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THEMA: Sind alte Gleise noch tauglich?

THEMA: Sind alte Gleise noch tauglich?
Startbeitrag
Schorse - 19.11.13 17:22
Hallo N-Bahner!

Nach nunmehr 30 Jahren Spur N Pause möchte mein Sohn (13) und ich wieder einsteigen in das Hobby. Doch dazu habe ich noch einige Hürden zu überwinden:

Frage 1: Sind 30 - 40jährige Gleise und Weichen elektrisch noch tauglich? Denn auch die Neusilberlegierung ist vor Oberflächenoxidation nicht gefeit. Gibt es Tricks und Kniffe, um die Schienerverbinder und die Kontaktflächen der Gleise wieder auf einen niedrigen Übergangswiderstand zu bringen? Ich denke da so an Ultraschallreinigung, Schleifwolle o.ä.. Oder ist das alles nicht zu empfehlen, wegen des geplanten Umstieg auf Digitaltechnik, so das man lieber alles Gleismaterial neu anschafft.

Frage 2: Funktioniert ein schleichender Umstieg von anloger zu digitaler Betriebsweise, oder geht das nur radikal.

Frage 3: Welches Fachbuch zum Einstieg in die Digitaltechnik könnt Ihr empfehlen.

Wegen der modernen Doppelstockwagen und Triebwagen muss ich sowieso einige Weichen auf Unterflurantrieb umrüsten. Die alten Befehlsschalter für Weichen und Signale sind auch verschlissen und schon entsorgt.

Ich freue mich auf die Antworten von erfahrenen N-Bahnern!



Hallo Schorse,
schleifen sollte man die Gleise keinesfalls und US-Bäder werden vermutlich nicht viel helfen... Probier am besten mal aus, ob sich noch was regt und reinige die Oberkanten mit einem Roco-Rubber oder etwas ähnlichem.

Was meinst du genau mit "schleichendem Umstieg"? Man kann analoge und digitale Loks nicht parallel betreiben (oder nur mit viel Aufwand). Bei Digital liegt immer ein Wechselstrom am Gleis an, während analoge Loks Gleichstrom benötigen. Du kannst aber einen Umschalter einbauen und mal analog und mal digital fahren. Die Decoder der Digitalloks haben in der Regel einen Analogmodus, mit dem sie auch mit Gleichstrom betrieben werden können.

Fachbuch habe ich keins, aber auf meiner Webseite findest du einige Infos für Digitaleinsteiger. Ich stehe auch gern per Mail oder telefonisch zur Verfügung, wenn du Hilfe brauchst.
Hier der Link: http://www.1001-digital.de/pages/digital-einstieg.php

Viele Grüße
Carsten von 1001-digital
Moin,

da die Gleise ja sowieso schon alt sind, würde ich nicht sooo vorsichtig sein. Ich würde es bei ein paar Schienen auch ruhig mit 1000er Schleifpapier probieren, anschließend mit dem Roco-Rubber drüber und dann mal schauen, was daraus wird.

Gruß Tom

PS. ...nach dem Schleifen die Schienen mit Reinigungs-Benzin (einfaches Feuerzeugbenzin geht auch) säubern und am besten die alten gegen neue Schienenverbinder austauschen. Ich denke, so lassen sich die alten Schienen "retten"...

Hallo Schorse,
zu Frage 2 und 3 bist Du ja bei Carsten schon ganz gut "aufgehoben" . . .
Zu den Gleisen: welches Gleismaterial hast Du und was möchtest Du bauen?
Aus optischen Gründen (und auch aus Gründen der Betriebssicherheit) sind die alten "Marken-Gleise" heutzutage nicht mehr "das Gelbe vom Ei". Wenn Du also ein niedrigeres Schienenprofil möchtest und Platz hast für großzügigere Radien, würde ich Dir empfehlen, Dir mal das Code 55-Gleis von Peco genauer anzusehen.
Mit den alten Gleisen könntest Du Dir (und Deinem Sohn) eine kleine Versuchsanlage oder einen ersten Schattenbahnhof für den Testbetrieb bauen.
Ich selbst würde nicht mit Schleifpapier und Co. arbeiten, weil das die Schienen nur aufrauht und sich darin dann neuer Schmutz noch besser festsetzt. Einmal Schmirgelpapier -> immer Schmirgelpapier. Und der Schleifstaub mit den Diamant-Körnchen vom Schmirgelpapier ist sicher nicht gut für's Lok-Getriebe.
Deshalb reinige ich meine Gleise immer nur mit einem Stofflappen, ggf. getränkt mit 70% Isopropanol.
Aber dies ist Glaubenssache und hier hat wohl jeder sein eigenes Rezept.
Viel Spaß beim Bauen
Robert
Hallo,
es gibt zwei empfehlenswerte Bücher von Miba (VGB) zu je 24,99 Euro

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und gerade erschienen:

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Für den ersten Überblick reicht aber auch das Miba Extra - Modellbahn digital - sollte derzeit noch im Handel bereitliegen.

