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THEMA: DCC: zu hoher Motor-Frequenz-Wert -schädlich?

THEMA: DCC: zu hoher Motor-Frequenz-Wert -schädlich?
Startbeitrag
p75sa - 16.01.14 13:15
An alle DCC Decoder Spezialisten,

ich habe ja am Montag meinen 5047 digitalisiert (siehe auch http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show...mp;sb1=5047#x754109)  und habe nun mal angefangen alle interessanten Werte wie für das ABC-Lenz, Funktionsbeleuchtung dimmen etc.. anzupassen.

Da mir noch das Fahrverhalten etwas ruppig vorkam (def-Wert 134) , habe ich auch mit dem MotorFrequenz-Wert getestet.

Laut der Decoder Dokumentation SL76 von Tran finde ich hierzu folgende Information:

Motoransteuerungsfrequenz:
Werte 6 - 63 = 30 - 150 Hz
Werte 134 - 191 = 16 kHz, für Glockenankermotoren (z.B. Faulhaber oder Maxon), siehe auch CV 137 Bit 7

Leider konnte nicht herausfinden welchen Typ von Motor Arnold hier verbaut hat und frage mich nun ob ein Wert  >150 (und damit läuft meiner Meinung nach die 5047er wirklich seidenweich... ) einen möglichen Motor-Schaden (hoher Verschleiss etc..) zur Folge haben kann/wird??

Ich danke schon allen im Voraus für nützliche Informationen/Erfahrungswerte

LG aus Innsbruck

Alfred


Hi!

Ich alsLaie würde mal sagen, dass die höchste Frequenz die beste und schonendste für den Motor ist, bzw. die Frequenz, wo der Motor am sanftesten läuft.
Als Grund: Digital liegt ja immer volle Wechselspannung oder Rechteckspannung oder wie das genau heisst am Gleis. Der Decoder leitet dem Motor je nach gewünschter Geschwindigkeit einen Bruchteil davon zu und somit kriegt der Motor immer nur kurzr Stösse. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die Frequenz die Häufigkeit dieser Stösse und wenn davon recht viele (wohl kleinere oder schwächere) ankommen, dann ist das für den Motor nicht so belastend, als wenn da heftige Tritte erfolgen.
Die Fachleute werden das sicher besser oder technischer erklären können, wenn ich denn überhaupt richtig liege.
Es heisst ja immer, dass ein Gleichspannungsmotor digital einer höheren Belastung unterliegt als mit analoger Spannung und deshalb stärkerem Verschleiss ausgesetzt ist. Vielleicht stammt das ja noch aus der Zeit, als hochfrequente Motorregelung noch nicht gemacht wurde und die Motoren im Hertzbereich liefen, brummend und knurrend.

Viele Grüsse
Mathi
Hallo Mathi,

ja im Prinzip ist die Erklärung vollkommen richtig. Die Ankerwicklung ist eine Induktivität, diese sperrt Wechselstrom - je höher die Frequenz, desto mehr blockt sie ab. Je höher also die Pulsfrequenz ist, desto weniger Wechselstromanteil fließt durch den Motor, und erzeugt somit weniger Verlustleistung. Mit anderen Worten, bei hochfrequenter Ansteuerung "sieht" der Motor nur mehr den Gleichstromanteil.

Grüße, Peter W.
Hallo,

soweit mir bekannt ist, entstehen keine Schäden am Motor wenn die Regelung auf 16kHz oder höher eiingestellt ist.
Umgekehrt, wenn ein Faulhaber oder Maxon Motor verbaut sind, sollte man keine Regelung im Bereich 30 - 150 Hz wählen. Das würde zur Zerstörung des Motors führen.

Ich steuere sämtliche meiner Lokomotiven, ob Faulhaber/Maxon oder normaler Motor, in dem Wertebereich der CT Elektronik Decoder von 134 - 191, ohne jegliche Probleme oder Ausfallerscheinungen.

Mfg
Christian W.
Hallo zusammen,

bei Eisenankermotoren kann es durchaus sinnvoll sein, diese niederfrequent (=Tritt in den Allerwertesten) anzusteuern.
Wenn ein Motor nicht, oder nur unzulänglich mit der hohen Frequenz läuft, sollte man die andere Richtung probieren.
Habe dieses Problem erst kürzlich sogar mit einem 5-Poler gehabt.

Grüße Michael Peters
Hallo Miteinander,


@Michael - ja beim Verringern der Frequenz CV <100 hatte ich einen Springbock (= Tritt in den A....) auf Schienen

@Alle : danke für den Erfahrungsaustausch... Werde mal weiter mit den CV-Werten "spielen"


LG aus Innsbruck

Alfred


PS: nach diesen "Versuchsballon" werde ich mal meine anderen Lokomotiven "bearbeiten"... bisher war immer Decoder rein und läuft (aber wie man sieht, kann man selbst hier noch vieles feintunen!)
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Michael - ja beim Verringern der Frequenz CV <100 hatte ich einen Springbock (= Tritt in den A....) auf Schienen



Hallo Alfred,

Du darfst dann nicht mit dem Wert 63 o.ä. anfangen, sondern mit "6".
63 entspricht 30Hz und 6 entspricht 150Hz.

Grüße Michael Peters
Hi!

