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THEMA: Schattenbahnhof

THEMA: Schattenbahnhof
Startbeitrag
fszu - 12.08.14 16:38
Hallo zusammen,
ich bin gerade bei der Planung einer digitalen Anlage und habe eine Frage zur Schaltung eines Schattenbahnhofes:
Wie erreiche ich, dass ein Zug genau an einer Stelle hält? Analog ist das kein Problem, man macht einen isolierten Abschnitt mit einer gesonderten Stromzufuhr und fertig. Wie aber digital? Das Problem hat man ja auch beim Halten vor einem Signal. Hat man da ein Kontaktgleis und beim Überfahren diese Kontaktes wird ein Bremsvorgang eingeleitet?
Grüße
Felix

Hallo Felix,

Danke für das eröffnen dieses thread's denn nachdem in meinem letzten Thread das Thema der Form und Aufteilung grundsätzlich geklärt ist wäre deine Frage meine nächste gewesen.
Alles was ich bisher weiß ist dass man das ganze über belegt/rückmelder steuert und das gleis zusätzlich über einen halteabschnitt verfügen muss.
Zusätzlich kann man das wohl auch noch über eine Software steuern, die dann wenn alles richtig eingemessen ist jede Lok flexibel vorm Signal anhält
So weit meine Info bisher. Ich weiß das bringt dir jetzt nicht allzu viel aber ich hoffe dass hier viele gute Antworten zusammen kommen wo auch ich gute Infos rausziehen kann

Gruß markus
Hallo,

unabhängig vom "Betriebssystem" (analog/digital) klappt das mit einer Lichtschranke als Melder:
Wenn da was dazwischen ist, auf diesem Gleis anhalten.
Das funktioniert  bei allen Zugkompositionen:
- Lok voraus
- Steuerwagen voraus
- Mittelantrieb
Am besten klappt's, wenn die "Schranke" schräg von oben (Sender neben dem Gleis) nach unten (Empfänger zwischen den Schienen)  aufgebaut ist. Die Linie "Sender - Empfänger" sollte dabei nicht in 90° zu den Schienen sein, sondern ebenfalls schräg verlaufen (wegen der Kupplungslücke).
Ist vielleicht etwas Aufwand, aber ziemlich sicher.

Viele Grüße
Michael
Hallo Felix,

die Prinzipien der analogen Bahn funktionieren auch digital. Wo kein Strom fließt fährt kein Zug.

Es gibt mehrere Möglichkeiten der digitalen Zugsteuerung, wobei ich mich für die PC Steuerung mit Train Controller entschieden habe. Dazu benötigt man Belegtmelder, die an den SBF angeschlossen und der Software bekanntgemacht werden. Die Länge des Gleises wird ebenfalls in der Software bekanntgegeben, so dass ein virtueller Brems- und Haltepunkt in der Software angelegt werden kann, bzw. muß.

Im Schattenbahnhof bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe pro Gleis 2 Belegtmelderports vergeben, damit alle Züge wirklich punktgenau halten. Auf der Strecke sind nur 1 Belegtmelderport pro Block.

Quasi als Goodie bekommst du noch ein weiches Bremsen und Anfahren  deiner Züge mitgeliefert.

Ich empfehle wieder das Filmchen von meinem Schattenbahnhof, welches AnTic freundlicherweise erstellt hat. Da kann man mehr sehen als viele Worte beschreiben.

https://www.youtube.com/watch?v=mbabT7PyyQo&feature=em-uploademail

Wie eingangs geschrieben gibt es mehrere Produkte für Schattenbahnhofsteuerungen, die ich nicht näher kenne. Die Kenner melden sich bestimmt noch.

LG Claus
Hallo Felix,

beschäftige mich nun schon seit einigen Monaten immer mal wieder mehr oder weniger intensiv (aktuell mal wieder intensiver) mit dem Thema bzw. noch etwas weitergreifend (sanft Anhalt, Kopplung von Schaltfunktionen etc.).

