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FKS-Modellbau Gerd Gehrmann

THEMA: Bau eines Kamerazuges

THEMA: Bau eines Kamerazuges
Startbeitrag
Schambach* - 11.12.13 16:59
Das Abenteuer einen Kamerazug in Spur N zu bauen.

Angeregt durch einen Messebesuch wurde die Idee geboren, mich mal an einem Kamerazug zu
versuchen. Ich betreibe eine größere, analoge Spur N Anlage und mein Wunschgedanke war, daß
der Kamerazug dann imautomatischen, relaisgesteuertem Blockstellenbetrieb mit den andern Zügen
verkehren sollte.

Um mich in der Sache ein bisschen schlauer zu machen, wurde als erstes mal das Internet bemüht.
In vielen Foren und Webseiten haben Modellbahnfreunde ihre Bastelideen und Erfahrungen zu
Kamerazügen hinterlegt.

Besondere Aufmerksam war wohl zu folgenden Punken wichtig:
1. Der Zug darf nicht zu schnell fahren, sonst gibt es unter Umständen springende Videobilder.
2. Es muß unbedingt immer Spannung auf der Kamera sein, sonst fällt das Videobild zusammen und
es dauert wieder etwas Zeit bis sich ein neues Videobild aufbaut.
3. Ein langer, geschobener Zug ist entgleisungsanfällig, besonders in engen Kurven und über Weichen-
strassen.
4. Batterie- bzw. Akku-Betrieb könnte Platz- und Gewichts-Probleme bei Spur N mit sich bringen.
5. Eine gute Ausleuchtung der Fahrtstrecke sollte auch von Vorteil für das Videobild sein.

Da ein gelingen der Aktion unsicher war, sollte der Bastelspaß aber auch nicht allzu teuer werden. Also
den eigenen Fundus sichten und was fehlt im Ebay ersteigern. Einzig die Funk-Kamera habe ich neu
bei "Spyzoo" gekauft, weil die Kameramaße mit 10 x 10 x 35 mm für diesen Zweck geradezu ideal sind.
Die Funk Mini Kamera arbeitet im 2,4 GHz Bereich, hat eine Auflösung von 380 TV-Linien und wird mit
5 Volt Spannung betrieben, somit auch gute Voraussetzungen zum Betrieb mit einem 5 Volt Fest-
spannungswandler. Das hier kein HD-Vidiobild zu erwarten war, ist mir schon klar, aber für meinen
Zweck sollte das in Ordnung gehen.

Die elektronischen Teile für den 5 Volt Festspannungsregeler wurden im Elektonikladen erstanden.
Die passende Leiterplatte hierzu wurde später dann passend zum Einbau in einen Wagen angefertigt.

Im Fundus fanden sich 4 Piko Doppelstockwagen, meist ohne Drehgestelle, aber mit noch guten
Gehäusen. Desweiteren war noch ein Rahmen einer BR103 von Fleischmann mit Drehgestellen, jedoch ohne Moter, sowie ein Diesellokgehäuse ohne Rahmen und Drehgestelle, die Ausbeute im Fundus.

Daraus sollte jetzt ein "nicht ganz geschobener" Kamerazug mit einer Dummy-Lok am Zugende
werden. Da im automatischen Fahrbetrieb immer eine Spannung zwischen 5 und 10 Volt am Gleis
anliegt, sollte der Betrieb der Kamera mit dem analogen Fahrstrom aus dem Gleis und über einem
5-Volt Spannungsregeler auch funktionieren. Ferner war es nötig, daß ich für jeden Wagen einen
eigenen Rahmen aus Ms-Blech fertigen mußte um die nötige Verbindungsmechanik zwischen den
einzellnen Wagen und den Drehgestellen zu ermöglichen.

Im ersten Wagen wurde die Kamera mit Anschlußstecker eingebaut. Der Einbau der Kamera war
problemlos, nur der doch etwas groß geratene Stecker der Kamera machte Probleme. Erst durch
kürzen des Kabelknickschutz wurde der Einbau gelöst. Der kurze Gegenstecker wurde durch eine
eigene Konstruktion gelöst (Bild 1).

