1zu160 - Forum



Anzeige:


THEMA: Vorführ-Effekte ja oder nein

THEMA: Vorführ-Effekte ja oder nein
Startbeitrag
tattoo - 08.09.15 10:16
Hm,

immer wieder kommt der Begriff --- Vorführ-Effekt --- und sicher hatte so (fast) jeder Modellbahner im laufe seines Hobby´s damit zu tun.
Wenn bei Besuch und stolzem Zeigen der Anlage, dann Züge entgleisen die bisher nie entgleist sind und dies an Stellen wo es sonst nie Probleme gab, oder einfach stehen bleiben, oder sich Weichen, Signale nicht mehr richtig oder gar nicht stellen lassen, oder die ansonsten klaglos funktionierende Automatik ein "Eigenleben" entwickelt.

Ist dies eigentlich normal, fällt uns aber nur dann markant auf, weil man eben die Anlage zeigen will?

oder ist es nur wegen "negativem Einfluß des Besuchers"?



mfG.
"tattoo"

was habt ihr da selbst schon für --- lustige --- oder -- ärgerliche -- Erlebnisse gehabt, egal ob jetzt mit der eigenen Anlage oder halt auch wenn ihr die Anlage eines Hobby-Kollegen besuchen gegangen seit.

Hallo,

solche Effekte gibt es immer wieder in allen Bereichen. Ich denke es gibt keinen wirklichen "negativen Einfluss" der Besucher auf die Technik, wohl aber einen Einfluss auf den Bediener derselben - mit anderen Worten, wenn jemand zusieht macht man einfach irgendwas anders als sonst.

Grüße, Peter W.
Hallo zusammen,

natürlich gibt es das.

MUPHY´S GESETZ ist ja allgemeingültig.

Beispiel: streikende Loks beim Stammtisch

Gruß Thomas
Ich denke viel eher, es handelt sich dabei um eine Wahrnehmungsstörung. Die Summe der Probleme bei einer Vorführung wird sicher statistisch nicht anders sein als im Betrieb ohne Besucher. Die Äußerung des Betreibers, es handele sich dabei um den "Vorführ-Effekt" dürfte dann einfach der allgemein nicht ausreichenden Qualität und vor allem der Ignoranz des Besitzers gegenüber dieser eigentlich immer sichtbaren Mängel geschuldet sein. Die Toleranzschwelle beim Betrieb vor Publikum ist dann einfach eine andere, ohne daß sich die eigentlichen Probleme und deren Häufigkeit wirklich geändert hat.

Gruß
Klaus
Hallo,

also, wenn ich mir überlege unter welchen Umständen ich bisher im Betrieb auftretende Lokdefekte hatte, dann war das _immer_ mit Publikum:
- Arnold 05: die Schnecke frisst sich ins Zahnrad, natürlich ganz hinten an der Anlage wo man nicht so ohne weiteres rankommt
- Liliput E10: Nach mehreren Stunden Betrieb zu Hause zerlegt sich der Decoder nach ein paar Minuten Vorführen beim Stammtisch mit einem lauten Knall (mit der gleichen Digitalzentrale, also kein Spannungsproblem)
- Kato VT04: Nach langem Einsatz unterm Weihnachtsbaum (und auch schon vorher) werden die Kontaktbleche zum Motor erst locker, wenn Besuch da ist...

Bezüglich Entgleisungen ist es aber denke ich schon eher wie Klaus, wobei da eine ordentliche Portion Murphy dazu kommt - wenn ein Zug bei durchschnittlich jeder dritten Runde entgleist wird er beim Vorführen entgleisen...

Grüße,
RF
Ich sehe das wie Peter,

auf die Technik hat der "Besucher" bestimmt keinen Einfluß, wohl aber auf denjenigen, der die Technik steuert. Wenn man etwas vorführt, dann hat man zum einen ein deutlich kritischeren Blick auf das Geschehen und findet somit mehr, zum anderen möchte man natürlich auch möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zeigen. So kommt es dann, dass eben die Weiche 1 Sekunde früher geschalten wird und das führt zur Entgleisung.....