Ich habe ja nun die verschiedensten Motoren, Getriebe, Konstruktionen und Jahrgänge von heute bis zurück in die 60er Jahre.
Ausnahmslos alle laufen mit Hochfrequenz von 16khz bis über 32 khz problemlos und super, nicht eine Maschine fuhr besser mit der niederfrequenten Ansteuerung (sofern man die eh nicht bei einigen Decodern schalten kann
Sogar einige Bachmann-und Atlas Maschinen mit ihren serienmässigen Werksdecodern (von Lenz) drin, die ich totgelegt und mit einem moderneren Decoder versehen habe, machen keinen Unterschied. Die Regelung ist genau so gut, nur eben fällt das Brummen in den niederen Fahrstufen nun weg und sicher sind die Einstellungen vielfältiger und feiner abstufbar.
Somit habe ich wohl bisher Glück gehabt, denn noch keine Lok brauchte das, ebenso wie keine bisher die CV65 braucht.
Die stammt nämlich auch noch aus der Zeit, um angeblich schwer anlaufende Motoren in Gang zu bringen. Viele Hersteller haben CV65 auch schon nicht mehr drin, weil von der Technik überholt.

Viele Grüsse
Mathi
Hallo,
wir stellen so ziemlich alle Drehstommotore mit einer Pulsfrequenz im 16 bis ca.30KHz Bereich ein.
Die Motore laufen leiser, dynamischer und werden weniger heiß.
Grund: Die Wicklungen und deren Eisenkerne gehen nicht  so schnell in ihre magnetische Sättigung.

Ähnlich ist es auch mit den Rotorwicklungen der kleinen Gleichstommotore.

Ausnahmen bilden Motore dieser Art, die ungleichmäßig  berechnet, gebaut oder gewickelt  wurden. Oder überlastete Motore die schon mal "etwas abbekommen" haben.
Eben wenn an den Wicklungspacketen irgend etwas nicht O.K. ist.
Hier wird die Magnetflußdichte ungleichmäßig geführt, und der Motor "bockt".
Dann ist es besser diese mit NF anzusteuern.

Hansi
Hallo Michael, Hallo Alfred,

Irgendetwas stimmt an der Tabelle des SL76 nicht.
Ich habe gerade mal eine Doku des DCX75und DCX76 hervorgeholt und da ist angegeben für die niedrigen Frequenzen dass die Hertzzahl  f=1953/ CV9,  CV9 = 63 ergibt f= 31Hz,
CV9 = 13 ->f= 150Hz, CV9=6 -> f=325 Hz Vielleicht kann der Decoder Werte über 150 Hz nicht verarbeiten und macht daher die Sätze.

Gruß Gerd

Hallo Gerd,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Irgendetwas stimmt an der Tabelle des SL76 nicht.



Scheint so zu sein.

Grüße Michael Peters


Hallo Gerd,

jetzt verwirrt mich das ganze noch mehr:

in dem SL76 PDF steht:

CV9
Motoransteuerungsperiode: 6 - 63 stufenlos von 30 - 150 Hz,
134 - 191 16 kHz , Faulhaber und Glockenankermotoren bestens geeignet, siehe auch CV137

Diese Informationen decken sich mit denen auf der Website von 1001digital...


Beim DCX76 steht nun folgende Information

CV9 Motoransteuerungsperiode:
Hier wird die Frequenz festgelegt, mit der der Motor angesteuert wird. Für schwierige Fälle empfiehlt sich die niederfrequente Ansteuerung mit einstellbaren 30 -150 Hertz. Im Normalfall verwendet man die
hochfrequente Ansteuerung mit 16 kHz. Diese Einstellung ist ab Werk programmiert und ebenso ideal für alle Glockenankermotoren, z.B. der Firmen Faulhaber und Maxon. Für besondere
Fälle gibt es die Möglichkeit einer Ansteuerung mit 32 kHz. Diese wird mit Bit 7 in CV 137 eingestellt

Wert 13 - 63 stufenlos von 30 - 150 Hz Die Frequenz wird wie folgt berechnet f = 1953 / Wert aus CV9
Wert 134 - 191 entspricht 16kHz und die EMK-Messfrequenz
Die exakte Formel für die stufenlose niederfrequente Ansteuerung lautet: 1953/CV9

Ich glaube ich hätte doch was anderes studieren sollen )

LG

Alfred
Es gibt drei Fragen:

1) Wieviel Strom fliesst?
Aus Antwort 2 folgt: Je höher die Frequenz, desto weniger Strom fliesst durch die Spule. Im Extremfall (wenn die Frequenz viel zu hoch ist) fliesst überhaupt kein Strom mehr. Das ist, wie wenn man jemamdem dauernd und schnell links, rechts, links, rechts eine knallt. Dann weiss der Betroffene gar nicht mehr, wie ihm geschieht...

2) Wieviel des Stromes wird in Wärme umgewandelt?
Wenn Strom durch den Motor fliesst, aber nicht alle zugeführte Energie in Bewegung umgewandelt wird, dann entsteht Wärme. Entsteht zuviel Wärme, verbrennt der Motor.

3) Wieviel Wärme kann der Motor aufnehmen?
Dies hängt einerseits von der Kühlung ab, anderseits von der "thermischen Trägheit". Motore mit grosser Masse (Eisenanker!) erwärmen langsamer als Motore mit kleiner Masse (Glockenanker!)

Daraus folgt: Je höher die Frequenz ist, desto weniger Strom kommt beim Motor an (und wir wollen ja, dass Strom ankommt). Aber je tiefer die Frequenz ist, desto länger liegt der Motor an der vollen Spannung (und das bedeuet Erwärmung). Nun geht es darum, zwischen diesen beiden Extremen einen sinnvollen Kompromiss zu finden. Der scheint bei Eisenankermotoren zwischen 50Hz und 16kHz zu liegen und für Glockenankermotoren zwischen 8kHz und 32kHz.

Felix  


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