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THEMA: Passagiere müssen Meridian anschieben

THEMA: Passagiere müssen Meridian anschieben
Startbeitrag
Boris160 - 21.02.14 18:52
Hallo!

Eben im ORF Teletext und danach im Web entdeckt:

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/bahnpanne-i...ber-an-a-954931.html

http://www.merkur-online.de/aktuelles/bayern/ku...en-meta-3378219.html

http://www.sueddeutsche.de/panorama/bahnstrecke...anschieben-1.1894706

http://www.youtube.com/watch?v=qEmayetBEPw

Vielleicht kann ich ja in Zukunft meine Preiserleins zur Mithilfe überreden, wenn die Köf auf der DKW ...

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

Boris

Hallo,

strafrechtliche Konsequenzen für den Lokführer??? Eigentlich sollte er eher einen Verdienstorden für sein Engagement bekommen. Alles eine Frage der Perspektive. Will man seine Angestellten vergraulen oder motivieren? Und es waren ja auch keine Fahrgäste die geholfen Haben sondern ehrenamtliche Pannenhelfer

Grüße
Markus
Hallo,

In meinen Augen ist die Aktion an Verantwortungslosigkeit nicht zu überbieten. Abgesehen von der Unfallgefahr beim Aussteigen ist da deutlich ein Nachbargleis zu sehen. Nicht auszudenken, was da passiert, wenn da ein Zug kommt...

Gruß Lothar
Hallo,

in meinen Augen ist es traurig, dass ein Wust an Gesetzen heute in Deutschland und Umgebung pragmatische, simple Lösungen erschwert und Angst schürrt. Eigenverantwortliches Handeln wird heute vielerorts klein geschrieben - Gesetzestreue umso größer. Schade, diese Amerikanisierung des Rechtswesens ist IMHO der komplatt falsche Weg...

Hinter diesem Fallbeispiel verbirgt sich eine gesamtgesellschaftliche Fragestellung
aus dem Bereich "Sicherheit" vs "Freiheit". Ist halt die Frage, was wir Bürger wollen: "Totale Sicherheit in einem durch Gesetze eingeengten Handlungsspielraum" oder doch lieber eine Eigenverantwortung abverlangende Freiheit, die dann auch ein paar Riskien birgt?
Mir geht es in diesem Land seit Jahren zu sehr in Richtung des Ersteren ...

Natürlich gibt es hier sicherheitsrelevante Fragen und natürlich muss sicher gestellt werden, dass keine Passagiere auf ein möglicherweise befahrenes Nachbargleis geraten - aber mit normaler Kommunikation durch den Lokführer sollte dies sicher gestellt werden können.

Meine Gedanken dazu
Marcel


Hallo Marcel
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen das solches Verhalten, auch wenn man das Gegengleis sperren lässt ( Ist bei der Räumung eines Zuges notwendig), trotzdem leichtsinnig ist und von der Unerfahrenheit des Zugpersonals spricht. Es gibt leider bei uns genug Idioten die solche Situationen ausnutzen und plötzlich 2 Wochen später finanzielle Forderungen an die Bahn wegen angeblicher Verletzungen etc stellen. Noch dazu ist der Tfz ja nicht mal am Führerstand oder wer springt hier gerade noch auf als sich der Zug in Bewegung setzt? Ich könnte euch hier noch jede Menge an Vorschriftenverletzungen aufzählen, erspar euch aber die Liternei ;o)
Lg Peter


Edith: Schreibt man Liternei so und wisst Ihr was das ist :o) ????
Hallo Peter,

natürlich hast du - so argumentiert - Recht. Der Lokführer wird Ärger bekommen und dies - juristisch gesehen - wohl berechtigt.

Dies ändert aber nichts daran, dass ich dafür plädiere, Risiken sauber abzuwägen und Gesetze entsprechend zu verfassen. Wenn man so lange so viele Gesetze formuliert, bis man verhindert hat, dass der letzte Idiot irgenwelche Forderungen stellen kann, ist das Leben doch nicht mehr lebenswert.
Ich finde, dass man auch die Verpflichung zur Eigenverantwortung hat und dies viel stärker fördern müsste. Manchmal muss man ja Angst haben, dass Menschen aus dem behüteten Westeuropa beim Urlaub in einem weniger entwickelten und regulierten Land hoffnungslos verloren sein müssen...

Hallo!

Im 2.Weltkrieg und danach war das üblich, das Fahrgäste ihren Zug oder Straßenbahn über stromlose Abschnitte geschoben haben.

Man sieht, das heute viele Leute  weltfremd reagieren.

Früher  bis weit  in die 60 er Jahre fuhren Busse und Straßenbahnen ohne jegliche Türsicherung. Und trotzdem ist keiner aus der Straßenbahn oder Bus gefallen.

Großes Lob an den/die Tf und an die Fahrgäste!

Gruß
thomas splittgerber, berlin
Ahoi!

@ Marcel: Richtig, dies ist genau die Frage die sich stellt. Und wie man auch hier wieder erkennen kann, gibt es viele die die Sicherheit der Freiheit vorziehen. Und den Verzicht des selber Denkens dabei freiwillig in Kauf nehmen. Ist ja sehr bequem, und vor allem sind dann immer andere Schuld.

Mit dieser Denkweise zieht man sich genau die Klientel heran, die wegen jedem Scheiss Ansprüche gegen jemand anderes geltend machen. Denn es kann ja nicht an meiner eigenen Blödheit liegen, dass mir was passiert ist, sondern daran, dass es nicht verboten war und ich mich nicht an das Verbot halten konnte.

Aber bevor ich jetzt abdrifte will ich noch ein Beispiel für lebensnahe Rechtssprechung bringen, dass verdeutlicht, dass wir in Deutschland bei weitem keine amerikanischen Verhältnisse haben, und das auch gut so ist!

http://www.rechtsindex.de/recht-urteile/4069-zw...-kein-schmerzensgeld

Cheers
Jens
Hallo Peter

Zitat

Edith: Schreibt man Liternei so und wisst Ihr was das ist :o) ????



das kommt nicht vom Oktoberfest ("Geh Reserl, schütst ma no an liter nei!") sondern "Litanei" ist ein Gebet oder religiöser Gesang, der sich zuweilen etwas "zieht", daher wohl auch die weltliche Redewendung.

Mein Lehrling ist bei den Sängerknaben und singt gerade Schuberts Litanei (sehr schön aber nicht gerade Mainstream), deshalb tue ich mich leicht mit dem Klugsch...modus...

