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THEMA: Digital oder nich?

THEMA: Digital oder nich?
Startbeitrag
Noidea - 19.09.04 13:45
Ich weiss, das wurde alles schon zig mal widergekäut, aber dennoch: Zwei Herzen, ach, schlagen in meiner Brust.

Folgendes Problem: Ich habe eine eingleisige Modulanlage geplant - Odenwald von Kailbach nach Michelstadt und zurück. Verkehrssituation ist hauptsächlich Nahverkehr (BR218, V100 mit ME oder 3 Achs Wagen) und ein bisschen Güter. Die NV-züge sollen durchlaufen, während in Hetzbach (Sägewerk Toebe) und Michelstadt (Bosch, Erbacher Pilsner, Haus zu Haus) ein bissl rangiert und Züge zusammengestellt werden soll.

Frage: Rechtfertigt das digitales Fahren (ausser in Kehrschleifen sind nur Handweichen vorgesehen) oder komme ich mit einer analogen Fahrsteuerung (Getrennte Stromkreise/Trafos für Güterbereiche) aus.

Es geht mir nicht darum, die 37.193ste Diskussion über die Vor-/nachteile der einzelnen Systeme zu streiten, sondern um Simplizität. Kurz: Was wäre simpler zu bauen/bedienen?

DIV,

CLaus


Hallo Claus,

ich würde eine simple Digitalsteuerung vorziehen:
- keine Arbeit mit Trennstellen
- Durch die neuen Funksysteme z.B. ESU kannst Du   immer auf der Höhe des Zuges mitlaufen, ohne   Gestöpsel und Kabelschlaufen
- Loks freizügig abstellen macht Spaß
- Kehrschleifenmodule gibt´s auch
Ich denke da an Lenz Compact oder Roco mit Lokmaus. Ist zwar alles etwas teurer als Analog aber da Du per Hand schaltest, reichen die kleinen Steuerungen voll aus. Ich denke Du wirst dann mit so etwa 4-5 Loks fahren - das ist dann schön übersichtlich. Obendrein kannst Du dann die Loks auch feinfühlig an die Gegebenheiten auf deiner Anlage anpassen: Max Geschwindigkeit, Sonderfunktionen wie Licht schaltbar...

Auf jeden Fall empfehle ich Dir lastgeregelte Decoder, damit bekommst Du eigentlich fast jede schlecht laufende Maschine in den Griff. Bei einer Modul anlage ist man doch immer sehr nah an den Loks - deshalb sollten Sie dann auch schön fahren!

...empfielt Julian, der selbst eine zweigleisige Modulanlage mit dem Compact von Lenz betreibt (Weichen schalte ich von Hand).
Lieber Noidea!

Lasse dir bitte keinen Bären aufschwatzen!
Man baut eine digitale Anlage genauso wie eine analoge.

Mit allen Block- und Trennstellen (die man später für die Bremsabschnitte, zugabhängige Sinalsteuerung oder ähnliches braucht)
Mit mehreren Einspeisungen (da man früher oder später nicht mehr mit nur einem Booster auskommt und vor allem, um nicht mit Leitungsquerschnitten von 10° arbeiten zu müssen) und da Module sowieso einzeln verkabelt sind ist das ja auch kein Problem.

Ob du dann digital fährst und/oder steuerst ist eine Sache des Interesses an digitalen Bahnen.
Den einzigen (betrieblichen) Vorteil, den Digital bietet, ist, daß du beliebig viele Loks hintereinanderstellen kannst ohne das Gleis trennen zu müssen (zB auf einem Abstellgleis) Ansonsten kann ja immer nur eine Lok nach der anderen in einem Block fahren - wie auch bei der großen Bahn
Im Rangierbetrieb ist digitale Steuerung sicher um vieles feinfühliger als eine analoge.


Ich hoffe es hat dir etwas geholfen.
LG, Herkules
hm, kein wirkliches Thema für große Unterschiede... Richtig was bringen tut Digital bezüglich der Verkabelung bei BWs etwas, ansonsten spart man nicht sooo viel. Was man sich analog quasi gar nicht antun will, ist Weichenschalten auf Modulanlagen, solange der Schalter nicht am Modul sitzt.
Dazu kommen eben "indirekte Vorteile", wie Lichtschaltung, einstellbares Fahrverhalten (die Köf krabbelt, die S-Bahn bremst dass alles durcheinanderfallen, der Erzzug reagiert erst 2km später etc) und evtl. sogar Soundfeatures.
Dein Betrieb wird eher überschaubar (keine IC's die sich kreuzen und keine 12-Gleisigen Bahnhöfe). So wie ich das einschätze *) kannst rein von deinem Anlagekonzept nicht mehr als einen Zug gleichzeitig fahren lassen. Dann brauchst du nun wirklich kein Digital.

