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THEMA: Ansagen auf Bahnhöfen - Geschichte???

THEMA: Ansagen auf Bahnhöfen - Geschichte???
Startbeitrag
Boris160 - 07.09.13 18:36
Ein herzliches Servus! aus Wien an alle KollegInnen!

Angeregt durch diesen Thread http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=329406 möchte ich meine Erinnerung auffrischen, damit meine Ansagen authentisch sind.

Wie lauteten solche Ansagen an einem (Nebenbahn-) Bahnhof in den 1960ern in Österreich und Deutschland???

Zu österreich habe ich folgende Erinnerungen, die ich aber auch überprüfen muss, weil ich mir nicht sicher bin:

- Ansage wurde jedesmal live vom Fahrdienstleiter gesprochen, der drückte an seinem Pult die Sprechtaste und sprach, es gabe keinen Gong o.ä. ???

- Was heute als "Regionalzug" bezeichnet wird, hieß damals "Personenzug" ???

- Eine Ansage vor Einfahrt eines Zuges lautete schlicht: "Personenzug aus ... fährt auf Gleis 3 ein, bitte zurücktreten!" Richtig???

- Die Ansage nach Einfahrt des Zuges in einem Durchgangsbahnhof: "2 x Bahnhofsname z.B.: Leibniz! Leibniz! Bitte rasch aus- und einsteigen!" Wenn es Anschlußzüge gab, wurden die noch aufgezählt wie "Personenzug nach Unterstinkenbrunn mit Abfahrt um auf Gleis 2, ..."

- Die Ansage nach Einfahrt des Zuges in einem Endbahnhof: "2 x Bahnhofsname z.B.: Leibniz! Leibniz! Endstation, bitte alle aussteigen!" Wenn es Anschlußzüge gab, wurden die noch aufgezählt wie "Personenzug nach Unterstinkenbrunn mit Abfahrt um auf Gleis 2, ..."

- Die Ansage vor Abfahrt: "Personenzug nach .. fährt von Gleis x ab. Bitte einsteigen und die Türen schließen! Wir wünschen gute Reise!"??? Wurde der letzte Satz bei jeder Zugart gesprochen oder nur bei D- und Eilzügen? Irgendwo in Innersten meiner grauen Zellen sagt mir eine Stimme, dass es den gute-Reise-Wunsch bei Personenzügen nicht gab. Aber ob das stimmt???

Wie das damals bei der Deutschen Bahn war, weis ich überhaupt nicht, habe absolut keine Erfahrung!

Wäre Euch sehr verbunden, wenn Ihr mir hier weiterhelfen könnt!

Mit freundlichen Grüßen und habt ein schönes Wochenende!!!

Boris

Hi Boris,

etwas abweichend von deiner Frage habe ich hier ein klassisches Beispiel über die Unzulänglichkeiten der Elektroakustik (oder des Ansagers?) vor 60 Jahren. Passt aber irgendwie zum Thema. Viel Spaß!

http://www.youtube.com/watch?v=Myehl4X6_l0

Beste Grüße

Christian H.
Hallo Boris
auf kleineren Bahnhöfen gab es gar keine Durchsagen. In meinem Heimatort, Kreuzungsbahnhof einer eingleisigen Haupt- und einer Nebenbahn wurde erst Anfang der 60er Jahre eine Lautsprecheranlage installiert. Die Durchsage kam life vom FDL, der dazu eine Taste drückte und sprach. Z.B.:" Auf Gleis 3 hat Einfahrt Personenzug (Eilzug) von A nach B über C"  Besonders bei den (Hecken-)Eilzügen wurden viele Unterwegs-Stationen genannt, da kam ein bisschen flair der großen weiten Welt auf.
Hielt der Zug, wurde den Fahrgästen gesagt, wo sie waren. " X-Stadt, X-Stadt, sie haben Anschluss an den Personenzug nach D über E auf Gleis 4", oder auf Gleis 4 steht abfahrbereit Personenzug nach... , Übergangsreisende bitte beeilen".
Zur Abfahrt wurde meist nicht durchgesagt, weil ja die Zugbegleiter auf die Fahrgäste achteten und die Türen schlossen. Der Pfiff der Bahnsteigsaufsicht war ebenfalls unüberhörbar. Gelegentlich kam die Durchsage: "In den Zug nach A bitte einsteigen und die Türen schließen, Vorsicht bei der Abfahrt."
Weil, wie gesagt, alles life gesprochen wurde, gab es keine festen Regeln.
Viele Grüße
Friedhelm
Hallo an alle!

@Christian: tolles Video, danke für die Link!
@Friedhelm: herzlichen Dank für Deine Erklärungen! Ich folgere aus ihnen einmal:

- die Praxis war in Deutschland und Österreich ziemlich ähnlich, wenn Ansagen, dann live, persönlich vom FDL gesprochen, nicht vom Band,

- dadurch gab es natürlich Individualität / Unterschiede.

