1zu160 - Forum



Anzeige:
Harburger Lokschuppen

THEMA: Welche Bohrgeschwindigkeit bei Metallbohrer

THEMA: Welche Bohrgeschwindigkeit bei Metallbohrer
Startbeitrag
wolfgang(berlin) - 03.02.13 21:47
Hallo,
ich benötige mal den Rat von den Feinmechanikern unter euch.
ich habe mir sehr feine Hartmetallbohrer (Größe 0,3 -3mm) für meine Proxxon  besorgt.Den Feinbohrschleifer kann man von 5-20000 U/min einstellen.Welche Umdrehungen sind für Metallarbeiten z.B. an Lokgehäusen ratsam ohne das der Bohrer gleich abbricht oder zu heiß wird?
Welche Umdrehung stellt ihr ein um Schienenmaterial mit den Diamantsägeblatt zu trennen?
Danke


wolfgang(berlin)

Hallo Wolfgang,

Die meissten Arbeiten mit 0,3 bis 0,8mm Bohrer mache ich per Hand mittels Stift. Es ist wie gesagt Feinmechanik und nicht bohren nach Öl in die Wüste.

VG
Horia
Hallo

5000 U/min ist für beide deiner Vorhaben viel zu schnell. Du bräuchtest einen Stufenlosen Dremel. Ich hab zum BSP einen, der sich von 0-10000 einstellen. Da kann ich auf der kleinsten Stufe wenn er läuft die Zähne vom Fräskopf zählen.
Hausnummer aus der Werkstatt: HSS-Bohrer in Stahl, 30m/min Schnittgeschwindigkeit. Hartmetall: Das Doppelte bis Dreifache. Material Alu oder Weichmetall statt Stahl: Nochmal das Doppelte. Das sind die Höchstwerte. Langsamer geht auch.

Also für 3mm Bohrer bei 30m/min:
n = Vs * 1000 / (d * Pi) = 30 * 1000 / (3 * Pi) = 3000 U/min als Hausnummer.
Unter Berücksichtigung von HM-Bohrer und Weichmetall dürfen es auch gerne 4x mehr sein = 12'000 U/min.
Bei 0.3mm Bohrer entsprechend 10x mehr ergibt 30'000 bis 120'000 U/min.

Das Problem bei Weichmetall ist nicht die Wärme am Bohrer, sondern das Verkleben der Späne. Also doch langsamer probieren.

Noch ein anderer Punkt, der die Geschwindigkeit beeinflusst, ist die Geräuschentwicklung. Es ist Unfug, mit Maximaldrehzahl zu bohren, wenn du deswegen einen Gehörschutz brauchst. Dann lieber langsamer.

Beim Trennen der Schienenprofile ist es anders. Da wird es sich nicht um ein "Sägeblatt" handeln, sondern um eine Trennscheibe, die mit Diamantpulver beschichtet ist. Trennscheiben sind Schleifmittel. Schleifmittel werden grundsätzlich mit hoher Drehzahl betrieben, da es darum geht, mit dem Hartstoff auf der Trennscheibe die Metallpartikel heraus zu reissen. Eine sehr langsame Geschwindigkeit des Schleifmittels führt dazu, dass das Bindemittel, welches das Schleifpulfer auf dem Substrat hält, nachgibt. Das Schleifmittel geht also kaputt. In der Lehre hatten wir das mal eindrücklich getestet: Mit langsamer Drehzahl konnte problemlos ein Loch in eine Schleifscheibe gebohrt werden. Mit hoher Drehzahl hingegen verglühte der Bohrer.

Also: Diamanttrennscheibe grundsätzlich mit maximaler Drehzahl laufen lassen.

Felix
im früheren Leben Feinmechaniker und CNC-Operator




Hallo Wolfgang,

Das Stichwort hier heist "Drehzahltabelle", dabei ist zu beachten

1. welches Matereial gebohrt werden soll
2. welcher Bohrertyp (HSS, Hartmetalbohrer usw.) verwendet wird, und
3. welche Schnittgeschwindigkeit gefahren werden soll

eine kleine Hilfe können diese Webseiten sein

http://www.bünting.com/html/drehzahltabelle.htm
oder diese
http://wwollnick.beepworld.de/schnittdaten-bohren.htm
,da wäre die letzteTabelle "Empfohlene Drehzahlen für Tischbohrmaschinen und Standbohrmaschinen" auf der Seite die wohl die passende.

Wie schon @Bastelhannes schrieb wäre eine Maschine mit Regelbereich von 0 bis10 000 U/min die passendere Bohrmaschine.
Eine Proxon FBS240/E (sofern es der von Dir erwähnte Feinbohrschleifer ist) ,ist nur bedingt einsetzbar.

Bei den Diamant-Sägeblättern sollte eine Umdrehungszahl entweder auf der Verpackung oder sogar auf dem Sägeblatt selbst aufgebracht sein, welche die optimale Arbeits-Drehzahl angibt.

Gruß Roland

da war jemand schneller
Entschuldige wolfgang(berlin),

wenn Du von Arbeiten am Lokgehäuse sprichst, dann wäre es schon sehr hilfreich zu wissen aus welchem Material die sind. Das wäre i.d.R. Kunststoff oder Metall. Falls Du das Gehäuse bspw. nicht einspannen kannst, dann würde ich sowieso nur (unabhängig vom Material) "Handbetrieb" empfehlen. Bei den kleinen 0,3mm-Bohrern ist es nach meiner Erfahrung meistens ein Glücksspiel, daß sie den Bohrvorgang überleben. Den "Handbetrieb" meist wesentlich öfter (ebenfalls nach meiner Erfahrung).