Und eines ist einfach so, das schleckt keine Geiss weg: Wenn du digital fahren willst, musst du erheblich Zeit (und auch "etwas" Geld) in die digitale Technik investieren. Eine digitale Moba ist ein ausgewachsenes Netzwerk - willkommen beim Netzwerk-Troubleshooting. Willst du das? Brauchst du das? Die Antwort musst du selber finden.

*) ich kann mich natürlich auch irren...

Dann noch was, hab grad deinen anderen Thread mit dem Uhrmacher gesehen. Wenn du dich nicht traust, eine Lok total zu zerlegen und zu optimieren (was immer das heisst), dann ist "digital" nicht die Sache, womit du glücklich wirst.

Drahtlose Fahrregler sind übrigens kein Grund für Digital. Es gibt auch analoge Funkregler (Aristocraft).

Meine 2¢

Felix,
Analogbahner (der trotzdem das digitale Fahren schätzt)
> Dann noch was, hab grad deinen anderen Thread mit dem Uhrmacher gesehen. Wenn du dich nicht traust, eine Lok total zu zerlegen und zu optimieren (was immer das heisst), dann ist "digital" nicht die Sache, womit du glücklich wirst.

das ist nun offengesagt zeimlcih übertrieben. Zwischen "Lok total zerlegen" und "Decoder einbauen" ist idr. doch ein großer Abstand - vor allem, wenn man womöglich eh Neuware [mit NEM651] kauft.
Auf meinen Module wird digital gefahren und von Hand geschaltet.

Vorteil: Wirklich einfache Verkabelung, für 10m Module und 5Tfz reicht locker ein Booster bei 1,5qmm Verkabelung aus. Unter den Modulen hängt bei mir wirklich nur ein Paar (zwei) Leitungen.
Die Fahreigenschaften werden bei den meisten Tfz deutlich besser. Nur was Analog Schrott ist, belibt auch Digital Schrott. Zusatzfunktionen wurden schon genannt.

Da du gerne Rangieren möchtest kann ich dir nur zu Digital raten, mich hat beim Rangieren immer das nervige Abschnittsschalten krank gemacht, da ich mich nur auf eine Sache, äh max 1,5, wirklich konzentrieren kann: Zug-Bewegungen und Weichenstellen geht noch so eben, alles andere geht dann gerne schief

Nachteil: Jegliche Automatiken (Pendelverkehr, Blockschaltungen, Zentralstellwerke) sind auch bei Digital mit, in meinen Augen, zuviel Aufwand und Kosten verbunden. Einfaches Schalten von Signalen oder Weichen ist aber o.k.

Die Kosten sind natürlich höher, wobei eine einfache Digitalzentrale auch nicht viel mehr als ein Teichmannregler kostet. Solange nicht 50 Fahrzeuge mit Decodern ausgerütet werden müssen, bleibt die Kosten/Nutzrechnung, nach meiner Meinung, noch positiv.

Eventuell solltest du über einen Exklusiv-Oder-Betrieb Analog/Digital mit Daisy nachdenken, so kannst du auch mal etwas ungewöhnlichen Modellen auf "Sonderfahrt" etwas Auslauf geben, ohne denen gleich einen Decoder zu verpassen.

Edward
@5
> das ist nun offengesagt zeimlcih übertrieben. Zwischen "Lok total zerlegen" und "Decoder einbauen" ist idr. doch ein großer Abstand - vor allem, wenn man womöglich eh Neuware [mit NEM651] kauft.

Ich dachte eigentlich eher an Loks ohne Schnittstelle, als ich meine Bemerkung schrieb. Da muss man bereit sein, pragmatisch etwas rumzubasteln an der geliebten Lok. Das ist eine ähnliche Anforderung, wie wenn man das verharzte Getriebe reparieren will.

Und von "Rahmen ausfräsen" hab ich noch gar nicht geredet...