Ich kann dir soviel sagen das viele Wege nach Rom führen... jeder so mit seinem Vor- und Nachteilen.
Prinzipiell gibts folgende Systeme (wahrscheinlich auch noch mehr)
- einfach Strom weg (analog Analog ;))
- Computersteuerung
- DCC Bremsstrecke
- Uhlenbrock Lissy/Marco
- Lenz ABC
- Brake on DC (z.B. bogobit)

Wenn du zu den entsprechenden Schlagworten bisschen im Netz suchst findest du seitenweise Informationen zur Funktionsweisen, Vor- und Nachteilen, etc.. Leider teilweise nicht mehr ganz aktuell und passend und natürlich recht verstreut. Ich denk dies würde den Artikel hier sprengen dies jeweils aufzuführen. Hängt wie gesagt auch stark von den eigenen Ansprüchen und Vorstellungen ab. Ich hab mir ein kleine Übersicht erstellt und für jedes System die Merkmale der mir wichtigen Punkte gegenübergestellt.
Ich hab halt festgestellt das teilweise viel Versprochen wird; in den Handbüchern dann aber teilweise nur mit starken Einschränken an anderer Stelle oder zusätzlichen Komponenten realisierbar ist. Das heißt viel lesen wenn man unnötigen Ärger und Ausgaben vermeiden will. Unterm Strich sollte man dann also auch nochmal eine Kostenanalyse der in etwa Infrage kommenden Systeme machen.

So zu mindestens meine Herangehensweise.

Gruß
antei

Guten Abend,

schau im Netz mal in die Bedienungsanleitung vom Traincontroller. Da wird ziemlich gut beschrieben, wie man Rückmeldebereiche einrichten kann und was sie alles können (z. B. in Bezug auf Bremsungen).

VG,
Boris.
Hallo,

ich versuche mal eine systematische, grobe Übersicht (vermutlich unvollständig, im Telegrammstil und Reihenfolge ohne Wertung - jede Variante hat Vor- und Nachteile -> es gibt keine ideale Lösung, oder DIE Lösung, die alle anderen aussticht):

Da der Schattenbahnhof normalerweise nicht einsehbar ist, brauchst Du eine Rückmeldung welches Gleis frei bzw. besetzt ist. Zum zweiten brauchst Du eine Vorrichtung, die den Zug am Gleisende bzw. Blockende bei rot anhält und bei grün wieder startet.

Besetztmeldung:
1. Stromfühler: Loks und beleuchtete Wagen ziehen Strom. Fließt Strom, dann ist der Block besetzt. Unbeleuchtete Wagen können eine stromleitende Meldeachse erhalten (beide Räder einer Achse mit einem Widerstand elektrisch verbinden).

2. Magnete und Reed-Kontakte bzw. Hall-Sensoren: Loks, Steuerwagen und ev. weitere Wagen erhalten Magnete. Auf der Anlage sind Reed-Kontakte eingebaut. Beim Überfahren wird ein kurzer Impuls ausgelöst.

3. Lichtschranke: Lichtquelle auf der einen Seite, Lichtsensor auf der anderen Seite (bzw. oben und unten) und dazwischen befindet sich ein Wagon (es gibt auch Systeme bei denen Lichtquelle und -sensor auf der gleichen Seite sind).

4. Mechanische Kontakte: Z.B. eine darüberfahrende Achse schließt über einen Hebel einen elektrischen Schalter - wie weit es in N hierzu Angebote gibt weiß ich nicht.

Zug anhalten (bei rotem Signal):
A. Analog Fahren
A1. Stromloser Abschnitt am Blockende: Zug fährt mit normaler Geschwindigkeit, Lok wird im stromlosen Abschnitt abrupt angehalten. Beschleunigen ebenfalls abrupt.

A2. Stromloser Block: Am Blockende ist einer der obigen Melder. Wenn die Zugspitze den Melder erreicht, wird der gesamte Block stromlos (Lok darf hinten sein). Beschleunigen ebenfalls abrupt.

A3. Bremsgenerator mit stromlosen Abschnitt: Am Blockanfang (oder später im Block) erkennt ein Melder die Einfahrt des Zuges, bremst langsam auf niedrige Geschwindigkeit, Zug fährt mit geringer Geschwindigkeit bis zum Blockende und Lok wird im stromlosen Abschnitt angehalten (siehe Variante A1). Unter bestimmten Bedingungen sanftes Beschleunigen.

A4. Bremsgenerator mit stromlosen Block: Wie Variante A3, am Blockende sitzt jedoch ein weiterer Melder der den gesamten Block stromlos schaltet. Unter bestimmten Bedingungen sanftes Beschleunigen.

