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THEMA: Dekoder am Gleis - Expertenfragen DCC

THEMA: Dekoder am Gleis - Expertenfragen DCC
Startbeitrag
spurneun - 02.04.13 12:27
Hallo zusammen,
hier mal 2 Fragen an die DCC-Spezialisten

1. was passiert wenn die Lok vom einem Abschnitt der Strecke mit einem Dekoder am Gleis auf einen Abschnitte mit analoger Spannungseinspeisung fährt und dabei kurzfristig die Trennstellen überbrückt ?
2. was passiert wenn ich im Anschnitt der über den Dekoder mit Spannung versorgt wird mit einer Digital-Lok (deren Dekoder analog erkennt) fahren will ?


mke

Hallo,

ad 1. Der Decoder am Gleis geht sofort in Rauch auf (Rückspeisung in den Motorausgang).
ad 2. Je nach Decoder in der Lok fährt sie, ruckelt oder bleibt stehen.

Grüße, Peter W.
Moin moin,

kleine Frage Peter.W.:
Ist das unter 1. genannte wirklich so? Es leuchtet mir zwar irgendwo ein, das der Decoder es nicht mögen könnte, aber dann würden ja das System "Blockdecoder" nie und nimmer funktionieren.
Ob es nun Decoder am Gleis sind oder Systeme wie G&R dürfte dabei keine Rolle spielen, da es ja immer Treiberbausteine sind die den Gleisstrom zur Verfügung stellen.

Gruß aus dem sonnigen Hamburg,

Thorsten
Hallo zusammen,

zusatzfrage zu 2:
wenn man Gleisdekoder sämtliche Regelungsfunktionen rausnimmt, könnte das doch positiv sein, oder nicht?

mke
Hallo,

ich habe das Szenario bewusst überzeichnet, weil ich davor warnen möchte, so etwas zu machen. Die Verwendung erfolgt auf eigene Gefahr. Forumskollege "Herkules" (ich hoffe er liest auch in der energetischen Dimension mit hat das mal mit ungregelten Tams Decodern gemacht. - Garantie wird aber kaum ein Hersteller geben, da es sich nicht um einen bestimmungsgemäßen Gebrauch handelt.

Ausnahme: Rautenhaus bietet einen Gleisdecoder für SX1 an.

Es kommt jedenfalls darauf an, welche Art von Treibern und Gleichrichter im Decodern verwendet werden (bzw.wie sie geschaltet sind), ob eine Z-Diode vorhanden ist oder nicht, und wie hoch die Spannungsfestigkeit der einzelnen Bauteile (FETs, Dioden, Kondensatoren) ist, und welche Art von Spannungsregler eingebaut ist.
Decoder mit FET-Trickschaltung zur Gleichrichtung sind anfälliger als solche mit disketen Schottky-Dioden. Decoder mit integrierten Spannungsreglern sind anfälliger für Fehlfunktionen als solche mit diskretem Transistorregler. Endstufen mit geringer Vgs der FETs und knapper Spannungsfestigkeit der Kondensatoren sind anfälliger also solche mit großzügiger Dimensionierung.

Bei Blockdecodern ist die Digital-Speisespannung auf allen Blockstellen gleich, d.h. es kann kein Rückstrom auftreten.
Beim Übergang von Blockdecoder in einen analogen Bereich kann es passieren, dass der Spitzenwert der Analogspannung im nachfolgenden Block höher ist als die Digitalspannung am Decodereingang. Dann wird der Decoder über die Intrinsic-Dioden der Motor-FETs rückgespeist. Das ist siicher nicht gut.

Grundsätzlich sollten Decoder für den Gartenbahnbereich kräftig genug sein, um allfällige Spitzen- und Ausgleichsströme zu verkraften. Allerdings kosten die auch entsprechend.

Grüße, Peter W.
hallo,

ok, das Thema ist nicht ganz so einfach, deshalb auch "Expertenfragen" genannt.

natürlich wird der Dekoder nicht ein Zwerg sein müssen, sondern eher die robuste Sorte für H0 oder Größer. ich kann mir auch vorstellen, daß ein Gartenbahndekoder mit ein paar Spannungsspitzen von 15V DC umgehen kann. Das einfahren auf den nächsten Abschnitt mit Analog-Spannung erfolgt ja auch nicht mit 20V Fahrspannung sondern eher bei 10V und damit spürbar unter dem DCC Wert.

mit kleinen (!!) Kondensatoren könnte man das Ausgangssignal glätten und dann auch für Loks mit dekoder wieder verdaulich machen. Schon allein die Kabel zum Gleis dürften minimal kapazitiv wirken.

mke
Hallo,

Ich hänge meine Frage hier mal an, weil auch ich analoge Loks mit "Dekoder am Gleis" fahren möchte.