VG aus der geheimen Hauptstadt in den Bergen.
Nun,
mit Litanei bezeichnet man ein langwieriges Herunterbeten längst bekannter Sachen.

In den Vereinigten Staaten sind diese Sicherheitsvorkehrungen schon wichtig.
Dort muß man diese gesellschaftlich geforderten schulischen und praktischen-Voraussetzungen nicht haben,
die man bei uns zwingend braucht, um eine Werk oder eine Dienstleitung zu vollbringen.

Da leben wir aber jeden Tag gefährlicher, wenn wir uns im Strassenverkehr bewegen.

Der Bericht in der "Süddeutschen" glänzt vor Polemik und Inkompetenz.

L.G.
Hans-I.



Ich finde den Einsatz der Fahrgäste bemerkenswehrt und wenn das alles freiwillig war, wovon ich ausgehe, dann dürfte keiner eine juristische Verfolgung befürchten, das ist meine Meinung.

Des Weiteren bin ich auch dafür, dass der Lokführer und vorallem die Helfer einen Orden für Tapferkeit, bzw. einen Verdienstorden erhalten sollten.

Gruß

Arne Mölck
http://arnes-modellbahn.jimdo.com/
Nun,
so lange ist eine Trennstrecke auch nicht.

Am ehemaligen Grenzübergang bei  Kufstein, wird sowieso langsam gefahren.
Da fährt bestenfalls ein Kollege der BOB schneller ,
und dessen Triebwägelchen bleiben garantiert auch an der Trennstrecke hängen.

Hans-I.

was ist Initiative?









Initiative ist Disziplinlosigkeit mit positivem Ausgang!
Initiative = Eigenverantwortliches Handeln.
LG
Hans-I.

Guten Abend,
Volkes Verstand und juristische Logik mögen bei einem Prozess nicht immer einer Meinung sein, siehe Schweiz:

Die Ausdrücke "Sauausländer" und "Drecksasylant" sind nicht diskriminierend - so hat das Schweizer Bundesgericht in Lausanne geurteilt. Die Richter gaben damit einem Polizisten recht, der einen algerischen Asylbewerber beschimpft hatte.
(Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/schweize...nennen-a-954910.html vom 21.02.14)


Gruß,
Stefan
Ahoi Stefan!

Ein schönes Beispiel wie man durch unvollständige Darstellung einen "Skandal" erzeugen kann. Den bei vollständiger Kenntnis ist das alles kein Hexenwerk und auch nicht gegen Volksverstand, sondern logisch und konsequent.

Also machen wir das Urteil auch vollständig. Es ging in diesem Verfahren um den Vorwurf der Rassendiskriminierung gem Art. 261 des schweizerischen Srafgesetzbuches. Dazu bedarf es des Zusammenhangs der Diskriminierung mit/aufgrund der Rasse, Ethnie oder Religion der Person. Die Begriffe Asylant oder Ausländer fallen aber unter keinen dieser drei Begriffe. Und nur daran knüpft dieser Tatbestand an. Demzufolge ist dieses Urteil im Ergebnis dem Gesetz nach richtig. Denn auch wenn das Bundesgericht in Lausanne diese Begriffe nicht als "Rassen diskriminierend" beurteilt hat, bleiben diese Worte natürlich eine Beleidigung( in der Schweiz Beschimpfung nach Art. 177 StGB) und zwar wegen der Worte Sau und Drecks und damit eine Straftat. Aber eben keine Diskriminierung einer bestimmten Rasse.

Also einfach mal bei den Fakten bleiben und schon ist das ganze kein Skandal, sondern einfach die konsequente Anwendung des geschriebenen Rechtes.

Cheers
Jens

Nun,
nach den neueren Erkenntnissen der DNS-Untersuchung, stellt die Hautfarbe kein Rassenmerkmalmehr dar.
Bestenfalls eine Anpassung an die letzten Eiszeiten.

Ganz im Gegenteil, unsere Gene sind so eingeschränkt, daß es nicht mal zu einer eigenen Spezie reichen würde, wenn man die Abgrenzung anderer Primaten hernimmt. Jede Schimpansen-Familie hat da viel mehr.

So wird man eben die Mongolenfalte der sich langsam abtrennenten Ostasiaten als fast 0,5 neuere Rasse annehmen. Die vermuteten Abgrenzungen der Urweinwohner Australiens, Neuseelands oder der "langnasigen Polynesier" haben sich als eine Art Boomerang erwiesen.

So kann gar keine Rassendiskriminierung mehr stattfinden, wenn manche Lebenwesen ein bisserl auf ihre Bildung achten würden.
Ich würde aber dringent davon abraten einen schweizer Staatsdiener zu beleidigen. Die kommen halt etwas später mit den Genfer Wissenschaftlern in Kontakt.

Überhaupt, was will denn ein Algerier in der Schweiz? Algerie ist doch französisches Mutterland gewesen? Oder ist er in beiden Ländern unerwünscht?
Die Bayern fahren ja auch nur nach Preussen wenn es sich gar nicht anders vermeiden läßt. Wir brauchen da gar keine Grenzkontrollen, mit Wachtürmen und so.
Ich haben jetzt auch  nichts gegen  fremde  Artgenossen, solange sie sich nicht in meiner Stammkneipe herumtreiben.
Aber muß man denn gleich den Strom abschalten, wenn aus Tirol ein BOB Triebwagerl den Inn herunter rollt ?
Es könnten ja Preussen drinnen sitzen!


L.G.
Hans-I.


Moin,

bei der Bahn darf es in Bezug auf die Sicherheit keinen Ermessensspielraum geben. Immer auf der sicheren Seite zu sein, sehe ich als unabdingliche Voraussetzung. Ich weiß, dass die Wirklichkeit nicht immer so aussieht, aber hier hat sich der Triebwagenführer sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Wenn sich nur ein Fahrgast im Schotter den Knöchel verknackst hätte (es muß ja nicht gleich der worst case sein),  würde der Triebwagenführer geteert und gefedert werden. Er hat Glück gehabt, es ist gutgegangen und er wird wahrscheinlich nur geteert. Da er meiner Meinung nach die Sicherheit der Fahrgäste (egal ob Preussen oder Angehörige von Bergvölkern) auf's Spiel gesetzt hat,kann ich das auch nicht verdenken.

Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht

sprach Carstens Glückskeks
Hallo,

wenn die freiwilligen Helfer auf der Bahndammseite ausgestiegen sind dürfte eine Gefahr durch das Gegengleis auf der anderen Seiten kaum bestanden haben. Ich gehe davon aus dass der Lokführer über Funk auch das Gleis kurzzeitig sperren lies.
Das anschieben eines Zuges von hinten dürfte ebenfalls eine überschaubare Situation dargestellt haben. Da es eine freiwillige Aktion und niemand gezwungen war auszusteigen und zu helfen gehe ich mal davon aus dass auch keiner die Bahn verklagen würde.
Ich finde es gut wenn es hilfsbereite Personen gibt die in solchen Situation bereits sind aktiv zu werden (die Zahl derer nimmt aber gefühlt immer weiter ab).
Warum die Presse so ein Bohai daraus macht verstehe ich nicht ganz, anscheinend ist an diesem Tag nicht viel Wichtigeres passiert und die Lücke in der Zeitung musste eben mit so einer Story gefüllt werden.

In Eisenbahnzeitschriften (EM 2/2014) war bereits zu lesen dass die Ersatzzüge der ÖBB (1142 mit Cityshuttle) ebenfalls nicht mit Zuverlässigkeit glänzen konnten und deshalb nicht mehr eingesetzt werden. Stattdessen fährt die ansonsten vielgescholtene DB AG mit 111 und n-Wagen zuverlässig Ersatzzüge.

Das der Meridian noch nicht ausgereift ist dürfte an der zu kurzen Testphase gelegen haben. Fahrzeugindustrie und Besteller nehmen es immer wieder in Kauf das Bananenware ausgeliefert wird (Ware die beim Kunden reift

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Früher  bis weit  in die 60 er Jahre fuhren Busse und Straßenbahnen ohne jegliche Türsicherung. Und trotzdem ist keiner aus der Straßenbahn oder Bus gefallen.



Tübinger Schienenbusse (VT797/798 mit VB+VS) fuhren auch noch mit DB AG-Logo mit offenen Türen durchs Ländle

Grüße
Markus


Hallo Markus
Wenn Du das für gut hältst dann erklär mir bitte folgendes. Sie Dir das Video mal genau an. 1: Dürfen sich nur Personen im Gleisbereich aufhalten die dafür geschult sind und dann auch nur in dem Ausmaß wie es Ihr Dienst verlangt. Heißt auf gut Deutsch: Ich darf zu meiner Lok /Zug gehen etc. Mein Bahnbetretungsausweis berechtigt mich aber nicht !!!! zB eine Abkürzung über die Gleise zu nehmen um mir in meiner Pause eine Pizza zu holen. 2: Personen die sich im Gleisbereich ( bei der DB im /am Gleis) befinden müssen eine Warnschutzweste tragen. Das tun auf dem Video nur 2 Personen, nämlich der Lokführer und der Zugführer (Schaffner). Wenn Du ebenfalls genau schaust wirst Du erkennen das zu dem Zeitpunkt als sich der Zug in Bewegung gesetzt hat KEINER VON BEIDEN am  Zug war. Der TFZ muss sogar noch einen Fahrgast zur Seite schieben damit er überhaupt auf den Führerstand kommt. Der Zug rollt bereits!!!! Daraus resultiert meine nächste Frage warum die Sifa hier nicht eine Zwangsbremsung macht. Ist er mit der Fahrtwendung auf null gegangen müsste die Stillstandsüberwachung ansprechen. 3: Wenn beide (TFZ/Schaffner) an der Zugspitze waren, wer war dann am anderen ende des Zuges???? Ein zurücksetzen ohne da sich ein (geschulter) Mitarbeiter an der Spitze des Zugteiles ( in dem Fall das Ende des Zuges) befindet ist verboten. 4: War dies Aktion mit dem Disponenten abgesprochen? Wohl kaum, der hätte ihm gleich gefragt ob er nicht ganz dicht ist. Also hat er unberechtigterweise zurückgesetzt. War die Aktion abgesprochen hat der TFZ entweder den Dispo angelogen oder der Dispo geht mit zum Rapport. 5: Der Zug wiegt 170 Tonnen. Wenn Du schaust wirst Du sehen das nur eine Handvoll Leute notwendig ist um ihn in Bewegung zu setzen. Daraus ergibt sich das es hier wohl bergab geht. Noch dazu (wieder) keiner am Zug. Letztens haben wir hier erst diskutiert  warum sich am Brenner schon wieder 2 Loks selbstständig gemacht haben und wie so etwas passieren kann? Genau so !!! . Und 6: Was wenn hier jemand zu Schaden gekommen wäre? In diesem Fall übernimmt die Bahn keine Haftung dh sämtliche Forderungen wären am Zugpersonal hängen geblieben. Heisst im Worst Case: Der Lokführer müsste für eine Frau mit 2 Kindern unterhalt zahlen wenn ihr Mann bei dieser Aktion verstorben wäre. Schon alleine aus dieser Sicht ist dieses Vorgehen eine Schnapsidee. Wenn Du heute bei mir mitfährst und sagen wir zB eine Vogel kommt durch die Windschutzscheibe und Du bist schwerst verletzt hafte ich für Dich wenn Du keine Mitfahrgenehmigung hattest dh bist Du zB im Gesicht entstellt muß ich für sämtliche OPs, Verdienstentgang etc aufkommen.
Lg Peter
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: 18 | Name:

wenn die freiwilligen Helfer auf der Bahndammseite ausgestiegen sind dürfte eine Gefahr durch das Gegengleis auf der anderen Seiten kaum bestanden haben. Ich gehe davon aus dass der Lokführer über Funk auch das Gleis kurzzeitig sperren lies.



Das Gleis war definitiv nicht gesperrt, wie im Video zu sehen ist rauscht am ende ein Güterzug vorbei:

http://www.youtube.com/watch?v=4xup3JGWNGw&feature=youtu.be

Und Ich halte dieses Vorgehen auch für grob Fahrlässig.

mfg
andy

Hallo zusammen.
Ich halte das Ganze für Wahnsinn, da ich seit 37 Jahren, für einen Elektrokonzern, im Gleis Arbeite um
Signale, Weichen und Gleisschaltmittel einzubauen. Es hat schon einen Grund, warum wir immer einen
Sicherungsposten dabei haben und maximal 3 Personen sind.
Einige von uns haben es trotz aller Vorsicht mit ihrem Leben bezahlt.
Ein Unfall ist immer ein unvorhersehbares Ereignis.
Niemand hat etwas im Gleisbereich zu suchen.
Eine Stunde warten, aber überlebt, ist Gold wert.

