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THEMA: Wie Kurven verlegen?

THEMA: Wie Kurven verlegen?
Startbeitrag
mixdorff - 20.06.14 22:42
Guten Abend miteinander,
Ich habe Roco-Gleis-Bögen im Schattenbereich verlegt, und zwar R2 und R3. Wenn man die Teile fabrikneu auf eine plane Fläche legt, liegen sie nach Verbindung keineswegs flach auf, sondern krümmen sich. Daher habe ich sie mit Nägeln befestigt.
Betriebsbedingt musste ich sie leider auch in einem Gefälle verbaut. Da kommt es immer wieder zu Entgleisungen. Nun stellt sich für mich die Frage, ob man nicht die äußere Schiene wie beim Vorbild höher legen muss als die innere. Ich habe das mit Pappstreifen probiert, und es schien teilweise zu helfen, kommt mir aber recht primitiv vor.
Was sind eure Erfahrungen? Leider habe ich aus Platzgründen keine bessere Lösung. Am schlimmsten sind die Probleme in einer S-Kurve, da springen beim VT11.5 stets die Wagen hinter den Triebköpfen heraus.
Beste Grüße,
Hansjörg

dann solltest Du die S-Kurve vermeiden

Auch das Unterfüttern der Aussenschiene ist eine gute Idee, wie du ja bereits bemerkt hast.

Gruss, Jörg
Auf die S-Kurve kann ich eben leider nicht verzichten. Bis auf die Ausnahme VT11.5 funktioniert es ja auch. Vielleicht muss ich den Triebwagen umbauen...
Gibt es aber vielleicht Gleismaterial, bei dem die vorgefertigten Bögen nicht schon von vornherein verbogen sind?
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo,

statt Pappstreifen eignet sich auch Kupferlackdraht, den kannst Du feiner "dosieren".

Ansonsten wäre meine Empfehlung, die Kurve durch Flexgleis, mit einem Stück Zwischengerade, zu ersetzen. Dann ist die Richtungsänderung auch nicht mehr so abrupt, weil Du einen Übergangsbogen ausformen kannst.

Grüße,
RF
Hallo RF,
Danke für den Hinweis. Müsste ich bei dem Flexgleis dann nicht unter R2 gehen und handele mir dann neue Probleme eine?
Hansjörg
Moin,

wenn eine S-Kurve unumgänglich ist, sollte man Diese möglichst aus einem Stück mit Flexgleis bauen. Dadurch ist gewährleistet, das an dem kritischen Übergang zwischen den Kreisbögen keine weitere Störquelle durch Schienenstöße entsteht.

Außerdem kann man mit dem Flexgleis die Kurvengeometrie am Besten optimieren (Klothoide).

Überhöhungen sind aus Betriebssicherheitsgründen meistens nicht nötig.

Grüße Klaus
Hallo,
verlege die Kurven in klotoidale Bögen mit leichter Steigung.
Nimm dazu ab besten die GFN Flexgleise mit Böschungskörper.
Die biegt sich durch den Böschungsköper selber in ihre Übergangsbögen (Klotoiden).
Anzeichnen nicht vergessen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Klotoide

Nach Probefahrten, kann man die dann gegen Peco austauschen,
indem man den gleichen optimierten Gleisverlauf nimmt.

Hans-I.

Danke für die Hinweise, werde ich gleich heute mal ausprobieren!
Hansjörg

Hallo zusammen
Klothoidenweichen findest Du auch auf Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn.
Die Weichen UIC 60/10.000 und UIC/16.000 haben 4850ger Herzstücke.
Damit lenken Züge an der Zungenvorrichtung ein und biegen im Herzstück
auf ihren endgültigen Bogen ab. Eine in sich veränderte Kurve.

Gruß Rainer
Morsche,
und wenn Du im Gefälle einfach langsamer fährst?

mfG NormaN

Edit: wie viel % Steigung/Gefälle hast Du denn verbaut !?

Guten Tag,

soweit mir bekannt werden Klothoiden (Eulersche Spiralen) nur im Straßenbau als Übergangsbögen verwendet und im Bahnbau vorwiegend kubische Parabeln (sind noch etwas flacher im Übergang). Beides sind Kurven, welche immer enger (oder weiter je nach Blickrichtung) werden und daher dieselbe Funktion erfüllen. Spielt jetzt im Modellbau auch nicht so eine Rolle welche der beiden Methoden man verwendet aber wollts mal erwähnen weil hier immer nur von Klothoiden gesprochen wird. Außerdem ist die kub. Parabel (y=x³+kx) ganz einfach mit Computerprogrammen (auch Tabellenkalkulation) grafisch darstellbar und im gewünschten Maßstab ausdruckbar was bei der Klothoide etwas mehr Aufwand erfordert.

Gruß,
blauer-blitz
Hallo,
Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: mixdorff

Am schlimmsten sind die Probleme in einer S-Kurve


Sollte in der S-Kurve beim Richtungswechsel (also in der Mitte von dem S) kein Stückchen gerade Schiene sein, sondern direkt der R2-Bogen die Richtung wechselt, so kann dies auch der Grund sein.

Idealeres Beispiel: Geht der R2-Bogen in Fahrtrichtung links herum, so kann man als letztes Stück beispielsweise ein 15°-Bogen R6 ebenfalls linksherum anfügen. Dann ein Stück gerades Gleis (beispielsweise 22203). Die nachfolgende Rechtskruve beginnt wieder mit einem 15°-Bogen R6 und wird dann mit R2-Gleisen fortgesetzt.

Die R6-Bögen deuten dabei die Klothide an und das gerade Stück Gleis ist erstens vorbildgerecht und zweitens kommt so manche KKK damit besser klar.

Grüße
Werner K.
Hallo miteinander,
Danke für die Tipps. Ich habe jetzt erst einmal die gebogenen Einzelgleise durch FLM Flexmaterial ersetzt. Konkret handelte es sich beim S um einen Übergang von R3 auf R2, ohne gerades Zwischenstück, da der Platz fehlt. Ich habe mit den Flexgleisen versucht, so etwas wie ein gerades Stück zwischen den Bögen zu erreichen, aber dabei entstanden wieder andere Probleme, vermutlich weil der effektive Radius durch den geraden Abschnitt an anderen Stellen verringert ist.
Bisher flog nur der VT 11.5 heraus, jetzt auch noch eine Zahl anderer Triebwagen, die es vorher nicht betraf (der VT 11.5 nicht mehr :) ) . Ich habe die Geschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt schon niedriger eingestellt, aber die Entgleisungen passieren auch im Zeitlupentempo.
Vielleicht hätte ich noch sagen sollen, dass die Strecke abwärts geht mit 3-5%, also maximale Schwierigkeitsstufe.  Ich weiß, ein echter Modellbahner macht so etwas einfach nicht...
Beste Grüße,
Hansjörg
Noch ein kurzes Update: Platz war leider keiner für die Klothoiden, aber der Tipp mit dem FLM Flexgleis zur Vermeidung des Schienenstoßes in der Mitte des S, sowie Ersatz der übrigen Roco-Gleise durch FLM haben die größten Sorgenkinder wieder ins Gleis verwiesen. Beim VT 11.5 war es ein widerspenstiger Zwischenwagen, der nicht vor dem hinteren Triebkopf laufen wollte. Dann habe ich das Gefälle noch etwas verringert - wieder ein Nachmittag verbraten, aber jetzt läuft auch der SVT Kruckenberg ohne Murren.
Beste Grüße,
Hansjörg


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