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THEMA: Arnold krumme Reisezugwagen "Bananenwagen" richten

THEMA: Arnold krumme Reisezugwagen "Bananenwagen" richten
Startbeitrag
PfalzBahn - 27.08.15 16:06
Hallo,

nach einem Schnellkauf ohne vorherige Kontrolle, ist mir aufgefallen, dass in einen Set (HN4008 Rheingold ´68) zwei Wagen (Großraum- und Abteilwagen) leider krumm sind ("Bananenwagen").

Nach der Suche hier im Forum ist das wohl kein Einzenfall, sondern der "Regelzustand".
Auch der Großraumwagen (HN4077) aus der IC-Serie "IC-Südwind" ist krumm.

1. Wie kommt es vor, dass die Wagen so krumm sind (werden die Rohlinge im zu heißen Zustand verbaut)?

2. Kann man da noch was retten? Kann man die Wagen durch Auseinanderbauen wieder geradebiegen???? Ich wollte vor der Demontage mir erstmal hier Tipps holen.

Viele Grüße
Georg

Hallo Georg,

sieh´ mal hier rein (ähnliches Thema/Problem). Vielleicht hilft´s
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=869248&start=1

Schönen Gruß
ANdreas
Hallo,

ad 1: Das würde ich auch gerne wissen. Bei den ganzen Krummbiegel Themen hier wurde leider nie über ein Ergebnis bzw. eine Lösung berichtet.

ad 2: IMHO nein.

Grüße, Peter W.
Hallo Georg,
das gleiche hatte ich mit einem meiner ersten Käufe beim Wiedereinstieg ins Hobby vor circa einem Jahr. Auch mit den Rheingold-Wägen von Arnold.

Warum das so ist, kann ich dir nicht sagen, ich persönlich denke das die von mir gekauften Wägen (vitrinenwägen) einfach über die Jahre hinweg nicht bewegt wurden und dadurch das Bodengewicht das Plastik einfach durchgebogen hat.

Als Gegenmaßnahme hatte ich damals das gute Stück (als Ganzes, nur die Drehgestelle abgeschraubt) zwischen zwei Holzbretter geklemmt und dann diese in zwei Schraubzwingen. Das ganze hab ich dann ne Woche liegen lassen und es wurde besser. Ganz weg ging es nie und ich habe die Wägen inzwischen in irgendeiner Schublade verstaut. Aber besser wurde es. Natürlich ist es eine sehr rabiate Methode bei der ich auch Glück hatte, dass das Plastik nicht gesprungen ist.
Ich hatte auch versucht die Einzelteile wieder gerade zu biegen, aber das hat mir nur mehr Probleme gemacht, das der Wagen als Ganzes ja verzogen war.

Gruß
Daniel
Hallo
Die Wagen werden deshalb grumm weil das Material des Fensterbandes mehr schrumpft als das der Wagen . Sieht man daran das nach dem Komplett Ausbau des Fensterbandes  diese kürzer als die Fensterreihe ist  
Abhilfe
Wagen total zerlegen  Wagenkasten erwärmen  , am besten im Backofen wenn die Frau nicht da ist ,
Im warmen Zustand ausrichten und fixieren  ev. wie in Antwort 3 .  Wichtig ist es jetzt das Fensterband in Abschnitte mit max. 3 Fenstern zu teilen und mit einem flexibel aushärtendem Kleber einzusetzen

So habe ich meine Arnold wagen   Kakadu etc. alle wieder gerade hinbekommen und einen Rückfall hat es auch nicht gegeben
Gruß Werner
Hallo Georg,

zu 1: Keine Ahnung warum. Da musst du bei Hornby nachfragen. Liegt vermutlich an der Zusammensetzung des verwendeten Materials.

zu 2: Ja, die Wagen kann man retten!

Zitat - Antwort-Nr.: 3 | Name: Trammer

Ich hatte auch versucht die Einzelteile wieder gerade zu biegen, aber das hat mir nur mehr Probleme gemacht, das der Wagen als Ganzes ja verzogen war.



