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FKS-Modellbau Gerd Gehrmann

THEMA: Wohin mit den Signalen

THEMA: Wohin mit den Signalen
Startbeitrag
Qatman - 02.10.14 08:06
Habe meine N - Anlage (2,90 x 1,25) fertig geplant und habe festgestellt, dass mir bei den Details doch noch einiges an Know-how fehlt. Im Besonderen was die Signale betrifft.

Hier stellt sich die Frage im Besonderen wo die Signale aufgebaut werden. Ich habe versucht, mich mit einschlägiger Literatur schlau zu machen, das war aber ein Fehlversuch. Die Litertur ist entweder sehr wissenschftlich abgehandelt(MIBA) oder sehr oberflächlich.

Daher ist praktisches Wissen und Erfahrung angesagt. Die einfach und triviale Frage, wo nun die Züge auf einer 2-spurigen Hauptstrecke fahren (rehcts oder links) hatte ich einfach mit "Rechts" beantwortet.

Ich beabsichtige außer den typischen Licht - Vorsignalen und Hauptsignalen keine speziellen Signale
einzusetzen.

Vielen Dank für Eure guten Hinweise

MfG  Josef


Hallo Josef,
es gibt bei den Licht-Hauptsignalen drei Typen - von Sonderfällen, Gleissperrsignalen usw. mal abgesehen - : Blocksignale, Ausfahrtsignale und Einfahrtsignale.
Die Blocksignale stehen wie der Name schon sagt, am Ende eines Blocks und das zugehörige Vorsignal 1000 m davor. Das musst du natürlich entsprechend deiner Anlagengröße kürzen. Blocksignale zeigen nur Hp1 (Fahrt = grün) oder Hp0 (Halt = rot), haben im Modell also nur 2 LED.
Einfahrtsignale stehen so weit vor der ersten Weiche im Bahnhof, dass ein durchrutschender Zug noch (hoffentlich) zum Halten kommt. Auch da wirst du Kompromisse eingehen müssen. Einfahrtsignale zeigen 3 Signalbegriffe, Hp1, Hp0 und Hp2 (Langsamfahrt = gelb/grün). Sie haben also im Modell 3 LED. Hp2 wird z.B. signalisiert, wenn die Einfahrt über eine abzweigende Weiche führt.
Ausfahrtsignale sind am aufwändigsten. Sie stehen am Ende eines Bahnhofsgleises und weil da rechts von jedem Gleis eins steht wird die Zuordnung optisch dadurch übersichtlicher gemacht, dass sie möglichst in einer geraden Linie stehen, idealerweise im rechten Winkel zu den Gleisen. Sie zeigen die Signalbegriffe Hp00 (rot/rot) Hp1, Hp2 und Sh1 (Rangierfahrt erlaubt rot + 2 mal weiß schräg aufsteigend). Sie haben im Modell 6 LED, von denen aber die beiden weißen aber nur einen Anschluss haben. Für Hp2 gilt hier dasselbe wie bei der Einfahrt, also es wird signalisiert, wenn die Ausfahrt über eine abzweigende Weiche führt. Die entsprechenden Vorsignale wieder ca. 1000 m davor. Oft ist das Ausfahrtsvorsignal gleich beim Einfahrtssignal am selben Mast angebracht. Ob du das alles so nachbauen willst oder lieber vereinfachen, ist deine Entscheidung.
Ansonsten gibt es noch viel mehr, aber dazu reichen meine Kenntnisse nicht um alles korrekt darzustellen.
Bei uns im Verein ist ein Triebfahrzeugführer der DB und den frage ich fast jede Woche, was eine Signalisierung zu bedeuten hat, die ich irgendwo gesehen habe.
Viele Grüße
Friedhelm
Hallo. passend dazu vielleicht.

Ab welcher Epoche gibt es diese Lichtsignale?

MfG Michael
Hallo zusammen,

hier wurde von Friedhelm eine nette und fundierte Antwort gegeben, mit der der Fragesteller für´s Erste
bestimmt schon mal was anfangen kann.
An dieser Stelle mal echt vielen Dank an alle, die sich die Mühe und Zeit nehmen, auch auf Fragen von offensichtlich weniger Erfahrenen (so wie mich  in vielen Sparten auch) angemessen, verständlich  und nett zu antworten.
Unser Hobby ist halt weit gespannt...