Gruß Rainer

Hallo,
ich bin direkt an einer Bahntrasse aufgewachsen, über vierzig Jahre dort gewohnt,
.
Am meißten gefährdet sind wirklich die Arbeiter im Gleis.
Die sind oft doppelt überlastet und betreten zu oft das verbotene Gegengleis.
Auch bei Sicherungsposten läßt im laufe des Tages die Aufmerksamkeit nach...

Dann kommen die Bahnmitarbeiter die die lauernden Gefahren nicht mehr erkennen.
Meißt ist hier Zeitdruck oder Alkohol im Spiel.
Hier ist eine jährliche Sicherheitsunterweisung, mit Lernzielsicherung, sehr wichtig.
Wobei die Profis sagen: "Wenn wir wirklich nach diesen Vorschriften arbeiten würden , dann würden die Züge  erst Jahre später ankommen. Die meißten Sicherheitsbestimmungen sind nur dazu da, daß die wirklich Verantwortlichen nicht haftbar gemacht werden können."
Der Rest wäre natürliche Auslese, fortzeln die alten Profis.

Am Wenigsten passiert bei "verbotenen" Passagen.
Man hört und spürt die Gleise "krachen, singen und summen ", sobald sich ein Schienenfahrzeug nähert.
Am gefährlichsten sind noch diese bogenschnellen "Wackelpuddings" vom Typ 612!
Und wenn bereits ein Zug im Gleis steht, kommt normalerweise keiner hinter her.

Gefährlich war es oft wenn jugendliche "Kunst"-Radfahrer nicht über eine neue Bahnüberführung,
sondern mit ihren Rädern über die Gleise des aufgelassenen Bahnübergangs sprangen.
Oftmals aus Übermut, direkt vor sich annähernden Zügen.
Bis der BGS (Bahnpolizei) sich nicht mehr anders zu helfen wußte und die Justiz längere Jungendstrafen austeilen mußte.
Zwei Selbstmörder in all den Jahren.

L.G.
Hans-I.




Wir reden hier etwas aneinander vorbei, oder?

Das Ganze hat doch irgendwie 2 verschiedene Dimensionen:

1.) Rechtliche Dimension:
Danach bewertet, ist das Ganze sicher kritisch zu sehen und wird vermutlich noch Folgen haben.
Juristisch gesehen, spricht viel dafür, dass das Bahnpersonal sich nicht korrekt verhalten hat.

2.) Pragmatische Dimension
Hier ergibt sich halt die von mir oben angerissene gesamtgesellschafliche Fragestellung,
ob wir wirklich für eine scheinbar 100%e Sicherheit jedwede Freiheit und jedwedes Risiko
aufgeben wollen. Heißt ins diesem Fall: Warum sollte es nicht möglich sein, einen Zug kurz anzuschieben, wenn sich die Fahrgäste verantwortungsvoll verhalten und eben NICHT das Gegengleis betreten?

Mir wäre es einfach lieber, wenn man Menschen dazu befähigt, eigenständig und eigenverantwortlich mit Gefahren umzugehen anstatt sie komplett zu bevormunden und damit von Gefahren, die das leben aber IMMER IRGENDWO parat hält, fernhalten zu wollen. Es ist doch logisch, dass ich mich vom Gegengleis fernhalte, genauso wie es logisch ist, auf der Straße möglichst nicht die Gegenspur zu benutzen, zu nah an eine steile Böschung zu treten, bei rot über die Ampel zu gehen oder jeden Tag 500 Zigaretten zu rauchen. Aber hauptsache Gesetze, Gesetze, Gesetze und Verbote, Verbote, Verbote.

Wir sehen Letzteres ja auch bei unserem Hobby, wo neuerdings überall diese lächerlichen Alterswarnungen stehen. Demnächst wird man noch gezwungen, im Badezimmer ein Schild vorm Lokus aufzustellen: "Bitte richtig hinsetzen -> Hineinfallgefahr", damit kein Gast ins Klo plumst.
Echt Leute,...
Ja?*

Woher weißt Du dass mein Klodeckel locker ist?

Vieles passiert aus Gruppendynamik. Wenn der (oder die) "Alphas" etwas Kritisches vormachen, und der Rest ohne Selbstreflexion folgt. Das erleben wir doch täglich...

L.G.
Hans-I.

*wird noch editiert.

Hallo Marcel #23
Du kannst nicht Laien, die sich vielleicht nicht mal für die Bahn interessieren, Aufgaben übertragen bei denen ausgebildete, erfahrene Bahnangestellte oft in Fallen tappen die ihnen das Leben kosten. Wenn Du in München in den ICE steigst und nach Hamburg fährst willst Du dann das Dein Ankommen von Glück abhängt oder das Du sicher ankommst weil sich alle an die Spielregeln halten. Die Vorschriften der Bahn sind seit 175 Jahren mit den Erfahrungen im Bahnbetrieb mitgewachsen und haben Sinn, auch wenn wir diesen oft nicht sofort erkennen. Mich würde interessieren wie Ihr alle, die das so toll finden, hier schreiben würdet wenn es einen schwerverletzten oder sogar einen toten gegeben hätte. Ihr würdet diesen Kollegen aufgrund seiner idiotischen Idee sofort Lebenslang einsperren. Der Unterschied ist der das es diesmal gut ausgegangen ist, es hätte aber auch anders kommen können. Aber wie gesagt. Wollt Ihr euer Überleben einer Bahnreise dem Zufall überlassen ?????? Ich nicht !!!!
Lg Peter
@14+15
Das Schweizer Bundesgericht versteckt sich fast immer hinter Formalismen und juristischen Spitzfindigkeiten, es hat schon lange aufgegeben Recht zu sprechen. @15 hat das brilliant aufgezeigt. Dieses Bundesgericht kann man nicht ernst nehmen. Eine Schande ist das. (Und das sage ich als Schweizer)

@all
Die Thematik "gedankenloser Gehorsam vs. Eigeninitiative" wird in LEGO - THE MOVIE aufs Schönste aufgegriffen. Sehr zu empfehlen!

Felix
[@23 ][Am Wenigsten passiert bei "verbotenen" Passagen.
Man hört und spürt die Gleise "krachen, singen und summen ", sobald sich ein Schienenfahrzeug nähert.
Am gefährlichsten sind noch diese bogenschnellen "Wackelpuddings" vom Typ 612!
Und wenn bereits ein Zug im Gleis steht, kommt normalerweise keiner hinter her.]