B. Digital fahren ohne Programm (i.d.R. sanftes Beschleunigen einstellbar).
B1. Stromloser Abschnitt: Gleich wie A1, auch im Digitalbetrieb möglich.

B2. Stromloser Block: Gleich wie A2, auch im Digitalbetrieb möglich.

B3. Bremsdiode mit stromlosen Abschnitt: Bei Sx (bei DCC weiß ich nicht) kann mit Dioden das Digitalsignal so verändert werden, dass der Lokdekoder weiß er muss bremsen (langsames Abbremsen). Weiterfahrt mit geringer Geschwindigkeit. Am Blockende stromloser Abschnitt wie bei A3.

B4. Bremsdiode mit Stromlos-schalten des Blockes: Erreicht der Zug den ersten Melder erhält der ganze Block die mittels Dioden veränderte Digitalspannung. Am Blockende ein zweiter Melder der den Block stromlos schaltet.

B5. Bremsdiode ohne stromlosen Abschnitt: Bei Sx (und DCC ?) kann der Dekoder so eingestellt werden, dass die Lok bei Anliegen der veränderten Spannung langsam bis zum Stillstand abbremst -> Lok kann schon vor dem Blockende stehen bleiben.

Anmerkung zu B3 bis B5: Bei grün werden die Dioden mit Relais überbrückt -> Zug beschleunigt und fährt dann mit am Regler eingestellter Geschwindigkeit.

Digital Fahren mit Programm (Dekoder in der Lok) - Hier muss mehr oder weniger die gesamte Anlage mit Melder ausgestattet werden, damit das Programm weiß welcher Zug sich wo befindet. Sanftes Beschleunigen einstellbar.

C1. 1 Melder je Block, ohne Bremsrampe (selten verwendet): Am Blockende sitzt ein Melder. Beim Erreichen des Melders erhält die Lok den Fahrbefahl Null und bleibt abrupt stehen.

C2. 1 Melder je Block, Bremsrampe in Lok: Bei Vorbeifahrt am Melder erhält die Lok die Fahrstufe Null und bremst langsam ab. Der Zug kann schon vor dem Blockende stehen bleiben.

C3. 2 Melder je Block, Bremsrampe in der Lok: Am ersten Melder erhält die Lok eine niedrige Fahrstufe, bremst langsam ab und fährt mit geringer Geschwindigkeit weiter. Zweiter Melder am Blockende gibt der Lok den Befehl Geschwindigkeit Null.

C4. 1 Melder je Block, Bremsrampe im Programm: Bei Vorbeifahrt am Melder reduziert das Programm schrittweise die Geschwindigkeit der Lok bis Null, sie bremst langsam ab. Der Zug kann schon vor dem Blockende stehen bleiben.

C5. 2 Melder je Block, Bremsrampe im Programm: Bei Vorbeifahrt am 1. Melder reduziert das Programm schrittweise die Geschwindigkeit auf eine geringe Geschwindigkeit. Erst am 2. Melder erhält die Lok die Fahrstufe Null.

C6. 1 realer Melder + 1 "virtueller" Melder je Block, Auslösung zeitabhängig: Am ersten (realen) Melder (real = Melder ist auf der Anlage vorhanden) langsames Abbremsen und Weiterfahrt mit geringer Geschwindigkeit. Am zweiten (virtuellen) Melder Abbremsen auf Null. Der virtuelle Melder ist nur im Programm enthalten und nicht auf der Anlage. Dieser Melder wird zeitabhängig, d.h. x Sekunden nach Vorbeifahrt am ersten Melder ausgelöst. Hierfür sind der Abstand zwischen ersten Melder und Blockende und die Bremsrampe sorgfältig zu wählen. Je nach Programm kann die Zeitdauer vermutlich für jeden Block separat gewählt werden. (Wie genau diese Variante ist, weiß ich nicht.)

C7. 1 realer Melder + 1 "virtueller" Melder, Auslösung "wegabhängig": Am ersten (realen) Melder langsames Abbremsen und Weiterfahrt mit geringer Geschwindigkeit. Am zweiten (virtuellen) Melder Abbremsen auf Null. Dieser Melder wird quasi wegabhängig ausgelöst. D.h. das Programm rechnet aus, welchen Weg der Zug seit dem Auslösen des 1. Melders zurückgelegt hat. Nach einem für jeden Block separat einstellbaren Weg wird die Lok auf Geschwindigkeit Null abgebremst. Hierfür muss für jede Lok (einmalig) gemessen werden wie schnell sie bei welcher Fahrstufe fährt. Es sind Halte-Genauigkeiten bis wenige cm möglich.

