen, Wiegen, Puppenwägen, eingerichtete Küchen und Kochherde; Cabriolets, 1=, 2= und 4spännig mit beweglichen Blech=Pferden, Jagdwagen, Jagdschlitten, Equipagen, Omnibusse, Droschken, Sandwagen, Gemüsewagen, Wasserwagen, Kanonen, Festungen, Revolverkanonen, Feuerspritzen in 12 verschiedenen Sorten, Eisenbahn=Züge mit oder ohne Schienen, Ruderboote, Segelschiffe, Caroussels, Kegelspiele, russische Schaukeln, Schwanenbassins, Springbrunnen, Gebirgslandschaften mit Wasserparthien, Pferd= und Kuhställe, Flinten und Zündnadelgewehre etc. etc. Ferner mit Uhrwerk: Dressinen, Reiter, Eisenbahnen, Straßenlokomotiven, Cabriolets etc.                                                                                                                                                       NB. Auswärtige Bestellungen werden promt effektuirt."

Interessant die Hinweise: "Eisenbahnzüge mit oder ohne Schienen" und "Ferner mit Uhrwerk ... Eisenbahnen ....". Folglich gab es mindestens schon 1867 "Modellbahnen" mit Schienen und Uhrwerksantrieb. Schade, daß man nicht mehr feststellen kann, ob es hier bereits ein Schienensystem gab und in welchem (ungefähren) Maßstab die Eisenbahnen gefertigt wurden.

Grüße

Walter



Hallo
unter Bild 5/Trixstadt heißt es "Sammler sprechen gelegentlich von Bing 000, wobei dies keine offizielle Bezeichnung ist". 000 war schon in GB damals die Bezeichnung für 2 mm:1 foot scale. Heute baut man in GB noch in 2 mm:1 Fuß, es ist die Finescale Variante, 1:152 und 9,42 mm Spur.
http://www.2mm.org.uk/

Norman
Hallo Walter,

kauf Dir mal dieses Heft, da werden Deine Fragen beantwortet. Lohnt sich absolut:
http://d-nb.info/1003788505/about/html

Es ist aber aktuell nicht mehr beim Bahnshop 1435 online gelistet, sollte dort aber noch telefonisch bestellbar sein. Oder komm zum nächsten Stammtisch im Januar, dann bringe ich mal mein Exemplar mit.

Das Titelbild zeigt übrigens die Modellbahn aus dem Besitz von Goethe.

LG,

Andreas
Hallo !

Einen guten Überblick bietet das Sonderheft "100 Jahre Modellbahn" !
Da werden die >Starkstrom-Bahnen< mit ca.50Volt aus einem Vorwiderstand (Glühlampe)
beschrieben.
Vermutlich nur noch antiquarisch erhältlich.  ( ISSN 84068-92001 )

Gruß : Werner S.

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