THEMA: Kreuzungswinkel Straßenbrücke/ Eisenbahn

Abend Philipp,

nein, ist mir nix bekannt.

Oft müssen die Infrastrukturanlagen so in Landschaft und Bebauung eingepasst werden, dass auf bestimmte Kreuzungswinkel bei planfreien Knoten (Brücken) keinen Wert gelegt werden kann. Anders gesagt. Man würde nix abreißen, um etwa 90° Kreuzungswinkel hin zu bekommen.

Anders ist dies bei Kreuzungen und Einmündung. Hier soll mit etwa 90° verbunden werden, um wartepflichtigen Kfz-Strömen eine uneingeschränkte Sicht zu beiden Seiten auf die bevorrechtigten Kfz-Ströme zu gewährleisten. Bei Brücken ist mir eine entsprechende Vorgabe aus den Richtlinien nicht bekannt.

Gruß, Felix B.

Hi Philipp,

die Praxis zeigt: Jeder Winkel ist möglich. Bei Bedarf werden sogar die Seitenträger der Brücke gegeneinander versetzt eingebaut.

Grüße
Günter

Philipp,

Schau dir mal die B9 südlich von Bacharach an. Die kreuzt dort in einem Winkel von etwa 20 Grad die linke Rheinstrecke. Übrigens schön in Spur N von Ian Hogben widergegeben:

http://www.modellbahn-links.de/modellbahn/model...-n-anlage-bacharach/

(Bild 5)

Misha

Hallo,

im Modellbau wird immer gesagt "Erst war die Landschaft da, dann kam die Bahn". Wenn es nicht anders möglich was haben die gebaut was ging. Heut findet man im Internet für jede noch so schräge Modellbauidee ein Bild das es im wirklichen Leben auch so gemacht wurde.

Ich sammle bisweilen solche Bilder um den Nietenzählern und Pufferküssern auf unseren Ausstellungen mal zu zeigen was bei der Bahn wirklich ist oder war. Das macht riesen Spass :)

Also bau was dir gefällt und was bei dir passt.

Aber wenn du z.B. eine Kreuzung / T-Kreuzung einbaust hast du deine 90° und es passt auf jeden Fall. Die Strasse kann ja zu einer kleinen Neubausiedlung oder einer anderen Stadt gehen.

Grüße aus Berlin

Hallo,

herzlichen Dank für die Antworten. Ich werde es so machen, wie ich es mir vorgestellt habe und die Brücke relativ spitzwinklig einbauen, siehe Bacharach.

Gruß Philipp

Hallo,

meistens hat man Brückenbauwerke vermieden und Bahnübergänge gebaut - aus Kostengründen. Mit Einführung von 200kmh durften auf den für diese Geschwindigkeit freigegebenen Streckenabschnitt keine BÜs mehr sein. Seitdem baut man Über- oder Unterführungen. Damit sind die in Frage kommenden Bauwerke alle recht moderne Beton-Bauwerke. An der Neubaustrecke Mannheim-Stuttgart findet sich ein Beispiel für die genannte Situation: Straße führt ein gutes Stück parallel zur Bahnstrecke um sie dann zu kreuzen... (Die 3503 zwischen Oberacker und Bauerbach - die Brücke hat geschätzte 45Grad).

Jens

Hallo,

Die Eisenbahngesellschaften strebten beim Streckenbau ursprünglich an, kreuzende Verkehrswege rechtwinkelig zu den Schienen zu führen. Der Grund hierfür waren die Kosten für diese Bauwerke, die die Bahn meist zur Hälfte zu zahlen hatte. Hierzu gab es - wie aus Äußerungen meines verstorbenen Eisenbahner-Schwiegervaters hervorging - auch entsprechende Vorschriften, die ich jedoch im einzelnen nicht kenne.

Es entstanden dabei durchaus bizarre Verkehrsführungen. So wechselt z.B. heute noch die Straße, die in Essen-Kettwig an der Grenze zu Heiligenhaus parallel zum Damm der S-Bahn-Linie 6 führt, mit zwei engen rechtwinkligen Kurven von der West- auf die Ostseite des Bahndamms. Die Kurven schließen jeweils direkt an die enge Unterführung an.

Solche Situationen waren weit verbreitet, und erst im Zeitalter der Massen-Motrrorisierung, also seit den 1960er Jahren, wurden viele solcher Querungen umgebaut und dabei einerseits verbreitert, aber gleichzeitig von der Richtung her besser in den Straßenverlauf integriert.

Bis in die Epoche III hinein würde ich also eher zu einem Kreuzungswinkel von 90° raten, die moderneren Zeiten geben mehr Gestaltungsfreiheit.

Es grüßt vielmals
Karl