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THEMA: Bistabile Relais, Problem bei Polarität

THEMA: Bistabile Relais, Problem bei Polarität
Startbeitrag
Dirk - 03.11.13 17:25
Hallo Zusammen,

ich habe einem Relais einen für mich überraschenden Effekt festgestellt und wollte mal Fragen ob das normal ist. Es handelt sich um dieses Ralais:
http://www.reichelt.de/Miniaturrelais/HFD2-L-12...amp;artnr=HFD2-L+12V

Bistabil mit zwei Spulen. Die Idee war, damit Signale zu Schalten. Auf die eine Spule wird ein Taster für die Fahrtstellung gelegt, die anderere Spule wird über einen Gleisbesetztmelder angesprochen und sorgt für den Haltfall.

Der Steuerstrom für die Spulen ist natürlich Gleichstrom. Nun habe ich gedacht, dass es egal ist, in welche Richtung ich die Spulen ansteuere, denn der Gleischstrom bildet in einer Spule ein Magnetfeld und zieht damit den Schalter in die eine Richtung, die andere Spule zeiht den Schalter in die anderer Richtung.

Nun habe ich die unten gezeigte Schaltung aufgebaut und stelle fest, dass die beiden Relais jeweils in umgekehrte Richtung schalten. Die Verdrahtung ist, um gemeinsame Massen zu bilden, spiegelbildlich verdrahtet. Sehe ich das also richtig, dass es bei Relais auch eine Rolle spielt, wie rum der Strom fließt? Das hätte ich ehrlich gesagt gar nicht gedacht, aber es wäre hilfreich zu wissen ob meine Vermutung über den Fehler richtig ist.
Oder habe ich mir in der Schaltung einen anderen Bock geschossen?
  
Blöd, dass ich das erst gemerkt habe, nachdem ich schon 6 Relaispärchen verdrahtet hab...

Falls sich jemand wundert, warum ich den Strom für die Haltfallspule erst über den Schalter geführt habe: Die Haltfallspule wird erst durch die Fahrtstellung "aktiv" geschaltet, damit nicht alle Signale eines Haltfallabschnittes versuchen zu schallten, obwohl sie schon auf Halt stehen, sondern nur das was auch auf Fahrt gestellt wurde

Schonmal Danke und viele Grüße

Dirk

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Hallo Dirk,

bistabile Relais mit 2 Spulen kannst du mit + folgendermaßen ansteuern:
Verbinde die jeweiligen Spulenenden und schließe sie an - an.
Das andere Ende kannst du jetzt kurzzeitig mit + verbinden, das Relais schaltet um.
Verbindest du kurzzeitig das andere Ende der zweiten Spule schaltet das Relais wieder in die andere Richtung um.

Hoffe das hilft, Güße
Enrico

Bei Haft- bzw. Remanenz-Relais ist das völlig normal, weil geht gar nicht anders

Das Datenblatt ist allerdings schon drollig, denn da steht nicht mal drin, welche Spule als Abfallwicklung zu benutzen ist oder hab ich da was übersehen?

Bei einigen Herstellern ist der Strom zum Abfallen sogar noch durch einen Widerstand zu begrenzen, weil sich sonst das Gegenblech gleich wieder umpolt und "falschrum" anzieht.

Wie auch immer, Haftrelais sind eben so

Gruß
Klaus

... und beim Einbau immer schön auf die Lage in Nord/Süd-Richtung achten, sonst polen die sich irgendwann noch um ( bei höherer Sonnenaktivität zum Beispiel )



Danke Ihr zwei,

ist zwar blöd, aber jetzt weiß ich zumindest, dass meine Vermutung richtig war und ich weiß, wie ich das Problem lösen kann.

@Enrico:
Deine Schaltung ist mir vom Prinzip klar, habe ich ja eigentlich auch gemacht, nur dass ich vor dem Zusammenführen der beiden "-" Pole den einen noch über den Schalter laufen lasse.

@all
Es wärenatürlich einfacher, wenn ich die "-" Pole direkt verbinden kann. Meine Vermutung war eben (eigene Idee), dass es vielleicht nicht sinvoll ist, dass 6 Relais gleichzeitg angesprochen werden, obwohl nur ein geschaltet werden soll. Hintergund ist, dass Fahrstraßen von 6 Signalen auf eine Weiche laufen, die dann über einen Besetztmelder den Halt auslösen. Der Impuls des Haltmelder wird parallel geschaltet auf den für den Haltfall zuständigen Pol der 6 Relais gelegt.

