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THEMA: 2300 Kilometer in 8 Stunden

THEMA: 2300 Kilometer in 8 Stunden
Startbeitrag
Der Schlunz - 26.12.12 22:15

Tja da wird halt mit 350km/h gefahren - dann geht's auch fixer. Da sind die 7 Stunden Bielefeld-Basel ein Dreck dagegen

Es ist schon faszinierend wenn man sich in der Wikipedia ein paar Stunden lang das geplante Streckennetz anschaut. Mehrere parallele Nord-Süd und West-Ost-Verbindungen zerlegen das Land in ein Schachbrett. Sowas ist halt nur in einem Land möglich wo man mal eben den Weg frei machen kann für neue Hochgeschwindigkeitstrassen.
Guten Morgen zusammen,
das mit dem Hochgeschwindigkeitsverkehr in China ist nicht mehr ganz so positiv, wenn man betrachtet wie der Aufbau des Netzes zustande kam. Auf Interessen von Anwohnern oder anderen gesellschaftlichen Gruppen wird weder bei der Palnung noch beim späteren Bau Rücksicht genommen. Es gibt nahezu keine Möglichkeiten des Einzelnen, sich zu wehren.

Bei uns in Deutschland ist es komplett anders. Hier wird jedes größere Bauvorhaben durch eine Flut von Einsprüchen und Anträgen derartig ausgebremst, dass sich schon die Planung über viele Jahre hinzieht.

Damit man mich nicht falsch versteht: ich will keinesfalls in Deutschland chinesischen Verhältnissen das Wort reden; moderate Veränderungen sind aber dringend erforderlich.

Es ist heute schon absehbar, dass der Anteil des PKW am Gesamtverkehr deutlich abnehmen wird. Dafür werden vor allem die weiter steigenden Spritkosten verantwortlich sein. Hinzu kommt ein weiterhin wachsender Güterverkehr.

Laut Bundesverkehrsministerium soll ein Großteil dieses Verkehrs über die Schiene abgewickelt werden. Nur sind die Hauptstrecken in Deutschland bereits heute derart ausgelastet, dass sie definitiv keinen weiteren Verkehr mehr aufnehmen können.

Nun wären wir wieder beim Planungsrecht. Wir brauchen dringend die Erweiterung und den Ausbau des Schienennetzes. Da wir aber eben keine chinesischen Verhältnisse haben, kommt alles nur seeeehr schleppend voran.

Bin gespannt welche der vielen hochtrabenden Schienenverkehrsprojekte aus dem aktuellen Bundesverkehrswegeplan in 10 Jahren verwirklich sind.

Viele Grüße,
Mathias
Hallo zusammen,
ich wage mal eine Prognose für Deutschland:
In 10 Jahren stehen auf den wichtigsten Autobahnverbindungen die LKW 2 reihig rum und freuen sich wenn es mal wieder rollt.
Die Bahn wird bis dahein, weil politisch nicht gewollt, nicht groß ausgebaut sein.

Alle werden über das hehe LKW Aufkommen schimpfen aber nichts unternehmen.

Neue Bahntrassen können ja nicht unter 20-30 Jahre Planungs und Bauzeit gebaut werden.
Und Geld ist dafür sowieso nicht vorhanden.

Viele Grüße
Wilhelm
Hallo,

die Chinesen sind in dieser Hinsicht rücksichtslos. Ein Mensch bedeutet dort nichts. Vor kurzem gab es dort einen besonders krassen Fall der auch durch die hiesigen Medien ging:

http://www.n-tv.de/panorama/Paar-zieht-nun-doch-aus-article9662256.html

Ich zitiere mal den NTV-Artikel: "Das Schicksal des Paares ist kein Einzelfall. Gegen Bewohner, die sich weigern, Platz für Großprojekte zu machen, gehen Baufirmen und lokale Behörden in China wenig zimperlich vor. Oft greifen sie nach Angaben der Betroffenen zur Gewalt, manchmal erhalten Hausbesitzer auch überhaupt keine Abfindung".

Solche unmenschlichen chinesischen Verhältnisse brauchen wir hier nicht auch wenn manche Politiker oder Großindustriellen (wie z.B. der Tunnelbohrmaschinenbauer Rinderknecht) davon träumen.

Mit dem Gesetz für erneuerbare Energien wurde in Deutschland dieses Jahr beschlossen dass der Ausbau der "Stromautobahnen" deutlich beschleunigt wird. Bei Einsprüchen gegen den Verlauf der neuen Stromleitungen ist in Zukunft nur noch eine Instanz möglich. Die Planung bei länderübergreifenden Projekten erfolgt nur noch durch den Bund und nicht mehr durch die Länder.

So ein ähnliches Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus neuer Verkehrswege wäre ebenfalls gut. Die beiden ersten NBS Stuttgart-Mannheim und Würzburg-Hannover benötigten fast zwei Jahrzehnte bis zur Fertigstellung. Die folgenden NBS in Deutschland waren da schon deutlich schneller aber es dauerte trotzdem noch gut zehn Jahre von der Planfeststellung bis zur Inbetriebnahme. Die Franzosen schaffen dass locker in fünf Jahren.

