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THEMA: Kurbeln am BÜ - wieviele?

THEMA: Kurbeln am BÜ - wieviele?
Startbeitrag
Lio - 13.02.15 08:27
Hallo,

bei diesem Bild (http://www.eisenbahnstiftung.de/images/thumbnails/bildergalerie/323_x.jpg - oder nach "Posten 46" suchen) bin ich ins Grübeln gekommen.

Man sieht zwei Kurbeln, also für jede Schranke eine. Hat man damals tatsächlich jeden Schrankenbaum einzeln gekurbelt, so dass erst eine Seite geschlossen werden konnte und dann die andere, oder ist das eine Ausnahme?

Eine weitere Frage: Ich dachte, die Kurbeln wären an der Schranke selbst - hier sind es aber zwei separate Ständer ...

Viele Grüße
Frank

PS. Ich frage für Epoche II

Hallo Frank,

ja, das ist normal so. Jede Seite hat eine eigene Kurbel, die Kraft wurde/wird über einen Drahtzug weitergeleitet.
Oft stehen die Kurbeln so nebeneinander, dass man sie synchron bewegen kann, also je eine Hand an eine Kurbel.

Gruß
Dirk
Moin Frank,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name: Lio

Eine weitere Frage: Ich dachte, die Kurbeln wären an der Schranke selbst - hier sind es aber zwei separate Ständer ...



Wenn Du dir das Bild in großer Auflösung anguckst:
http://www.eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/323.jpg
siehst du die Drahtzugleitungen, die von den Antrieben wegführen. Wobei ich ausnahmsweise die Zuordnung als Schrankenwärterin bezweifle - es ist kein BÜ zu sehen, wohl aber am rechten Gleis eine Deckungsscheibe (Sh2, klappbar) - wer weiß, was das tatsächlich gesichert wird.

Die von Dirk angesprochene Anordnung ist hier zu sehen (Schrankenposten 17)
http://www.eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/1735.jpg
Eine Kurbel rechts, die andere links, die Drahtzugleitungen verschwinden in den Boden. Besonders schön die Haltvorscheibe Sh3 aus Weiden-Korbgeflecht :)

martiN.
Hallo,

aus eigener "Lehrzeit" kenne ich folgende Versionen:

- Bahnübergänge mit nur zwei Schrankenbäumen hatten/haben nur eine Kurbel
- Bahnübergänge mit vier Schrankenbäumen (an breiten Straßen) hatte/haben zwei Kurbeln. Hier wurde zunächst die rechte Seite geschlossen damit keine Straßennutzer mehr in den Gefahrenbereich einfahren konnten. Erst wenn der Gefahrenbereich komplett geräumt war wurden auch die anderen beiden Schrankenbäume geschlossen.
- manche Schrankenposten hatten auch an zwei (oder mehreren) Bahnübergängen die Schranken zu schließen. Dann gab es natürlich für jeden Übergang gesonderte Kurbeln. Wobei bei den entfernteren, vom Posten nicht so gut einsehbaren Übergängen noch ein sog. Vorläutewerk mitbedient wurde, bevor die Schranken schlossen wurde mit dem Seilzug erst mal die Glocke am Bahnübergang bedient um die Straßenteilnehmer zu warnen. So was kann man z.B. sehr gut beim Schrankenposten direkt am Lindauer Bahndamm sehen.


Grüße aus dem Allgäu


Michael
Hallo Martin,

vielen Dank für die Bilder in #2, das hilft mir weiter bei meinem Stellwerk in der Vitrine!  Ich habe trotz langer Suche keine so schönen und detailreichen "Kurbelbilder" gefunden...

Viele Grüße
Michael
Hallo,

danke schon mal für eure Antworten. Das wird mir bei der späteren Ausgestaltung meines BÜ helfen - mal sehen, wie ich die Kurbeln nachbilde, aber das ist ein anderes Problem.

Viele Grüße
Frank
Zitat

Wenn Du dir das Bild in großer Auflösung anguckst:
http://www.eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/323.jpg
siehst du die Drahtzugleitungen, die von den Antrieben wegführen. Wobei ich ausnahmsweise die Zuordnung als Schrankenwärterin bezweifle - es ist kein BÜ zu sehen, wohl aber am rechten Gleis eine Deckungsscheibe (Sh2, klappbar) - wer weiß, was das tatsächlich gesichert wird.



Doch, das sind Schrankenkurbeln. Das Bild ist eindeutig aus Österreich: Die Schrankenkurbeln sind ganz eindeutig österreichische Schrankenkurbeln mit integrierter Hemmung, die eine konstante Schließgeschwindigkeit ermöglicht, die sind auch heute noch in größerer Zahl im Einsatz.
Wie man auf dem Bild auch eindeutig sieht herrscht hier Linksverkehr.
Die rechteckige Scheibe ist kein Sh2, sondern ein altes österreichisches Formvorsignal.
(also effektiv: Ja. da ist kein BÜ, sondern eine EK - so heißt der BÜ auf österreichisch )

Mit Österreich sind auch die zwei Kurbeln leicht erklärt: In Österreich werden auch Vollschrankenübergänge nicht überwacht, dadurch werden von einem Posten aus u.U. auch weiter entfernte Bahnübergänge bedient. Dass ein Posten drei oder vier BÜs bedient ist keine Seltenheit.

Grundsätzlich ist es aber korrekt, Vollschrankenübergänge haben häufig zwei Kurbeln. Und auch in Deutschland ist die Fernbedienung eines BÜs mit Kurbeln möglich, halt nur bei Halbschranken-BÜs. Ab wann das so gebaut wurde kann ich aber nicht sagen.
Oder es sind einfach zwei BÜs kurz nebeneinander, so dass ein Posten beide überwachen kann.
Hallo,

m.E. hängt das auch von der Länge der Schrankenbäume ab. Wie unter #3 dargestellt, bei zwei Schrankenbäumen nur eine Kurbel, bei vier Bäumen entweder eine oder zwei Kurbeln. Letztere ist mir bei der damaligen Pioniereisenbahn in Dresden (Fucikplatz) an' Kopp' geknallt und daher in schmerzhafter Erinnerung. Es gibt auch die Situation, dass eine zweite Kurbel für einen weiter entfernt befindlichen BÜ aufgestellt wird, der gerade noch so eingesehen werden kann, aber eben nicht mit auf's Foto kommt.

Struwelpeter
Moin,

also beim FDL Epe als ich noch in Ausbildung war, hatten wir eine Kurbel mit Fußtaster. Damit wurden zwei Schrankenbäume gleichzeitig geschlossen. Der Fußtaster meine ich war dafür da, dass die Schranken nicht einfach so runterknallen sondern etwas gleichmäßiger zuliefen. Kann mich aber auch mit dem Taster irren, dass er eine andere Funktion hatte ! Aber es war definitiv eine Kurbel für zwei Bäume mit Behang.

Gruß Björn


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