Hallo @23
Im Augenblick bin ich zwischen Traunstein und Teisendorf.
Durch das traunsteiner Viadukt hörst Du einen Zug ca. 10 sec. bevor Du ihn siehst, die neuen Meridian
bekommst du überhaupt nicht mit.

Verlasse dich bloß nicht auf die alte Indianermethode,
Ohr auf die Schiene, das kostet dich mehr als ein Ohr.

Gruß Rainer

Servus beinand.
Nun muß  ich als ehem. Lokführer doch meinen Senf zu der Aktion dazugeben.
Der Tf. hat  das Tfz. im Ungesicherten zustand verlassen!!  Evtl. folgen, siehe Ereignis am Brennner.
Dann war das Gegengleis nicht gesperrt !!  Und das Zugpersonal lässt trotzdem die Fahrgäste zum Schieben aussteigen??
Hatte der Meridian-Tf. einen Befehl  vom ÖBB-Fahrdienstleiter, um den Zug zurückzusetzen?
Mutmaßung: Ich glaube  nicht.
Und was mich absolut Umhaut bei dieser Aktion ; der EBL (Eisenbahnbetriebsleiter)  war  bei dieser
Aktion anscheinend  zugegen.
Da  das  EBA von dieser  Aktion sicherlich schon Wind bekommen  hat, dürften  sich die beteiligten Verantwortlichen sehr warm Anziehen.
Und von Seiten der ÖBB wird Sicherlich  auch noch etwas auf die Leute zukommen.

Gruß Wolfi
Servus beinand

Nun ich Meridian der ist ein Hinguker.Ich Kenne den von Traunstein der ist ne Schau aber sehr Anfälig aber Besser alls die Alten Oberlandbahn Züge die war noch der Grössere Schrott wehn ich so an die Alten Züge Denke die waen noch was.Aber die Bahn muss ja alles Verschrotten ich sehe das in Mühldorf am Inn mit den Class 66 die Stehen auch mehr in der Lokwerkstatt alls sie auf den gleisen ist.Lok Selber schaut Super aus.Gehnau der ICE Nein Danke mit den würde ich nie wieder Fahren ich weis noch wie die Klima Anlage Ausviel nein Danke.Under er Gefählt mir nicht mahl auf der Anlage so nun Wünsche ich Allen N Bahnern ein Schönes Wochenende

Mfg
Richard

Selbstverständlich,
haben die BOB Mitarbeiter gegen die Bestimmmungen verstoßen!

Aber was wären die erlaubten Alternativen gewesen?

Warten bis ein Bergungstrupp kommt und unterdessen solange warten bis die Batterien der Bordsteuerung ausfallen?
Die Passagiere würden noch viel mehr leiden....
Die Strecke wäre längere Zeit blockiert gewesen.
Dann die Folgekosten für alle Verantwortlichen.. Gar nicht auszurechnen.
Und im Endeffekt würde wieder alles  so hingedreht,
als dass der Triebfahrzeugführer schuld gewesen wäre

Irgendwann gibt es nur noch Glückritter und Draufgänger,
die bereit sind, diese hochtechnischen Super-Kisten zu bedienen.

Vielleicht sollte man dann immer eine Schutzweste dabei haben.
Dann steht auf dem Grabstein: "Er hatte eine Sicherheitsweste an."


L.G.
Hans-I.



Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Warten bis ein Bergungstrupp kommt und unterdessen solange warten bis die Batterien der Bordsteuerung ausfallen?
Die Passagiere würden noch viel mehr leiden....



Also ich würd eher ein paar Stunden in so ner Blechbüchse hocken wollen als mit gebrochen Hachsen sin paar Tage oder Wochen in der Klinik.  Beim Aussteigen auf freier Wildbahn unterschätzt man doch gerne mal die wirkliche Höhe zu Mutter Erde...

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Und im Endeffekt würde wieder alles  so hingedreht,
als dass der Triebfahrzeugführer schuld gewesen wäre



Das war schon immer so und das wird auch immer so sein, egal wie die Leute vor Ort entscheiden. Die Schlipsträger in der Teppichetage hatten ja noch nie Rückrad genug, mal einen Fehler zuzugeben aber wozu auch, solange man andere findet, auf die man das Elend abschieben kann...

Gruß Lothar
Ahoi!

@Felix: Ich kenne die Rechtsprechung des Bundesgerichtes nicht, aber das oben angeführte Urteil ist weder eine Spitzfindigkeit, noch versteckt es sich hinter formaljuristischen Positionen. Der Tatbestand der Rassendiskriminierung ist einfach nicht erfüllt. Der der Beschimpfung hingegen schon. Vereinfacht, der Grundtatbestand ja, die Qualifizierung nein. Solche Tatbestände gibt es übrigens auch in Deutschland. Beleidigung und Volksverhetzung.

Im Konkreten Fall, ist der Güterzug im Gegengleis ohne vorherige Signalisierung durchgefahren, also hat der dortige Lokführer wohl auch keine Gefahr erkannt. Aber sei es drum, es hat in diesem Fall alles geklappt und das ist eigentlich was zählt. Es ist glaube ich typisch deutsch jetzt mit dem was wäre wenn und hätte würde und überhaupt anzufangen.

@Peter: Das Wort Bahnbetretngsausweis finde ich schon super. Demnächst dann bitte den Bürgersteigbetretungsausweis. Für alles bitte einen Darfschein. Und bitte auch eine Warnweste und Helm sobald man das Haus verlässt. Draussen warten unendlich viele Gefahren. Kinder, Rentner, Regen, Wind.....

Jetzt mal im Ernst. Du bist ein gutes Beispiel dafür wie sehr wir uns in Deutschland hinter Regeln verstecken und unseren eigenen Verstand nicht mehr nutzen wollen. Auch wenn alle Deine angeführten Regeln so existieren und man die dann auch beachten muss. Ob die Regeln sinnvoll sind, fragt man sich dann garnicht mehr. Führt meiner Meinung nach zur Verblödung der Gesellschaft und führt die Menschen in die Unselbstständigkeit. Und BVB77 hat Recht, wenn er fragt ob das wirklich sinnvoll für die Gesellschaft ist. Ich halte das für sehr gefährlich.