Weitere Varianten (da kenne ich mich kaum aus):
## Statt Dekoder in den Loks sind auch Dekoder am Gleis möglich, d.h. die Lok selbst ist elektrisch gesehen analog. Entweder erhält jeder Block einen Dekoder oder es kann ein Dekoder für mehrere Blöcke vorgesehen werden, der dann mit Hilfe von Relais dem gewünschten Block zugeordnet wird. Hier können ein Teil der Blöcke auch nach den Varianten A1 bis A4 betrieben werden. Ansonsten gelten die Varianten C1 bis C7 sinngemäß.

## "Intelligente" Zentralen: Es gibt Zentralen, die einen Teil der Funktionen der Varianten C1 bis C7 übernehmen können, auch ohne Einsatz eines Computers mit Programm.

## Lesefähige Rückmelder: Es gibt Melder die erkennen können welche Lok sich im Abschnitt befindet (z.B. als Ergänzung einer "intelligenten" Zentrale, zur Korrektur der Lokstandorte in einem Programm, ein Programm benötigt dann keine Verfolgung einer Lok oder wenn eine Lok aufs Gleis gestellt wird bzw. aus einem Abschnitt ohne Melder in einen Abschnitt mit Melder fährt). Dies unterstützen nicht alle Lokdekoder.

Viele Grüß, Joni
Hallo,
Ergänzung zu #5 (Beschreibung wie [bei Traincontroller] sich die Rückmeldekontakte auf das Bremsen und Halten auswirken und wie sie angeordnet werden können):
http://www.freiwald.com/seiten/download.htm

-> TrainController™ Gold und Silver Version 8.0 Programmbeschreibung
Hier v.a. die Seiten 145 bis149 und 175 bis 189 (bzw. bis 195).
Hallo zusammen,
danke für die zahlreichen Tipps. Ich habe mittlerweile einiges gelesen und meine Konfiguration zusammengestellt. Ich werde es mit RocRail versuchen zusammen mit GBMBoost und GBM16T. Belegtmeldung pro Block nach oben C6. Die Blöcke werden beidseitig isoliert. Ich habe noch ein Problem: die Stromzufuhr zu den einzelnen Blöcken wird die von allen Blöcken zu der Zentrale geführt? Bisher dachte ich, digital bedeutet Schaltungsvereinfachung. In dem beschriebenen Fall ist aber eher das Gegenteil der Fall.
Grüße
Felix
Hallo Felix,
siehe Bild.
I.d.R. genügt es eine Schiene zu isolieren, die andere kann durchverbunden werden (Ausnahmen: Kehrschleife und falls ein Booster benötigt wird). Von den Blöcken gehen die Kabel zu den Belegtmeldern. Diese sind auf der Anlage verteilt. Von dort geht ein Draht zur Zentrale (manche Belegtmelder benötigen neben den im Bild blauen Anschlüssen auch je Belegtmelder einen roten.)
Ist das Bild ausreichend aussagekräftig ? (das schwarze sollen die beiden Schienen eines Gleises sein ...)
Dort, wo ein "blauer" Gleisanschluss ist, sollte auch ein "roter" hin - es sein denn Du hast gerade zwei oder drei kurze Blöcke (z.B. 10 bis 20 cm) hintereinander.
Viele Grüße, Joni

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Hallo Felix,
hab erst jetzt das Konzept von GBMBoost usw. nachgeschaut (siehe Bild). Sowohl GBMBoost, als auch die GBM16T können auf der Anlage verteilt werden. Da jede Platine 16 Eingänge hat kann es sein dass die Kabel etwas länger werden als bei den sonst üblichen Belegtmeldern mit 8 Eingängen. Links und in der mitte habe ich die Variante für "roten" Anschluss eingezeichnet bei der jeder Anschluss von der Platine kommt. Rechts hingegen werden die roten Anschlüsse auf der Anlage verzweigt.
Viele Grüße, Joni

PS: Die Versorgungsspannungen sind nicht enthalten.

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Hallo Joni,
Klasse, d.h. digital heißt doch Schaltungsvereinfachung. Ich hatte schon Befürchtungen wegen der km an Kabel...
Grüße
Felix


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