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THEMA: Glockenanker-Motor vs. Lokdecoder

THEMA: Glockenanker-Motor vs. Lokdecoder
Startbeitrag
Joachim.G - 25.09.13 09:25

Hallo N-Bahner,
ich habe mich vor kurzem dazu entschlossen, meine Anlage von analog auf digital umzustellen.
( Dank für die Hilfe an Carsten von Digital 1001.)
Fürs erste muss die Roco Multimaus genügen. Als Decoder habe ich bis jetzt ESU Lokpilot micro V4 DCC eingebaut.
Nun stellt sich die Frage: Hat ein Einbau eines Glockenanker-Motors eigentlich noch einen Sinn?
Abgesehen von dem etwas ruhigerem Motorlauf und der Wartungsfreiheit , da der Austausch von
Schleifkohlen entfällt.
60 bis 70 € für den Motor und evtl. noch mal das gleiche für Frässarbeiten sind kein uner-
heblicher Kostenfaktor.
Zugegeben, beim RAm TEE hat der Einbau eines Glockenanker-Motors für eine höhere End-
Geschwindigkeit gesorgt, da der original MTX Motor nicht in die Gänge kommen wollte.
Der Umbau war auch sehr einfach.
Der Metronom von MTX ist ebenfalls so ein Wackel-Kandidat der beim Einbau eines Decoders mit der Endgeschwindigkeit erheblich in den Keller gerutscht ist. War vorher auch nicht der schnellste. Hat im Analog-Betrieb bei 12 V mit 3 Wagen gerade 120 Km/h geschafft.
Auch einige FLM Loks sind lahme oder schwache Krücken, denen man mit einem Glockenanker-
Motor auf die Sprünge helfen könnte.
Durch die verschiedenen Einstellungen der Motor-Regelung sowie der Einstellung der
Anfahr und Abbremszeit geht m. E. nach ein Großteil der Vorzüge des Glockenanker-Motors verloren.
Der Großteil der Loks laufen aber nach Einbau eines Decoders auch analog sehr gut.
Wie ist eure Meinung dazu?

Gruß Joachim

Hi!

Ich weiss, dass mir gleich vehement widersprochen werden wird, aber ich wage trotzdem zu behaupten, dass Du grundsätzlich Recht hast. Nun muss man aber auch wieder unterscheiden, wo jeder einzelne seine Schwerpunkte setzt und was ihm die Sache wert ist. sprich, bevor ich einen Glockenankermotor in ein Modell einbauen/lassen würde, das schon analog schön und leise läuft und durch einen Decoder noch in den guten Eigenschaften zulegt, würde ich mir das Geld für einen neuen Motor sparen. Entweder weil ichs nicht so dicke habe, ober stattdessen lieber in Decoder investieren, um damit noch weitere gute Modelle auszustatten.
Das gleiche gilt IMO für Schnecken oder Superschwungmassen.
Wie ich aber schon schrieb, werden hier gleich diejenigen aufschlagen, die immer nur das allerbeste als gerade gut genug ansehen, für die Geld keine Rolle spielt oder die sich gern profilieren mit Besserwisserei.
Klar, es soll nicht unterschlagen werden, dass viele Modelle durch einen solchen Motor nur profitieren können, aber eben längst nicht alle.

Viele Grüsse
Mathi
Hallo,
die Roco-Mouse mit der man keine CV´s auslesen kann,
kann für Glocken-Anker-Motore schnell zum "Killer" werden.

Lieber erstmal 'ne g´scheide Zentrale kaufen!

Glockenanker und digitale Ansteuerung, das ist nicht "versus",
sondern eine schöne Kompination.

Frägt sich nur, was der Etat immer so her gibt.

