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THEMA: Vorschlag: Kirchen(Sieg) 2g Hb+1g Nb Vorbildl

THEMA: Vorschlag: Kirchen(Sieg) 2g Hb+1g Nb Vorbildl
Startbeitrag
Dirk - 24.06.13 22:14
Titel Ausgeschrieben:
Gleisplanvorschlag: Kirchen(Sieg), vorbildliches Beispiel für 2gleisiges Hauptbahn + 1 gleisige Nebenbahn mit praktikabler Größe


Hallo zusammen,

ich habe mal ein bisschen durch Gleispläne gestöbert und bin dabei zufällig auf den Bahnhof Kirchen(Sieg) im Zustand von 1988 gestoßen. Und ich fand ihn zu interessant, um ihn Euch vorzuenthalten.

Warum:
Viele sind ja auf der Suche nach dem Abzweigbahnhof an der Hauptstrecke, der auch etwas zum Rangieren bietet und in dem auch lange Züge fahren können. Zusätzlich sollte auch ausreichend Fahrstrecke vorhanden sein. Und ein kleines BW wäre natürlich auch toll und dazu in schöner hügeliger Landschaft in der man gut den zulauf verstecken kann. Und schon ist jeder Hobbyraum gesprengt...    Und da habe ich Kirchen(Sieg) gefunden.

Ein paar Fakten zu Kirchen(Sieg)
- Lage an der zweigleisigen hauptsrecke Köln - Siegen
- Abzweigende eingleisige Nebenbahn Richtung Freudenberg/Dieringhausen/Olpe
- Ortsgüteranlage mit Ladestraße und Firmenanschluss

Warum fand ich den Bahnhof nun interessant und geeignet:
Neben den oben beschrieben Fakten gibt es einige interssante Details:
- Die ungewohnte Anbindung der Nebenbahn: üblicherweise zweigt eine Nebenbahn an einem Bahnhofskopf ab, hier sind die Bahnhöfsköpfe recht simpel (was sie kurz hält), aber nach einem drittel des Bahnhofsbereich gibt es eine diagonale Verbindung über alle Gleise. Die Bahnsteige sind mit etwa 200m lang genug für einen 7-8 Wagenzug und werden dabei von der Nebenbahnabindung begrenzt. Güterzüge der Hauptstrecke können aber deutlich länger sein und über die Weichenverbindung hinweg stehen. Somit geht durch die einfachen Einfahrbereiche wenig Platz für lange Güterzüge verloren, trotzdem gibt es interessante Fahrmöglichkeiten durch die anbindung in der Mitte.
- Auf Beiden Bahnhofsköpfen wird die Sieg überbrückt, wenn dass mal kein hübsches Motiv ist
- Der Bahnübergang vor der rechten Ausfahrt ist ein interssanter Blickfang
- das ungewöhnliche ist der Haltepunkt Schwelbel direkt in der rechten Einfahrt. Er ist so nah, dass ein langer Zug an beiden Bahnsteigen stehen könnte. Das ist viel weniger als die sonst unrealistischen Halteabstände auf der Modellbahn!
- Mit nur drei Gleisen bietet der Bahnhof erstaunlich viele Möglichkeiten bei gleichzeitigen großen Gleislängen ohne übermäßig lange Gleisanlagen

Das alles hat mich dazu gebracht den Bahnhof, aus Interesse was so geht, im Modell zu planen. Momentan baue ich ja eine andere Bahn, daher kommt für mich ein Bau momentan nicht in Frage, langfristig könnte ich es mir aber vorstellen. Aber bevor die Idee einfach in der Schublade verschwindet, dachte ich, dass es vielleicht für jemanden von Euch interessant ist

Nun zu meiner Planung:
Ich habe den Bahnhof mit Peco Code 55 und schlangkn Weichen und annähernd vorbildlichen Gleislängen geplant. Trotzdem ist das Ergebnis "nur" 5,9m lang. Das finde ich für eine komplette Anlage gar nicht so schlimm, ich werde aber noch weitere Möglichkeiten aufzeigen, dass noch Mobaraumtauglicher zu machen:

