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THEMA: Ein Kind der 68er

THEMA: Ein Kind der 68er
Startbeitrag
Kai F. Lahmann - 13.02.15 12:42
Ja, ich habe gesündigt - nach inzwischen wohl bald 10 Jahren nur Modellen, die zumindest der Bauart nach in die Epoche 3 gehören, habe ich mir mal einen Wagen mit dem Baujahr 1976 gegönnt, der eine Form aus dem Jahr 1968 zurückgeht - bei 14€ konnte ich das einfach nicht lassen ;) Der Wagen wird wohl auch nicht der einzige bleiben, denn nach dem sehr positiven Feedback zu der Epoche-2-Liste und ob doch einiger modernerer Wagen in meinem Bestand habe ich beschlossen, auch über die Epoche 3 hinaus Reviews von Spur-N-Güterwagen zu erstellen.

Der R(e)mms von Hobbytrain wurde hier bereits bei Erscheinen vor ungefähr zwei Jahren kurz besprochen, doch ob der Tatsache, dass es die Wagen gerade günstig gibt, möchte ich noch einmal darauf eingehen - und weil damals ein Aspekt ausgelassen wurde: Die Varianten.

Die ersten Wagen dieser Art wurden von der DB 1968 beschafft - dabei handelte es sich um Rmms 663, also eine Version ohne seitliche Bordwänden. Später folgte eine Serie mit selbstständiger Lastabbremsung (Rmms 664) und dann 1976 Wagen mit Bordwänden. Für diese Remms 665 wurde um das Gewicht gering zu halten (die Wagen haben 1 t mehr Zuladung als ein Rmms 664!) auf den ganzen komplexen Brems-Spielkram verzichtet. Zudem wurden die bisher an den äußersten Ecken angebrachten Seilanker zu den Drehzapfen versetzt. Auf dieser Form basieren wurden zudem auch noch einige Wagen ohne Bordwände gebaut, wie wiederum als Rmms 663 geführt werden. Aus den Wagennummern lässt sich übrigens nicht auf die Position der Anker schließen; ich habe sogar einige Rmms 664 gefunden, die vermutlich nachträglich umgebaut wurden. Genau an dieser Stelle setzt das Modell von Hobbytrain an, denn der Wagen hat die Seilanker bei den Drehzapfen.

Die Wagen beider Bauarten der DB AG wurden ab 1997 teilweise auf Y25-Drehgestelle umgerüstet - die durchaus auch heute noch existierende Version aus Dürrkeks und Minden-Siegen-Drehgestell fehlt bisher noch. Aber das kann man ja (genau wie Ep.4 mit noch schwarzen Seilankern) selbst machen.

Mindestens fragwürdig ist übrigens die Container-Version der Wagen: Zwar wurden einige in Sgmmns 738 umgebaut (für den Transport extrem schwerer Container), doch die Modifikationen sind sehr umfangreich - in der ursprünglichen Form haben die Wagen gar keine Befestigung für Container. Andererseits wurden Container in der Frühzeit einfach auf passende Wagen gestellt und wie großes Stückgut verzurrt.

Auf den ersten Blick baugleiche Wagen wurden auch von anderen europäischen Bahnen beschafft - und hier hat mich Hobbytrain wirklich beeindruckt: Statt einfach nur den DB-Wagen bunt anzumalen, sind tatsächlich die landesspezifischen Unterschiede jeweils umgesetzt - einzig die je nach Land unterschiedliche Position der Seilanker ist einheitlich. Im dem damaligen Testbericht gibt es beispielsweise Bilder der SNCB-Version.

http://www.1zu160.net/test/hobbytrain-rungenwagen-remms.php

Im Gegensatz zu den Aluminium-Ladeborden der DB haben die meisten anderen Bahnen auf gerippte Stahlborde gesetzt, die schwerer, aber auch stabiler sind. Darüber hinaus unterscheidet sich auch die Anordnung der Anschriften. Bei der DB steht alles direkt auf dem Rahmen; bei der SNCB (übrigens auch bei vielen anderen Bauarten) dagegen auf unten angehängten Schildern. Bei der SNCF wiederum gibt es eine Mischform; zudem besitzt dieser Wagen als einziger ein Brems-Handrad, welches übrigens auch für die deutschen Wagen eine - wenn auch relativ seltene - Variante wäre.

