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THEMA: Wie neue Fenster bei Personenwagen basteln?

THEMA: Wie neue Fenster bei Personenwagen basteln?
Startbeitrag
Antonin - 09.03.15 18:36
Hallo,

ich habe mir vorgenommen meine Roco/Fleischmann ÖBB UIC-Z1 Wagen neu zu verglasen.
Roco (als auch Fleischmann heute noch) bieten nur Wagen an, deren Fenster mit Lüftungsklappen ausgestattet sind. Spätestens mit dem Upgrade der Wagen zu Komfortstufe I sind diese Fenster aber nicht mehr vorbildlich.
Außerdem gefällt es mir nicht, dass die Originalfenster der Modelle nicht bündig, sondern deutlich sichbar nach innen eingerückt eingesetzt sind.

Ich möchte, dass
- beidseitig (Gang- und Abteilseite) nur noch einteilige Fenster eingesetzt werden
- die Fenster bündig im Gehäuse sitzen


Hat hier jemand Erfahrungen wie so etwas am einfachsten machbar wäre? Es gibt ja hier im Forum etliche Modellbahner, welche den einen oder anderen Waggonselbstbau schon realisiert haben. Ich hoffe ihr könnt mir hier Tipps und Anregungen geben?

Ich habe hier im Forum schon gelesen, dass es da was gibt fürs Verglasen von Automodellen etwa aus dem 3D Drucker, und zwar Mikro Kristal Klear. Hat da jemand Erfahrung mit, ob sowas auch für Fenster von Schnellzugwagen geeignet ist? Und kann man damit beliebig oft wiederholbar immer das selbe Ergebnis erzielen? Es sollen ja am Ende alle Fenster gleich aussehen.

Ich frage mich auch, ob es möglich ist neue Fenster mit Heki Aqua oder ähnlichen Gießharzen zu gießen? Ich habe mir gedacht, man könnte doch bestimmt von einem Originalfenster (eins ohne Lüftungsklappe natürlich) z.B. mit Gips oder Silikon zuerst einen Abdruck erstellen. Dann diesen Abdruck nach Bedarf anpassen und so daraus eine Gießform für neue Fenster erstellen.  
Dann wäre es doch möglich beliebig viele gleiche Fenster zu gießen. Quasi in Serienproduktion.

Aber vielleicht gibt es noch ganz andere Wege?
Vielleicht gibt es sogar schon passende Fenstereinsätze bei einem Kleinserienhersteller?

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Schöne Grüße,
Antonin

Hallo Antonin

Zu "Mikro Kristal Klear": Das geht ganz gut bei ganz kleinen (Haus-) Fenstern, Wagenfenster sind dazu zu groß. Außerdem verläuft der Lack nicht gleichmäßig, am Rand ist er immer dicker als in der Fenstermitte. Deshalb auch für "schöne" Autoscheiben eigentlich nicht geeignet.

LG
HaWeO
Hallo,

bezüglich MikroKristallKlear hat HaWeO grundsätzlich recht, es gibt aber ein paar Tricks, die hier zu finden sind:

http://www.easy01.de/etchIThome/download/glas_mkk.pdf

mfg
Andi
Hallo Antonin,

schon mal über gefrästes Plexiglas nachgedacht, das wie die Originalscheiben von hinten eingesetzt werden kann? Man brach nur gute Maße und jemanden, der dir das fräsen kann(ich leider nicht).

Grüße

Stefan
Hallo,
ich habe u.a. meine Häuser mit Echtglas, sprich Mikroskop-Deckgläserm  "verglast".

Lg, Carsten
Hallo Carsten,

das ist für die hier angesprochenen Wagen aber keine Lösung.

Gruß
Rainer
Hi!

Zitat

… Häuser mit Echtglas, sprich Mikroskop-Deckgläserm  "verglast" …



Bei Häusern geht das, bei Fahrzeugen wäre es angesichts der Verletzungsgefahr für die mitreisenden Preiser geradezu fahrlässig.



Gruß aus Graz
Wolfgang
Hallo Antonin,

über die Anfertigung von Fenstern hab ich auch schon nachgedacht.

Die Idee mit dem Fräsen ist schon mal ein Ansatz. Dazu braucht es aber eine CNC-Fräse denn mit einer handgekurbelten wird man kaum die Radien hin bekommen. Das sollte aber ein lösbares Problem sein wenn es es bezahlen kann oder jemanden kennt der einen kennt usw.
Als Material würde 2mm Acryl aus dem Baumarkt in Frage kommen, das es in ca. 500x1000mm großen Platten gibt.

Dann brauchen wir aber noch Fensterrahmen, die man aus Neusilber ätzen könnte.

