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FKS-Modellbau Gerd Gehrmann

THEMA: Temporäre Japan-Anlage

THEMA: Temporäre Japan-Anlage
Startbeitrag
medusa - 01.02.15 16:51
Hallo N-Bahner,

mich treibt angesichts des Erwerbs eines sehr schönen Shinkansen eine Idee um. Da meine Laser mein Spielzimmer zu 100% beanspruchen, bleibt mir kein Platz für eine feste Anlage. Mein Schatz (sehr japanophil) würde allerdings einem Eisenbahndiorama aus dem Land der Aufgehenden Sonne auch wohlwollend gegenüberstehen.

Die japanischen Hersteller bieten ja Gleissysteme an, die robust genug für einen häufigen Auf- und Abbau sind. Meine Idee zielt nun darauf ab, das mit einem einfachen Unterbau genauso zu machen, nämlich einer Art Tischdecke, die mit dem Muster von Reisfeldern bemalt/bestickt/be-patchworked oder so ist. Sogar Hecken könnte man aus Streifen von grünem Plüsch aufnähen. Vorbild könnte die Kanto-Ebene sein, die ist ländlich und tischeben, falls die Vorstädte von Tokyo sie nicht inzwischen zugewuchert haben.
Für ein Hintergrundbild finden sich reichlich Bilder vom Fuji im Web, könnte man in entsprechendem Format ausdrucken und hinter dem Tisch an die Wand pinnen. Ja, ich weiß, das gesamte Motiv ist dann so klischeehaft, daß auch der zurückgebliebenste Baka-Gaijin merkt, welches Thema die "Anlage" hat. Für ganz harte Fälle kann man dann noch ein paar rosa blühende Kirschen aufstellen. ;)

Vorteil einer solchen Konstruktion wäre, daß sie abgebaut und zusammengerollt nur minimalen Platz benötigt. Nachteil ist natürlich ganz eindeutig, daß die Illusion einer kleinen Modellwelt sich schwerer als bei einer liebevoll detailierten festen Anlage einstellen wird. Was mich als erklärte Nicht-Nietenzählerin vermutlich etwas weniger als einige von euch abschrecken wird.

Hat irgendjemand so etwas schon mal gemacht? Ich möchte einfach ein paar Meinungen dazu einsammeln, bevor ich Nadel, Faden und Stofffarbe schwinge...

Gruß, ~Diane.

Hallo Diane,

wieder einmal eine sehr ausgefallene Idee. Ein selbstgeschneidertes Toporama. Mein Ding wäre das nicht. Ich würde Euch eher japanische Minimodule nahelegen: http://www.ig-nippon.org/viewtopic.php?f=39&t=622
Die sind auch sehr klein und lassen sich platzsparend unterbringen. Auf den ersten Seiten gibt es Modulskizzen, auf Seite 7 ist das erste Oval zu sehen und ab Seite 10 die ersten schön gestalteten Module.

Für Leute mit Japanischkenntnissen ist hier die Originalseite: http://space.geocities.jp/popoya2008/menu.html Auch mit sehr schönen Bildern.

Auf eingleisigen Nebenbahnen kommt so ein Shinkansen vermutlich nicht so richtig, hier wäre T-Trak eine alternative Norm. Braucht allerdings mehr Platz im Regal.

Viele Grüße
Zwengelmann
Interessante Idee und die Fantasie kann so vieles ersetzen, dass man es auf jeden Fall probieren sollte.
Gemacht habe ich so etwas noch nicht, aber es drängen sich zwei Anregungen auf:

1) Kato hat im Netz an unterschiedlichen Stellen illustrierte kleine Gleispläne veröffentlicht. Nicht, dass man die jetzt nachbauen sollte, nein, nur mal auf die Farben gucken. Immer eine relative einheitliche und schwache Farbgebung, so dass ein geschlossenes Bild entsteht. Für mich mit japanischer Anmutung, aber ich war leider noch nie da.
Ein Schlag ins Gesicht, wäre wahrscheinlich eine Hecke aus knallgrünem Samt und dahinter der Fuji als Foto in der Abendsonne. Verzeih, wenn ich das so netto sage.