Mal ein Beispiel zu all den angeführten Regeln und Regelverstößen wegen des Betretens von Bahngleisen. Hier bei mir liegt ein Anschlussgleis vom Bahnhof zu einem Umspannwerk. Dies wird ein paarmal im Jahr für Museumsfahrten genutzt und sonst nicht. Es liegt in einem Naherholungsgebiet mit vielen Wanderwegen. Wenn ich nun also bei der Wanderung dieses Gleis überqueren möchte, brauche ich bei konsequenter Regelanwendung einen Bahnbetretungsausweis und muss eine Warnweste anziehen? Oder darf ich es garnicht überqueren? Ich bin wohl ein ziemlicher Regelbrecher was das angeht. Und Risikosucher

Anderes Beispiel. Bei "Xaver" wurden den Leuten eingebleut bloss nicht aus dem Haus zu gehen. Ist ja alles so gefährlich, sogar lebensgefährlich. Jo Wetter ist total gefährlich und mir selber fehlt natürlich das Denkvermögen selber einzuschätzen was gefährlich ist und was nicht. Das wissen irgendwelche "Experten" viel besser für mich. Auch wenn die 100 Kilometer entfernt sind. Also sourcen wir das "Denken" einfach aus. Sorgt für Sicherheit und Freiheit ist was für unverantwortliche Spinner.

Denkt doch einfach mal wieder selber. Euer Hirn freut sich über die Beschäftigung

Sehr gut übrigens zum Thema:
http://www.spiegel.tv/filme/magazin-29122013-verboten/

Cheers
Jens

Hallo
@30 Hans
Ja. Er hätte auf die Hilfslok warten sollen anstatt die Fahrgäste unnötigen Gefahren aussetzen.
@31 und 30
So ist es nicht. Hätte er auf seine Hilfslok gewartet würde dem Lokführer niemand einen Vorwurf machen. Dann wärs mit einer einfachen Frage warum er genau auf der Trennstrecke liegen geblieben ist abgetan.
@32 Jens
Den Bahnbetretungsausweis hab nicht ich erfunden sondern die ÖBB und den gibt's in irgendeiner Form auch bei der DB (wahrscheinlich so wie bei uns im Dienstausweis inkludiert, seit neuestem heißt sie ja nur mehr Berechtigungskarte bzw Erlaubniskarte für Eisenbahnbedienstete)
Zu Deinen Wanderrouten kann ich Dir nur soviel sagen das Du, sollte die Strecke nicht stillgelegt sein gesicherte bzw ungesicherte Eisenbahnkreuzungen zu benutzen hast. (laut Gesetz) Wirft bei mir allerdings die Frage auf wie Otto Normalverbraucher erkennen kann ob eine Strecke stillgelegt ist oder nicht wenn schon das Gemüse durch den Schotter wächst weil nur alle heiligen Zeiten ein Zug vorbeikommt???
Wolfi hat euch in Beitrag #28 und ich in #19 und #25 versucht die Vorschriftenlage zu erklären.Wenn Ihr es nicht akzeptieren wollt ist das eure Sache. Mir tut auf jeden Fall keiner mehr leid der durch solche Vorfälle zu Schaden oder vielleicht sogar ums Leben kommt. Wir machen Werbevideos wie eine Diesellok mit 100 km/h einen PKW rammt, erklären an Schulen den Kindern das 15000 Volt in der Fahrleitung sind und trotzdem kracht es andauernd an Eisenbahnkreuzungen und brennt es wieder einen Jugendlichen von einem Waggon weil er in den Stromkreis gekommen ist. Und das sind dann genau solche Typen wie Du, lieber Jens, die geglaubt haben sie hätten eh alles im Griff und könnten Gefahren abschätzen. Ich sehs positiv. Jeden den ich mit dem Zug erwische besorgt mir 3 Wochen Sonderurlaub in Form einer Kur die übrigens der Steuerzahler, also Ihr, bezahlt. Mag jetzt vielleicht Berufszynismus sein, irgendwann wird man aber so.
Lg Peter
Ahoi Peter!

Ich bin völlig mit Dir einer Meinung, das Aufklärung über wirkliche Gefahren wie 15000 Volt in der Oberleitung und Gefahren an Bahnübergängen wichtig und richtig ist. Aber eben über wirkliche Gefahren und am besten auch so, dass derjenigen einschätzen kann was und warum das gefährlich ist. Nur dann halten sich die Leute auch dran. Und Tritte von einer Lok/Wagen auf der Strecke abzusteigen ist für mich kein übermässiges Risiko. Haben wir alle verlernt eine Leiter zu steigen? Oder können wir nur noch auf ebenen Flächen laufen und nicht mehr auf Schotter? Sind wir alle blind, dass wir auf freier gerade Strecke nicht mehr sehen, wenn etwas kommt?

Und ja mir ist es lieber ich kann eine Gefahr abschätzen, als das ich keine Ahnung habe. Und ich kann dann das Risiko welches ich persönlich eingehe auch einschätzen. Und ich mache dann, wenn ich mich verschätzt haben sollte niemand anderes dafür verantwortlich. Das ist eigenverantwortliches Handeln. Und ich bin mit Sicherheit kein Risikojunkie. Aber ich finde, dass es eine Tendenz gibt, Vorschriften am jeweils dümmsten anzunehmenden Menschen und dem größtmöglichen Unglück auszurichten. Und damit alle auf dieses Niveau zu zwingen.Dann wäre es konsequent die Spannung in der Oberleitung auf 24 Volt zu beschränken, oder aber an jeder Brücke Pinkelabweiser zu installieren damit auch der dümmste Brückenpinkler nicht zu Schaden kommt. Und auf dem Weg dahin sind wir meiner Meinung nach.

Aber, und das ist die Kernfrage, kann ich dadurch wirklich das Risiko ausschalten, oder beschränke ich nur die Freiheit? Will ich für die Ausschaltung jeden möglichen Risikos im Leben auf die persönliche Freiheit verzichten? Und sorge ich mit sovielen Regeln nicht für unterbewusste Schranken im Kopf, die mir suggerieren, bloß kein Risiko einzugehen? Wobei Risiko alles ist, was nicht geregelt ist.

Und was die von mir angeführte Strecke angeht. Diese ist als Bahnhofsgleis klassifiziert. Was auch immer das jetzt bedeutet. Stillgelegt ist sie nicht. Sie sieht aber genauso aus. Und deshalb gehe ich sogar auf der Strecke spazieren. Denn diese ist erstens gut einsehbar und zweitens mit maximal 15 km/h befahrbar. Ich bilde mir jetzt ein diese Gefahr irgendwie einschätzen zu können Genauso wie ich nicht auf einer NBS spazieren gehen werde.

