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THEMA: Fragen Neubaustrecke Griechenland Thermopylen

THEMA: Fragen Neubaustrecke Griechenland Thermopylen
Startbeitrag
Wutz - 31.03.14 14:51
Guten Tag,

vor vielen Jahren bin ich von München via Thessaloniki nach Athen mit der Bahn gefahren. Dabei habe ich die Thermopylen in guter Erinnerung; nicht nur deren Geschichte wegen.....

Auch habe ich im Zuge einer langen Griechenlandradtour diesen und andere Pässe befahren.....

Nun, da ich weiss, dass eine NBS in Planung/Bau ist, bitte ich Experten, mir Infos zum Bauvortschritt etc zu geben.

Besten Dank im Voraus

W. Eichhorn


Guten Tag Kollege,

es sind wohl einige Streckenteile in Betrieb. Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Schnellfahrstrecke#Griechenland

Der deutsche Steuerzahler wird das ganze weiterfinanzieren

VG
Kurt Hegermann
http://www.kh-modellbahnbau.de
Hi.

Danke; interessante Site

WE
Hallo Wutz,

die Strecke war vor 2 Jahren schon teilweise in Betrieb (bin dort fast jedes Jahr in Urlaub), konnte ich dort selber sehen. Wie weit sie jetzt in Betrieb ist, kann ich Dir erst im Herbst sagen.

LG

Berti
Hi.

Fein, Bilder + Infos = herdamit!

Danke

WE
*lach*

Ja klar, der deutsche Steuerzahler wird das mitfinanzieren...

Schon seit 2002, als der Euro eingeführt wurde. Warum? Tja... Währungsunion.

Ich könnt mich wirklich unendlich amüsieren über das geballte Unwissen was das bedeutet.

Egal... ich guck mir jetzt die WP-Seite an
Hi.

Du darfst uns Deine Andeutungen gerne auch erklären, denn so ganz kann ich nicht folgen.....

Trotzdem eine geile Strecke, die alte

WE

PS: Auf der Pelopones bin ich dereinst den Ring gefahren und da gibt es eine Stelle wo ein Talsport ausgefahren wurde; das hat man mit einer Brücke ersetzt und das alte Gleis zum abstellen unzähliger alter Schmalspurgüterwagen genutzt; interessant!
37°31'6.54"N
22°32'33.45"E

WE



Nu ja

http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsunion

"Ökonomische Bedeutung

Vor- und Nachteile einer Währungsunion evaluierte unter anderem Robert A. Mundell in seiner Theorie des optimalen Währungsraumes. Zwar profitieren die beteiligten Staaten in der Regel von rückläufigen Transaktionskosten, doch fehlt ihnen der Wechselkurs als Politikinstrument. Laut Mundell sind Währungsunionen im Saldo nur dann vorteilhaft, wenn die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital zwischen den Teilnehmerstaaten sehr mobil sind."

Durch den Euro flüchten sich die ganzen Anleger aus Europa nicht mehr in die D-Mark, was dafür gesorgt hat, dass der Wert des Euro (z.B. gegenüber dem Dollar) im Wechselkurs im Vergleich zur Mark nicht geringer war.

Als es losging am 1999 kostete ein Euro 0,85 US-Dollar - heute muss man als 1,35 Dollar für einen Euro auf den Tisch legen - man darf sich ausrechnen wie viel die DM wert wäre wenn wir nicht die Probleme mit den verschuldeten EU-Staaten hätten und/oder die USA nicht ruiniös in zwei Kriege gezogen wären in den letzten 10 Jahren. Dadurch haben deutsche Verbraucher weniger Importiert, weil inländische Produkte nicht mehr so teuer waren. Darüber hinaus konnte durch den Wegfall der Inlandsgrenzen und der Zölle nunmehr Deutschland nach ganz Europa liefern als wäre es eine Lieferung nach Deutschland - und die ganzen lustigen Arbeitsplätze aus ganz Europa sind nach Deutschland gewandert bzw. in Deutschland nicht verschwunden.

Dazu noch die Agenda 2010 die den Nettolohn auf Niveau von 2000 eingefroren hat und die Arbeitgeber noch weiter entlastet hat, was eine schöne Senkung der Produktionskosten bewirkte.

Es gibt Gründe dafür, warum in Deutschland die Arbeitslosenquote bei unter 8% liegt, in Spanien bei 20% (unter Berufseinsteigern bei 40%!) und in Griechenland bei 35% insgesamt. Wir produzieren alles selbst und unsere Produktionsgüter werden in der EU überall hin geliefert, weil es billig genug ist, sie dorthin zu schicken per LKW/Schiff/Eisenbahn. Ist ja jetzt quasi alles "Inland"

So. Und wenn man das dann alles weiß, kann man sich noch anschauen, was "Währung" bzw. "Geld" eigentlich darstellt:

http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrung
und
http://de.wikipedia.org/wiki/Geld

Man kommt dann ziemlich schnell darauf, dass eine Landeswährung (neben rein psychologischen Effekten) von der Theorie her alles darstellt, was das Land ausmacht - die eigene Verschuldung, die Arbeitslosigkeit (und damit verbunden die Leistungskraft der Volkswirtschaft), der Krankenstand, der Arbeitswille, der Wert der produzierten Güter, der Anteil junger und alter Menschen in der Bevölkerung... und über die Wechselkurse mit anderen Währungen das, was die ganze Welt von der Volkswirtschaft erwartet. Ob sie Schulden zurück zahlen kann, wie sie sich weiter entwickeln wird... usw. usf.