Hans-I.
Hallo Joachim
Bei mir kommen nur Glockenankermotoren rein wenn der alte kaputt ist und da baue ich sie mir selber ein! Ich würde sagen es kommt darauf an wie viel Du fahren willst. Wenn Du deine Moba einmal wöchentlich für 10 min betreibst wird's wohl nix bringen, wenn Du so wie ich auch mal ausstellen willst ( bei einem Club oder so) kann es sich durchaus rechnen. Wobei ich auch eingestehen muss das zB mal eine 152er von Arnold bei einer Ausstellung in 4 Tagen ca 60 Km gefahren ist. Ich habe sie bis heute weder geputzt noch sonst irgendwie gewartet, sie läuft einfach noch immer super also wozu umbauen ;o)
Lg Peter
Hallo Joachim,
also... Aus meiner Sicht sind Glockenanker-Motoren nicht grundsätzlich nötig. Ich verbaue die in der Regel dann, wenn ich in meinen Umbauten (z.B. die BR94) Platz brauche oder wenn der alte Motor nichts taugt. Leider gibt es immer wieder mal welche, die ab Werk total bescheiden laufen, auch wenn ein identisches Modell perfekt funktioniert. Wenn du also mit deinem Motor zufrieden bist, sehe ich keinen zwingenden Grund zum Tausch. Dann investiere lieber ein paar Euro mehr in vernünftige Decoder.

Hallo Hans

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

die Roco-Mouse mit der man keine CV´s auslesen kann,
kann für Glocken-Anker-Motore schnell zum "Killer" werden.


Was hat das Eine bitte dem Anderen zu tun? Setz doch nicht immer so unsinnige Gerüchte in die Welt.

Viele Grüße
Carsten von 1001-digital
So?
Das ist leider kein immer wiederholtes unsinniges Gerücht.

Sollte man schon wissen, dass Glockenankermotore sehr weich angesteuert werden müssen!
Mit der Standarteinstellung vieler Decoder werden sie schnell kaputt.
Kann ich diese Einstellung nicht kontrollieren, und erspare mir die Mühe sie zu programmieren...
Ich sehe noch die feuchten enttäuschten Augen der Kollegen mit ihren neuen durchgebrannten teueren Motoren vor mir. Und wieder jubelten die "Anolog-Bahner".

Von sonstigen rhetorischen Kommentaren bitte ich Abstand zu nehmen.
Hans-I.

Hi!

Ich bin auch nach wie vor froh darüber, dass ich damals auf die Beratung der Erfahrenen gehört und mir eine Anlage gekauft habe, mit der ich alles auslesen kann. Das hat mir vor allem am Anfang meiner Digitalkarriere sehr geholfen.
Mittlerweile bin ich mit der Programmierung und den Grundeinstellungen der versch. Decoder (man kann ja sich ja auch mal die Mühe machen, den Waschzettel zu lesen, um dann zu wissen, welche Einstellungen von Haus aus drin sind) auch so fit, dass ich automatisch die hochfrequente Motorregelung einstelle.
Wenn jemand Glockenanker und digitalen Schnickschnack zusammen haben muss, dann sollte man sich schon mit der Materie auseinandersetzen. Besonders dann, wenn man nicht auslesen kann, auf Verdacht einfach hochfrequent einstellen.
Klar, nicht alle sind solche Geistesriesen wie ich!

Viele Grüsse
Mathi

Soviel rhetorische Polemik musste nun doch sein! Du schreibst ja (leider) oft genug schwer oder völlig unverständliche Sachen, ohne dabei auf den Punkt zu kommen oder gar noch wirkliche Hilfeleistung zu gewähren, ge!
Hallo,

ALLE heute am Markt erhältlichen Decoder arbeiten bereits in der Werksteinstellung mit einer Ansteuerungsfrequenz, die mit Glockenankermotoren kompatibel ist. Man muss hier nichts mehr einstellen.