Viele Grüße   Thomas  
Hallo Michael,

die Bauform die Busch mit seinen Atrappen anbietet gibt's es seit Mitte der 50er, die Bauform die Viessmann anbietet seit Anfang der 60er. Das Prinzip ist das gleiche, grob gesagt unterscheiden sie sich an der Anordnung der Lampen im Signalschirm (bei den frühen war das Grün zum Beispiel oben in der Mitte, bei den späteren oben links) und bei der Form der Schuten (Blendschutz über den Lampen) und Masten - das sieht man aber im Modell nicht so sehr, da die bei Viessman eh falsch sind.

Beide Signalformen sind bis heute in Betrieb.

Gruß
Dirk
Hallo Josef,
wäre es möglich, dass Du mal den Gleisplan deiner Anlage hier übermittelst, dann lässt sich das leicht eingrenzen.

@Michael: ganz allgemein auf jeden Fall seit Ep. II. Diese unterscheiden sich aber von der Form her von den handelsüblichen. Letztlich ist es immer die Frage, welchen Typ Du einsetzen willst.

LG

Peter
Hallo zusammen,

nun ist es mir endlich gelungen die entsprechenden JPEG Dateien zu erstellen,
Seht Euch diese mal an mit der Bitte um Feedback ob dieser so umsetzbar ist und um Hinweise
zur Aufteilung in Blöcken und Zuordnung der Signale (Lichtsignale).

Ich darf mich schon mal für die phantastische Hilfe bis hierher bedanken.

Mit freundlichen Grüßen

Josef

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Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für Eure super Hilfe und dass Ihr euch solche Gedanken zu meiner
Frage macht.
Mir ist es nun endlich gelungen diese Bilder meiner Anlagen Planung zu machen.
Würde mich über Eure kritischen Kommentare sowie um Informationen zur Blockaufteilung und der Zuordnung von Signalen freuen.

Josef
Hallo Josef,

Du solltest Dich mal festlegen, welchen Thread Du weiterführst

Aber egal...

Zu deinem Plan:
Bevor ich was zu den Signalen schreibe, möchte ich noch auf 3 Punkte in Deinem Plan aufmerksam machen, die so nicht ganz stimmig sind. Wobei ich sagen muss, dass der Plan sonst ziemlich gut durchdacht scheint

Ich habe die Schritte unten in der Skizze markiert:
1.
Der zweigleisige Minibahnhof erschließt sich mir nicht so ganz. Du hast da einen Abzweig aus einer zweigleisigen Strecke, damit ist die Fahrtrichtung in den Gleisen vorgegeben und da fahren nur Züge von links nach rechts, also sind da keine Kreuzungen möglich...
... wobei, jetzt wo ich das gerade schreibe könnte ich es erkennen: Ist das ein Puffer, vor der Eingleisgikeit, damit es keinen Rückstau auf die Strecke gibt? Dann hat es sich erledigt, auch wenn das beim Vorbild schon ein ziemlich Luxus wäre, da ja auch ohne den Bahnhof schon ein Zug gepuffert werden kann

2. Hier fehlt eine Verbindung ins andere Gleis. Die ist unbedingt erforderlich, da Du sonst nie auf Deine Nebenbahn fahren könntest

3. Es ist immer blöd mit einer Nebenbahn nur ein Bahnsteiggleis zu erreichen, da man dann nicht kreuzen kann. Daher würde ich die Strecke ein Gleis tiefer einbinden. Ich weiß, dann gehen die Paralleleinfahrten verloren, aber man muss in einem Bahnhof vor einer Eingleisigkeit kreuzen können. Ganz komfortabel wäre natürlich wenn Du beides baust: Deine Einbindung und meine

So, ich hoffe, Deine Anmerkungen helfen Dir etwas.

Für das Aufstellen der Signale ist noch wichtig zu wissen, ob Du Licht- oder Formsignale nutzen möchtest und ob es Gleise gibt, in denen Keine Züge fahren, also nur rangiert wird.

