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THEMA: Signalbild HP3 (dreiflügelige Formsignale)

THEMA: Signalbild HP3 (dreiflügelige Formsignale)
Startbeitrag
RhönbahNer - 17.04.15 07:46
Hallo,

zufällig bin ich über die bis in die 30er Jahre vorwiegend in Preußen üblichen dreiflügeligen Formsignale gestolpert. Die Internet-Recherche lieferte für mich aber kein klares Bild.

Es handelte sich dabei wohl nicht um eine heute gebräuchliche Geschwindigkeits- sondern um eine sog. Wegesignalisierung: Drei schräg aufsteigende Signalflügel bedeuteten somit nicht Langsamfahrt, sondern "Fahrt frei für ein abzweigendes Gleis", für dessen maximal mögliche Geschwindigkeit die Streckenkenntnis des Lokführers gefragt war.

NUR: Mir erschließt sich der Sinn dieser Regelung nicht so recht: Wohin die Reise geht, entscheidet ja nicht der Lokführer, sondern der Stellwerker... Bei "Fahrt frei" fährt der Lokführer los, und sein Ziel und die Strecke dorthin sollte er eigentlich sowieso kennen. Wofür braucht er den Wegehinweis am Signal noch?

Grüße, Jürgen

Hallo Jürgen,

was hast du schon recherchiert? Bei DSO habe ich einiges an Informationen und Erklärungen dazu gefunden.

Gruß
Rainer
Wie Du schon richtig herausgefunden hast, wurde damals der Weg und nicht die Geschwindigkeit signalisiert. Somit konnten quasi 2 Wege und "ein anderer Weg" signalisiert werden.

Zitat

Wohin die Reise geht, entscheidet ja nicht der Lokführer, sondern der Stellwerke


Eben! Also muß der Fahrdienstleiter dem Lokführer ja irgendwie mitteilen, über welchen Weg die Fahrstraße führt, damit dieser dann seine Geschwindigkeit anpassen kann.

Zitat

Bei "Fahrt frei" fährt der Lokführer los, und sein Ziel und die Strecke dorthin sollte er eigentlich sowieso kennen



Aber vom Bahnsteiggleis zu einem Ziel gibt es ggf. mehrere Wege. Vielleicht wird er also im Gegensatz zum "üblichen" Weg über einen Umweg geleitet, bei dem langsamere Geschwindigkeit gilt. Gerade bei der Einfahrt in einen Bahnhof kann es aber auch mal Abweichungen auf ein anderes Gleis geben, wenn der Zug eben mal nicht am durchgehenden Hauptgleis sondern in einem anderen Hauptgleis am Bahnsteig halten soll. Und da ließen sich eben früher 2 feste Wege und "ein anderer" Weg signalisieren.

Des weiteren sollte man nicht unterschätzen, wie oft falsche Fahrstrassen eingestellt werden. Hier hat der Lokführer durchaus die Möglichkeit anzuhalten und zum Streckenfernsprecher zu gehen und um den richtigen "Fahrweg" zu bitten. Damals gab es noch keine Zugnummernmeldeanlagen und ein einfacher Zahlendreher in der Zugmeldung konnte dann schon mal einen Zug zum falschen Ziel schicken. Kommt heute immer noch oft genug vor. Insofern gibt es viele Gründe dem Lokführer seinen Weg mitzuteilen.

Gruß
Klaus

Hallo Klaus,

soll das dann sinngemäß bedeuten: "Heute mal anders als gewohnt, nimm also mal vorsichtshalber Dampf raus"? Denn wo es genau langgeht, sagt das Signalbild doch eigentlich auch nicht. Bei großen Bahnhöfen sagt es beliebig wenig.

Grüße, Jürgen
Nee, nicht vorsichtshalber, sondern fahr so schnell, wie dieser andere Fahrweg erlaubt. Und wenn dann eben 3 Flügel gezeigt wurden, dann war es eben "irgendein Fahrweg" und es galt entsprechend die "langsamste Geschwindigkeit". Ob das damals i.d.R. auch die 40km/h waren, kann ich ohne Blick in die Literatur nicht sagen. Aber 2 Flügel konnten durchaus auch mehr bedeuten, wenn das für diesen Fahrweg auch erlaubt war.

Genaueres kann man aber auch im alten Signalbuch & Fahrdienstvorschrift finden. Schau doch einfach mal rein!

z.B.:
http://www.rbd-breslau.de/63-signalbuch/eso_pr_1907/preussen-1907.html


Gruß
Klaus
Hallo Klaus, danke! Da werde ich mal drin stöbern.

Grüße, Jürgen


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