Sprich wir haben seit Griechenland 2001 mit in den Euro gekommen ist schon all deren "Probleme" mit übernommen. Deren Erwartung an die Möglichkeit, Schulden zurück zu bezahlen, deren Arbeitslosenquote, deren Rentner und damit Rentenzahlungen, deren Korruption usw. usf. Genau wie das auch mit Spanien, Italien und Irland vorher war.

Das ist nicht viel unterschiedlicher als wenn man verheiratet ist, ein gemeinsames Konto hat, und dann der Mann/die Frau meint, man könnte ja ohne Rückfragen mal ein Auto kaufen gehen - und dann ist irgendwann das Konto leer und die gesamte Familie pleite. Und genau wie mit der Diskussion, Griechenland aus dem Euro zu verbannen (sprich "sich zu trennen") würde man all die Vorteile, Produkte nach Griechenland so schön verkaufen zu können, einbüßen.

Kurz gesagt: wir haben schon vorher all die Probleme in Griechenland mit getragen - indirekt. Über den Euro. Wenn Griechenland sich viel Geld geliehen hat, hat das eine Auswirkung auf den Wechselkurs mit dem Dollar gehabt, dadurch ist der eventuell im Wert gefallen oder gestiegen, und dadurch konnten Firmen im Ausland mehr/weniger Produkte in Deutschland bestellen (weil man sagen wir mal nur 10.000 Dollar hatte und dafür dann nicht mehr 50 Modelleisenbahnen bestellen konnte in München sondern nu rnoch 49).

So und ganz zum Abschluss: "der Deutsche Steuerzahler" bezahlt an der Strecke gar nix. Wenn überhaupt leihen wir Griechenland Geld, um Schulden zu tilgen bzw. ihren Schuldendienst leisten zu können, damit sie nicht pleite gehen. Dafür stecken wir denen das Linieal so weit in den Hintern und üben so eine starke Kontrolle aus darauf, WAS dort gekauft wird und WOHER das kommt, dass es im Prinzip nichts Anderes ist als eine DIREKTE Kontrolle dessen, was in Griechenland gekauft wird. Vorher war es Joghurt aus Bayern, jetzt wird den Griechen auch noch gesagt, dass wenn sie die Knete die sie von uns bekommen haben, um ihre 3 bis 5% Zinsen bezahlen zu können (ohne Tilgung vielleicht sogar noch), für Geld was sie von UNS geliehen bekommen haben, nicht vielleicht auch noch für den Kauf von ein paar Panzern ausgeben... oder wenn die neue Schnellfahrtstrecke nicht von Siemens gebaut wird... usw. usf.

Und dabei darf man nicht vergessen: wenn keine Tilung stattfindet, dann kann es einfach sein dass die Griechen Jahrzehntelang auf die immer gleiche Kreditsumme alles Geld was sie rein bekommen an uns abführen. Das ist dann nichts anderes als moderne Sklavenhaltung, nur halt über den Geldmarkt. Einfachstes Beispiel ist jemand, der 800 Euro im Monat verdient, 50 übrig behalt, und 5000 Euro Schulden hat. Die 50 Euro die er über hat für sagen wir mal ne Runde Kino oder nen kleinen Modelleisenbahn-Waggon, liefert er jeden Monat brav an seinen Kreditgeber ab. Sein ganzes Leben lang. Weil er ja nichts tilgt. Das hat den Kreditgeber zwar mal 5000 Euro gekostet, aber nach 100 Monaten hat er das ja wieder raus.

So ungefähr läuft das mit Griechenland und Deutschland. Und ab und an muss Griechenland dann irgendwas bezahlen, sagen wir mal ne neue Brille, die 50 Euro fehlen, und dann kann der Kreditgeber entweder sagen "Ok ich pfände jetzt alles in Deiner Wohnung und Du kommst in den Knast" oder aber man sagt "ok ich stunde Dir den Kredit, ich erlasse Dir auch gerne 200 Euro so dass Du mir noch 4800 Euro schuldest, aber die Brille - die kaufst Du bitte in Deutschland".

So ungefähr läuft das im Moment.

Eine wunderbare Hegemonie.

Und alle regen sich drüber auf, dass "wir" den Griechen Geld geben dafür, dass wir denen Arbeitsplätze zunichte gemacht haben, dass wir den Stiefel bei denen im Nacken haben usw. usf.

Ja wir sind schon richtig arm dran.



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