2) Es soll sich um ein Diorama handeln, also wahrscheinlich ein oder zwei relativ parallel laufende Gleise vor einer Wand? Da würde ich als Boden und als Hintergrund halbrund gewölbten Karton mal testen. Vordergrund und Hintergrund könnte evtl dann leicht ineinander übergehen? Wie gesagt, muß man testen.... Nimmt natürlich etwas Platz weg bei Nichtgebrauch.

Mein Votum daraus: Vordergrund und Hintergrund müssen farblich und gestalterisch einheitlich sein, das ist die halbe Miete.

Sorry, das war jetzt nur Kritik und wenig konstruktiv, bin aber gespannt wie es weitergeht.

Detlef
Hi Zwengelmann,

die Minimodule sind ja niedlich. Allerdings, - die Neubaustrecken-Teile von Kato oder Tomix, die zum Shinkansen passen, haben schon fast dieselbe Größe.
Hauptproblem bei den Minimodulen dürfte allerdings sein, daß sie dann auch wieder eine ganze Menge Stauraum brauchen.

@Detlef
Ich nehme das jetzt mal nicht persönlich. :) Denn auch ich gehöre zu den Leuten, die z.B. bei schlechten Filmen merken, wenn verschiedene Einstellungen einer Szene bei verschiedenen Tageszeiten oder Wetterbedingungen gedreht worden sind. Deswegen wird sicher kein knallgrünes Gewächs bei mir zu finden sein, da wären mir außer im Amazonasdschungel auch keine Vorbilder für bekannt.
Hintergrundbilder sollten ohnehin stets so gewählt sein, daß sie Landschaften nur in relativ großer Entfernung zeigen, dann verblassen die Farben durch die Streuung in der Atmosphäre und "entkoppeln" sich optisch vom Vordergrund. Morgen, Abend und starke Schattenwürfe erachte ich immer als kritisch, weil sich das so gut wie nie überzeugend mit der Beleuchtung des Vordergrundes in Einklang bringen läßt.
Gewölbten Karton habe ich schon in Museums-Dioramen gesehen, hat mich nicht überzeugt. Da würde ich direkt am Hintergrund lieber ein paar Bäume hinstellen, die dann ein "Tal" dahinter verdecken, und der Hintergrund zeigt nur die relativ weit entfernten Hügel hinter dem Tal.

Generell sind Japaner etwas empfindlich gegenüber grellen Farben und starken Kontrasten, das weiß ich vom Sport (ich betreibe seit Jahren aktiv Kyudo), das mag seinen Niederschlag auch im Design von Modellszenen finden.

Gruß, ~Diane.
Servus

Das mit der Decke wird funktionieren.
Ich habe noch ein Minitrix-Toporama von Anno dazumal, das ist auch nur eine Art Teppich mit Grasfasern draufgeleimt. Alles andere ist aufgemalt (siehe Bild), und zusammenrollen ist kein Problem.

Du kannst also ruhig ein Stück festeren Stoff hernehmen, erdfarbig bemalen und Grasfasern aufleimen (auch ruhig unterschiedliche Grössen). Bäume gibts auch mit Wurzeln (Standfuss), für die lässt man passende Löcher im Gras frei und stellt sie hin. Sträucher auch einfach aufs Gras legen.
Das Teil lässt sich aber nicht ganz klein aufrollen, aber auf 15-20cm Durchmesser schon.

Greetings from Austria
Gerhard

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Knallgrün war auch nur die Überspitzung, um das deutlich zu machen, was ich meinte. Perspektive und Athmosphäre gehören zusammen, das wussten schon die Landschaftsmaler des Mittelalters....
Ich bin wirklich gespannt, wie weitergeht.
Detlef
Hallo Diane,

die Shinkansen-Strecken sind ja oft in den Städten und vielfach auch in ländlichen Gegenden (z.B. über endlosen Reisfeldern) geständert, weshalb es ja auch so viele  zweispurige Brückenteile von KATO und Tomix gibt. Zwar weiß ich nicht, wie Deine Steckenführung aussehen soll, aber die genannten Brückenteile lassen sich schnell und stabil auf Pfeiler auf jede Unterlage (im Grenzfall eine grüne Decke ohne viel Struktur) auf- und abbauen. Eventuell also alles nach oben.