Gruß
Dirk

edit: Bild ergänzt

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Hallo Dirk

vielen Dank für Deine Vorschläge, auf die ich noch eingehen muss.
Es sind Lichtsignale vorgesehen.

Josef
Hallo zusammen, erst einmal herzlichen Dank an die jenigen, welche mich auf den neuesten Stand in punkto Lichtsignale gebracht haben.
Ich hatte schon Bedenken, dass ich mit meinen Licht signalen für Epoche II und III overdresst bin.
Scheint aber alles i.O. zu sein. Ich habe die Lichtsignale von BRAWA.
Also kann ich Ruhe weiterplanen.

Viele Grüße

Michael
Hallo Dirk,

leider habe ich Deine Skizze mit den Markierungen nicht gefunden?
Bin mir nicht sicher ob Du diese beigefügt hast oder ich hier einen Fehler
gemacht habe.

Josef
Uupps....

ich hab's oben angehangen

Sorry
Dirk
Hallo,

ich würde gerne diesen Thread für eine Frage nutzen.

Gibt es eine Übersicht oder Beschreibung, wie Gleissperrsignale gesetzt werden?

Gruß
Karsten
Dirk, viele Dank für den guten Hinweis, den ich genau so übernehmen werde.

Friedhelm, auch vielen Dank an Dich für Deine sehr gute Erklärung, einfach aber sehr klar.
Habe mich mittlerweile auch schon über "Der Moba" zu diesem Thema  informiert, aber Deine Erklärungen sind doch sehr praxisnah.

Bist ja zu beneiden, einen richtigen Experten an Deiner Seite zu haben.

Was sgats Du zu meinem Gleisplan?
Bitte um Kommentare

Josef

Hallo Josef,

freut mich, wenn die Anregungen hilfreich waren. Am besten stellst Du mal den aktualisierten Plan ein, dann kann man wegen der Signale schauen.

Gruß
Dirk
@13 Hallo Karsten,

da solltest Du vielleicht mal Klaus, den Teppichbahner direkt fragen. Er war ja auch schon mal beim Stammtisch.

Gruß

Norbert
Hallo Dirk,

habe den Plan laut Deinem Hinweis geändert, nicht ganz so eins zu eins, aber sinngemäß
habe ich die Änderungen so vorgenommen.

Ich wäre Dir für ein paar Hinweise zu den Signalen nun sehr dankbar.

MfG

Josef

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Hallo Josef !

Nehme mal an,bei Deiner Anlage ist "Rechtsverkehr" geplant ?
Bei einem Zug von >rechts< kannst Du in die roten Bahnhofsgleise einfahren,da brauchst Du Ausfahr-
Signale. Bei einem Zug von >links< kannst Du in die grünen Gleise einfahren = Ausfahrsignal.
Die Gleisverbindungen mit den gelb gezeichneten Weichen dient wozu ?
Wird auf die gelb gezeichnete Strecke ein-und ausgefahren ? Sicher kommt von den richten Signal-
Spezialisten noch mehr.

Habe in Deinem Bild mal etwas "rumgemalt"  

Gruß : Werner S.

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Hallo Josef,

ich hoffe, dass ich heute Abend dazu komme. Vielleicht kannst Du Dir bis dahin über zwei Sachen Gedanken machen:
- Zum "sinngemäßen" Einbau: jetzt kommst Du aber aus dem pinken Schattenbahnhof nicht auf die Nebenbahn, daher wäre die Weiche noch in dem Bahnhof, wo ich Sie gezeichnet habe, hilfreicher. So musst Du zumindest einmal ganz im Kreis fahren. Kann natürlich auch gewollt sein.
- das zweite: Wenn Du die Weichen trotzdem so lässt, empfehle ich Dir, das Überholgleis in dem Zwischenbahnhof mit der neuen Weiche auf die andere Seite zu legen, also nördlich der zwei Hauptgleise. Die Einbindung kann dort genauso sein wie jetzt, also hinter der Gleisverbindung. Warum: Ein Zug auf die Nebenbahn wechselt ja hier ins Gegengleis bis zu Deinem Bahnhof. Eventuell muss er also auf entgegenkommende Zuge warten. Damit würde eher jetzt die Strecke blockieren, das Überholgleis hilft dabei nicht. Mit dem Überholgleis auf der anderen Seite kann ein Zug vor dem Gleiswechsel warten und ein andere Zug außen vorbei fahren.