Da drei Gleise doch recht knapp sind, habe ich noch zwei Gleise ergänzt, wer es ganz vorbildlich will, kann sie auch wieder weglassen.
Die Nummerireung im Text ist von unten nach oben:
Gleise 2 und 3: Durchgehende Haupt- und Bahnsteiggleise, Bahnsteiglänge (und Güterzuglängen zur Nebenbahn) beträgt 150cm, das reicht für einen 8 Wagenzug- also auch den ICE3). Güterzüge auf der hauptstrecke können über die die Querverbindung zur Nebenbahn überstehen und eine Gesamtlänge von 225cm erreichen
Gleis 4 ist das Überholgleis, dass auch an die Nebenbahn angebunden ist. Außerdem ist die Ortsgüteranlage über das Gleis angeschlossen. Auch hier hat der Bahnsteig eine Länge von 150cm, Güterzüge können 2m lang sein.
Das sind die Orginalgleise, ergänzt wurde das Gleis 1. Damit können Züge von der Nebenbahn schon die Strecke für Gegenzüge räumen und parallel zur Hauptstrecke einfahren. Außerdem könnten Pendelfahrten mit Anschluss zur Hauptbahn stattfinden.
Gleis 5 habe ich dazugebaut, um ein paar mehr Möglichkeiten zum Rangieren und zur Anschlussbedienung zu haben.
Links gibt es für die Haupt und die Nebenbahn einen gegenläufigen Wendel. Tunnel gibt es dort beim Vorbild nicht, aber als Hanglage zur Sieg ließe sich das sicher begründen. Oder man macht aus einer der vielen Straßen eine kaschierende Brücke.
Rechts neben dern Bahnsteigen ist viel Platz, weil dort der Bahnhübergang hinkommt, und die Signale mit deutlichen Abstand davor stehen, um bei Einfahrten auf Hp 2 den Bahnhübergang frei zu halten.
Schon auf Höhe der der ersten Weichen kommt der Haltepunkt mit versetzten Bahnsteigen (für 3 Wagen), hier ist auch gleichzeitig etwas Paradestrecke (wobei eigentlich für duchfahrende Züge der ganze Bahnhof eine Paradestrecke ist).

Zu den Maßen: Die Anlage wäre 590cm lang, an den Enden für die Wendel 80cm tief, in der Mitte reichen ca 50 cm. Ich finde, für so viele Möglichkeiten ist das doch noch erstaunlich kompakt. Doch natürlich ist das immernoch nicht ganz klein, daher gibts da noch etwas Potential, wenn das Konzept gefällt, aber doch noch etwas zu groß ist. Hier ein paar Ideen:
- Bahnübergang im Bahnhof weglassen. Zusammen mit geänderten Durchrutschwegen lassen sich 25 cm sparen
- Wenn 6-7 Wagenzüge reichen sind nochmal 25cm Ersparnis drin
- Wenn man den Haltepunkt parallelen Bahnsteigen baut, spart man nochmal 50 cm
- Lässt man den Haltepunkt ganz weg und macht einen etwas anderen Schwung in die Gleise wären es so 70cm
- links könnte man noch die etwas Gleislänge aus der Strecke nehmen und mit einer DKW in der Einfahrt noch etwas sparen.
- Insgesamt wäre also bei einer Beschränkung auf den Bahnhof eine Länge von etwa 4,5m möglich
- Wenn man den rechten Bahnhofskopf nach hinten statt nach vorne biegt, kann die Tiefe von 80cm auf einen kleineren Bereich reduziert werden
- Auch eine Anlage in L-Form wäre möglich: Den rechten Bahnhofskopf mit Bogenweichen stärker biegen, ein paar cm Gleislänge einsparen und mann kommt mit eine Kantenlänge von etwa 4 Meter aus.
- Durch die recht wenigen Gleise könnte man auch den ganzen Bahnhof in eine lang geschwungene Kurve legen
- Mit Verzicht auf Peco und wenn man weniger Augenmerk auf vorbildgerechte Signalabstände und Durchrutschwege legt oder einfach kürzere Züge fahren will, ist natürlich auch noch etwas drin.

