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THEMA: schwerer BÜ - Unfall auf der Gäubahn

THEMA: schwerer BÜ - Unfall auf der Gäubahn
Startbeitrag
Zaungast - 04.07.14 14:55
Hi zusammeN,

wieder einmal ist ein Tieflader auf einem BÜ hängen geblieben, diesmal auf der Gäubahn bei Epfendorf / Lkr. Rottweil.

Da es "nur" mit 33 Verletzten (davon 4 Schwerverletzte) abgegangen ist, kann man nur von viel Glück reden.

http://www.nrwz.de/inhalt/kreis/Schweres-Zugung...etzte--00054981.html

und ein Anwohner rettetete offenbar durch geistesgegenwärtiges Handeln dem Tfz-Führer das Leben:

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.epfend...bf-081b71306adb.html

VG
Andreas


Glücklicherweise keine Toten.

Aber ich frage mich wie die Trucker fahren, Augen zu und durch, wird schon passen

Bernd

Hi,
ich frage mich nach dem Lesen der zwei Artikel, ob es jetzt 21, 23 oder 33 Verletzte gab, ob von denen einer oder vier schwerverletzt waren und ob der Befahrer des LKW männlich oder weiblich war

Gruss,
Thomas.
Hi,

gibt es eigentlich vorgeschriebene Notfall-Schulungen für Schwertransport-Lkw-Fahrer, so wie Gefahrguttransporten?

Es ist ja nicht das erste Mal, dass Tieflader an BÜ hängenbleiben:

http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show....wilferdingen#x622879

VG
Andreas

laut DSO-Forum bleibt die Strecke bis Montag dicht - wer also Richtung Bodensee oder Stuttgart unterwegs ist, kann sich Schienenersatzverkehr einstellen.
Hallo Zaungast,
solltest du als Baden-Württemberger eigentlich wissen. Das ist ein Teil der ICE Strecke Zürich Stuttgart und zwar der langsamste.

Gruß Gerd
Hallo,

Zitat

gibt es eigentlich vorgeschriebene Notfall-Schulungen für Schwertransport-Lkw-Fahrer, so wie Gefahrguttransporten?



Ja, es gibt und im aktuellen Fall hat den LKW-Fahrer alles richtig gemacht: sofort die DB-Stelle per Mobiltelefon kontaktiert. Es war aber offensichtlich zu spät.

VG
Horia
Also der LKW Fahrer hat sicher nicht "alles richtig gemacht" wenn er mit einem Schwertransporter auf einer Straße fährt, die nur bis 3,5t zulässig ist!

Gruß,
blauer-blitz
#5
Hi Gerd,

die miserable Betriebsitation ist mir gut bekannt, siehe

http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show....mp;sb1=zugsichtungen horb#x718917

Seit ca. 2010 zuckeln auf der Gäubahn fernverkehrsmäßig noch ein paar ECs mit SBB-Waggon-Garnituren vor sich hin, ansonsten nur noch RE und RB-Verkehr.

Fahrzeit Stuttgart Hbf - Zürich HB = 2 Stunden 59 Minuten bei ca. 260 km Entfernung - ergibt rechenrische eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von satten 69 km/h.

2015/ 2016 soll dort das Angebot verbessert (?) werden, indem dort Dosto-ICs eingesetzt werden sollen. Auf dieser Linie können dann auch VVS- und BW-Ticket-Fahrkarteninhaber die Dosto-ICs nutzen (war ein deal zwischen DB und BW-VM Winfreid Hermann).
Schneller wird der Bahnverkehr auf der Strecke trotzdem nicht, und das 79 km lange Nadelöhr Horb-Hattingen bleibt so wie es ist. 5 Züge pro Stunde - dann ist die Kapazitätsgrenze erreicht.

VG
Andreas
Hi,

Zitat

Also der LKW Fahrer hat sicher nicht "alles richtig gemacht" wenn er mit einem Schwertransporter auf einer Straße fährt, die nur bis 3,5t zulässig ist!



Klar. Ich meine, als er stecken geblieben ist.