Man muss hier unterscheiden zwischen PWM-Frequenz (Puls-Pausen-Verhältnis) und der Messfrequenz (Pausen für die Gegen-EMK Messung) sowie den PID-Regelungsparametern. Relevant ist nur die PWM-Frequenz und diese liegt bei den heutigen Decodern nicht unter 10 kHz, meist darüber, damit man das Pfeifen nicht so stark wahrnimmt.  Die Regelungscharakteristik ist davon unabhängig, die ist dem Motor egal, sie wirkt sich nur im Fahrverhalten aus.

Da die Glockenanker höhere Frequenzen akustisch besser wiedergeben als Eisenanker Motore, könnte man bei geeigneter Gehäusekonstruktion und mit einem schnellen Prozessor auf dem Decoder innerhalb gewisser Grenzen über den Motor ein Geräusch erzeugen. Z.B. die Tonleiter beim Taurus. Technisch machbar wär's.

Grüße, Peter W.
Hallo Hansi
Zitat - Antwort-Nr.: 5 | Name: Hansi

Mit der Standardeinstellung vieler Decoder werden sie schnell kaputt.


Hast du dazu Erfahrungen? Ich betreibe Glockenankermotoren seit vielen Stunden mit "schädlicher" niederfrequenter Pulsbreitenmodulation und hatte noch keine Ausfälle.

Dietrich
Hallo,

das war mal so bei den alten Decoder mit 70 Hz PWM, die Gundregel gilt heute nicht mehr.

Grüße, Peter W.
Moin,

ich digitalisiere ja nun auch schon eine weile vor mich hin. Und da gibt es eine einfache und solide Grundregel: Läuft die Lok analog sauber und gut, dann wird sie digital i.d.R. ebenfalls sauber und gut laufen. Im Umkehrschluß: ein lahmender Gaul wird auch digital nicht zum Rennpferd.

Mir ist in den letzten  2 Jahren, in denen ich digitalisiere, nicht ein Decoder untergekommen, der nicht mit einem Glockenankermotor schadenfrei zurechtkommt. Und da können alle wettern und reden wie sie wollen, die Multimaus ist gar nicht so übel. Außerdem kann man die Multimaus später auch prima als reinen Fahrregler benutzen. Schaut Euch mal auf den gängigen Ausstellungen um, es ist erstaunlich wieviele Multimäuse da so herumschwirren.

Ich würde gerne einmal wissen, wo man z.B. schräg genutete Fünfpoler einfacherer Bauart als Ersatzmotoren herbekommt, um defekte oder alte Motoren auszutauschen. Ich denke in vielen Fällen würde damit die Anschaffung eines doch recht teueren Glockenankermotors vermieden werden können.

Grüße Klaus
Antw. 10
Hallo Klaus,
eine Adresse, die mir bekannt ist: feather.ch
Dort kann man unter Produkte und Kleinteile Mashima Motoren in verschiedenen Größen bestellen.
Die laufen sehr gut.
Ich bin nicht informiert, welche Bezugsquellen in Deuschland vorhanden sind.
Gruß Joachim
Hallo Klaus,

ich habe dort zwar noch nicht bestellt, mir den Versandhändler aber "vorgemerkt":
http://www.sehling.net/shop/catalog/browse?sess...op_param=ecid%3D7%26

Grüße,
Pierre
Hallo Hans,
Peter hat es schon geschrieben, alle Decoder laufen ab Werk mit hochfrequenter PWM. Und ob ich die Einstellung "blind" setze oder erst auslese - welchen Unterschied macht das? Ist die Einstellung falsch und ich ändere sie nicht, spielt es gar keine Rolle ob die Zentrale lesen kann oder nicht. Also bitte nicht diesen FUD verbreiten!

Viele Grüße
Carsten von 1001-digital
Nun,
man darf halt nicht in die Resonanzfrequenz, oder dessen Vielfaches oder Spiegelfrquenz der Glöckli-Anker kommen.

Der Integralwert müßte schon sehr niedrig sein, was einen alten Dreipoler wiederum ruppig macht.