Gruß
Frank

Hallo Schorse,

natürlich kannst Du die alten Gleise verwenden. Mit ganz feinem Nassschleifpapier (min. 1000er) kannst Du das meiste schon erledigen. Du brauchst ja nur die Oberseite und die Innenseiten der Gleise schleifen. Die Außenseiten eignen sich mit vorhandener Oxidschicht perfekt zum Altern mittels Patinierstiften (Woodland, Stahl oder Rost), da die Farbe besser angenommen wird. Die Stöße der Schienen müssen allerdings auf der Länge der (neuen!) Schienenverbinder mittels Glasfaserstift gänzlich gereinigt werden, um Übergangswiderstände zu vermeiden. Ansonsten erfordert es etwas Arbeit aber wenn es Dir das wert ist, stellt es technisch kein Problem dar.  Hinterher die Gleise mit SR24 reinigen und vor dem Verbauen mit Alkohol entfetten.

Alternativ verkaufst Du die Gleise paketweise bei Ebay, da erzielst Du einen annehmbaren Preis und kannst dann günstig neuwertige Gleise erwerben, zahlst dann natürlich etwas drauf. Das musst Du für Dich entscheiden, ob Du den Reinigungsaufwand vertreten kannst. "Elektrisch" sind die Gleise dann aber wieder wie neu. Der spätere Pflegeaufwand ist dann aber etwas höher, da geschliffene Gleise Schmutz leichter annehmen, es sei denn Du polierst die Gleise noch...

Gruß
DR-Oli
Hallo nochmal,
vor 30 Jahren waren die Weichen-Herzstücke noch großflächig aus Kunststoff, was entsprechende Stromunterbrechungen zur Folge hatte. Man musste eben mit Schwung darüberfahren.
Wenn Du langsam über Deine Weichen fahren möchtest oder Soundloks einsetzen willst, sollten die Herzstücke elektrisch leitend (polarisiert) sein. Die Hersteller haben das unterschiedlich gut umgesetzt.
Am einfachsten aber betriebssichersten umgesetzt ist das bei Peco ("electrofrog").
Dort gibt es auch schöne schlanke Weichen. Wenn Du platzmäßig hinkommst, solltest Du unbedingt die Large-Weichen einplanen. Du gewöhnst Dich recht schnell an den großen Weichenradius und den flachen Abzweigwinkel. Die normalen 15°-Weichen der anderen gängigen Hersteller kommen Dir dann wie Spielzeug vor.
Nach Möglichkeit würde ich auch Flexgleis verbauen. Damit kannst Du eine schön geschwungene Gleisführung erzielen.
Dies und die vermutlich nicht mehr allzu betriebssicheren Weichenantriebe sprechen eigentlich dafür, in neues Gleismaterial zu investieren.
Aber das hängt, wie gesagt, davon ab, was Du bauen willst und welches Gleismaterial Du hast . . .  
Hallo Schorse,

welche Gleise hattest du bisher? Schau dir mal hier die Gleise an
http://www.1zu160.net/hersteller/gleise.php

Es stimmt, Peco ist, was die Vorbildtreue angeht, das beste, was du ohne Selbstbau (--> Code 40) bekommen kannst. Da du aber offensichtlich Anfänger bzw. Wiedereinsteiger bist, informiere dich über die Suchfunktion hier im Forum gezielt über Peco-Weichen (siehe z.B. Digital-Schnitt mit Löten, Antriebe etc.) und entscheide dann, wie du in das Modellbahnhobby wieder einsteigen möchtest, ohne Gefahr zu laufen, vor Frust doch lieber eine Carrera-Bahn zu kaufen.

Meine Empfehlung für den Wiedereinstieg auf Anfängerniveau:
Bau dir eine kleine Anlage mit Industriegleisen, Radien nicht unter R3. Sammel Erfahrungen im Gleisbau und im Löten. Später kannst du immer noch auf Peco umsteigen und deine Erstanlage vielleicht sogar integrieren.