Wie dann allerdings "Prestigeprojekte" mit zweifelhaften verkehrlichen Nutzen wie Stuttgart 21 aber in Zukunft verhindert werden können ist eine andere Frage (bitte das Thema S21 hier in diesem Thread nicht weiter diskutieren

Grüße
Markus
Na ja gut Leute in China ist Kommunismus Staatsform. Was erwartet ihr denn?

Da steht der Nutzen der Masse über dem Nutzen des Einzelnen. Das Problem ist viel mehr die Korruption die sich dort breit macht - DER Grund, warum Kommunismus nicht funktioniert. 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung sind Soziopathen.

Bei uns wird doch im Moment auch Sozialismus betrieben bis zum Erbrechen. 10 Jahre ohne Anstieg der Reallöhne und Enteignung durch die Hintertür. Ich seh den Unterschied nicht ob man jemanden enteignet oder die Bankiers aus Profitgier Menschen Kredite geben, die diese nie abbezahlen können und durch das Platzen der Blase unzählige Menschen ihre Pension verlieren und ihre Häuser.

Kommt auf's Gleiche raus.

Gruß

Sebastian
Zitat

Bei uns in Deutschland ist es komplett anders. Hier wird jedes größere Bauvorhaben durch eine Flut von Einsprüchen und Anträgen derartig ausgebremst, dass sich schon die Planung über viele Jahre hinzieht.



Das mit der Dauer stimmt. Aber das Resultat ist das Selbe wie in China. Die bauen was und wo und gegen wen die wollen. Eine echtes Einspruchsrecht gibt es in D nicht. Die Hürden sind so hoch gesteckt, das faktisch das Kapital machen kann was es will. Siehe S21, AKWs und Autobahnen noch und nöcher... Und es ist scheiß egal ob unterwegs noch ein paar Naturschutzgebiete und die letzte zusammenhängende Fläche zerlegt wird oder nicht. Nur zur Info: In NRW wird es in 69 Jahren keinen einzigen Quadratmeter Natur geben, wenn so weiter die Fläche verbraucht wird wie heute. Ein Industriegebiet jagt das nächste.

Offizielle Zahlen von der Regierung:
http://www.lanuv.nrw.de/boden/flaechenverbrauch/flaechen_verb.htm

Dort angestrebt bis zum Jahr 2020:
Zitat

...die tägliche Inanspruchnahme neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen auf 30 ha/Tag zu reduzieren


Das sind pro Jahr 110 km2! Ich weiß nicht, wie sinnvoll so ein Unsinn sein kann. Aber der Rubel muß ja rollen... ich frage mich nur, wo ich bald leben will. Hier wird es langsam unerträglich.


Wie auch immer die Lage in China sein mag: Ich sehe in solchen Projekten dort eine echte Alternative zu Flugverkehr und sonstigem Verkehrswahn. Ganz aus der Ferne und ohne deren sozialen Veränderungen zu loben, habe ich schon den Eindruck, daß die trotz des Kapitalismus zumindest noch einen Plan haben zumindest teilweise was sinnvolles zu tun. Das kann ich in D nicht mehr sehen. Hier herrscht die Anarchie des Kapitals.

Gruß
Klaus
Oh Klasse, eine Matheaufgabe

Zitat

In Nordrhein-Westfalen, dem Flächenland mit der höchsten Bevölkerungsdichte in Deutschland, überdeckt die Siedlungs- und Verkehrsfläche im Jahr 2011 mit 22,6 Prozent mehr als ein Fünftel der gesamten Landesfläche. Seit 1996 werden täglich durchschnittlich etwa 15 ha unverbaute Fläche mit Straßen oder für Siedlungen bebaut. Das Ziel der Landesregierung ist es, den täglichen Flächenverbrauch bis zum Jahr 2020 auf 5 Hektar zu begrenzen.



NRW hat eine Grundfläche von 34.088,01 km² laut Wikipedia. 22,6% davon sind 7703,89.

15ha am Tag machen 5475ha im Jahr. Ein Hektar sind 10.000m². Ein km² sind 1000x1000 Meter = 1.000.000m², vier Nullen weggestrichen macht 10ha pro km² (gut das wusste ich auch vorher aber ich hab's lieber noch einmal hingeschrieben.

Macht 547,5km² die im Jahr verbraucht werden.

34.088,01-7703,89 = 26384,12 durch 547,5 = 48,19 + 2012 = 2060

Ist wohl doch schon 2060 Schluß wenn der Verbrauch nicht begrenzt wird. Vor allem stellt sich die Frage wo das ganze Gemüse angebaut werden soll

Gruß

Sebastian

@ Sebastian,

Streber

Gruß Tom


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