VG
Horia
Hallo Andreas,

die Züge sind nur IC (für den EC fehlt der Speisewagen).

Die Gäubahn soll doch südlich von Horb (wieder) zweigleisig ausgebaut werden, nachdem uns die "bösen Franzosen" nach dem Ende des zweiten Weltkrieg das zweite Gleis geklaut haben...

Der LKW Fahrer hatte vielleicht sein Navi ein und sein Hirn ausgeschalten gehabt.

Grüße
Markus

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Fahrzeit Stuttgart Hbf - Zürich HB = 2 Stunden 59 Minuten bei ca. 260 km Entfernung - ergibt rechenrische eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von satten 69 km/h.


Seltsam, dass ich da auf knapp 87 km/h komme.

Grüße Horst
Der jetzt weiter Fußball guggt
Hallo.

Oder der LKW Fahrer oder die Spedition haben gespart und kein LKW Navi gekauft!
Habe jahrelang im Handel gearbeitet und da Habe ich das wiederholt erlebt das Speditionen ein Navi für 100,00 € gekauft haben obwohl vorher nach einem Navi für LKW gefragt wurde.

Gruß Frank
Hallo Frank,

das glaube ich gerne. Die Speditionen müssen auch überall sparen. Aber am Meisten kann man sparen in den man unqualifiziertes Personal einstellt. Vor kurzem hat sich hier bei uns ein 40 Tonner in einem Wohngebiet mit Tempo 30 Zone festgefahren. Er fuhr in eine enge, kurvie Gasse ein bei es offentsichtlich war das er nicht durch kommt. Als er dann vorwärs und rückwärts nicht mehr weiter kam haben Anwohner die Polizei geholt.
Auf DSO kann man fast wöchentlich von solchen Vorkommnissen mit schweren LKW lesen. Vor ein paar Jahren wollte ein LKW-Fahrer in einen Hof einer Spedition fahren und versuchte dazu mehrere hundert Meter parallel auf den Schienen zu fahren bis ein VT628 den Geisterfahrer rammte. Oder vor zwei, drei Wochen als ein anderer Chaot mit seinerm 40 Tonner im Ruhrgebiet eine Ponton-Brücke befuhr welche nur bis 3,5 Tonnne zugelassen war und damit einen ganzen Tag die Brücke und einen Bü vor der Brücke blockierte. Solchen verantwortungslosen Fahren gehört ein lebenslang der Führerschein abgenommen. Auch in der Haut des Fahrers von Epfendorf möchte ich nicht stecken.

Grüße
Markus

#3
Horia liegt wieder mal falsch: Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebene
Notfallschulung für Fahrer von Großraum- und Schwertransporten. Im günstigsten Fälle sind sie legal mit Erlaubnis/Ausnahmegenehmigung unterwegs und haben die Rufnummer des Notfallmanagers des EIU
im Bescheid stehen.

Alfons
Hallo,


ich vermute, Horia hat die vorgeschriebene, regelmäßige Nachschulung von Berufskraftfahrern gemeint. Es handelt sich um die Schlüsselzahl 95 im Führerschein.

Wer einen alten LKW-Führerschein umschreiben lässt, erhält als Bestandschutz automatisch die Schlüsselzahl 95 eingetragen, allerdings mit Stichtag für den nächsten Auffrischungskurs. Es muss dann unter Vorlage einer Bescheinung über die absovierte Schulung eine Verlängerung beantragt werden.

D.h. es gibt noch bis 2016 Fahrer von Groß- und Schwertransporten, die nie eine Schulung besucht haben.

Wer es genauer nachlesen will:

http://www.stuttgart.ihk24.de/Branchen/Verkehrs...Qualifikation.html#6

Grüße
BWB




Hallo,

Nein, in diesen konkreten Fall liegt Horia genau richtig und Kollege BWB hat genau verstanden was ich meine. Danke dafür.

VG
Horia
Und damit liegt Horia wieder falsch: Wer von einer vorgeschriebenen Notfallschulung für Fahrer von Großraum- und Schwertransporten spricht,
kann sich nicht später auf eine völlig andere Schulung für alle Berufskraftfahrer
zurückziehen, damit er Recht behält...