Du kannst auf allen Gleisen digital oder analog fahren, egal wie alt. Die Stromleitfähigkeit ist für beide Systeme relevant.

Gruss

Sven

Hallo Schorse,

hab hab' meine 29 Jahre alten und total verstaubten sowie mit nicht näher zu identifizierenden Schicht mit Spülmittel und Bürste bearbeitet und sie funtionieren wieder einwandfrei. Ich baue sie im nicht sichtbaren Bereich ein. Der Kunststoff ist etwas spröder geworden und die Schwellen brechen leichter. Von Schleifpapier kann ich nur abraten da meiner Erfahrung nach die Oberfläche sich im Betrieb schneller wieder mit Abrieb zusetzt.

Grüße Thomas
Hallo,

na klar, die alten Schienen sind noch brauchbar. Mit Waschbenzin sauber machen und fertig. Nicht schleifen, dazu gibt es keinen Grund. Alle Tipps zum Schleifen und Schmirgeln sind vorsichtig ausgedrückt... nee keine Stress, ich sag lieber nix...
Nicht an den Schienenverbindern sparen, zweifelhafte Exemplare gegen neue tauschen!

Gruß

lupo
Hallo,

ich hätte keine Bedenken, alte Neusilber-Gleise noch zu verwenden. Genausowenig wie ich plane, die Gleise meiner mittlerweile 20 Jahre alte Anlage herauszureißen und durch neue zu ersetzen.

Wenn der optische Eindruck stört, kann mal diese alten Schienen im Schattenbahnhof verbauen, zur Kontaktverbesserung die Schienenverbinder an einer Seite der Verbindung mit dem Profil verlöten und bei Bedarf vielleicht eine zusätzliche Einspeisung vorsehen.

Ich reinige meine Gleise immer bei Saisonbeginn mit einem Roco-Rubber und habe noch keinen nachteiligen Effekt feststellen können. Alternativ kann man die Gleise - vielleicht etwas schonender - mit Stahlfix reinigen, das funktioniert auch prima (kann aber weiße Flecken hinterlassen, daher nur empfehlenswert, solange die Gleise nicht eingebaut sind und bei Bedarf mit Wasser abgespült werden können). Anschließend sicherheitshalber nochmal mit Isopropanol oder Waschbenzin abwischen, um evtl. Oberflächenfilme zu beseitigen.

Grüße, Jürgen
Hallo Schors,

e
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Mit den alten Gleisen könntest Du Dir (und Deinem Sohn) eine kleine Versuchsanlage oder einen ersten Schattenbahnhof für den Testbetrieb bauen.



Ich habe mit den "alten" Minitrixgleisen eine Testanlage gebaut. Da kann ich analog und digatal mich austoben. Die Schienen habe ich mit feinsten Schmiergelpapier gesäubert!

Sonst fahre ich auf PECO Code 55.

http://modellbahninn.jimdo.com/die-projekte/testanlage/

Gruß kupi
Hallo N-Bahner,

herzlichen Dank für die schnellen und kompetenten Antworten. Wegen zuwenig SpurN-Zeit kann ich erst nach und nach die Tipps anwenden. Aber es wird wohl auf eine Neuanschaffung von PECO Gleisen hinführen. Die sind es ja schon wegen der genialen Optik wert gekauft zu werden. So mit entfallen dann auch diese aufwändigen Gleisreinigungsarbeiten. Eine Umstellung auf Digitalbetrieb bleibt noch eine Option. Unerwarteter Weise hat meine Frau uns einen 3 x 0,9 m großen Platz zur Verfügung gestellt, ohne dass der Dachboden erst noch ausgebaut werden müßte.

Immer freie Fahrt!
Schorse
Hallo Schorse,
Peco für einen Neuanfang ist schon mal eine gute Lösung. Bedenke aber die Verlegearbeiten bei Peco gehen ein bisschen langsamer als bei den Industriegleisen.
Ist nichts für einen schnellen Aufbau. Auch zum Thema Weichenantrieb muss man sich Gedanken machen.
Dafür wird man aber für einen relativ sicheren Betrieb belohnt, besonders bei den Weichen. ich habe es jedensfalls nicht bereut.
Aber nur wenns ordentlich verlegt wurde und die Gleise schön sauber sind.
Denn Gleisreinigung muss man immer machen, auch bei Peco-Gleisen.

Gruss
Klaus


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