THEMA: gemahlene Blätter

Das Problem is wahrscheinlich weniger ein Verblassen der Blätter, als deren Kompostierung. Jedenfalls haste dann echten Humus auf der Anlage.

Claus

Lässt sich das nicht durch das Lackieren verhindern?
Das Sägemehl das man früher als Streumaterial hergenommen hat war doch auch jahrelang auf der Anlage?

Ronald S.

Sehr guter Einwand, aber Holz hat einen natürlichen Verrotungsschutz in seine Harze eingebaut, der den Microben nicht sonderlich zu schmecken scheint (sonst würde Dir auch Dein Anlagenunterbau sehr schnell weggammeln). In Blättern fehlt dieser Schutz, daher dekompostieren sie sehr schnell.
Zudem werden die Sägespäne, wenn ich mich da recht entsinne, vor dem Einfärben noch mal imprägniert. Ob Lackieren 100% gegen Microben hilft, bin ich mir nicht sicher - wahrscheinlich aber eher nicht. Sonst würden Holzboote nämlich auch nicht rotten.
Ich rede hier übrigens von Bakterien, nicht von (Schimmel-)Pilzen - das wäre ein weiteres Problem.

Probiers aber mal aus, und teil mir Deine Resultate mit. Vielleicht kann ich eine Hausarbeit fürs college draus machen.

Claus

Danke für deine Antwort
Einen Baum werde ich mal versuchen. Den stelle ich aufs Regal und schau was draus wird.

Ronald S.

ich sag nur eins: die Idee find ich gut, prinzipell. back to the roots. "natural born N-scaler" RW

Sicher ist die Idee gut. Nur hat Schwester Natur Blätter nie zur Belaubung von Modellbahnen geplant. Anders hätte sie die Dinger wahrscheinlich ein bissl Haltbarer gemacht.

Claus

zu 3 .
Das hört sich verständlich an ,allerdings
Wir haben als Kinder immer Blätter und Gräser gesammelt(Herbst), und diese in ein Buch zum pressen gelegt .Das Buch wurde danach beschwert.
Zu Weihnachten wurde aus diesen Blätter in Mühevoller arbeit meiner Grossmutter
ein Bild erstellt (Blätter wurden teilweise auf Papier geklebt und dann in einen Rahmen befestigt und zum Schutz eine  Glasscheibe davor) .
Die Blätter sind nicht verrottet .
Die Bilder sind in der zwischenzeit mindestens ca 15 Jahre alt.

Ritschel, nimm sie mal aus dem Rahmen raus und lass sie mal ein paar Wochen im Freien liegen. Sieh es nicht als Widerspruch, sondern als Neugierde.

Ich kenne das Problem von alten Silberhalid-Photographien, die in Glasrahmen Jahrzehnte unbeschadet überstehen, aber sobald man sie rausnimmt, selbst bei guter Archivierung schnell zerstört werden (Silberfrass, Luft und Feuchtigkeit)

Gruss, Claus

@Ronald

Beflocke einen Baum damit und sprühe ihn gut mit Klarlack Matt ein. Nicht auf einmal sondern in 2-3 Arbeitsgängen. Deine Naturblätter bleiben dann so wie sie sind und verotten auch nicht. Meine ältesten Bäume mit Naturblätter sind ca 5 Jahre alt.

Gruß Roschi

zu 8 .Hallo Claus .Danke für den Tip .Kann ich nicht machen da die Großmutter länger verstorben ist und es halt Erinnerungen sind .
Aber mit ein bißchen Glück sind noch welche in den Büchern , die wir geerbt haben
...aber wahrscheinlich nie lesen.

Roschi, Öl- oder Wasserbasis für den Lack?

Hast Du die Blätter luftgetrocknet oder inner Microwelle/Backofen?

Ritschel, Lesen bildet

Claus

Wenn die Mikrowelle die Bakterien abtötet die für das Verrotten der Blätter verantwortlich sind, könnte man dann nicht die gemahlenen Blätter oder sogar die fertigen Bäume kurz in die Mikrowelle geben? (Natürlich mit einem Glas Wasser oder etwas damit der Mikrowelle nichts passiert)

Ronald

Ich verwende Nitrolack. Die Blätter sind in Grünem Zustand luftgetrocknet und anschliesend gemahlen. Sie behalten dann ihre Farbe.

Wichtig ist daß die Blätter gut mit Lack bedeckt sind. Sie werden somit von der Luft isoliert und können nicht verotten.

Der Kniff liegt einzig und allein am Lack. Ich mache das auch mit anderen Materialien die Probleme machen können wenn sie nicht Isoliert werden.

Als Beispiel: Spaghetti für Basaltgestein
                   Buchstabennudeln für Werbeschriftzüge an Gebäuden
                   Kindergries als Baumrindenimitation

Hier gilt immer: Vollkommen von der Luft Isolieren, sonst kommt Leben auf die Anlage

Gruß Roschi
      

Bei Blättern müsste doch auch die gute alte Glycerin-Wasser-Zweige-haltbar-mach-Methode greifen, oder?

denkt sich
Frank

Danke für den Tip Roschi.

Aber dauert es nicht ewig und drei Tage, bis de Nitrolack abgebunden hat?

Claus

Die mir bekannten Nitrolacke trocknen extrem schnell. Manche kann mal nicht mal sprühen.
Wenn ich so manche Gewürzdose bei uns ansehe, verottet das Zeug selbst in der feuchten Küche auch in Jahrzehnten nicht - als Gewürz taugt das allerdings nichts mehr. Und wie schon erwähnt wurde: In Herbarien hält das Zeug "ewig". Ist für Bakterien und Pilze einfach zu trocken.

Wichtig ist, dass die Naturmaterialien desinfiziert werden. Dazu sollten sie  bei 60 - 80° C im Backofen mehrere Stunden trocknen. Durch diese Maßnahme werden die Mikoroorganismen abgetötet.
Im Studium haben wir unsere Pflanzen dann immer noch mit Haarspray konserviert, ist billiger als Sprühlack oder Sprühkleber.

Wolfi

Stimmt, das mittem Haarschbräh hab ich von meiner Mutter gelernt, die liebend gerne Trockenblumengestecke (auch bekannt unter dem Begriff "Staubfänger") steckte.

Claus

Klar ist Haarspray billiger wie Sprühkleber und Sprühlack, jedoch sollten eure Bäumchen auch etwas länger halten. Besonnders bei Modulen und Transportablen Anlagen sollte man hier dran Denken. Ein Bäumchen dem nach 1-2 Jahren das halbe Blattwerk  fehlt sieht nicht so Überzeugend aus. Haarlack hält nicht besonnders lange und hat auch keine besonders hohe Klebekraft. Allein zum Konservieren finde ich ihn nicht besonnders gut.

Ich verwende zum belauben immer Sprühleber von 3M Nr.77 .Hohe Klebekraft die Transparent und ohne Glanz abtrocknet Früher den von UHU aber die haben bei ihrer Rezeptur seit neuestem einige Komponenten reduziert .
Anschliesend wird mit Klarlack Matt von Auto-K das Blattwerk isoliert und vor dem ungewollten herabfallen geschützt.Auf meiner Modul- Anlage stehen mittlerweile fast 1000 Bäume die zum größten teil Naturmaterial sind und sie lassen ihr Blattwerk im 1zu1 Herbst nicht fallen

Gruß Roschi