Alles in allem, denke ich, dass es ein interssanter Bahnhof ist, der trotz geringer Größe, einen interssanten Gleisplan mit vielen Möglichkeiten bietet und annähnernd vorbildlich umzusetzen ist. Zwei Gleise habe ich selber ergänzt, aber wem es nicht gefällt, könnte sie auch einfach weglassen.

Vielleicht kann es ja für jemanden eine Anregung sein, ich würde mich freuen ein paar Meinungen zu hören.

Viel Spaß mit dem Plänen und viele Grüße
Dirk

PS.: Ja, das BW gibt es leider nicht aber wer es will, findet hier auch noch einen Platz und auch die Anschlüsse ließen sich noch vergößern.

Edit.: aus Schwebel wird Schwelbel

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Hallo Dirk,

(Jetzt zu spät geworden.) Schönes Vorbild! Danke für Deine Mühe (und gleich Deine andere Mühen).
Da habe ich doch den Kursbuch Winter 87/88. Und - ähm - die Strecke nach Olpe ist nicht mehr erwähnt - also ....

Übrigens: die Hp schimpft sich »Schwelbel« (da kann ich nichts dafür).

LG aus NL,
StaNi
Hallo StaNi,

interessanter Punkt mit dem Schwelbel. Offenbar wurde er tatsächlich im offiziellen Bahnhofslageplan falsch geschrieben. Warscheinlich gibt es den deshalb heute nicht mehr: Korrektur durch Stilllegung

Habe gerade mal nachgelesen:
Seit Anfang der 80er gab es keinen Personenverkehr, der Güterverkehr lief aber noch bis in die 90er (sagt zumindest Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Asdorftalbahn)

Für den Plan hat es aber keine Auwirkung. Trotz des Standes von '88 müsste er noch unverändert dem Stand mit Personenverkehr entsprechen.

Welche "anderen" Mühen meinst Du?

Gruß
Dirk
Moin,

nur mal so angedeutet in FLM auf 4 x 1 m.

Könnte eine ziemlich gute und vorbildnahe Anlage werden.

Grüße
Klaus

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Hallo,
schön, wenn die Idee schon als Anregung für weitere Planung dient. Die Idee mit dem Schattenbahnhof dahinter und der geschwungenen Kulisse ist auch nicht schlecht.
Bei so einer, nun schon überschaubaren, Anlage könnte man auch überlegen, die Anlage zu einem "L" zu erweitern mit einem Schenkel für die Nebenbahn nach links unten. Hier kann man dann vorbildgerecht den Anschluss der Lokfabrik Jung nachbauen. Sicher auch ein interessantes Motiv.

Gruß
Dirk
Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Dirk

PS.: Ja, das BW gibt es leider nicht


Dafür aber eine bekannte Lokomotiv-/ Maschinenfabrik
die Fa Arnold Jung, Jungenthal u.a. als Hersteller vieler Lokomotiven z. B. preuß. T 3, G 8.1, G 8.2 und T 9.3.
Auch viel Loks der BR 41, 64 und  80 sowie die DB-BR 23 kamen von hier.
https://maps.google.de/maps?q=kirchen&hl=de...nland-Pfalz&z=15

Heute firmiert sie als "Jungenthal Wehrtechnik GmbH":
http://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_Jung_Lokomotivfabrik

Viele Grüße ÷ Udo
Hallo zusammen,
über den Betrieb auf der Siegtal- Strecke gibt Auskunft das Buch:
Klaus Strack; 150 Jahre Eisenbahn im Siegtal; Galunder- Verlag, Nümbrecht 2010.
ISBN: 978- 3-89909-100-7
Dort sind auch Infos zu o.g. Bahnhof (eröffent 10.1.1861) und dem Hp Schwelbel, der nur 420m vom Bf. Kirchen weit weg lag. Dieser Hp ist erst 1953 eröffnet und 1995 geschlossen worden.

Beste Grüße
Klaus,
dessen VRS- Ticket am Wochenende bis Kirchen reicht.


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