Cheers
Jens
Hallo Jens
Im Prinzip geb ich Dir auch recht !!! Ich bin auch gegen eine "veramerikanisierung " unseres Systems. Allerdings müssen wir uns in unserer Gesellschaft an den schwächsten orientieren und nicht an den stärksten. Ein Freund von mir tätigte nach dem Unfall der beiden S-Bahnen zwischen Wien Hütteldorf und Wien Penzing folgende leider wahre Aussage: Egal wie unwahrscheinlich etwas ist, wenn es nur irgendwie passieren kann dann kann man davon ausgehen das es auch einmal passiert!
Zur Einstiegshöhe: Wir haben keine 2 Achser mehr wo die Trittbretter fast bis zum Gleisschotter runtergehen. Man hat da gleich mal einen Meter beinander, auch wenn es sich um Niederflurfahrzeuge handelt und DU weißt ja das der Schotter lose ist, aber wussten das auch alle die da ausgestiegen sind? Zu Deinen Schienenwandertagen;o): Das geht so lange gut bis Du mal an einen kommst der es auch nicht so genau nimmt und dann zB 5 Wagen ohne Spitzenverschieber schiebt weil es "eh so auch geht". 15km/h reichen auch zum sterben, im besten Fall überrollt er dich nur und Du verlierst einen Fuß oder einen Arm. Ich wünsche es Dir nicht ;o) Also viel Glück das immer alle ihre Arbeit genau nehmen und hoffe das Meridian dort nie fährt :o) bzw dieser Kollege, sollte er gekündigt werden, nicht zu dem Unternehmen geht die dort fahren wo Du gehst ;o)
Lg Peter
Hallo,

eine spannende Diskussion... Das prinzipielle Forderung alles abzusichern ist sicher übertrieben. Der Mensch ist auch in der Lage selber zu denken. Ich denke hier muss man differenzieren. Ich persönlich bin auch ein Freund von pragmatischen Lösungen und finde die Idee nicht sooo shclecht, Aber:

1. Es dürfen keine betriebsfremden Personen in nicht gesperrten Gleisen rumlaufen. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Das hat nichts mit übertriebenen Sicherheitsbedürfnis zu tun, das ist einfach gefährlich. Das es sicher Orte gibt, wo man das nicht so genau sehen muss, wie in einem einmal am Tag/in der Woche mit einer Rangierlok bedientem Abschnitt und auch ich bin schon auf einer eingleisigen Strecke irgendwo in den Feldern über ein Gleis gelaufen, nachdem ein Zug gerade durch war und danach keiner kommen kann.
Aber wenn ich dabei drauf gehe, bin ich es selber Schuld.
Aber hier wurde vom Zugpersonal einer ganzen Gruppe von Leuten erlaubt auf eine zweigleisge Hauptstrecke zu gehen, die nicht gesperrt ist. Das kann einfach nicht angehen und da erwarte ich Konsequenzen. Da will einer von der eigentlich lustigen Aktion ein Foto machen, läuft unbedacht nach hinten, da springt ein Kind mit raus, da stolpert jemand beim Schieben. Und wenn mir als Reisender sowas vom Personal erlaubt wird, da fühle ich mich eventuell auch sicherer, und mache mir weniger Gedanken über die Gefahr.

2. Wäre das Gleis gesperrt worden, würde ich tatsächlich sagen dass das mal ne nette Aktion war, die sicher so nicht zugelassen ist, aber wo man mal ein Auge zudrücken kann, weil hier mal Initiative gezeigt wurde, die Leute offensichtlich Ihren Spaß hatten und sicher eine schnellerer und billigerer Lösung war als mit einer Hilfslok. So ganz zu vernachlässigen ist die Höhe aber nicht, wenn der Zug auf 55cm Bahnsteighöhe optimiert ist, sind da vom Schotterbett sicher 80 cm. Dort würde ich sicher nur ungern einen Zug evakuieren.
Wenn ich aber als Zugpersoal um freiwillige starke Helfer bitte, die mal schieben können und auf die Höhe hinweisen, ist ja niemand dazu verpflichtet und es wäre freiwillig. Und da erwarte ich schon, dass die Leute sich selber einschätzen können. Das ist sicher nicht erlaubt, aber da geht auch die Welt nicht unter.
ABER: Eben nur unter der Bedingung, dass das Nachbargleis gesperrt ist!!! Das war hier nicht der Fall und da kann man kein Auge mehr zu drücken.

Soweit meine Meinung

Dirk
Ahoi!

Wie gesagt, das mit dem nicht gesperrten Gleis ist mit Sicherheit richtig. Schauen wir mal wie es ausgeht.

Und nur mal so zur Info ein Foto von meiner "Wanderstrecke". Ja das ist eine nicht stillgelegte Strecke Ich hab noch ein Video wo vorne auf der Lok jemand mit der Kettensäge versucht das Profil zu schneiden um den Museumszug nicht völlig zu verkratzen.

Meine Angabe von 15 km/h bezog sich auch eher darauf, dass ich dann noch rechtzeitig aus dem Weg gehen kann, also ausser ich habe meinen Rollator festgefahren

Cheers
Jens


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Hallo,
Gleisanlagen sind Verkehrswege und keine Betriebsgelände, solange sie sich nicht
innerhalb eines abgezäunten Geländes befinden.

Ich schreibe auch öfters Blödsinn, aber nur damit sich andere ordentlich Gedanken darüber machen können.
Am besten mit ein bisserl Ironie damit es nicht so trocken wird.

Wer wäre denn auf dem stromlosen Abschnitt zuständig gewesen?
Die ÖBBAG oder die DBAG oder hätte die BOB schnell eine Sondergenehmigung bekommen?
Bis die sich einig geworden wären, wäre kein Zug mehr durch das Inntal gekommen.

Wenn alle Menschen nur das machen würden was sie dürfen, dann würden wir heute noch in der afrikanischen Savanne von Baum zu Baum rennen.
Oder höchstwahrscheinlich schon längst ausgestorben sein.

Hans-i.


Zum Thema Sicherheit vs. Eigenverantwortung. In meiner Siedlung musste der Spielplatz neu gemacht werden, Boden kpl mit Gummiplatten abgedeckt usw, wegen der neuen EU-Richtlinie. Wahnsinn! Früher sind wir noch auf 30m hohe Bäume geklettert und manchmal runtergefallen auf den Erdboden. Hat bisschen weh getan, und das war's dann. Was ist nur aus dem menschlichen Verstand geworden... *koppgratz*

Felix
Zitat - Antwort-Nr.: 38 | Name: Kerner*

Gleisanlagen sind Verkehrswege und keine Betriebsgelände, solange sie sich nicht
innerhalb eines abgezäunten Geländes befinden.

