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THEMA: Schleifer werden beim Löten weich!

THEMA: Schleifer werden beim Löten weich!
Startbeitrag
mathi - 14.03.13 21:47
Hallo Bastler!

Es geht um neue Schleifer aus Messing, Bronze oder wie das verwendete Zeug auch sonst noch heissen mag. Die müssen ja nun irgendwann mal angelötet werden, ob es nun ein Draht ist oder ein anderer Träger.
Vorher wurden sie schön bearbeitet und mühevoll zurechtgebogen, aber dann kommts.
Beim Löten wird das Zrug wieder weich, das ist ja nun mal eine Eigenschaft von Edel- und Buntmetallen und ihrer Legierungen. Diese kann man nur härten bis hin zur federnden Eigenschaft durch Kaltverformung wie Schmieden oder Walzen.
Die eigenschaft geht durch "Glühen" wieder verloren, also beim Löten dieser hauchdünenn Materiale reicht das schon völlig aus.
Mein Problem ist, wie ich das verhindern könnte, denn nach dem Einbau, wenn ales verlötet ist, haben die neuen Schleifer keine Spannung, einmal angedrückt, bleiben sie in dieser kontaktlosen Stellung.
Wie mach ihr das? Stahl-Fühlerlehrenmaterial stattdessen verwenden?

Viele Grüsse
Mathi

Hallo Mathi,
hast du mal versucht, die nicht zu lötenden Stellen zu kühlen? Setzt natürlich voraus, dass du einen Lötkolben mit ordentlich Leistung hast, der die Wärmeableitung kompensieren kann. Also kurz und heiß löten.

Viele Grüße
Carsten von 1001-digital
Hallo,

Carsten erwähnt es schon: kurz und heiß löten. 350°C können es schon sein, aber dann nur ganz kurz. Es gibt u.a. spezielle Pinzetten, die zwei größe Messingblöcke an der Spitze haben und die Wärme recht gut ableiten. Aber normalerweise solltest Du die, richtiges Löten vorausgesetzt, gar nicht brauchen.

Grüße
RF
Hi!

Naja, danke euch , aber das Problem bleibt.
Messingartige und Legierungen daraus werden zw. 350 und 440° geglüht, um sie elastisch zu machen, also weich, damit das Material nicht reisst.
Wer zufällig Wiederlader ist, der weiss das!  (Hey, nicht nur Hinterlader sind gemeint!!!)
Ich versuche meistens so heiss wie möglich zu arbeiten, besonders bei empfindlcihen Bauteilen zahlt sich das aus. Nun sind diese kleinen hauchdünnen Schleiferchen so fein und kurz in unserer Spur, wie sollte man da die Enden noch Kühlen können? Um das Zeug auszuglühen und damit wieder weich zu machen braucht es ja nicht viel.
Ich werde morgen Vormittag mal solch einem  Teilchen von ca. 6mm Länge, 1mm Breite und 0,3mm Stärke in der Mitte ein Kupferlackdrähtchen anzulöten und werde dabei die beiden Enden des Schleiferchens in jew. eine selbsthaltende Pinzette klemmen, in der Hoffnung, das Ausglühen zu verhindern.
Wennd as alles nicht hinhaut und ihr auch nicht die zündende Idee liefern könnt, so werde ich mir wohl Stahlfederdraht von 0,3mm Stärke besorgen müssen, der verliert bei dieser Hitze (ist ja schwerer zu löten und braucht länger die Hitze) ja nicht die Spannkraft.

Viele Grüsse
Mathi
Hallo Mathi,
ich verwende in solchen Fällen einfach irgendwelche Metallteile, z.B. die Proxxon-Schraubstöcke. Evtl. hilft auch ein feuchtes Taschentuch. Sei mal bisschen kreativ ;) Ein kleiner Stips Löthonig auf die zu lötende Stelle könnte auch helfen. Das darin enthaltene Flussmittel verkürzt meist die Zeit, die ich den Kolben draufhalten muss. In der Regel tipps ich die Lötstelle dann nur mal kurz an und schon ist das Zinn drauf. Bedingung ist wie gesagt ein sehr heißer Lötkolben.