Im kalten Zustand geht es auch nicht. Wie auch Werner in Antwort 4 schon schreibt muss das Material dazu erwärmt werden. Die Methode mit dem Backofen wäre mir persönlich zu riskant, bei mir hat es vor ein paar Jahren bei den zerlegten Arnold TEE-Wagen des Erasmus mit dem Wasserkocher erhitzem Wasser im Spülbecken ganz gut funktioniert. Allerdings solltest du die Temperatur des Wassers im Spülbecken durch zumischen von warmen Wasser nur langsam steigern bis das Material flexibel wird. Bilder vom Zustand davor/danach kann ich dir leider keine anbieten aber es geht bei den Arnold-Wagen definitiv. Diesen Tipp habe ich übrigens vor Jahren mal von Forumskollege "Wutz" bekommen als er seine übrigen Bar-/Speisewagen des Erasmus auf den Messen verscherbelte

Ganz nebenbei bemerkt ist ein minimaler Durchhang der Wagen beim Vorbild auch ganz normal. Auch hier hängen die beladenen Wagen durch - bei einem besetzten Personenwagen mit 80 Sitzplätzen kommen da 5-6 Tonnen Beladung hinzu.  

Grüße
Markus
Hallo!
Ich habe auch 2 betroffene Wagen. Wie heiß muss das Wasser denn ungefähr sein? Kann man noch mit den Händen hineinfassen?

Danke und Grüsse
Reinhard
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ganz nebenbei bemerkt ist ein minimaler Durchhang der Wagen beim Vorbild auch ganz normal. Auch hier hängen die beladenen Wagen durch - bei einem besetzten Personenwagen mit 80 Sitzplätzen kommen da 5-6 Tonnen Beladung hinzu.  



Durchhängen wäre ja noch OK, aber der Arnold 68-er Rheingold ist nach oben durchgebogen.

Misha
Hallo an alle Bananenliebhaber,

nun wollte ich mich mal endlich an die Bananen ranmachen.

Doch läßt sich der Wagen nicht in seine Einzelteile zerlegen (habe mit dem Avmz angefangen). Bei seinen IC Südwind-Kollegen läßt sich nach dem Lösen der beiden Drehgestellschraueben und er mittleren Unterbodenschraube das Untergestell vom Wagenkasten abziehen.

Bei dem HN4008 Rheingold Avmz Wagen ist der Unterboden an den jeweiligen Enden fest. Es sieht so aus als wäre der Unterboden an den Wagenenden festgeklebt.

War das bei Euch auch?

Wenn der festgeklebt ist, würde ich das ganze Teil ja zerstören. Ich habe das Set gebraucht gekauft. Ggf. hat der Vorbesitzer die Einzelteile verklebt?

Gruß
Georg

Hallo Georg,

wenn es ein HN Wagen ist, vermute ich dass dies schon ab Werk so war - chinesische Facharbeit.

Grüße, Peter W.
Hallo,

mit vorsichtiger Gewalt habe ich den Unterboden abbekommen. Er war verklebt.
Diese Operation hat funktioniert.

Die zweite Operation mit dem Wasserbad zum Erhitzen und geradebiegen hatte leider nicht funktioniert. Ich hätte an einem Punkt aufhören sollen. Denn je öfter das Gehäuse im heißen Wasser getaucht wurde, desto mehr bog sich es in die andere Richting. Nun habe ich statt einer konvexen Banane eine konverse Banane. Patient tot.

Viele Grüße aus dem OP
Naja, in der Mitte durchhängend ist näher am Vorbild als in der Mitte hochstehend… Welchen Teil hast du eigentlich genau gebogen? Und die Frage nach wie heiß wäre auch nochmal wiederholt ;)

Gruß Kai
Hallo Kai,

gebogen habe ich den Wagenkasten. Der ist krumm. alles andere wie Dach oder Wagenboden richten sich am Wagenhasten und sind, wenn sie an einen geraden Wagenkasten eingeclipst sind, auch gerade.

