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FKS-Modellbau Gerd Gehrmann

THEMA: Schöne Schmiere

THEMA: Schöne Schmiere
Startbeitrag
Eberhardklaus [Gast] - 27.06.04 19:12
Was ist eigentlich von Silikonöl; -spray als Schmiermittel für Triebfahrzeuge sowie andere bewgliche Sachen (Weichengestänge/Entkuppler/Signalgestänge usw.) zu halten?
Für größere schmierige Angelegenheiten (z.Bsp.Gardinenlaufschienen) finde ich es ideal.

Eberhardklaus

Hallo Eberhardklaus,

ich persönlich halte davon garnichts. Es mag für Reißverschlüsse am Zelt usw. gut sein,
aber bei kleinen Plastikteilen habe ich nach ein paar Tagen festgestellt, dass diese verkleben.
Ich nehme nur noch Wanduhrenöl No.5 Das hat sich bei mir bewährt. Das bei Öl
weniger mehr ist, brauch ich nicht zu erwähnen.

mfG, AlfredB.
Nun, meiner Meinung nach hat Siliconöl den Nachteil, daß es überall hinkriecht, auch dahin, wo man es nicht will.
Gruß
Dirk
Hallo Eberhardklaus!
Welches Silikonspay verwendest du? Da gibt es große Unterschiede.

Ich verwende Industrie-Compound "Silicone Lubricant Paste" und "Dielectric Grease" von Loctite.
Besser als jedes Fett ist die Paste. Und auch nicht agressiv. Es ist ideal aufbringbar. Kein Verharzen auch nach Jahren. Allerdings muß vor dem Umstieg auf Silikone alles Fett entfernt werden. "Dielectric Grease" hat ungefähr die Konsistenz wie Motoröl.
Ich habe den Tipp von einer Firma bekommen, die Pumpen und Getriebe für Wasserschutzgebiete baut. Die sind gekapselt und müssen ewig laufen.

LG, Herkules
Hi ,
Ich verwende Teflonöl.Das hat mir mein Fachhändler empfohlen,der nimmt es auch.
Bisher habe ich keine Nachteile festgestellt .

Grüße ,
Jürgen H.
Hallo ich kann der Antwort Nr.1 auch nur zusimmen, ich verwende das gleiche Öl .Genommen hatte ich es 1. weil es nicht verharzt, 2. weil ich es sowieso immer in der Werkstatt habe und es somit nicht alt werden kann, was sonst bei dem Verbrauch ja nicht zu vermeiden ist.

Gruß von Karl - Michael
Ich habe gleich in der Nachbarschaft ein Jagdwaffengeschäft und verwende als Schmierstoff für Eisenbahnmodelle grundsätzlich Balistol - Waffenöl.
Es hat eine gute Viskosität, gute Kriecheigenschaften und ist vor allem säurefrei. Und man muß keine Riesenmengen abnehmen, es ist in kleinen Flaschen erhältlich.
mfG
herbert
Habe am letzten Mittwoch bei ALDI eine Spraydose Silikon-Univeralöl gekauft. Aufdruck Dosenboden: Mindesthaltbarkeit, Jan. 2006.

Heißt das, dass es nicht unbegrenzt haltbar ist ? Demnach müsste es auch irgendwann verharzen, oder sehe ich das falsch ?

Grüße
Johann
@ Nr.7
Kurz eine Abhandlung über Öl

Öle haben eine Tendenz zur Verharzung (Vernetzung der Kohlenstoffketten).
Das Hauptproblem dieser Schmiermittel liegt in der Alterung in Form von Oxidation und Polymerisation.
Antioxidantien, die zur Stabilisierung beigegeben werden, können diese Vorgänge nur verzögern, nicht jedoch verhindern. Lichteinwirkung sowie Luftsauerstoff beschleunigen die Alterung. Die Folge ist eine Viskositätsabnahme (Verdickung, Verharzung) bis zu mehreren 100%.
Angeblich säurefreie Öle scheinen im Verlauf der Alterung Säuren zu bilden. Hier besteht möglicherweise ein Zusammenhang mit der Lösung von Kupfer aus Messing im Öl.

Synthetische Öle sind keine Öle im chemischen Sinne, sondern ätheralkohole, Polysiloxane (aka Silikonöl ect.) und andere Verbindungen, also völlig anders aufgebaute organische Substanzen; allerdings haben sie im physikalischen Sinne Ölcharakter, sind also zum Ölen mechanischer Geräte geeignet. Die Alterungsrate ist sehr gering bis nicht meßbar, auch unter schwierigen Bedingungen.
Das klassische Öl wird dickflüssig, während das synthetische dünnflüssig bleibt.

Hände weg auf jeden Fall von "Allzweck-Öl", synthetischem Allzweck-Öl ect. Diese Öle greifen Plastik und Farbe an.