Ein Beispiel aus meinem Arbeitsleben: wir haben Monatelang normal produziert und es war nichts auffällig. Als sich dann ein Kunde zum Besuch angemeldet hat, wurde natürlich nochmal alles explizit auf die Vorgaben hin überprüft, mit dem Ergebnis, das ein Messwert (Temperatur eines Bauteils) in der Produktion noch innerhalb der Toleranzen war, aber eben gerade so. Also hat man sich des Bauteils explizit noch mal angenommen und festgestellt, das wir seit 6 Wochen dort kritisch waren (aber eben OK) ---> Somit wurde hier ein Filter (der im Kühlkreislauf saß) getauscht um wieder in den Norm-Bereich zu kommen ---> Durch das anhalten der Produktion waren alle Bauteile ausgekühlt, bis wir wieder im normalen Prozess waren, war der Besuch dann auch fast durch. ---> Vorführeffekt

Gruß Michael
Hm,

einen "lustigen" (für mich als Zuseher) -- Vorführ-Effekt -- habe ich auf der IMARO 1984 in Rorschach (CH) erlebt. Bei einem meiner Ausstellungs-Anlagen Nachbaren war es wie verhext als ein Filmteam seine Anlage filmen wollte. Die Anlage lief ja schon mehrere Tage klaglos und jede Film-Szene wurde vorher mehrmals probiert (Zug die betreffende Strecke fahren). War die Kamera aus gab es nie Probleme, aber immer wenn hieß *Kamera an*, dann wollte der Zug nicht anfahren, oder er entgleiste.

Dem Anlagenbetreiber war der Frust an zu sehen.

mfG.
"tattoo"

Hallo tattoo,

wir sind ständig mit »Effekten« konfrontiert, jederzeit und überall. Eine spezielle Form von Effekten hat man bei Vorführungen eigentlich nicht, sie werden einfach nur so genannt, da sie sich während einer Vorführung ereignen. Da der Mensch ja nicht blöd ist, hat er den Begriff des »Vorführeffekts« gefunden, um die Situation aufzulockern, vom Malheur abzulenken oder einfach nur etwas sagen zu können.

Rate ich mal so

Schöne Grüße, Carsten


PS: Fallenden, auf der beschmierten Seite landende Brote haben es leider nicht zu einer eigenen Effekt-Kategorie gebracht. Vermutlich, weil das ob mit oder ohne Publikum der Normalfall ist?
[quote nr7= name= ]auf der beschmierten Seite landende Brote [/quote]
Hallo !

Binde das Brot auf den Rücken einer Katze,die fällt immer auf die Pfoten.  
...oder kommt dann ins Rotieren ?

Gruß : Werner S.  (...dessen MoBa auch 2 Std.ohne Probleme läuft,aber kaum ist ein Besucher anwesend....  
Hi,

die beschmierten Brote landen aufgrund ihrer Fallhöhe fast immer so. Auch Katzen brauchen ihren Höhe, die ist aber deutlich gösser.



Gruß, Gerd
Hallo,

einen gewissen Vorführeffekt gibt es denk ich schon. Bei einer Vorführung ist man entweder nervös, wenn es um irgendwas wichtiges geht, oder wenn es unter Freunden ist abgelenkt durch Gespräche .
In beiden Fällen ist die Aufmerksamkeit und Reaktiosnfähigkeit nicht dieselbe wie wenn man die Tätigkeit ganz in Ruhe für sich alleine macht und das wirkt sich auf die eine oder andere Weise aus.

Auf die Modellbahn bezogen; wenn ich allein damit fahre höre ich sofort wenn was nicht rund läuft und reagiere daher zB. bevor es zur richtigen Entgleisung kommt - in der lustigen und lauten Runde entgehen solche Details und man merkts erst wenn es rummst ;)

Gruß,
blauer-blitz
Hm,

Logischerweise passieren durch Ablenkung (Gespräch mit Besucher) vermehrt Fehler (Weiche zu spät geschaltet, ect.) durch den Bediener.
Aber dies sind nicht die *plötzlichen Problme* (z.B. Zug der ansonsten nie entgleiste, entgleist mitten auf der Strecke [nicht bei Weiche], wo aus logischer Sicht eigentlich keine Entgleisungsmöglichkeit vorhanden ist) die ansonsten nicht sind.

mfG.
"tattoo"
Hallo,
schönes Thema.
Ich würde klar mit ja antworten.
Im Ausstellungsbetrieb gingen immer wieder Sachen beim Enkel kaputt, die sonst nie kaputt gehen.
Sei es ein rauchender Brawamotor, ein qualmender Roco-Weichenantrieb, defekte LEDs im Schaltpult oder entgleisende Wagen, wo es sonst nie Probleme gab.
Ebenso stehenbleiben beim rangieren vor Kamera, wo es sonst meist klappte.
Zu Hause ist immer alles hübsch in Ordnung, trotz Staub und noch mehr Laufzeiten.
Ist schon seltsam.
Grüße
Horst
Hi !