In der Mitte durchhängen ist nahe am Vorbild. Das ist richtig, aber so wie mein Patient jetzt aussieht nicht

Der ganze Wagenkasten ist auch in Gänze geschrumpft. Ich habe den bestimmt 10 mal wieder ins heiße Wasser eingetaucht. Das Wasser habe ich nach dem Sieden vom Herd etwas gewartet und dann eingetaucht.

Nun greift Plan B. Dach und Wagenboden habe ich an den Wagenkasten eines Avmz aus der Serie IC Südwind verbaut.

Gruß
Georg

Gruß
Georg

Hallo!
Ich habe mich jetzt endlich mal an meine "Bananen" gewagt, als Testobjekte mussten die krummen Wagen Avüm 111.0, Apüm 121.0 und ADüm 101 aus dem Rheingoldset HN4008 auf den OP-Tisch
Wie von Georg schon beschrieben sind die Wagen (absolut unnötigerweise) an den Ecken neben den Kulissen leicht verklebt, mit der nötigen Vorsicht lässt sich das aber beschädigungsfrei lösen. Erhitzt habe ich die Wagenkästen auf einer planen Unterlage (Stahllineal, Glasplatte o.ä.) im Umluftofen. Aufgrund der Ungenauigkeit der Temperatureinstellung habe ich ein Thermometer von außen ablesbar mit in den Ofen gelegt. Die Wagenkästen habe ich von oben beschwert damit sie schon mal in die richtige Form gedrückt werden. Ich habe zum beschweren ein kleines Reststück Sperrholzplatte und ein Stahlgewicht verwendet - was sich eben so findet. Nach und nach habe ich die Temperatur auf immerhin 75 - 80°C gesteigert. Nach Durcherhitzung habe ich die Wagenkästen (wiederum auf einer 100% planen Oberfläche!!!) mit durchaus mittelsanfter Gewalt in die richtige Richtung gebogen bis sie plan auflagen und zum Abkühlen dann wieder beschwert. Es hat funktioniert, allerdings nicht ganz 100%, ganz leichte Krümmungen erkennt mein kritisches Auge noch beim Avüm und Apüm. Vielleicht muss man die Wagen 1/2mm überbiegen und so abkühlen lassen. Ich habe noch mehrere Bananen, da werde ich noch weiter experimentieren.

Zusätzlich habe ich noch den erheblich krummen Gesellschaftswagen WG4üke28/50/57 aus der Serie der Rheingold 1928-Wagen von Minitrix (Art. 15738) behandelt, der ist nun absolut gerade.

Ebenfalls erfolgreich war die Behandlung eines Schienenwagen Sml / S Augsburg / S 14 von Fleischmann. Diesen Wagen habe ich dreisterweise komplett und unzerlegt in den Ofen gestellt und dann so lange mit Gefühl von oben auf die Ladefläche gedrückt bis mit einem kurzen Stahllineal keine Durchbiegung mehr erkennbar war.

Alle Angaben ohne Gewähr, für versaute Modelle übernehme ich keine Verantwortung...

Grüße Reinhard

P.S.: Die Dame des Hauses war übrigens anwesend. Bei 80°C schmilzt nichts und stinkt nichts. Diesbezüglich also unproblematisch...
Hallo Reinhard,

danke für den heißen, äh interessanten Bericht. Ein paar Gurken habe ich auch, mich aber noch nicht weiter damit beschäftigt.

Schöne Grüße, Carsten
Hallo zusammen,

ich hohle das Thema mal aus der Versenkung, weil ich mit meinen Minitrix n-Wagen aus der Startpackung vor dem gleichen Problem stand. Eine Rückgabe war nicht möglich, da die Wagen  aus einem aufgelöstem Set stammten und Märklin war beim Kundenservice zwar sehr freundlich, hat aber für einen 1:1 Ersatz im Lager auch keine geraden Wagen gefunden...