Alfons
... ja und nein. Das Problem ist, die Schulung beruht auf einer Vorgabe der EU und wird in jedem EU-Land etwas anders umgesetzt. Dies bedeutet wohl auch, dass die Schulungen je nach Land etwas variieren.

In Deutschland gibt es einmal die Grundqualifikation  und die regelmäßigen Weiterbildungen. Für die Grundqualifikation gibt es zwei Varianten, die jeweils mit einer Prüfung abschließen. Die Besonderheit ist, man kann die Prüfung ablegen, ohne jemals eine kommerzielle Schulung besucht zu haben. Wie schon geschrieben, wer einen alten Führerschein hat umschreiben lassen oder noch die Möglichkeit hatte, einen BW-Lkw-Führerschein zivil umzuschreiben, bekommt die Grundqualifikations als Bestandschutz automatisch eingetragen.

Die Weiterbildung umfasst 35 Stunden und muss alle 5 Jahre nachgewiesen werden.

Soweit ich es mitbekommen habe, gibt es in D bei der Weiterbildung kein eigenes Kapitel für Schwer- und Großraumtransporte, sondern es wird nur angesprochen. Die Vorgaben für die Grundqualifikation habe ich nicht durchgelesen, (da es mich nicht betrifft und ich auch keine Schwertransporte fahre.)

In anderen EU-Ländern kann dies anders sein. Somit kann Horia durchaus recht haben, dass es bei ihm ein eigens Kapitel herfür gibt.  

Grüße
BWB


Hi zusammeN,

der "Schwarzwälder Bote" widmet in seiner heutigen Ausgabe dem gestrigen Ereignis fast eine ganze Seite:

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:



Das Quietschen halt durch das ganze Tal

Epfendorf. Jede Stunde kurz vor halb, rauscht der Regionalexpress am Firmensitz der Familie Binder vorbei....  dort, wo gestern ein Zug in einen Sattelschlepper krachte und Duzende Menschende verletzt werden.
Rückblick: Als Karl-Heinz Binder aus dem Fenster sieht, bemerkt der 34-jährige einen Sattelzug, der aus Richtung Irslingen näher kommt. Nicht nur er wundert sich, was ein solch schweres Gerät auf der kleinen Straße zu suchen hat. Der Lastwagenfahrer hätte mit dem Tieflader auf diser Straße nicht unterwegs sein dürfen, sagte eine Polizeisprecherin später. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen die Strecke nicht benutzen. Der Fahrer machte es trotzdem.
Nach ersten Erkenntnissen holpert der Sattelzug beim Überqueren der ///(-kurvenbedingt überhöhten-)/// Bahngleise über die Schienen hinweg, sein Hänger sitzt jedoch auf - und bleibt stecken. Auf ihm befindet sich ein Muldenkipper. Binder regaiert sofort. Die Gefahr ist riesig: Das Gefährt bewegt sich nicht mehr.

Binder rennt zum Lastwagenfahrer und macht ihn und dessen Beifahrerin auf die Hotline-Nummer der Deutschen Bahn aufmerksam, die an der Ampelanlage ///(Schrankenanlage)/// montiert ist.
Das Problem: Es kann keine Verbindung mit dem Führerstand des heranfahrenden Zuges hergestellt werden. Zwischenzeitlich gehen die Schranken runter, sie klemmen den Anhänger ein. "Der Fahrer hat versucht, wegzufahren, aber die Reifen sind durchgedreht", berichtete ein anderer Augenzeuge.
Dann geht alles ganz schnell: Von weitem hört man den Zug heranfahren....
Karl-Heinz Binder versucht, ein zweites Mal zu helfen: Er rennt dem Zug rund 200 Meter entgegen. Der Triebwagen, ca. 90 km/h schnell, taucht vor ihm auf, er macht mit Handzeichen auf sich aufmerksam. Mit Erfolg. Der Lokführer und eine Auszubildende erkennen die Gefahr - sie leiten eine Notbremsung ein und flüchten in den hinteren Teil des Zuges. "Das hat den beiden das Leben gerettet", sagte eine Rettungskraft vor Ort.
Doch eine Kollision lässt sich nicht mehr verhindert. Der Zug, in dem sich nach Auskunft der Bahn rund 50 Fahrgäste befinden, knallt kreischend in den Tieflader und schiebt ihn etwa 50 Meter vor sich her.... 33 Menschen werden verletzt, vier davon schwer, als sie durch die Wucht des Aufpralls durch den Waggon gewirbelt werden, bei einem besteht Lebensgefahr.... Binder leistete mit seiner Schwester Erste Hilfe, bis die Rettungskräfte eintrafen...