Weil lange geschobene Züge erfahrungsgemäß so Ihre Problemme haben, besonders beim über-
queren von Weichenstraßen, habe ich durch umfangreiche Bastelarbeiten den Antrieb in den 2.
Wagen gebaut, so daß nur der Kamerawagen (ein 3-achsiges Drehgestell) geschoben und der Rest
des Zuges gezogen wird. Zu diesem Zweck wurde der Rahmen der BR103 in der Mitte duchge-
schnitten und um 25 mm verlängert. Dadurch wurde es möglich einen ersteigerten Motor von Arnold
und ein 2 zu 1 Untersetzung, im Rahmen zu platzieren und die Drehpunkte der beiden Drehgestelle
passend zu den Wagengehäusen herzustellen. Das Zwischengetriebe soll die Geschwindigkeit des
Zuges drosseln, um so ein ruckelfreies und flüssiges Videobild zu begünstigen (Bild 2).

Da die Drehgestelle 1 bis 5 komplett zum Abgreifen der Spannung für den Festspannungswandler
genutzt werden, aber die Drehgestelle 4 und 5 nicht für den Antrieb genutzt werden dürfen, sonst
überfährt der Zug die Stopstrecken vor den Signalen, sind div. Kabelverbindungen von nöten. Dabei
mußten auch div. Sperrdioden verbaut werden. Ich wollte unbedingt verhindern, daß im automatischen
Fahrbetrieb kurze Stromunterbrechungen, wie sie zum Beispiel beim überfahren von Weichenstraßen
entstehen können, zum Ausfall der Bildübertragung führen. Ferner sollte das Videobild auch beim
Stop vor den Signalen noch erhalten bleiben (Bild 3).

kupplung für die Verbindung zur Dummylok montiert. Auf einer eigens gefertigten Leiterplatte wurde
der "78T05" mit Kühlblech und alle dazu notwendigen elektonischen Bauteile verschaltet. Das Kühl-
blech wurde aus einem Stück Alublech gefertigt und die Kühlflächen der Dachschräge vom Gehäuse
angepasst. Da im Betrieb das Kühlblech recht warm wurde, habe ich im Gehäuse die oberen Fenster
entfernt, um eine bessere Abkühlung zu ermöglichen (Bild 4).  

Am Zugende sollte natürlich auch eine Schiebelok ihre Dienste tun. In meinem Fall war es nur eine
"Dummylok", da mein Antrieb im Wagen 2 versteckt ist. Auch hier wurden wieder stromführende
Drehgestelle im ebay ersteigert und ein passender Rahmen hierzu entwickelt. Die Lok soll eine Art
"Batteriewagen" werden. Dazu wurde ein Kondensator (4700uF 16 Volt), mit vorgeschaltetem Gleich-
richer auf einer Leiterplatte verschaltet. Die gespeicherte Energie steht über den Eingang des
Spannungswandlers zusätzlich der Kamera zur Verfügung. Die Verbindung zum Wagen 4 wird durch
eine lösbare Steckerverbindung gewährleistet (Bild 5).

Bild 6 zeigt einen Blick auf die Wagenverbindungen an den Drehgestelle 3 und 4. Zu erkennen am
3. Drehgestell ist der tlw. abgefrästen Rahmen vom Motorwagen und der vordere Drehpunkt vom 3.
Wagen, sowie div. Kabelverbindungen.Die Mechanik und die Kabelverbindungen in den Drehgestellen
werden durch den Faltenbalg abgedeckt und sind dann im kompletten Zug nicht mehr zu erkennen.

Bild 7 zeigt wie der Festspannungswandler "78T05" verschaltet wurde. Nähere Infos hierzu habe ich
dem Internet entnommen. Auf einer Versuchsleiterplatte testet ich erst mal die Schaltung, bevor ich
eine passende Leiterplatte zum Einbau in den Wagen entwickelte.