Ich schreibe auch öfters Blödsinn, aber nur damit sich andere ordentlich Gedanken darüber machen können.
Am besten mit ein bisserl Ironie damit es nicht so trocken wird.

Wer wäre denn auf dem stromlosen Abschnitt zuständig gewesen?
Die ÖBBAG oder die DBAG oder hätte die BOB schnell eine Sondergenehmigung bekommen?
Bis die sich einig geworden wären, wäre kein Zug mehr durch das Inntal gekommen.

Wenn alle Menschen nur das machen würden was sie dürfen, dann würden wir heute noch in der afrikanischen Savanne von Baum zu Baum rennen.
Oder höchstwahrscheinlich schon längst ausgestorben sein.


Zum Glück ist die afrikanische Savanne keine Eisenbahnhochburg. Denn nach diesem "Theorem" hätte sich die Menschheit frühzeitig sehr schnell auf den Gleisen ausrotten können.

Gruß
Rainer
@19+20

OK, das (inzwischen nicht mehr vorhandene) Video beweisst dass das Gegengleis nicht gesperrt war. Davon war ich aber bisher ausgegangen. Mit dem planmässigen Zugverkehr (der Güterzug fuhr so wie es aussah ohne reduzierte Geschwindigkeit vorbei) sieht die Sache schon ein bisschen Gefährlicher aus.

Schau mer mal was da bei der Untersuchung des Vorfalls raus kommt und welche Konsequenzen gezogen werden.

Und danke Peter für deine ausführlichen Erläuterungen!

Grüße
Markus
Zitat - Antwort-Nr.: 39 | Name: Fgee

Früher sind wir noch auf 30m hohe Bäume geklettert und manchmal runtergefallen auf den Erdboden. Hat bisschen weh getan, und das war's dann. Was ist nur aus dem menschlichen Verstand geworden... *koppgratz*



Hallo Felix.... der gelegentliche freie Fall aus 30 m Höhe muss dem Verstand auch nicht zuträglich sein!



VG Andreas

Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: 41 | Name:

OK, das (inzwischen nicht mehr vorhandene) Video beweisst dass das Gegengleis nicht gesperrt war.



stimmt, ist aber schon wieder aufgetaucht:

http://www.youtube.com/watch?v=vvRjvp_PZ0Q

mfg
Andy
Hi.

Ist doch klasse:
Bei uns in München würde man da alles sofort sperren und 1/4 Mio Pendler (min.) dürften dann wohl fluchen.... 1 h später wäre der Zug geborgen, (wenn überhaupt) .... das gesamte MVV System kollabiert (wie wohl jeden zweiten tag eh schon) und die sog"Störung" verzieht sich erst nach Betriebsschluss......
DAS ist die ultralegale ALternative....

WE
Hallo Wutz
Du solltest nicht so schreiben wenn Du von betriebsinternen Abläufen keine Ahnung hast ;o). Stell Dir mal vor dieses Beispiel macht Schule. Irgendwann kommt dann einer auf die Idee weil er schon vor einer Minute hätte ankommen sollen das er einfach das haltzeigende Einfahrsignal ignoriert und bei Halt in den Bahnhof einfährt. Würdest du so einen Lokführer dann auch als Held feiern weil dank ihm der Zug nur 3 min Verspätung hatte und nicht 5 min? Und würdest Du dann auch schreien: Endlich einer der die Initiative ergreift denn er hat ja gesehen das kein anderer Zug kommt? Toll, endlich einer der sich was denkt und im Sinne der Fahrgäste, der Pünktlichkeit und des Unternehmens handelt. Oder würdest Du verlangen das dieser Kollege aus dem Verkehr gezogen wird? Und sag jetzt nicht das das etwas völlig anderes ist. Eine Vorschriftenübertretung ist eine Vorschriftenübertretung und wer weis was diesem Kollegen als nächstes einfällt? Unser Job hat sehr viel mit Disziplin zu tun. Wenn ich die nächsten 180 km nur V/max 60km/h fahren darf dann ist das so und das hat auch seine Gründe. Auch wenn ich noch so schnell nach Hause will weil es mein letzter Zug ist und ich den Grund dafür nicht einsehe. Das System Bahn funktioniert weil sich alle an die Spielregeln halten. Es passiert auch so noch genug. Im Netz der Deutschen Bahn ist im Schnitt jede zweitausendste Signalbeobachtung eine falsche, dh für Österreich: 3 mal am Tag interpretiert ein Lokführer in Österreich ein Signal falsch. Da braucht es dann keine Helden die mit fragwürdigen Methoden versuchen ihre Unzulänglichkeiten auszubügeln, egal ob der Fehler von ihnen oder jemand anderen ausgegangen ist.
Lg Peter
Hallo,


hätte sich der Lokführer an die Vorschriften gehalten, würde die Schlagzeile etwa wie folgt lauten:

"Fahrgäste 3 Stunden im Meridian eingesperrt! Ein Meridian-Zug ist im stromlosen Abschnitt zwischen Deutschland und Österreich liegen geblieben. Erst nachdem eine Speziallok aus München herbeigeholt wurde, konnte er Zug geborgen und die Fahrgäste befreit werden. Der Lokführer, der sich strikt an die Dienstanweisungen gehalten hatte, wurde wegen Freiheitsberaubung und Nötigung angezeigt, sowie die Bahngesellschaft auf Schmerzensgeld verklagt."

Grüße
BWB
Hallo BWB,

der Lokführer wäre, auf jeden Fall, auf der sicheren Seite gewesen. Die Bahngesellschaft wäre verklagt worden und hätte Schadensersatz leisten müssen. Natürlich hätte er den Zug auch evakuieren können; den Handlungsspielraum hätte er definitiv gehabt.
Was er gemacht hat, war zwar superpragmatisch und hat am schnellsten für Abhilfe gesorgt, war aber auch die gefährlichste aller Optionen.

Grüße,
Uwe
Hallo BWB
Das ist Schwachsinn! Spätestens nach einer Stunde wäre der Folgezug gekommen, der hätte mit ihm verdoppeln können und ihn weiterschieben.
Lg Peter
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Das ist Schwachsinn!


Nein, das war reine Satire.

Folgendes stand heute ganz real und erstgemeint in der Zeitung:

http://www.merkur-online.de/aktuelles/bayern/me...fuehrer-3383087.html


Grüße
BWB
Nanu,

aus dem Güterzug ist ein Railjet geworden.

Gruß
Rainer


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