THEMA: Modellbahn vom anderen Stern

Bekanntlich gibt es eine Parallelwelt zur Erde, die sich fast gleich entwickelt hat. Auf diesem Planeten - Futoro - leben Menschen fast wie du und ich. Sie haben ihre Brüder auf der Erde schon hundert Jahre nicht mehr besucht. Historicus wird ausgewählt, eine Expedition zu unternehmen.

Nach einem Jahr kehrt er zurück. Neugierig fragen ihn die Futoristen nach seinen Erlebnissen. "Freunde, ich bin müde von der Reise, aber ich will euch wenigstens zwei kleine Geschichten erzählen, und während ich schlafe, ratet ihr, ob diese wohl stimmen mögen."

Er hob an: "Unsere Brüder haben wie wir moderne Telefone. Sie nennen sie Handy. Neulich habe ich mich bei meinem neuesten Modell doch so geärgert, dass ich eine microSD-Karte als Speichererweiterung dazukaufen musste. Bei den Menschen ist das fast genauso: Die Handyhersteller verkaufen die Handys oft ohne Karte, diese ist eine 'Option'. Man muss zuerst das Handy öffnen, den Akku herausnehmen und an der unteren Seite etwa 8mm abfeilen. Dort ist dann Platz, und man sieht farbige Kabel. Ein, zwei Leiterbahnen muss man durchtrennen - je nach Modell etwas verschieden. Auf jeden Fall  darf kein direkter Kontakt zwischen der Akku-Masse und dem Gehäuse bestehen. Die Stromversorgung des Displays wird ebenfalls gekappt. Nun kann man die SD-Karte vorbereiten. Die sichtbaren Kontakte müssen noch etwas vergrößert werden, entweder Abschleifen des Kunststoffes oder mit dem Lötkolben leicht abschmelzen. Wierum die SD-Karte eingebaut werden muss, ist meist nicht markiert, aber man merkt es - das Display funktioniert bei falschem Einbau nicht, dann kann man die SD-Karte einfach drehen. Nun lötet man die farbigen Kabel an die Kontakte der SD-Karte, dafür gibt es sogar ein genormtes Schema. Je nachdem, ob die SD-Karte einen mit blau markierten Kontakt hat, wird dieser an das Display angeschlossen, oder es muss noch eine Brücke zur Akku-Masse eingelötet werden. Die Karte wird nun mit doppelseitigem Klebeband eingeklebt - dafür haben sie ja am Akku vorher Platz geschaffen, die Kabel vorsichtig in freie Spalte gedrückt, und der Akkudeckel geschlossen. Jetzt gibt es noch eine App, mit der der Speicher freigeschaltet werden muss und seine Adressierung korrekt eingestellt werden kann. Hat man Kabel vertauscht, kann man über das 29. Menü noch umprogrammieren - ich glaube, bei falschem Anschluss sind Mikrofon und Lautsprecher vertauscht."

Unglaubliches Staunen machte sich breit. "Du willst uns veralbern" - "Nein, wartet, ich habe noch eine zweite Geschichte. Die Menschen haben auch wie wir Modelleisenbahnen. Ich weiß nicht, warum sie zwischen 'analog' und 'digital' unterscheiden, bei uns ist ja alles 'digital', wie sie es nennen. Jedenfalls können sie ebenfalls die von den Herstellern als Option angebotene Digitalisierung durchführen: Sie kaufen sogenannte Decoder, dann ... " (ich glaube, DIESEN Rest der Geschichte kennt ihr )

"Unfassbar" stöhnten die Zuhörer. "Das können wir beides nicht glauben".

"Doch doch", sagte schon etwas müde Historicus. Aber tatsächlich, eine von beiden Geschichten stimmt wirklich! Lasst mich noch ein wenig ausruhen. Wenn ich wieder aufgestanden bin, löse ich mein Rätsel auf."

Hilf den Futoristen, die richtige Antwort zu finden!

(Bittet Frank, der gerade eine Digitalisierung hinter sich hat und - müde - eine Pause braucht.)