Lass uns nicht kriegen, Kai. Es ist einfach so: "Digital" ist Mehraufwand gegenüber analog, wenn man das wirklich seriös machen will. Da ist dann nicht mal mehr die Verdrahtung der Anlage einfacher als bei analog; ich erinnere nur an den Umbau der Peco-Weichen... Ob sich jemand diesen Mehraufwand zutraut, ist das eine. Das andere ist, ob dem Mehraufwand ein (subjektiv gesehen) angemessener Mehrwert gegenüber steht.

Felix
> Das ist eine ähnliche Anforderung, wie wenn man das verharzte Getriebe reparieren will.

also ich hab keine Probleme, eine Lok obenrum komplett zu zerlegen, aber vom Getriebe lass ICH die Finger.

> Und von "Rahmen ausfräsen" hab ich noch gar nicht geredet...

brauchst du auch nicht. Kommt heute nicht mehr vor.

> ich erinnere nur an den Umbau der Peco-Weichen

endlich mal wieder das Märchen :)
Dieser (angebliche) Umbau ist nichts anderes, als dass man keine Weichen mit polarisiertem Herzstück digital Auffahren darf - Peco kann man da umbauen, GFN einfach nur meiden. Naja, oder man stellt die Weiche eben...
@ Noidea
Claus, mal ganz ohne fahrtechnische Wertung: Du solltes auf Deiner Insel auch das Klima berücksichtigen. In der Regenzeit und in der Salzluftatmosphäre saut Dir das ganze Elektronikzeugs weg. Machs so simpel wie möglich. Elektroniken solltest Du unbedingt in einem Niro-Klemmenkasten arrangieren, der an die Aircon angeschlossen ist oder der über einen eigenen Fan verfügt. Auch über Lötungen solltest Du Schutzlack streichen.
Laß die Finger von den miesen Moba-Buselektroniken, die Gehäuse taugen nichts. Falls doch, mindestens mit Silikon in Küchenqualität abdichten.

Gruss
HJ
@9
Ja, das ist dann auch bei Radio, Fernseher, PC, Handy, Kühlschrank, Brotkasten und Hirn dringend angeraten. Wie gut, dass die Moba Fahrzeuge aus Niro gemacht sind...

Ich hoffe mal, dass es Satire ist

Edward
@ Edward
Warst Du schon mal in den Tropen? Ich schon.

Gruss
HJ
@8
Du darfst gerne eine andere Meinung haben als ich... Man sieht daran (wie auch an allden anderen 1001 Digital-Streitereien): Man kann offensichtlich geteilter Meinung sein darüber, ob Digital "einfach" sei.

Mal was Konstruktives: Wenn schon digital, dann per PC konfiguriert. Es gibt dazu die "Java Model Railroad Initiative" JMRI http://jmri.sourceforge.net/ und es scheint, dass damit das digitale Leben doch ein ganzes Stück einfacher wird. (Mache einen neuen Thread auf damit.)

Felix

Mit der Suche nach "jmri" hab ich in 1zu160.net nichts gefunden. Kennt das wirklich noch niemand?
damit auch in diesem Thread eine Antwort steht

Hallo Felix!

Die Möglichkeit, CV´s über PC einzustellen, gibt es schon Jahre. Und sogar auf Deutsch
Zu sehen auf der Webseite von Arnold Hübsch
http://www.huebsch.at/train/PfuSch/PfuSch.htm

JMRI ist für den US Markt ausgelegt und unterstützt einige europäische Produkte nicht. Ob man dann Support für den deutschsprachigen Markt bekommt, ist fraglich.

Ansonsten recht nett (aber trotzdem löst es bei mir kein a-ha aus

LG, Herkules
Ich seh's schon, es ist ein reiner Glaubenskrieg.

@Cox, danke für den Hinweis. Hier auf'm Hochland haben wir immer ne nette Brise, die allerdings doch recht salzig ist.
Das ist einer der Gründe, warum ich es recht einfach halten will mit der Steuerung.

Ich hoffe, dass mit der Klinik alles gut abgelaufen ist.

@Edward, nein, es war keine Satire, sondern sehr gut durchdacht. Ein Beweis sind die zahlreichen Rostlöcher in der Paradekutsche meiner Gattin. Ich komme kaum noch mit dem Schweissen nach.

@Herkules, gibt es die gleiche Lösung nicht unter LINUX? Ich meinte da mal einen Verweis gesehen zu haben.


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