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THEMA: Privatgüterwagen nur ausgemusterte Bauarten?

THEMA: Privatgüterwagen nur ausgemusterte Bauarten?
Startbeitrag
niesfisch - 20.01.13 22:10
Hallo zusammen,

noch mal 'ne Rückfrage zu einem Randthema aus einem anderen Thread (zu gedeckten Güterwagen allgemein); darin hieß es:

Zitat

Was mich bei den Privatwagen stutzig macht: Bisher sind _alle_ privaten Wagen (außer Kesselwagen) die ich je in Natura gesehen habe jeweils von der Staatsbahn ausgemusterte Typen.


Nun, nachvollziehbar ist das - aber wie sicher ist diese Aussage? Unabhängig davon, dass viele 'bunte' Güterwagenmodelle ohnehin nicht vorbildgerecht, wäre eine solche pauschale Aussage hilfreich bei der Zusammenstellung der Sammlung für ein bestimmtes Zeitfenster.

Für mich - konkret: frühe Epoche IIIb - stellt sich die Frage, ob ich Privatwagen-Varianten von Gmhs 53, Gmmhs 56, Glmms 61 oder Tmmehs 50 für meine Welt um ca. 1960 überhaupt zulassen sollte - oder ob ich mich bei den Privatwagen nur auf die Vorkriegsmodelle beschränken darf.

Die Recherche zu Privatwagen ist allgemein schwierig, aber vielleicht habt ihr ja noch weitere Infos dazu, ob für Privatwagen (mit Ausnahme der Kesselwagen) in der Regel stets auf ältere Fahrzeuge zurückgegriffen wurde.

Grüße,
Steve

Die Aussage würde ich gerne etwas revidieren, denn schon damals waren Spezialwagen aller Art (inklusive Kühlwagen!) fast häufiger private als staatliche Wagen. Was ich tatsächlich nie an für die Zeit modernen Privatwagen gefunden habe, sind die Standard-Bauarten (also G, R und normale O); da war es wohl einfacher, sich einen DB-Wagen zu mieten und selbige hatte auch immer mal wieder alten Kram über.

Gruß Kai

Wenn man sich die Lieferliste im Buch über die Waggonfabrik Görlitz anschaut, sind auch einige der "Standard-Bauarten" als Privatwagen geliefert worden.

Gruß
Stefan T.
Hallo,

die zitierte Aussage ist sicherlich falsch. Bzw. gilt eigentlich in umgekehrter Richtung. Die DB hatte praktisch keine eigenen Kesselwagen, so dass Kesselwagen mehr oder weniger alle Privatwagen waren, und manche bei der DB schon ausgemusterte Wagenbauart existierte als Privatwagen noch ein  paar Jahre länger.
Man muss unterscheiden zwischen Privatwagen großer Einsteller (wie z.B. VTG, Eva, Thransthermos, Interfrigo, Transwaggon etc) und kleiner Einsteller mit z.T. nur wenigen Wagen. Erstere hatten natürlich aktuelles Wagenmaterial, oftmals auch Bauarten die es bei der DB garnicht gab. Kleinere Einsteller, die z.T. nur ein paar eigene Wagen hatten, haben wohl eher "gebraucht gekauft". Manche bei der DB ausgemusterte Bauart hat so als Privatwagen noch ein paar Jährchen überlebt (z.B. Kühlwagen als Bierwagen). Allerdings sind die Stückzahlen eher marginal. Ich wohne seit über 50 Jahren an einer 2-gleisigen Haupstrecke, und bin 15 Jahre per Bahn 50 km weit zur Arbeit gefahren, aber gesehen habe ich solche Wagen in freier Wildbahn noch nie. Wenn man sich auf die großen Einsteller beschränkt und die bunt bedruckten Wagen aus den Modellbahnkatalogen auslässt, macht man sicher nichts falsch. Die zitierten G-Wagen waren, selbst wenn es sie gab, wohl eher eine Randerscheinung, und bei den Kühlwagen dominieren auch die großen Einsteller. Mal davon abgesehen siegt bei den meisten Herstellern bzgl. Privatwagen meist doch die Phantasie über die Vorbildtreue.

Gruß Engelbert
Spielhoff schreibt zum Thema "gebrauchte DB-Kühlwagen als Bierwagen":

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

In den 60er Jahren überschwemmte die DB den Markt mit gebrauchten Kühlwagen [...] So kamen Seefischkühlwagen Tnfhs 32 und Tnfhs 38 als Bierwagen in verschiedenen Varianten zum weiteren Einsatz. [...] Mit dem Verkauf ihrer Kühlwagen sah sich die DB veranlaßt, ihre ersten Neubauwagen, Tehs 50, die sich nicht besonders bewährten, auf eine kostenpositive Weise zu veräußern. Als Bierwagen waren dieselben überisoliert, außerdem war die Ladefläche klein. Trotzdem wurden sie von bayerischen Brauereien verwendet.



So ist denn auch der Tehs 50 zu dem Modell geworden, das quer durch alle Maßstäbe vermutlich in den meisten Druck- und Farbvarianten erschienen ist. Viele davon sind Fantasie...

LG, Andreas
Hallo zusammen,

Zitat

die zitierte Aussage ist sicherlich falsch.


Ich möchte anmerken, dass diese Aussage in einem etwas konkreteren Zusammenhang gefallen ist. Im besagten Thread ging es um die Roco-Modelle eines Gmhs 56, die als Privatwagen für  Henschel und Jung beschriftet sind. Dass insbesondere Kesselwagen, aber auch die Kühlwagen in großer Stückzahl direkt an Privateigentümer ging, ist unbestritten.

Das Spielhoff-Zitat passt aber sehr gut zu dieser These; zwar heißt es nicht im Umkehrschluss, dass es keine ganz neuen Wagen im Privatbesitz gegeben haben könnte, aber immerhin erlaubt diese Aussage, ältere Baureihen - vor allem jene, die bei der Bundesbahn ausgemustert wurden - als Privatwagen weiter einsetzen zu dürfen. In meinem Fall spricht das für die Fleischmann-Modelle der alten Ghk-Kühlwagen, von denen einige wenige (!) Bierwagen "überlebt" haben.

Steve
@Stefan: Hast du da konkrete Beispiele; womöglich mit Foto?

@ih-wo: Und das am häufigsten in falscher Länge umgesetzte Modell ist der Tehs 50 auch ;)

Der Tnfhs 38 wäre eigentlich ein interessantes Thema für einen Hersteller, der mal einen neuen Bierwagen sucht - zumal es noch ein paar äußerlich ähnliche bis identische Typen gibt - darunter der Gmhs 38 (also der geschweißten Version des 'Dresden'). Nach der Entwicklung des DB-Bestandes, müssten das bis zu 200 Tnfhs 38 in den 20 Jahren gewesen sein.

Gruß Kai


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