Fenster gießen hab ich auch schon probiert, mit Epoxy, das man auch zur Darstellung für Gewässer verwendet. Leider gab es auch Einfallenstellen, von Blasen reden wir noch gar nicht. Außerdem war das Material dann doch etwas trüb und hat sogar ein paar Schlieren gehabt. Meins war am Ende sogar etwas fettig, weiß nicht was ich da falsch gemacht habe.
Für meine Bmh-Wagen hab ich einfach Wagen mit passenden Fenstern geschrottet. Das sind aber ganz andere Typen als deine.

Grüße Torsten
Hallo!
Ich hätte eine andere Idee: Es gibt ja von Roco / GFN auch Modelle bei denen nur ein Teil der Fenster als Kippfenster dargestellt ist. Ich würde versuchen die Fenstereinsätze als Ersatzteile zu besorgen, entsprechend zerschneiden und einkleben. Wäre einfach zu machen, einen Versuch ist es wert, oder? Anbei 2 Beispiele von Rocomodellen (WRmz Art.-Nr. 24343 und 24428). Ich habe jetzt aber nicht genauer recherchiert (Fensterbreiten!). Edith: Schmale Fenster haben z.B. die Bmz 24342 und ABmz 24341.
Grüße Reinhard

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Hallo Alle,

erst Mal vielen Dank für eure Beiträge!

Die Idee Fenster aus Acryl zu Fräsen ist interessant. Allerdings fällt mir dazu noch nicht ein, wo ich so etwas machen lassen könnte, und vor Allem wie erstelle ich für eine CNC-Fräße eine Vorlage mit den benötigten Maßangaben?

Wegen Fensterrahmen mache ich mir keinen Kopf. Bei den Roco Wagen sind schon die dicken Gummidichtungen der Fenster am Wagenkasten nachgebildet. Alles was dann noch darüber hinaus als Fensterrahmen am Fenstereinsatz angedeutet ist, ist schon fast zu viel des Guten.
Einzig die Farbe passt nicht ganz. Bei den umbragrau/verkehrsrot lackierten Wagen müssten die Fensterrahmen grau (ist es Lichtgrau?) hervorgehoben werden. Und bei den grau lackierten Wagen müssten die Fensterrahmen schwarz sein. Das sollte aber mit ruhiger Hand machbar sein.
Durch den Verzicht auf einen zweiten inneren Fensterrahmen sollten außerdem die Fenster dann auch endlich von den Größenproportionen richtig zur Geltung kommen.

Momentan geht mir gerade folgende Überlegung durch den Kopf:

Ich schleife die Originalfenstereinsätze soweit ab, bis die Rahmen an den Fenstern ganz weg sind. Danach müssen die Fenster wieder auf klarer Durchsicht feingeschliffen/poliert werden. Das wird wohl nur mit viel Geduld gehen. Dann die Fenstereinsetze wieder einsetzen, fest kleben, und alle Fenster einzeln von außen mit einen Gießharz soweit auffüllen, bis sie bündig zum Gehäuse abschließen. Da müsste man natürlich erst das richtige Gießharz finden, dass keine Luftblasen bildet, ohne Trübung aushärtet, und das Fenster auch wirklich plan ausfüllt.
Allerdings werden dann die Fensterscheiben wohl relativ dick ausfallen, da die Fenster aus zwei Schichten bestehen würden, Gießharz außen, Kunststoff innen. Das müsste man sich halt an einem ausrangierten Testwaggon vorab anschauen. Kann schon sein, dass das Ergebnis optisch nicht gefallen wird.

Ich hoffe ich finde demnächst die nötige Zeit, mal etwas herum zu probieren.

Schöne Grüße,
Antonin
Hallo Antonin,

ich weiß nicht, ob das mit so grossen Fenstern geht, bei kleinen Autofenstern habe ich es schon gemacht:
Die Öffnung von innen mit Tesa abkleben und dann in die Öffnung Klarlack streichen. Auf Luftblasen achten! Nach dem Trocknen noch ein paar Mal wiederholen, bis die Lackschicht genügend dick ist. Dann vorsichtig im spitzen Winkel das Tesa wieder abziehen.
Statt Tesa könnte ich mir auch ganz dünnen Klarsichtkunststoff vorstellen, der dann aber fest drin bleibt. Das "Glas" ist dann etwas dicker (aber auch stabiler).
Wie geschrieben, an so großen Fenstern habe ich das (mit dem Tesa) noch nicht probiert.

Viele Grüße
Michael
Hab noch etwas vergessen...