Ich hoffe das ist verständlich, schreibe nur auf dem Handy und kann keine Skizze beifügen.

Gruß
Dirk

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Hallo Josef,

ich habe mal was gezeichnet, ich hoffe es ist halbwegs erkennbar...
Für den kleinen Bahnhof habe ich Dir die Variante, die ich eben beschrieben habe mal aufgezeichnet.

Wo nicht genau klar ist, für welches Gleis die Signale gelten habe ich mal mit Pfeilen die Fahrtrichtung angezeigt, da die Signale ja rechts vom Gleis stehen, sollte es dann klar sein. Nur links steht auch am zweiten Streckengleis ein Einfahrsignal, das steht dann links. Das hat den Grund, dass Du in dem Zwischenbahnhof auf das linke Gleis fährst, wenn Du auf die Nebenbahn wechseln willst.
Signale im Tunnel habe ich mir jetzt mal gespart.

- Grün sind Hauptsignale, mit Punkt Ausfahrsignale (mit Rangiersignal Sh1), ohne den Punkt sind es Einfahrsignale, oder Ausfahrsignale, die keine Rangiersignale haben, da in den Bahnhöfen nicht rangiert wird (da kannst Du dann die Modelle der Einfahrsignale nehmen - bin nicht ganz sicher, ob das so 100% sauber ist, aber hinreichend für die Modellbahn vereinfacht ist. Wenn Du es genau wissen willst, würde ich nochmal recherchieren)

- Gelb sind die Vorsignale, Bei dir kommen die immer am Mast des Einfahrsignals vor.

- Grau sind niedrige Gleissperrsignale, die ich mal grob nach dem Bahnhof gesetzt habe, wobei hier die Frage ist, wie bei Dir rangiert werden soll.

Bei sowas gibt es aber keine eindeutig richtige Lösung, aber es sollte hinreichend vorbildnah sein, aber über Details kann man natürlich noch reden, wenn Du Dir erst einmal einen Überblick verschafft hast

Viele Grüße

Dirk

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Hallo Dirk,

vielen Dank für Deine sehr guten Tipps. Ich habe den Gleisplan entsprechend geändert.
Ich habe unter anderem auch noch eine weiter Modifikation in dem Nebenbahnhof eingebracht
sodass letztendlich von beiden Gleisen auf das Gegengleis eingefahren werden kann.

Wenn das so in Ordnung ist, werde ich auch die Signale entsprechend unterbringen.

Mit freundlichen Grüßen

Josef
Hallo Josef,

soll da jetzt diesmal ein Bild bei sein, oder bist Du noch am ändern?

Dirk
sorry, habe ide Bilder vergessen
anbei

Mit freundlichen Grüßen

Josef
Jetzt aber

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Hallo Josef,

das kann man so machen. Auf die Aufstellung der Signale hat das keinen großen Einfluss, meine Skizze aus 20 passt auch darauf (für den kleinen Bahnhof dann wie ich unten extra aufgezeichnet habe. Das die Weichen anders liegen stört ja nicht.

Schau Dir das mal an und guck, ob das für Dich nachvollziehbar ist.