Daneben gibt es noch eine Version der FS als Rgmms (hier sind nun tatsächlich Containerzapfen vorhanden), für die ich jedoch leider kein exakt passendes Foto gefunden habe, sondern nur einen Zoo uneinheitlicher Wagen, zum Teil sogar mit einem Sprengwerk. Wenn mir jemand die Wagennummern nennen kann, könnte ich darüber eine Suche versuchen.

Mindestens drei weitere Versionen wurden bisher nicht als Modell gebracht. Zum einen gibt es bei der SNCB auch Rmms, die ansonsten den Remms entsprechen (übrigens auch wieder in grün und braun). Sowohl bei der FS wie auch der slowakischen ZSSK finden sich zudem R(g)mms, die dem französischen Remms ähneln.

Als kleines Kuriosum noch ein SNCB-Wagen für alle, die sich nicht für eine Farbe entscheiden können: http://www.ipernity.com/doc/goederenwagens/30596491/in/album/601415

Und ein französisches Streifenhörnchen: http://www.ipernity.com/doc/goederenwagens/34866223/in/album/601415

Gruß Kai

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Hallo Kai,

wie sieht es denn modellbetrieblich bei dem Wagen aus? Ich meine KKK, Achslager, Drehgestelle usw.
Habe seit den ersten 2achsigen Hobbytrain-Flachwagen vom Typ "der Schreckliche" einen großen Bogen um Lemke Waggons gemacht.
Kann man das kaufen?

Grüße, Peter W.
So schlimm fand ich den Zweiachser nicht; vor allem war es damals der erste Kbs mit einer *funktionierenden* Kurzkupplung. Einzig die etwas "seifig" wirkenden Achshalter haben mich an dem gestört.

Was nun den Remms angeht, sehe ich weder optisch noch technisch irgendwelche Defizite - allerdings kann man die Drehgestelle frei Hand so verdrehen, dass die inneren Achsen am Wagenboden schleifen. Ich bezweifle jedoch, dass das auf einer realen Anlage von Bedeutung ist (der dafür erforderliche Buckel würde wohl jeden Dreiachser in den Schotter schicken). Auch Herumprobieren mit einer R1-S-Kurve mit einem (uralten) GFN Rs 682 hinten dran ergab keine Probleme. Entgleist ist mir dabei nur der letztere - trotz Hochwasser-Optik…

Ich weiß natürlich nicht, ob es welche gibt, wenn man Knicke einbaut, für die man die Schienenverbinder biegen muss oder wenn man die selbigen einseitig nur drunter legt…

Gruß Kai
Hallo,
die Remms 4-Achser sind von der Kinematik ok, aber Rolleigenschaften....naja.....akzeptabel. Die 2-Axer waren eine im Vergleich eine Katastrophe, stehen in der Vitrine.
Alles in allem sind sie fuer den Preis ok
A
Hallo,

was ich an den Wagen etwas ärgerlich fand
war das durchgehende Radsatzinnenmaß von
7,3 mm. Wirklich alle hatten 7,3 mm. Auf meinen
Arnold Weichen gibt das stetes entgleisen. Zum
Glück lässt sich der Abstand sehr gut auf
7,4 mm korrigieren.

Gruß
Roland

PS : bei meinen Wagen sitzen die Drehgestelle
sehr locker auf den Rastnasen, bisher haben
aber alle während der Fahrt fest gehalten.

Mein Mostrich:

Mir gefallen die Wagen und ein paar hatten es in meine Schachtel geschafft. Manche hatten irgendwie »blödgängige« Drehgestelle, denen ich nach erster Betrübnis abhelfen konnte. Drehgestelle abschrauben und das Loch für den Drehzapfen mit einem passenden Bohrer glattreiben. Danach alles 1a.

Schöne Grüße, Carsten
Hallo Roland,

Zitat - Antwort-Nr.: 4 | Name: r.polli

PS : bei meinen Wagen sitzen die Drehgestelle
sehr locker auf den Rastnasen, bisher haben
aber alle während der Fahrt fest gehalten.


das wundert mich, bei meinen Wagen sind die Drehgestelle mit einer Schraube befestigt!?

Schöne Grüße, Carsten
Der hier ist auch geschraubt. Ist das beim Minden-Siegen anders? *wunder*
Hallo,

meine Drehgestelle sind aufgeklipst.

Gruß
Roland

.... der aber leider nicht genau weis, ob
das Original so sein muss.


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