Ich meine mich zu erinnern, dass es in Österreich schon gewisse Regeln gab, bin mir aber nicht ganz sicher. Ein lieber FDL hat mich mal zuschauen lassen in seinen Amtsstuben und auf dem Stellwerk, natürlich musste ich still sein, wenn er die Ansage sprach. Einmal ergänzte ich, nachdem er die Sprechtaste losgelassen hatte, "wir wünschen gute Reise!" und er sagte mir, dass das bei Personenzügen nicht gemacht wird. Muss also soetwas wie eine Regel gewesen sein.

Aber unabhängig von den Regeln gab es im Vergleich zu heute unterschiedliche gebräuchliche Ausdrücke. Auf Österreich bezogen: z.B.: damals Personenzug - heute Regionalzug, aber wie war das in Deutschland???

Sicher gab es auch zwischen D und Ö Unterschiede: "hat Einfahrt" ist mir in Österreich nicht erinnerlich, immer "fährt ein". Aber interessant, dass das schon in den 60ern in Deutschland so gebräuchlich war.

Auch kann ich mich in Österreich nicht an ein "Bitte Vorsicht bei der Abfahrt!" "Bitte Vorsicht bei der Einfahrt!" erinnern, aber gut zu wissen, dass es das in Deutschland schon gab in den 60ern.

Liebe Grüße

Boris
Moin!

Es gab schon verschiedene Ansagen. Auch mit Akzent gesprochen - die Hannoveraner sind ja für das klare "A" bekannt (gewesen).

Was die Ansage bzgl. der Einfahrt angeht, so gab es in D auch Unterschiede.

z.B.: Auf Gleis 3 fährt ein der Eilzug aus..., zur Weiterfahrt nach..., über... (Aufzählung mehrer Bf)
Die Ansage besagt, das der Zug am Einfahrtsignal vorbei ist; quasi in Sichtweite.

Dann gan es die selbe Ansage mit dem Vorsatz "es erhält (in Kürze)" Einfahrt der InteCity XY von nach über...
Das besagte, das es noch ein paar Minuten dauern konnte, da der Zug vor dem Einfahrtsignal stand.

Und halt schön, Verspätungen gab/gibt es nur in Minuten.
Selbst wenn der Zug 3Std. Verpätung hatte, dann wurde halt gesagt, das der Zug von nach 180
Minuten verspätung hat.
Es wurde auch schonmal gesagt, der Regionalexpress von nach verspätet dich um 5-10Minuten, dann konnte mann davon ausgehen, das es 10 Min. sind.

Die Ansagen waren auch noch in den 80ern üblich.

Und viele andere Ansagen.

Gruss,
Gerd
ich kenne nur DR-Ost.

Da hieß es:
"Es hat Einfahrt auf Gleis 6 der Zug D123 aus A zur weiterfahrt nach B über C,d,und E. Bitte von der Bahnsteigkante Zurücktreten. "
(beide Sätze können auch getauscht sein oder es wurde gesagt "Vorsicht an der Bahnsteigkante"
eventuell dann
"Der Zug D123 aus A, Planmüßige Ankunftszeit 12 Uhr 45  hat voraussichtlich 20 Minuten Verspätung"
dann kam:
Es ist eingefahren der Zug D123 aus A zur Weiterfahrt nach B über C,D und E. Sie haben Anschluss nach E über f,g,h auf Gleis 7 um 12 Uhr 17und nach ...
dann kam:
Gleis 6, D123 nach B über C,D und E bitte zurück treten, Türen schließen, und Vorsicht bei abfahrt des Zuges.
Es gab auch "Achtung, Eine Zugdurchfahrt auf  Gleis 4, bitte Zurück treten /, Vorsicht an der Bahnsteigkante!"
Bei "gehobenen" Zügen wurde auch die Wagenfolge Angesagt:
Wagen 1 bis 3 1. Klasse, Wagen 4 und 5 1. Klasse Platzkarten, Wagen 6 Mitropa, erst ab X geöffnet, Wagen 7 und 8 2. Klasse Platzkarten, Wagen 9 bis 12 2. Klasse.
Ob Raucher/Nichtraucher auch angesagt wurde weiß ich nicht mehr.

Während der Touristensaison: "Bad Ems, hier Bad Ems."
Sonst: "Ääämmsss"
So um 1979.

Gruß,
Harald.

Hallo zusammen,

ein Klassiker war in den 80ern und 90ern die Ansage eines (bekannten) Fahrdienstleiters in Grafing Bahnhof : Auf Gleis ... fahrt ei da Zug auf Rousnhoam üba Assling, Ouschdaminga und Karo. Für die des Bayerischen nicht mächigen : Auf Gleis ... fährt ein der Zug (ohne Zuggattungsangabe !) nach Rosenheim über Assling, Ostermünchen und Großkarolinenfeld.
Viele Grüße

Jürgen


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