Viele Grüße
Carsten von 1001-digital
Hallo,

zur Kühlung umliegender Flächen nehme ich, wenn es anders nicht geht, die Kühlpaste von Fohrmann http://www.fohrmann.com/kleben-loten.html . Hat sich bisher bewährt. Nur muß man die, sie wird sozusagen "krustig", wieder entfernen.

Gruß
Rainer

PS: Sind das konkrete Erfahrungen mit dem "Weichglühen" der Schleifer, oder nur eine theoretische Frage?
Hallo,

ich kann Carstens Empfehlung nur wiederholen: kurz und HEISS (!!) löten, ich gehe da bei Bedarf auch mal auf 400°C.Der Sinn davon ist, daß sich (nur) der Bereich der Lötstelle möglichst schnell erhitzt. In kritischen Fällen kratze ich das Metall zuvor noch blank (Messerklinge, ROCO-Rubber o.ä.), um die Oxidschicht zu entfernen, dann etwas Flußmittel auf die Stelle - und bevor der Schleifer merkt, daß an ihm gelötet wurde, ist der Draht dran. Ach ja: Auch den Draht zuvor separat verzinnen! Die Lötung muß bereits beendet sein, bevor die Wärme abfließen kann.


@Rainer: Das Problem ist nicht nur theoretischer Natur.  Ich habe auch schon  (aber nur ein einziges Mal) Messingschleifer mit dem Lötkolben weichgeglüht - das war ganz zu Anfang meiner MoBo-"Karriere"  an einer Z-Lok. Daraus habe ich gelernt und seitdem keine Probleme mehr damit.

Grüße, Jürgen
Hallo Jürgen,

daß sich das Material unter Wärme wieder verändert weiß ich schon. Ich wollte eigentlich nur auf das hinaus, was Du so treffend mit "und bevor der Schleifer merkt, daß an ihm gelötet wurde" formuliertest. Also daß die Therie durch praktische Fertigkeiten "überlistet" werden kann. Könnte man auch "Technologie" nennen.

Gruß
Rainer
Hallo Rainer!

Das ist schon eine praktische Erfahrung, jawohl!

Es geht konkret um eine alte Arnold BR75. Ich hab zwei, eine mit nachgerüsteten Schleifern und eine mit dieser unmöglichen Schleiferfederkonstruktion vom Hersteller, die beide gut laufen. Einer dritten sollen auch neue Schleifer verpasst werden, weil sie einfach nur ruckelt.
Da habe ich also Federbronzeblech schön passend bearbeitet und am Ende zurechtgebogen. Die Schenkel geben auch schön nach und federn auch wieder zurück. Nach dem Löten ist jedoch die Sannkraft raus, drückt das Rad gegen die Schleifer, dann bleiben die in der eingedrückten Stellung und federn nicht zurück. So lässt sich leider der Plan, dieser 75er ein federndes, nachgiebigeres Fahrwerk zu bescheren, nicht verwirklichen.
Wenn von euch noch jemand diese Prozedur, der Arnold bessere Stromaufnahme zu verpassen, schon erfolgreich gemeistert hat, dann wäre ich natürlich sehr gerne an Vorschlägen interessiert.

Viele Grüsse
Mathi
Ich benutze Fühlerlehrenband, läßt sich gut löten und schneiden und erhält die Spannung.
Nur kleben mit Sekundenkleber geht nicht so gut, da muss ich UHU schnellfest verwenden
Gruß Gunter
Üblicherweise haben die Schleifer ja eine Lötfahne die auf der anderen Seite der Befestigung (Klebestelle) ist. Dort darfs ja weich werden. Sehr heiß und dadurch sehr kurz löten ist auch meine Lösung. In der Regel stören mich nicht mal Kunststoffteile in der Umgebung oder Halterung. Wenn die nicht weich werden, wars schnell genug und das schleifende Schleiferende bleibt federnd.

Zur besseren Stromaufnahme kann ich noch die Imotec -Schienenschleifer empfehlen: http://www.imotec-modellbahn.de/stromab.htm

LG, Steffen
Hallo Gunter!

