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WAWIKO

THEMA: PmG Züge wie ging das damals

THEMA: PmG Züge wie ging das damals
Startbeitrag
Idef - 12.12.12 02:01
Hallo,

ich hatte ja letztens nach Zugbildungplänen gefragt. In meinen alten Kisten hab ich jetzt auch diverse Zeitschriften mit schönen Bilder gefunden. Nun bin ich auch auf die PmG aufmerksam geworden.
Hier hatte ich gelesen, dass die Güterwagen möglichst hinter der Lok kommen. Ich habe aber auch Bilder gesehen wo die Reihung so war, das vorne Güterwagen, in der Mitte Personenwagen, dann wieder Güterwagen waren.
An sich sind solche Züge ja für die Moba auch recht interessant, was mich nun interessiert:
Wie war der Ablauf? Wenn ich nun einen PmG habe, der die Bahnhöfe A B C D anfährt.
Von A fährt der komplette Zug los. Bei B müssen z. B. 2 Güterwagen an das Freiladegleis, bei C ein Güterwagen an die Rampe (oder noch kompliziert: an einen Industrieanschluss) der Personenzug fährt aber bis D.
Wie wurde rangiert? Die Bahnhöfe sind wohl so klein, dass keine Rangierloks vor Ort sind. Wurde das alles mit den Reisenden im Zug gemacht oder wurden die Personenwagen immer abgestellt, rangiert, dann wieder angekoppelt und weiter?

Kann mir vorstellen, dass die Reisezeit für eine relativ kurze Strecke dann sehr lang wurde.

Gruß
Jan

Hi Jan,

hier ein paar weitere Infos zum GmP:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gemischter_Zug

Beim Ranigeren führ in der Regel der GmP nicht mit der ganzen Fuhre zur Laderampe oder zum Güterschuppen, sondern der GmP blieb am Bahnsteig stehen. Lok abhängen, ggf. umsetzen, Güterwagen aussetzen und andere einstellen, Lok umsetzen, Bremsprobe - fertig.
Den Fahrgästen wäre auch wohl die Stoß- und Ruck-Bewegungen des Rangierens kaum zumutbar gewesen.
Dabei handelte es sich meistens um einzelne Güterwagen für Güterschuppen, Laderampe oder Freiladegleis - oder für kleine Gewerbebetriebe, die sich wegen des Gleisanschlusses bewusst in unmittelbarer Bahnhofsnähe angesiedelt haben. Wie in wiki geschrieben, war sowohl das Fahrgast- als auch das Güteraufkommen so gering, dass sich die Beförderung in reinen Personen- bzw. Güterzügen kaum lohnte. Es wird sicherlich nur in Ausnahmefällen an jeder Unterwegsstation rangiert worden sein, wahrscheinlich eher an eins, zwei Unterwegsstationen, sonst wäre der GmP für die Fahrgäste aus der  halben Tagesreise eine ganze Tagesreise geworden.

VG
Andreas


Auch wenn beide Formen dort zusammen beackert werden, so sind sie doch recht unterschiedlich.

Der PmG ist dabei die einfachere Form: Nicht selten lässt der Zug (gerne mal ein Triebwagen) den Güterwagen (viel mehr sind's meist nicht) einfach nur stehen und irgendein skuriles Rangiergerät (die Google Bildersuche liefert da einiges) räumt den dann weg. Bis der Zug wieder zurück kommt hat man ja Zeit.

Der GmP ist halt ein Güterzug mit einem speziellen Wagen (Lebendfracht mit Nörgel-Potential). Dieser Wagen wird halt rangiert wie ein rohes Ei, aber das war's an Rücksicht. Die durchschnittliche Geschwindigkeit kann durchaus die eines Fußgängers unterschreiten. Diese Strecken waren meist aber nicht sehr lang (halt Zubringer zum nächsten Bahnhof mit richtigem Personenverkehr).
Die GmP wurden so zusammengestellt, dass die auf den Unterwegsbahnhöfen erforderlichen Rangierfahrten möglichst effektiv ausgeführt werden konnten.

Insbesondere bei nur einseitig angebundenen Gleisen, etwa zur Rampe, zur Ladestraße oder zum Güterschuppen, war zu beachten, aus welcher Richtung diese bedient werden konnten. Damit erklärt sich, warum manche Güterwagen an der Zugspitze, andere am Zugschluss eingestellt worden sind.

Die langen Fahrzeiten waren in vielen Fällen auch  d e r  Grund, weswegen sich die Fahrgäste mit besser werdenden Alternativen (Busverbindung, eigene KFZ) von der Bahn abwandten und damit das Verkehrsaufkommen noch geringer wurde, weswegen sich reine P-Züge noch weniger lohnten, und ..., ...., .... Das Ende ist allgemein bekannt.

Adrian
Hallo,

dank euch erstmal für die Infos. Und PmG oder GmP ist noch ein unterschied, denke ich mir. Es gibt aber wohl auch dafür Vorschriften wie mit "Lebendpersonal" zu rangieren ist.

Aber es war definitiv nicht so, dass der Zug am Bahnhof hält, der Teil mit den Personenwagen am Bahnsteig bleibt, der Rest abgekuppelt wurde, dann von der Zuglok rangiert wird und danach wieder mit den eigentlichen Zug weiter fährt? Mehr Aufwand, aber wohl sicherer für die Fahrgäste.

Gruß
Jan


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