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Ich habe dann über die Suche diesen Faden gefunden und habe es mit der Backofenmethode von Reinhard probiert - erfolgreich

Das Problem bei den Wagen ist, dass das Gehäuse von der Bodengruppe und dem Dach getrennt ist. Das ist zum Zerlegen schön, aber damit ist es nur ein recht zarter Rahmen, den es gilt nicht zu falsch zu verformen. Also habe ich mir eine Art Richtbank gebastelt. Unten sind kleine Schwellen drin, da der Wagen unten kleine Stege hat, um in die Bodengruppe zu greifen. Diese Stege sind unterbrochen und genau dort liegt der Wagen nun auf den Plättchen auf. Ziel war es, dass die zarten Stege nicht platt gedrückt werden. Seitlich habe ich je ein langes Profil geklebt, damit die Wand nicht nach außen ausweicht.

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Später habe ich in den Kasten noch ein paar gerade, kurze Gleis gestapelt, da die Schwellenbreite ungefähr der Gehäuseinnenbreite entspricht, so dass auch nach innen den Wände stabilisiert sind. Dann wurde das alles zwischen zwei Holzplatten eingespannt. Eine ganz dünne (0,5mm) Polystorollage kam über die Türbereiche, damit auf den stärkeren Bereichen des Wagenkastens mehr Kraft anliegt und nicht die dünnen Fensterholme in der Mitte zu stark belastet werden. Um hier eine unerwünschte Verformung zu vermeiden, sollte die Zwinge auch nur gerade so weit angezogen werden, dass alles in Form bleibt.

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Das ganze kam bei 80° in den Ofen, dann habe ich einmal auf 100 gestellt, und sobald der Ofen die Temperatur erreicht hat ausgemacht und auskühlen lassen.

Die Bodengruppe kam ebenfalls in den Ofen, die muss nur leicht beschwert werden - vielleicht würde sogar das Eigengewicht reichen - um sie etwas zu begradigen.

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Am Ende habe ich noch minimal Material von der Platte mit der Inneneinrichtung am Wagenende weggenommen. Da ist eine Rastnase für das Gehäuse und ich habe das Gefühl, dass diese nicht richtig einrastet, weil die Nase nicht weit genug über die Inneinrichtung herausragt.

100% Gerade ist es nicht - in Summe zwar schon, aber es ist nicht ganz gleichmäßig, aber ein himmelweiter Unterschied und jetzt vermutlich im Rahmen dessen, was auch in der Realität vorkommt.  Da sich Rahmen und Gehäuse nicht exakt gleich biegen lassen, kam ich aber nicht umhin, Gehäuse und Rahmen zu verkleben, das stört mich aber nicht.
Aufzupassen ist beim Einsetzen der Fenster: Auch wenn das Gehäuse auf beiden Seiten gleich aussieht, kann man es nicht in beide Richtungen aufsetzten. Die kleinen Stege unten sind extra nicht symmetrisch und greifen nicht in beide Richtungen sauber in den Rahmen. Wenn man jetzt die Fensterbänder vertauscht, ist das Toilettenfenster auf der falschen Seite. Am Rahmen erkennt man die Toilettenseite an einem kleinen weißen Quadrat mit gelber Füllung kurz vor den Puffern.

Und hier der Vergleich.

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Ich weiß nicht, ob man es gut erkennt, aber in der Realität ist es wirklich gut sichtbar. Die Drehgestelle fehlen beim fertigen Wagen noch, da ich da noch die Bremsklötze entfernen will. Am Rahmen ist der Wagen nämlich mit Scheibenbremsen beschriftet und das passt auch besser zu einem Epoche VI-Wagen

Viele Grüße

Dirk

PS.: Nen passenden verkehrsroten Steuerwagen (ohne Gepäcktür) hat nicht zufälligerweise jemand übrig?- unwahrscheinlich aber Fragen kostet ja nichts

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