@8
Reinhard, das habe ich mir auch schon überlegt und auch schon mal fleißig abgezählt, wie viele Wagen ich opfern müsste, um genug ganze Fenster für einen Wagen zusammen zu bekommen. Die Fenstereinsätze der Speisewagen passen leider nicht, da haben die Fenster andere Abmessungen.

Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, etwa auf Ebay alte Wagen aufzukaufen und wegen den Fenstern auszuschlachten loht sich nicht, Dazu bräuchte man viel zu viele. Ich will ja insgesamt vielleicht drei 1.Klasse und min. sechs 2. Klasse Wagen mit neuen Fenstern ausstatten.
Und Fleischmann scheint leider generell keine Ersatzteile für Waggons anzubieten, nur für Lokomotiven. Wie leider die meisten Hersteller.

Schönen Gruß,
Antonin
Liebe Leute!

Acrylglas fräsen geht.
Mache ich hie und da, wenn auch in H0. Und ich mache es auch mit der CNC-Fräse.
Auch geätzte Fensterrahmen (evtl. auch schwarze Gummidichtungen) kann man anbringen.
Bei Übersetzfenstern geht das sogar mit zwei versetzten Ebenen.
Voraussetzung sind genaue Maße (auch hinsichtlich der Abstände) und ein bisschen Geduld.

Martin
Hallo,

ich möchte mal berichten, was aus meine Ansätzen geworden ist, bei den Roco UIC-Z Wagen die Fenster aufzubessern. Seit meinem letzten Post hier war ich nicht ganz untätig, jedoch hatte ich kaum Zeit mich damit zu beschäftigen.

Nach etwas Herumprobieren habe ich festgestellt, dass ich das für mich beste Ergebnis erreiche, indem ich den original-Fenstereinsatz zerschneide, die Fenster grob mit einem Bastellmesser ausschneide, dann in mehreren Durchgängen mit Schleifpapier unterschiedlicher Körnung auf das exakte Mass anpasse, und schließlich einzeln in des Gehäuse einklebe.
Am Anfang habe ich die Fenster nur mit dem Bastelmesser in die Fensteröffnungen eingepasst. Leider habe ich dabei aber das eine oder andere Fenster zerstört, in dem ich mit dem Messer zu viel Material vom Fenster angetragen habe. Bei Versuchen mit Schleifpapier habe ich dann festgestellt, dass ich die Fenster mit Schleifpapier viel exakter und feinfühliger bearbeiten kann. Ich fange mit einer 180 oder 280 Körnung an, wechsle dann auf eine 400, und mache den letzten Feinschliff mit einer 1000. So kann ich die Fenster absolut Spaltfrei und unbeschädigt in die Fensterrahmen einpassen.
Und ich klebe die Fenster mit der Außenseite nach innne ein. So entfällt auch der Versatz durch den am Fesntereinsatz angespritzen Rahmen, und die Fenster sind absolut bündig zum Wagenkasten.  Außerem nutze ich auch die Fenstereinsätze  mit den Klappfenstern um 180° gedreht auf der Gangseite. Dadurch werden die angespritzen Rahmen der Klappfenster zu Handläufen umfunktioniert, welche sich im Wageninneren in den Gängen hinter den Fenstern befinden. Das mag nun vielleicht etwas weit hergeholt sein, aber mir gefällt es, und es kommt der Wirkung beim Betrachten des Vorbilds sehr nahe. Außerdem kann ich so die Klappfenster verwenden, und muss nicht auf andere Fenster von weiteren Spenderwagen ausweichen.

Angefangen mich damit zu beschäftigen habe ich schon vor etwa einem Jahr. Anstoß war ein Bericht im NMB. In dem Bericht wurde gezeigt, wie ein Roco ÖBB 6181 (UIC-Z1) zu einem nicht klimatisierten 5181 umgestalltet werden kann mit Übersetzfenstern. Diese Wagen kannte ich bereits vom Vorbild und ich wollte unbedingt einen selber haben als Modell.
Also habe ich mir einen gebrauchten Roco Wagen bei Ebay geholt, und dazu einen günstigen, da beschädigten, Fleischmann Mintling als Spender für die Fenstereinsätzen. Aber einfach die Fenstereinsätze des Roco Wagens durch die Fenstereinsätze von Flm. zu tauschen, so wie es in dem NMB Artikel beschrieben war, hat mir nicht gefallen. Bei den Roco Wagen sind schon die original Fenstereinsätze etwas nach innen versetzt und nicht bündig zum Gehäuse. Und die Flm. Fenstereinsätze waren noch stärker nach innen versetzt. Ich empfinde das nun mal als sehr unschön. Daraus war die Idee geboren, die eigentlichen Fenster aus den Fenstereinsätzen auszuschneiden, und sie so bündig in das Wagengehäuse einkleben zu können.
Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden. Nur leider ist das sehr zeitaufwändig und wie schon gesagt, bei den ersten Versuchen habe ich gleich mehrere Fenster zerstört. Am Ende fehlten mir zwei Fenster, um den Wagen fertig zu bauen. Das Projekt ruhte dann länger, bis ich erst viel später einen zweiten Spenderwagen auf ebay  günstige erwerben konnte, einen Flm. Rola Wagen mit diversen Beschädigungen.