Gruß
Dirk

zu 20
Hallo Dirk,
ich hab diesen Thread gefunden und muss ihn einfach mal hochholen.
Mich interessiert nämlich ziemlich sehr die Aufstellung, Rolle und Funktion der niedrigen Gleissperrsignale.
In Deinem Plan bzw. bei den eingezeichneten Signalen hast Du ja einige davon vorgesehen.
Die beiden an den Abstellgleisen leuchten mir einigermaßen ein. Allerdings müsste denn da nicht ein Gruppenausfahrsignal hinzukommen? Da bin ich mir aber nicht sicher.
Mehr beschäftigen mich die anderen, z.B. die drei an der linken Seite des Bahnhofs. Die stehen ja alle sozusagen vor den Weichen rechts. Mit dem Ausschlussverfahren betrachtet können die ja nicht anzeigen, das in eine falsch gestellte Weiche nicht eingefahren werden darf, also von der anderen Seite der beiden Gleise an der Weiche.
Was bedeuten nun diese Signale für den Betrieb? Wenn das Gleissperrsignal links unten am rechten Einfahrtsgleis 2 x rot zeigt, was hat das zu bedeuten - genauso wenn es 2 x weiß schräg zeigt? Die Weiche kann doch sowohl gerade als auch auf Abzweig gestellt sein, der Zug fährt ja in beiden Fällen nicht in die falsch gestellte Weiche, trotzdem sind zwei Anzeigen am Signal möglich.
Ich habe mir einige dieser niedrigen Gleissperrsignale zugelegt und sie für meinen größeren Bahnhof vorgesehen. Am jetzigen kleineren sollen keine stehen, aber auch das wäre theoretisch denkbar. Beim Vorbild sehe ich sie sehr oft vor allem in Rangier- und Abstellbereichen, aber überwiegend eben an den "spitzen" Seiten der Weichen.
Bei früheren Epochen, also wo noch Weichen mit Weichenlaternen verbaut waren die mechanisch gestellt wurden konnte man ja an den Laternen die gestellte Richtung der Weichen sehen, dass ist ja hier wohl anders.

Gruß André
Hallo Andre,

oha, da hast Du ja was ausgegraben.

Sperrsignale haben nicht die Funktion die Stellung einer Weiche anzuzeigen, sondern einen Fahrt- oder Haltauftrag an Rangierfahrten zu übermitteln.
Bei modernen Stellwerken mit Lichtgleissperrsignalen (Ls) ist das Stellen dieser Signale an einen fest eingestellten Fahrweg gekoppelt. Das heißt, dass der Weichenwärter (dort meist in Personalunion der Fahrdienstleiter) über start und Zieltaste eingibt, von wo nach wo eine Fahrt stattfinden soll und die Weichen stellen sich dann automatisch. Wenn sie richtig liegen und verschlossen sind, kommt auch das Ls auf Fahrt (genauer heißt es "Fahrverbot aufgehoben" oder "Sh1"). Der Wärter kann natürlich eine Fahrt in ein falsches Gleis eingestellt haben, aber das ist nicht gefährlich, denn er hat ja zumindest einen gesicherten Fahrweg.
Das Sh1 bedeutet also, dass ein gesicherter Rangierweg eingestellt ist und somit die Rangierfahrt stattfinden darf. Daher sind keine Weichenlaternen mehr erforderlich. Sperrsignale stehen also entweder da, wo Rangierfahrten regelmäßig anhalten sollen und stellen somit einen Schutz dar, oder wo Rangierfahrten regelmäßig beginnen, damit sie einen "Startauftrag" geben können.

So ist das auch an der Spitze der Weichen in dem Plan: Wenn man eine Lok umsetzten will, oder Wagen rangiert, stellt man erst einmal eine Rangierfahrstraße aus dem Gleis in dem die Rangierabteilung steht. Dort kommt dann das Sh1 am Ausfahrsignal. Man fährt soweit, bis man die Weiche, die ins andere Gleis zurückführt passiert hat um dann die Richtung zu wechseln. In dem Fall könnte das nach links sein. Wenn man nun die Richtung gewechselt hat, steht man nun ja quasi vor der Weiche und wartet, zurückfahren zu können. Und genau um das zu erlauben steht dort auch ein Sperrsignal. Und da sich bei dem Gleisplan am linken Bahnhofskopf drei Stellen anbieten, wo man das typischerweise machen kann, stehen dort auch drei Sperrsignale. Von dort kann man dann in ein anderes Bahnhofsgleis zurückfahren.

Diese vor den Spitzen Weichen eines Bahnhofskopf eher außerhalb liegenden Sperrsignale nennt man auch "Wende-Ls", weil es eben genau der Punkt ist, wo eine Rangierfahrt wenden.