Zum Testen mit Test-Kreis ist das kein Problem, aber auf einer Diorama-Anlage kann es schnell zum Kurzschluss kommen an falsch polarisierten Herzstücken..... Das Abrauchen des Dekoders ist dann eine gewisse Möglichkeit. Einen Schutz dazu wäre eine 12V/21W Autolampe, obwohl da noch immer fast 2A fließt.

Welchen Dekoder der "robusten Sorte" würdet Ihr empfehlen?
Sind die Motorausgänge von denen "Kürzschluss-sicher"?

Grüße aus NL,
Bert
Hallo mke/spurneun,

Herausgefordert im Neben-Thread habe ich durch eigenen Test erkennen müssen das der Decoder DH10C (Motorleistung 1 A) tatsächlich Kurzschlussfest ist am Motorausgang...

> http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=700894#aw51  und weiter...

Also ist für mich jetzt klar: Ich werde meine DH10C auch als externen Decoder am Gleis einsetzen für meine immer noch analogen Loks. Eine "robusteren Sorte" ist nicht notwendig.

Meine Frage@6 ist also beantwortet.

Zu Deiner Frage was passiert wenn einen Lok mit eingebauten Decoder (bei mir DH10A) auf das von den externen Decoder (bei mir also DH10C) eingespeisten Gleis fahrt, habe ich folgendes beobachtet: meiner Lok mit DH10A fahrt nicht, er bleibt stehen.

Viele Grüße aus NL,
Bert


Hallo,

vor ein paar Jahren habe ich Messungen zur Thema Analogerkennung gemacht. Das ist von Decoder zu Decoder unterschiedlich implementiert. Beim DHL160 war es so, dass der Decoder eine Ansteuerfrequenz von über 250 Hz als Digitalsignal bewertet (die Lok fährt nicht), niedrigere Frequenzen interpretiert er als Analogsignal. Zu neueren DH Decodern habe ich keine genauen Werte, aber ich weiß, dass auf analoge PWM-Steuergeräte reagieren.
Wenn Du bei den Decodern am Gleis eine niedrige PWM-Frequenz einstellst, sollten auch Loks mit eingebautem Decoder im Analogbetrieb fahren.

Grüße, Peter W.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß man eine Lösung mit "Dekoder am Gleis" überhaupt mit "normalen" lokdekodern bauen kann. Ich halte es für grundsätzlich erforderlich, alle Gleisabschnitte, die ein Zug durchfährt, zu synchronisieren. Die Ansteuer-PWM an den Ausgängen der Dekoder müssen also definitiv gleich sein. Sonst fährt der eine die Spannung in den anderen Dekoder und es wird ggf. teuer. Wenn ein Dekoder nicht "aktiv nach Null" zieht, dann kann es gut gehen, aber die Triebfahrzeuge werden bei Überbrückung von 2 Abschnitten dann mehr oder weniger stark beschleunigen, denn sie sehen quasi die Summe der beiden PWM-Signale. Bei 50% Tastweite könnte da zumindest theoretisch 100% rauskommen.

Die Regelung der Dekoder wird, wenn sie mit der Gegen-EMK regelt, nicht funktionieren, weil die Einspeisung des anderen Dekoders als Gegen-EMK gemessen wird. Die Regelung wird also runter regeln und entsprechend wird die Geschwindigkeit nach Aufhebung der Abschnittsüberbrückung deutlich fallen. Das in Kombination mit der PWM-Summe (siehe oben) ist also nochmal ein deutlicher Geschwindigkeitsunterschied.

Regelt der Dekoder mit Strommessung, dann geht es auch daneben, weil sich bei Fahrt über dem Trennabschnitt zwei Dekoder mit einem Triebfahrzeug "beschäftigen". Jeder sieht also einen anderen Strom, theoretisch jeweils die Hälfte. Die Regelung rastet da auch ganz sicher aus.

Fazit:
Lokdekoder am Gleis ohne Synchronisation geht einfach nicht. Ob da was kaputt geht, sei mal dahin gestellt. Allenfalls geht das, wenn die Dekoder wirklich DC liefern würden. So weit ich weiß, gibt es das aber nicht. Und dann auch bitte ohne Regelung!


Gruß
Klaus


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