Alle diese schaltungstechnischen und elektronischen Maßnahmen sollen eine lückenlose Strom-
versorgung für die Kamera garantieren. Zusätzlich für ein gutes Videobild sind frontseitig am Kamera-
wagen noch leuchtstarke LED verbaut worden. Je 2 LED über der Pufferbohle und in einem eigens
gefertigten Dachaufbau je 3 LED. Des weitern wurde das "Fensterglas" am mittleren Frontfenster des
Kamerawagens entfernt, um so einen klaren Durchblick für die Kamera zu haben (Bild 8).

Fazit: Heute verkehrt der Kamerazug zu meiner vollsten Zufriedenheit in einem Blockstellenkreis mit
jeweils immer 4 Zügen im Umlauf, welche 7 Blockstellen, 3 Bahnhöfe, etliche Langsamfahrstrecken
und zum Zugwechsel einen 5-fach Schattenbahnhof durchfahren. Befürchtungen, daß die verbaute
Oberleitung unter Umständen die Funksignale der Kamera negativ beeinflussen könnten, haben sich
nicht bewahrheitet. Das per Funk auf meinen Laptop übertragene farbige Videobild ist 10 cm x 8 cm
groß und läuft ruckelfrei auf meinem Laptop. Bei Vollbildeinstellung reicht leider die Rechnerleistung
meines alten Laptop nicht aus und das Videobild ruckelt.


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Hallo,
hut ab, wirklich toll dein Zug!

mfg
Andy
Hallo,
Saubere Arbeit!!
Wie lange hast Du in Summe daran gearbeitet?

Gruß
Reiner
Hallo Peter,
saubere Vorstellung deiner Arbeit. Kann man das Ergebnis sprich ein Film im www  (z.B. myvideo, youtube, etc.) betrachten?
Gruß
Markus
Hallo, Andy, Reiner, Markus.
Der Einfachkeit halber, gleich drei auf einen Streich. Danke für Eure Anerkennung meiner Bastelarbeit und nun zu meinen Antworten.
Insgesamt war ich wohl ein halbes Jahr mit dem Zug beschäftigt, aber wie heißt es : der Weg ist das Ziel. Es macht einfach Spaß sich in eine Sache zu verbeißen und zum erfolgreichen Ende zu bringen. Mal sehen was mir als nächstes einfällt.

Mit Film in Netz habe ich mich noch nicht versucht. Aber was nicht ist, könnte ja noch werden.
Gruß an Euch, Peter.

Hallo Peter           Auch von mir ganz großes Lob für Deine Arbeit , auch ich habe mich schon mit dem Thema beschäftigt . Ich wollte die Kamera in einen Steuerwagen einbauen , aber nie eine vernünftige Größe gefunden . Und eine Feuerzeug Kamera wollte ich auch nicht , wegen der fehlenden Funkübertragungsmöglichkeit     . Könntest Du Bezugsquelle und Artikelnummer mir zu kommen lassen     ,  War der passende Empfänger gleich dabei ?
Gruß Werner
Hallo, Werner.
Bezugsquelle und Bestelldaten der Funkkamera

Firma im Internet: www.spyzoo.de
Artikelbezeichnung: Mini 2,4 GHz Funk Überwachungskamera schwarz mit USB Receiver
Artikelnummer: SZ-MFC04B
Gruß, Peter.
Hallo Werner,

wenn du es nach dem Motto "No risc no fun" haben willst, kannst du dir auch eine hier bestellen
http://www.ebay.de/itm/4CH-DVR-kit-motion-Detec...;hash=item20d69dd656

Viele Grüße
Herbert
www.herberts-n-projekt.de
Hallo zusammen,

ich habe mir, auf Grund dieses Fadens, diese Kamera inkl. Empfänger und Porto bei ebay England für 42,-€ gekauft. In Honkong wäre es zwar noch günstiger, aber so hat man keinen Stress mit dem Zoll

Erste Tests haben gezeigt, daß Bildqualität absolut ausreichend ist.

Ich möchte die Kamera in einen Silberling-Steuerwagen einbauen.
Leider fehlt mir im Moment etwas die Zeit.

Sobald es jedoch soweit ist werde ich hier und auf meiner Hompage bei den Basteleien drüber berichten. http://www.herberts-n-projekt.de/basteleien-1/

Viele Grüße
Herbert
www.herberts-n-projekt.de



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