Damit nun ein einfahrender Zug nicht an einem roten Signal vobeifahren muss, zeigen die Sperrsignale übrigens auch dann Sh1, wenn ein Zug vorbeifahren soll, und nicht nur für Rangierfahrten. Man kann das schön an großen Bahnhöfen beobachten, wo man an einer Reihe weißer Lichter beobachten kann, welchen Weg ein Zug nehmen wird

Hilft das ein bisschen? Ich habe es etwas vereinfacht ausgdrückt, also bitte kein Aufschrei der anderen, wenn jetzt etwas nicht 100% stimmt, aber ich hoffe, dass es so halbwegs nachvollziehbar ist.

Viele Grüße

Dirk

Hallo Dirk,

ausgegraben ist gut , aber deswegen, weil ich darüber bis jetzt nichts für mich verständliches so richtig gefunden hatte, eher nur Fragmente bzw. kurze Zitate aus Signalordnungen usw., und zum anderen weil es mich interessiert und ich meine, dass diese Zwergsignale durchaus eine Bereicherung der Anlage sind - wenn sie denn auch an der richtigen Stelle stehen und entsprechend auch richtig ihre Funktion ausüben.

Nun zu Deiner Erklärung:
Es ist bis jetzt die erste, die für mich absolut verständlich geschrieben ist.
Ich lese daraus allerdings auch, dass ich so wie ich es vorhabe, in einem kleinen Bahnhof diese Signale nicht unbedingt benötige, auch wenn da die eine oder andere Rangierfahrt stattfindet. Der Bahnhof ist viergleisig und im Prinzip wird nur an zwei Gleisen rangiert bzw. in Verbindung mit einem GS und einer Bekohlung. Somit ist alles überschaubar und die Rangieraufträge können vom Stellwerk aus gegeben werden.
An meinem geplanten großen Bahnhof sieht das schon etwas anders aus und da will ich eben diese Gleissperrsignale verwenden.

Also vielen Dank noch, sollte ich noch Fragen haben, weiß ich jetzt wo ich die stellen kann. Allerdings dauert es noch etwas bis ich den großen Bahnhof in Angriff nehme. Vorher kommt ein weiterer kleiner, der aber "noch" mit Formsignalen ausgestattet sein wird.

Gruß André
Hallo Andre,

freut mich wenn die Erläuterungen halbwegs nachvollziehbar waren.

Wie man die Signale nun aufstellt, und ob man sie braucht ist so ein Thema.

Es gibt ein paar wenige Bahnhöfe, auf denen überhaupt nicht vorgesehen ist, zu rangieren. Das kann zum Beispiel ein Überholbahnhof auf einer Neubaustrecke sein, an dem es auch nie ein Anschließer gab, oder ein neu gebauter Kreuzungsbahnhof mit zwei Gleisen an eingleisiger Strecke. Dort wird auch bei solchen modernen (modern bedeutet auch, dass es sie seit den 50er/60er Jahre gibt ) komplett auf Rangierfahrstraßen und Sperrsignale verzichtet. Wenn dort doch mal rangiert werden muss (Bauarbeiten, Zug defekt) wird hier mit mündlicher Zustimmung gearbeitet. Sowas ist dann aber wirklich wenige male im Jahr, wenn überhaupt.

Der Regelfall ist eigentlich, dass ein Bahnhof über Ragierfahrstraßen und entsprechende Sperrsignale verfügt. Dann haben alle Ausfahrsignale Sh1 und die üblicherweise gewählten Rangierwege sind auch mit Sperrsigalen abgedeckt. Darüber hinaus gibt es eigentlich immer so viele Rangierfahrstraßen, dass man es zumindest mit Umsetzten schafft irgendwie auf Rangierstraßen in jedes Gleis zu kommen. Dafür gibt es eigentlich auf jedem Bahnhofkopf zumindest ein Wende-LS, damit man aus jeden Gleis über die Weichen fahren kann und von dort aus in alle anderen Gleise zurück. Wenn das bei zweigleisien Strecken von beiden Gleisen aus funktioniert, steht das Wende-LS immer hinter der geeigneten Weiche im Ausfahrgleis. Dann besteht nicht die Gefahr, dass eine lange Rangierabteilung, wenn sie die Weiche freifahren will so weit fährt, dass sie über das Einfahrsignal herausragt und einem Zug, der eigentlich vor dem Signal warten, soll in die Quere kommt. Das ist zwar eigentlich durch die Regeln ausgeschlossen, aber sicher ist sicher. Wenn man natürlich nur vom Einfahrgleis in alle Gleise kommt, würde das Wende-LS auch dort stehen.
Das ist also die typischerweise die Mindestausstattung. Je nachdem wie viel rangiert wird, wie groß der Bahnhof ist und wie viel durchgehenden Verkehr es gibt, den Rangierfahrten behindern können, werden mehr Rangierfahsrtraßen und damit Sperrsignale, eingerichtet.