Der Einsatzleiter der Polizei..."Die Einrichtungen der Deutschen Bahn waren in Ordnung. Im Moment ermitteln wir gegen den Lastwagenfahrer. Es liegt nahe, dass sein Fehlverhalten zum Unfall geführt hat."
  
... dann kommt noch heraus: Bereits vor 3 Wochen ist es in Talhausen ((Epfendorf)) zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Sowohl Binder als auch andere Bürger berichten, dass damals ebenfalls ein Lastwagen auf den Gleisen hängen geblieben sei. Glücklicherweise konnte er sich damals selbst befreien..."



Soweit der Schwarzwälder Bote von heute.

Meinen allergrößten Respekt dem Herrn Binder aus Epfendorf.

VG
Andreas

Hallo Zusammen.
Ich kenne die Gegebenheiten zwar nicht aber:

1. Die Ladung war breiter als 2.50 m
2. Standardgenehmigung bei Tieflader ist für die Breite 3,00 m
3. Muss bei diesem Schwertransport eine Genehmigung vorgelegen haben.
4. Wie war die Route in der Genehmigung vorgeschrieben.
5. War ein Begleitfahrzeug vorgeschrieben und wo war dieses?

Erst wenn alles geklärt ist kann man spekulieren wie das alles passiert ist.

Gute Besserung an die Verletzten.

Gruß.
Günther Lang
(Disponent Schwer- und Spezialtransporte)
Hi zusammeN,

bei der Straße handelt es sich um eine sog. "Gemeinde-Verbindungsstraße" (einzustufen unter dem Niveau einer Kreisstraße - eng, kurvenreich, steil) - freigegeben für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen und landwirtschaftlichen Verkehr. 2 Pkws passen auf Straßen dieser Klasse gerade noch so aneinander vorbei. Landwirtschaftliche Fahrzeuge haben eine wesentlich höhere Bodenfreiheit, damit dürfte  diesen Fahrzeugen keine Probleme mit dem Passieren des BÜ bereiten.
Nie und nimmer hätte der Tieflader dort fahren dürfen - aber die Straße wird sicherlich eine bequeme Abkürzung für den Tieflader gewesen sein.
VG
Andreas

Hallo,

der LKW war kein 40 Tonner, er war für 48 Tonnen Gesamtgewicht zugelassen und kam aus einem benachbarten Landkreis. Möglicherweise kannte sich der Fahrer hier aus und wollte tatsächlich abkürzen.

Irgendwie ein ganz kurioser Unfall. Sowohl auf dem Führerstand wie auch auf dem LKW war jeweils eine Frau ab Bord. Sowohl bei der Bahn wie auch beim LKW sind Frauen ja eher selten bei der Steuerung der Fahrzeuge anzutreffen. Ich hoffe nur das der Auszubildenden auf dem Führerstand nicht die Freude am Beruf vergangen ist.

Grüße
Markus
Hallo,
unfassbar, was hier vorgefallen ist.
Damit sich das angebliche "richtige Verhalten" bzgl. der Hotline-Nummer nicht in den Köpfen festsetzt, habe ich noch 'was dazu geschrieben. Wegen der allgemeinen Bedeutung habe ich einen extra Beitrag aufgemacht:
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=789721
Geschockte Grüße
Robert


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