Das mit dem Fühlerlehrenband habe ich schon auf Deiner HP gelesen und das wird vermutlich auch bei mir das letzte Mittel werden, wenn das mit den anderen Schleifern nicht hinhaut.
Ich hab mir aber gedacht, es mit Federstahldraht 0,3mm zu versuchen, weil da nicht soviel dran zu bearbeiten ist.
Wie dick ist denn Dein Fühlermaterial?

Viele Grüsse
Mathi
Hallo,

kleme den Schleifer knapp hinter der Lötstelle in eine selbstklemmende Kreuzpinzette ein. Das bietet Halt und kühlt. Das Verzinnen der Lötstelle (ggf. mit Flussmittel) und anschließendes Löten des Drahtes dauert jeweils wenige Sekunden, da tut sich nichts. Bei Verwendung von bleihaltigem Lötzinn kann man die Temperatur auch noch absenken, z.B. auf 250-280 °C

Grüße, Peter W.
Hi Leute!

Vielen Dank für die Hinweise auf Wärmeableitung!
Ich habe es jetzt nochmal probiert, neue Schleifer gebastelt, Lötstelle für den Kupferlackdraht schön sauber gemacht, Löthonig drauf und beide Enden des klitzekleinen Dingelchens in zwei dieser OP-Klemmen (selbsteinrastende Zangen) eingeklemmt, Kurz und mit viel Hitze Lötzinn drann und dann den Draht ebenso schnell "angetupft".
Danach geprüft und so, wie es ausschaut, sind die Schleiferchen immer noch elastisch.
Nun habe ich sie auf das Chassis geklebt und die Schleiferlaschen hinten die Räder an den Radkranz gelegt. Nun warte ich das Trockenen ab und denke, dass diese Methode besser ist, als dass die Schleifer von Oben auf dem Spurkranz oder der Lauffläche liegen. So ist das ja bei Gunter gelöst, aber das haute bei mir überhaupt nicht gut hin. Ausserdem war da der Druck auf die Räder so stark, dass der kleine und ohnehin schon schwache Motor deutlich mehr Kraft braucht. So habe ich zwar nicht mehr den federnden Effekt auf die Räder, aber nun könen sich die Achsen frei in der Höhe bewegen und das dürfte ausreichen. Hoffe ich, später mehr über den Erfolg oder Misserfolg.
Bei der Bastelei ist mir auch klar geworden, warum Arnold seinerzeit diese merkwürdeige Art und Weise der Schleiferkonstruktion (ist mir bei sonst noch keinem Modell in ähnlicher Form untergekommen) gewählt hat: Eine Gratwanderung zw. sicherer (mehr oder weniger) Stromabnahme und Entlastiung des Minimotors.

Viele Grüsse
Mathi, der niemals auslernt!!!
Heureka, liebe Freunde!

Es hat wohl geklappt! Die 75er dreht nun seit einiger Zeit ihre "Einschleifrunden" auf meiner "Schikanenbahn", und das macht sie, noch analog, genau so gut wie die anderen. Ein wenig Feintuning hier und dort noch an den Schleifern, aber das Wichtigste ist:
Sie federn!!!
Mit dem wenigen Platz für das Seitenspiel der Achsen kommt alles gut klar, die Schleifer biegen sich und kommen wieder in die Ausgangslage zurück!
Tja, so ist das! Man denkt, dass man schon soooo viel gemacht hat und sich mit allem ganz gut auskennt, aber dieses Problem hatte ich nie vorher realisiert. Da muss ich vorher wohl immer mächtig Glück gehabt haben, wenn ich neue Schleifer eingelötet habe oder einfach, wie bei der alten BR85 neue Plättchen Bronzeblech auf die von den Spurkränzen durchgeschliffenen Stromabnehmer gelötet habe!!!!
Wie schön, dass dieses Forum immer irgendwie für jeden Hilfe bringt, auch wenn die Fragen manches Mal derart banal sein mögen für viele!!!
Da kann zB. ich sehr gut über andere, oft nervtötende Streitereien hinwegsehen, es gilt eben nur, seine "Filter" zu benutzen!

Viele Grüsse
Mathi


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