Inzwischen habe ich angefangen bei einem 1.Kl klimatiesierten Ampz 6181 ebenfalls die Fenster anzupassen. Dieser ist aber als 6181 18-71 beschriftet, also ein Abteil/Großraumwagen. Daher passt die Inneneinrichtung eigentlich nicht. Also lag es auf der Hand, wenn ich den Wagen eh schon komplett zerlege wegen den Fenstern, den Wagen dann auch gleich mit einer korrekteren Inneneinrichtung zu versehen.  
Und hier stehe ich nun. Einen Teil der Sitze für den Großraum konnte ich aus den nicht benötigten Abteilen gewinnen, durch Herausschneiden. Aber es reicht nicht. Ich überlege nun, ob ich irgendwie noch die Inneneinrichtung von dem ausgeschlachteten Flm. Rola Wagen verwerten kann. Es passt aber noch nicht so wirklich.
Das zweite Problem, ich möchte den Wagenkasten innen weiß haben, damit das gesamte Wageninnere etwas heller zur Wirkung kommt. Ich habe es mit Pinsel versucht, bekomme aber kein zufriedenstellendes Ergebnis. Ich denke, ich werde es mit Airbrush probieren. Das wird aber wohl eine ziemliche Fummelei.
Als Vorlage für die Anordnung der Sitze dient mir "Reisezugwagen österreichischer Eisenbahnen" von Reinthaler/Heless im Alba Verlag, ein klasse Buch. Und als Volage für die farbliche Gestalltung der Inneneinrichtung dienen mir diverse Fotos im Internet. Eine super Quelle ist www.vagonweb.cz .

Alles in allem ist das ganze leider ein sehr zeitaufwendiges Prozedere. Und ich weiß nicht, ob ich so letztendlich alle meine ÖBB Roco Wagen umbauen werde können. Evtl. bleibt es nur bei wenigen Einzelstücken.
Hier nun ein paar Fotos.

Schöne Grüße,
Antonin


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Hallo Antonin,

zur Sache mit dem Bemalen der Wagen von innen. Ich habe das bei Roco Umbauwagen auch gemacht. Ich habe das auch mit dem Pinsel gemacht. Auf den angehangenen zwei Bildern siehst du das Ergebnis - das sieht auf den großen Aufnahmen schon ziemlich geschmiert aus (je nach Anspruch eben). Beim Blick durch die Fenster fällt das aber fast nicht mehr auf und im normalen Abstand überhaupt nicht.
Mit der beige Farbe an der Wand habe ich versucht, die typische Wandfarbe der Umbauwagen nachzumischen. Das weiß an der Decke soll den Wagen heller wirken lassen und besser die Innenbeleuchtung streuen. Das funktioniert prima. Ich habe das nun schon bei einigen Wagen (Umbauwagen,Eilzugwagen und Mitteleinstiegswagen) gemacht und bin mit dem Ergebnis zufrieden.
Von daher reicht es vielleicht das mit dem Pinsel zu machen (das Dunkelgrün habe ich immer zweimal überstrichen) und sich die Arbeit mit Airbrush zu sparen. Hängt eben von deinen Ansprüchen ab. Ansonsten sieht es doch gut aus was du gemacht hast!

Grüße,
Moritz

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Hallo Antonin,

statt dem Schleifpapier sind die Sandpapiernagelfeilen aus dem Kosmetigbedarf vielleicht einfacher in der Handhabung. Die gibt es in verschiedenen Feinheitsgraden, damit sollte zumindest die Grobarbeit leichter machbar sein.

Ansonsten sieht das nicht schlecht aus, was man da auf den Bildern erkennen kann

Viele Grüße
Michael
Servus Antonin,
ich finde deine Arbeit auf den bisher gezeigten Fotos sehr gelungen. Freue mich schon auf Bilder des fertigen Wagens!
Da du auch die Halter der Zuglaufschilder richtigerweise abgeschliffen hast, überlegst du ev. auch die Türfenster zu verkleinern? Ist vmtl. jedoch nicht einfach umzusetzen.
Grüße Alex!


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