Die Trägerfrequenz bei der Puls-Weiten-Modulation scheint wohl die Ursache zu sein.
Die Messung der EMK muß schon unterscheiden können.

Die Messwertumformung hat sich ja schon in den 90er Jahren Richtung Vektoransteurung entwickelt.
So könnte es heutzutage universelle Prozessor-Anwendungen geben, die sowohl hartmagnetische B-Felder (Stator mit hohem Rastmoment) von Weichmagnetischen (Glockenankerwicklungnen) unterscheiden können.
Indem sie sich beim Anfahren selber einmessen
Das müßte dann ein dynamischer PID-Regler sein.

Aber das schaffen wir beim Vorbild z. Bsp.. bei den Berger-Lahr oder Rexroth Indramat nur wenn man die Regler vorher auf "einlernen" setzt.

ABB FU´s messen bei den Kurzschlussläufern auch die EMK, und passen ihr selbsterzeugtes Dreiphasenfeld dem Motor an. Habe da aber allein einige tausend(!) "CV´s" die ich anpassen kann.

So sollte man doch die Frequenz-Strom-Kurve so wählen, dass der Glockenanker voll magnetisiert wird, damit man mit der gleichen Ansteuerung auch einen alten Dreipoler mit hohem Rastmoment ansteuern kann. Eben das hohe Rastmoment, durch geschickte Wahl der Trägerfrequenz, so niedrig als möglich halten und dabei nicht in Resonanz der Windungen des Hohlläufers zu kommen.

Aber lieber glaube ich an den Osterhasen.


Hans-I.

PS.: Wenn man nicht versteht was ich schreibe, muß man noch lange kein Depp sein.




Hallo Hans,
ich würde sagen, ca. 99 % der Leser verstehen nicht was du damit sagen willst.

Viele Grüße
Carsten von 1001-digital
Ganz einfach.

Es geht nur mit hohem technischen Aufwand,
und wäre ein schlechter Kompromiss.

Aber wenn man sieht was heutzutage so ein "XY-"phone kann,
im Vergleich zu den Dinger aus den 90er Jahren...
Mit GPS gestütztem Laserkompass der nicht größer ist als ein Drecklein unter meinem Fingernagel...

Hans-I.

Ich arbeite mit elektronischen Motoransteuerungen seit 1989 beruflich, da gibt es schon Sachen...
Manchmal mußte ich, mit einer Stunde Alarmzeit, um den halben Globus fliegen, weil die "Spezialisten" nicht weiter kamen.


@11 und @12: Moin Joachim, Moin Pierre,

vielen Dank für den Hinweis und den Link, da habe ich doch gleich einen Motor gefunden, der ohne große Fummelei in eine defekte FLM Lok passt. Und passende Schwungmassen und Schnecken haben die ja auch noch im Angebot!

Danke und Grüße Klaus
Hallo Klaus,
schau dich auch mal bei Glasmachers wegen Schnecken um. Viele Modelle, speziell von Fleischmann, laufen viel zu schnell.

Viele Grüße
Carsten von 1001-digital
Moin Carsten,

ja da hast Du wohl recht. Außerdem muß ich erst einmal bestimmen, mit welchem Modul und Durchmesser die Originalschnecke läuft. Gibt es eigentlich Tabellen der Nenndrehzahlen von den Originalmotoren der verschiedenen Hersteller wie Minitrix, Arnold, Fleischmann usw... ? Das würde ungemein bei der Auswahl der richtigen Motordrehzahl und Schnecke helfen.

Grüße Klaus
Hallo Klaus,
ich kenne keine, aber da hätt ich auch Interesse dran. Ich kann soweit nur sagen, dass die kleineren Fleischmann-Motoren etwas langsamer drehen, als die 8 mm Maxon-Motoren.

Viele Grüße
Carsten von 1001-digital

Hallo,
Stefan Glasmachers hat sich dazu schöm geäußert:

http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=26022

Hans-I.



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