Nun gibt es noch eine abgespeckte Variante, die dann für Dich interessant sein könnte. Sie ist einfacher und billiger und ist für kleine Bahnhöfe mit maximal 8 Weichen vorgesehen (so stehts im ofiziellen Lehrmaterial, andere Quellen sagen 12), bei denen die Weichen eher selten gestellt werden und auch wenig rangier wird. (Typischerweise  Bahnhöfe an zweigleisger Strecke, mt einem Überholgleis und vielleicht noch einer Rampe, oder ähnliches.
Auch hier haben die Ausfahrsignal das Sh1 enthalten, aber zusätzliche Sperrsignale werden nur dort aufgestellt, wo sie tatsächlich regelmäßig gebraucht werden. Auch auf die Wende-LS wird üblicherweise verzichtet, da man dort die Methode angewendet hat, die schon in der Mechanik angewant wurde, dass dort, wo kein Rangiersignal vorhanden ist, dass stellen der letzten Weiche im Fahrweg als zustimmung zur Fahrt gilt. Auch gibt es hier keine richtigen Rangierfahrstraßen, sonder der Fdl/Wärter stellt die Weichen einzen und bedient danach das Signal. Somit entspricht das Rangieren eher der Methode, die bei mechanischen Stellwerken zu Anwednung kam. Das bedeutet aber auch, dass es hier wieder Weichenlaternen gibt, damit der Lokführer gucken kann, ob alles seine Richtigkeit hat.

Allgemein gilt: Ein Stellwerk, das über richtige Rangierstraßen verfügt, hat keine Weichenlaternen. Wenn Du also mal einen eher kleinen Bahnhof siehst, der trotz Lichtsigalen über Weichenlaternen verfügt, dann handelt es sich meist um ein solches abgespecktes Stellwerk.

Viele Grüße

Dirk
Hallo Dirk,

auch noch mal Danke für Deine ergänzende Beschreibung der verschiedenen Stellwerke.
Inzwischen leuchtet mir das immer mehr ein, welchen Zweck die Sperrsignale erfüllen, wo sie stehen usw.
Bei meinem jetzigen noch in der Vollendung befindlichen kleineren Bahnhof werde ich wie schon geschrieben auf die Sperrsignale verzichten. Da würde die "abgespeckte" Variante eher zutreffend sein. Allerding müsste ich dann Weichenlaternen aufstellen, aber auch darauf wird ich wohl verzichten. Ich glaub, so mancher Modellbahner verzichtet auf noch viel mehr. Ich versuche ohnehin mit vielen Details die Realität einigermaßen widerzugeben, aber irgendwo gibt es Grenzen und wenn es letztlich bei den Finanzen ist.
Trotzdem noch eine Frage:
Wenn am Ende von Abstellgleisen also vor den Weichen Sperrsignale stehen, z.B. die hohen, haben die doch die gleiche Funktion wie bei Formsignalen auch die Gleissperrsignale. Da müsste doch dann z.B. bei drei Gleisen mit nur einem Gleissperrsignal anschließend ein Gruppenausfahrsignal stehen? Oder steht das nur, wenn tatsächlich "ausgefahren" wird und nicht, wenn wiederum in andere Abstellgleise verschoben wird? Ich denke da an einen Containerbahnhof, wo nach Be- bzw. Entladung die Wagen in sog. Aufstellgleise verschoben und dort als Züge oder Wagengruppen sortiert werden.

Gruß André


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