Gruß
Rainer
Hallo,

es kommt immer auch auf das Material an. Kunststoff möglichst langsam sonst schmilzt es. Metall dagen sehr schnell, sonst kommst Du da ewig nicht rein. Die kleinen Bohrer brauchen Drehzahl, weil Du keinen starken Druck aufbauen kannst.
Ich hab in eine Weinert-Weichenlaterne ein Loch gebohrt. Die ist aus Messing. Das hat trotzdem ewig gedauert obwohl der Bohrer neu war. Hatte nicht genug Drehzahl zur Verfügung.
Tschüß,

Bernd
Hallo Wolfgang,

kurz meine Erfahrung beim Bohren in Acryl mit 0,8 mm und 0,6 mm. Das geht es nur mit der Hand, da sonst der Bohrer zu heiß wird und das Material schmilzt.
Sind Puffer gebrochen und müssen ersetzt werden gilt das Gleiche für die Bohrung, auch hier mit der Hand.
Im Metall mit hoher Drehzahl.

Viele Grüße

Enrico
ich habe mal vor Urzeiten gelernt je größer der Bohrer wird, dann  die Drehzahl runternehmen. Dann ist auch entscheidend was gebohrt wird. Kunststoffe eher langsam Metalle eher schneller sonst frisst der Bohrer. Und gerade bei Metallen und kleinen Bohrern das schwieren nicht vergessen. Welches Schmiermittel ist eine Glaubensfrage. ich benutze einfaches Petroleum ist am billigsten und schmiert hervorragend. Auch beim Gewindeschneiden.

Bernd
Wichtig ist nicht die Drehzahl, nur auf die Schnittgeschwindigkeit kommt es an. Also ist das ganze abhängig vom Vorschub und der Drehzahl. Dann kann man in einem Buch oder im Netz die passende Geschwindigkeit für das jeweilige Material raussuchen.

z.Bsp. werden Leiterplatten teilweise mit diesen 'gebohrt' oder besser gestanzt
Drehzahl: 80.000 1/min
Vorschub: 3,20 m/min
Hallo Enrico,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

... Bohren in Acryl mit 0,8 mm und 0,6 mm. Das geht es nur mit der Hand, da sonst der Bohrer zu heiß wird und das Material schmilzt.


Das liegt am falschen Anschliff des Bohrers, die Späne werden zu dick und schmelzen dann dadurch, dass sie sich in der Bohrung stauen. Währe der Bohrer größer, würde es dir das Acryl zerreißen! (siehe brechende Plexiglasplatten beim Durchbohren...)

Richtig geht es mit negativem Spanwinkel und hoher Schnittgeschwindigkeit (und kleinem Vorschub PRO UMDREHUNG), die "Schneide" des Bohrers muss also schaben und darf nicht schneiden.

Gruß
Roger
Hallo Roger,

danke für den Hinweis, die Bohrer hab ich auf der Messe in Stuttgart erworben. Ich werde bei Fohrmann neue bestellen, vielleicht haben die einen anderen Schliff.
Die 0,8 mm Bohrer benötige ich, um die vordere Abdeckung von Acrylröhren anzubohren. Mit einer langsam drehenden Akkubohrmaschine ging es gerade noch, aber wie du schreibst, stauen sich die Späne, dann musste von Hand nachgebohrt werden.

Grüße Enrico
Zitat - Antwort-Nr.: 9 | Name: Rene

ist das ganze abhängig vom Vorschub und der Drehzahl. Dann kann man in einem Buch oder im Netz die passende Geschwindigkeit für das jeweilige Material raussuchen.
z.Bsp. werden Leiterplatten teilweise mit diesen 'gebohrt' oder besser gestanzt
Drehzahl: 80.000 1/min
Vorschub: 3,20 m/min


VORSICHT: Die Ausgangsgrössen sind die Schnittgeschwindigeit (m/min) und der Vorschub pro Umdrehung (mm). Daraus ergibt sich alles Andere. In deinem Beispiel ist der einzustellende Vorschub von 3200 mm/min also nich tdie Ausgangsgrösse, sondern das Resultat! 3200mm geteilt durch 80'000 Umdrehungen ergibt 0.04mm pro Umdrehung. Von "Stanzen" kann keine Rede sein!

Zitat - Antwort-Nr.: 11 | Name: Ric

Acrylglas... Ich werde bei Fohrmann neue bestellen, vielleicht haben die einen anderen Schliff.


Für Acryl kaufst du "Bohrer für Messing" (mit flacherer Wendelung = kleinerem Spanwinkel). Wenn du beim Kauf nichts spezifizierts, kriegst du Anschliff für Stahl. Dann musst du die Schneide negativ ("stumpf") anschleifen, wie Roger sagte. Das Problem mit Acryl (und auch Messing) ist, dass Stahlbohrer regelrecht ins Material hineingezogen werden, ein bisschen vergleichbar mit dem "Hineinschrauben". Dann wird der Span zu dick (Vorschub pro Umdrehung zu gross) -> Werkzeugbruch.

Wichtig bei diesen Materialien ist, dass der Vorschub pro Umdrehung konstant klein gehalten wird. Am einfachsten geht das mit der negativ geschliffenen Schneide.

Felix

Hallo

kann man mit Steinbohrern das "Hineinschrauben" verhindern oder sind die völllig ungeeignet?

VG
Andreas


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;