Zwei zwei Sorgen hatte ich dabei (hängt auch damit zusammen, dass ich nicht ganz weiß, wa so ein Relais innen macht):
1. Ist es vielleicht schlecht für das Relais, wenn es auf eine Spule Strom bekommt, de schon geschaltet hat, denn immerhin brummt es dann und etwas was brummt aber nichts tut ist vielleicht nicht gut
2. Reicht eventuell der Strom für die sichere Schaltung des zu schaltenen Relais nicht, da die anderen Relais in der parallelschaltung eventuell auch etwas verbrauchen.

Wenn Ihr sagt, meine Sorgen seinen unbegründet, dann schalte ich die Massen direkt zusammen, wenn Ihr sagt, an meinen Theorien könnte was dran sein, dann mach ich mir lieber den Mehraufwand um die Masse der Haltfallspule noch über den Schalter zu legen.

Weiterhin Danke

Dirk
Hallo Dirk,

dein Relais benötigt zum Umschalten bei 12 V und 960 Ohm ca. 13 mA Strom, das sind bei 6 Relais 78 mA, also relativ wenig. Das Relais funktioniert wie ein Weichenschalter, ein kurzer Impuls genügt zum Umschalten, kommt auf die gleiche Spule wieder ein Impuls passiert gar nichts und ist unbedenklich.

Grüße
Enrico
Hallo Enrico,

danke für die Info,
Ein Problem war mir noch eingefallen, dass mir bei der Aufzählung eben durchgegangen ist: Wenn eine Lok auf einer Weiche steht, dann bekämme die Spulen durch den GBM einen Dauerstrom. An sich ist das natürlich kein Regelfall (ich bleibe da ja üblicherweise nicht stehen, und da ich (noch)  analog fahre ist so eine Lok ja auch nur fahrend bemerkbar) aber man weiß ja nie was passiert... Das war auch ein Grund für die Spulenabschaltung.

Gruß
Dirk
Hallo Dirk,

in dem Relais befinden sich zwei Spulen übereinander gewickelt auf einem gemeinsamen Spulenkörper. Die Anschlüsse der einen Spule sind vertauscht, so daß diese (bei gleicher Spannungspolarität) ein entgegengesetztes Magnetfeld produziert.
Der Anker ist mit einem winzigen Permanentmagneten vorgepolt,  so daß er, je nachdem welche Spule bestromt wird, entweder angezogen oder abgestoßen wird.

Gruß Jens
Zitat

Das Relais funktioniert wie ein Weichenschalter,



Nee, glaub ich nicht, denn dann wäre die Polung egal.

Die Funktion ist genaugenommen ganz anders Es wird ein Weicheisenblech durch ein magnetisches Feld "geladen" und bleibt dann am Gegenpol "haften", auch wenn die Erregerspannung abgeschaltet wird. Daher heißen die Dinger auch Haftrelais. Wird die Polung der Spule umgekehrt bzw. wird die zweite, gegensinnig gewickelte Spule mit Strom durchflossen (natürlich richtig herum, Dirk!), dann wird das Blech wieder umgekehrt magnetisiert und die dann gleichsinnigen Pole stoßen sich ab. Im Prinzip geht das auch mit nur einer Spule ( gibt es auch vom selben Hersteller ). Auch das zeigt, daß es eben genau nicht wie ein Weichenantrieb funktioniert.

Dauerstrom würde ich allein aufgrund der Wärme nicht machen wollen aber im Prinzip kann man das "heilige Blechle" nicht magnetisch überladen. Einige Haftrelais reagieren aber bei zu hohem/langen Abschaltstrom eigenartig. Daher brauchen die einen "Entregungs-Vorwiderstand". Scheint hier aber nicht so zu sein, wenn das Datenblatt stimmt. Vielleicht ist die "Entladespule auch etwas weniger "stark"

Ansonsten noch ein Link auf http://de.wikipedia.org/wiki/Haftrelais

Gruß
Klaus




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