Vielleicht hilft Dir das

Viele Grüße

Nimmersatt
Zitat - Antwort-Nr.: 3 | Name: Diane

die Neubaustrecken-Teile von Kato oder Tomix,..., haben schon fast dieselbe Größe ... Hauptproblem bei den Minimodulen dürfte allerdings sein, daß sie dann auch wieder eine ganze Menge Stauraum brauchen.


1.) Man kann problemlos Module mit dem Mehrfachen der Einheitslänge bauen, idealerweise orientiert am T-Track-Standard ((Ganzzahlige Vielfache von 31cm) - 2mm) oder analog mit einem ((Ganzzahligen Vielfachen von 248mm) - 2mm)
2.) Ihr könnt Ihr die Modulhöhe verkleinern.
3.) Ihr könnt zur Aufbewahrung z.B. die Zugverpackungen, die Transformatoren etc. in den Modulsockeln verpacken.

Das ist natürlich ein Kompromiss, andererseits ist die Anlage schnell zusammengesteckt und betriebsbereit.

Mir ist es letztendlich egal, wie Ihr das macht. Ich würde eben solche Module einem Toporama mit Loseschienen-Lager in der Waschmitteltrommel vorziehen.

Viele Grüße
Zwengelmann
Hallo!

Grundsätzlich finde ich die Minimodule eine sehr schöne Idee. Da das Konzept ja von japanischen Modellbahnern stammt, passt es auch wunderbar zum Thema.

Ich baue auch nach diesem System, T-Trak eingleisig. Die Module passen problemlos auf die Regalböden in einen alten Kleiderschrank im Keller. Der Aufbau mit Kato Unitrack ist absolut einfach, Modulkasten, Gleise drauf, zusammenstecken jedes 2. oder 3. Modul ein Stromanschluss - fertig.

Allerdings stammt das System ja eher von Straßenbahnanlagen, auch bei mir ist es nur eine Nebenbahn. Shinkansen auf 31cm-Modulen ist da vielleicht nicht optimial. Hier würden sich eher Module nach dem Motto "lang und schmal" anbieten. Anschlüsse wie bei T-Trak o.ä., und bei Nichtgebrauch könnte man sie senkrecht in die Ecke stellen. 2 lange Bretter, dazu 4 Kurvenmodule nach Standard - fertig. Und jederzeit problemlos erweiterbar.

Irgendeine zusammenrollbare Unterlage wellt und beult sich immer irgendwo, so daß die Gleislage mit Sicherheit nicht optimal wäre. Die hügeligen/bergigen Landschaften Japans ließen sich mit einer Unterlage auch nicht besonders gut darstellen.

Grüße
Jens
Hi,

gibt ja einen Haufen Input. Zu den Modulen: wie Nimmersatt schon richtig angemerkt hat, laufen die Shinkansenstrecken ja eher auf Stelzen durch das platte Küstenland, während in den Bergen eher die Nebenbahnen verlaufen. Da wäre ein Modul ja nur ein Brettchen, was unter eines der Viaduktgleise plus Ständer geklebt wird. Klingt subjektiv für mich nicht nach einem großen Gewinn.
Für Bergszenen gebe ich euch allerdings recht, dabei entsteht in der Tat in den Modulen auch eine Menge Stauraum.

Unterlagen aus Stoff kann man übrigens bügeln - ich hab lange Jahre "Battlefleet Gothic" auf einem schwarzen Bettlaken als Weltraum gespielt. Meiner Erfahrung nach ist Rollen viel weniger ein Problem als Zusammenlegen, das gibt Knickfalten. ;)

Ich werde das alles mal durchdenken und vielleicht auch Versuche machen. Stoffreste sind sicher keine schlimme Fehlinvestition.

Gruß, ~Diane.


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