Uhrenöl (eine Mischung aus verschiedenen Substanzen) darf nur bei Kunststoffgetrieben ect. verwendet werden, da es mit Messing reagiert und dadurch unwirksam wird (durch die Auslösung des Kupfers; moderne Uhren haben nämlich Stahlwellen. Kurios aber so ist es!).

"BALLISTOL enthält besonders reine Naturstoffe und Grundsubstanzen.....das enthaltene wertvolle Syntheseöl....Neutralisiert saure Verbrennungsrückstände"
Von der Website von Ballistol.
Also gut für Holz, Waffen, muß basisch sein, ist sowohl aus Naturstoffen und synthetischem Material.
Das ist sicher ein gutes Mittel zum Einreiben, ob es tatsächlich ein gutes Schmiermittel für Lager und Achsen ist, sei dahingestellt.

Soweit, sogut.

LG, Herkules
@ Herkules

Ich bin platt !

mein erster Beitrag in diesem Forum und dann eine solche sachliche und detaillirte, und vor allen Dingen schnelle  Antwort hätte ich nicht erwartet. Vielen Dank.

Wollte dieses Öl vor allen Dingen zur Schmierung klemmender Kunststoffgehäuse (Führungsschienen Papierschublade, PC-Drucker u.s.w.) verwenden, aber auch u.U. für meine 30 Jahre alte Lok (Getriebe aus Kunststoff-Zahnrädern) eisetzen.

Hast mich vor einem riesen Fehler bewahrt, danke.

Mit besten Grüßen

Johann
Nachtrag.

Ich dachte, gerade Silikon-Schmierstoffe wüden Kunststoffe / Plastik, im Gegensatz zum Öl, nicht angreifen oder aufweichen, wie oftmalls aus eigener Erfahrung erlebt.

Daher noch meine anschliessende Frage: Gibt es Schmierstoffe, die garantiert Kunststoffe nicht angreifen ?

Wo kann man die beziehen, Baumarkt, Fachgeschäft ?

MfG

Johann
@Johann

Ich verwende Loctite SILIL Art.Nr.81246
http://www.loctite.de/int_henkel/loctite_de/ (nehme mal an du bist aus Deutschland)
Sollte es im Werkzeughandel geben. Ist sicher kunststoffgeeignet.

LG, Herkules
Ich verwende das Original Minitrix-Öl. Die Flasche, die ich habe, ist bestimmt schon fast 20 Jahre alt und das Öl ist nicht verharzt; im Gegenteil, es verhält sich noch wie am ersten Tag. Beim Minitrix-Öl gehe ich auch davon aus, dass es Kunststoffe, Farben, Bedruckungen etc. nicht angreift.

Felix
Zu Ballistol:
Laut Hersteller Klaever ist Ballistol außer bei Messinglager weger der leicht sauren Konsistenz ohne Probleme verwendbar und ich habe es gerade bei GFN Fahrzeugen mit Erfolg angewendet. Dank der sehr niedrigen Oberflächenspannung zieht es in die Lager sehr gut ein, ist einigermaßen Hitzebeständig und schmiert sehr gut. Das einzigste Problem bei Ballistol ist die Dosierung, aber mit einer Insulinspritze geht es sehr gut. Im Gegensatz zu Nähmaschinenöl greift Ballistol das Gummi der Insulinspritze nicht an. Ballistol erhält man am günstigsten im nächsten Waffen oder Fischergeschäft. C* bietet es zwar auch an, ist da aber 1 EUR teurer gewesen.

Bei Messing sollte man Gunex2000 von Klaever anwenden.

Für die Zahnräder und Getrieb verwende ich aber Trix Getriebefett.

Gruß Dirk
Hallo,

Informationen zu Schmierstoffen
http://www.dr-tillwich.com/daten3.htm
Hallo Öl Nr.5 greift Messing bestimmt nicht an, da es für Großuhren gedacht ist und die bestehen hauptsächlich aus Messingplatinen mit Bohrungen die die Lager darstellen und Stahlwellen. Steine oder Kunstofflagen sind in Großuhren selten.
Es sprach der Uhrmacher.

Gruß von Karl - Michael
Nun ja, mit dem ölen ist es schon so eine Sache. Jeder schwört hierbei auf "Sein" Mittelchen.
Ich hatte mehrere Varianten durchprobiert und bin dann bei Uhrenöl No.5 geblieben.
Null Plrobleme bisher damit. Es haftet auch sehr gut an Zahnrädern.
Seit dem brauchen meine Loks nicht erst eine Runde zum warmlaufen. Sie fahren
sofort vernünftig los.

mit öligen Grüssen, AlfredB.
@Nr 15
Hallo Herr Uhrmacher!
Ein wenig für die Weiterbildung.
http://www.uhrenliteratur.de/Oel/3/lymp3.htm Text zu Abb.1 und 2

Mit freundlichen Grüßen vom Mobahner


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