Hier mein Klassiker war so nicht geplant ab 2 :40 min  

https://www.youtube.com/watch?v=OwK8mOZsTN4

Ich kenne es nur zu genüge, Betrieb mit Leuten die meine Anlage noch nicht kennen, falsche Weiche gestellt und ist es passiert. Auch immer wieder sehr schön erstmal geht garnichts usw.

Gruß Thomas
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

ein qualmender Roco-Weichenantrieb


*Das* ist wirklich selten. Die sind nämlich #mobafaktagetestet.

Grüße, Peter W.
Hallo
Schön geht es scheinbar anderen auch so. Mein Beweis:
Bei mir hatten sich meine Onkels angemeldet. Da ich meine Anlage noch nie an Publikum (ausser nächste Familie) gezeigt hatte, habe ich an den Abenden davor getestet was das Zeug hält. Alleslief wie geschmiert. perfekt. Also nach 2 Tagen Probefahren und austesten hatte ich die Züge so in  Startposition gebracht, wie zuvor zig mal geprüft. Bei der Vorführung hatten sich dann die Züge gegenseitig Blockiert, es gab wärend der Fahrt zu viele Überfahrten einer Doppeltrennstelle und somit Kurzschluss. Nichts ging mehr. Ich hatte Abbrechen müssen. Hatte den Fehler nicht auf die schnelle gefunden. Die Welt ging unter. Ok es gab trotzdem ein wenig lob. Vorführeffekt. Grrrrrrr
Grezz Böbu
Hallo zusammen,

ich denke das ist wieder der Unterschied zwischen objektiv und subjektiver Wahrnehmung. Ich zum Beispiel habe mir über ein Modelleisenbahn- Tagebuch Aufzeichnungen  über aufgetretene Probleme erstellt um die Störstellen verifizieren zu können. Daduch habe ich was im machbaren war abgestellt und somit meine 5qm Meter kleine Modellbahn in einem Betrieb bekommen, der über Stunden störugsfrei läuft.Allerdings waren dazu Kompromisse nötig. Zum Beispiel trotz DB Linksverkehr, Kleiner Loks alle mit einem Zusatzwagen fest und stromführend gekuppelt oder Haltestellen nur auf Geraden oder großen Radien. Diesen Modus lasse ich über den PC als Vorführmodus laufen. Ohne Gäste, habe ich mindesten doppet soviele Rangierbewegungen (fast grenzwertig),  alle  Fahrwege und somit alle Weichen schaltbar und auch Züge im Einsatz die nicht immer zuverlässig fahren. Ich habe die Erfahrung, dass Gäste das nicht merken und auch nicht stört. Wenn ein besondere Zug vom Gast gewünscht wird, wird der auf speziellen, absolut betriebssicheren Fahrstraßen über eine Schalter im Traincontroller gestartet.

Gruß
Franzel
Zitat

Bei der Vorführung hatten sich dann die Züge gegenseitig Blockiert, es gab wärend der Fahrt zu viele Überfahrten einer Doppeltrennstelle und somit Kurzschluss. Nichts ging mehr. Ich hatte Abbrechen müssen. Hatte den Fehler nicht auf die schnelle gefunden.



Das ist doch genau kein Vorführeffekt, sondern ein eingebauter Fehler. Das ist ja eben das, was ich oben schon erwähnt hatte. Die Fehler passieren eben nicht zufällig, sondern sind schon vorher eingebaut worden.

Gruß
Klaus
@ Peter  W
Weiß jetzt nicht ganz deinen kryptischen Beitrag zu decodieren, aber es ist so wie es halt bei uns ist: Das war der einzige Roco-Weichenantrieb unter Dutzenden der über 2 Jahrzehnte abgefackelt ist. Natürlich genau am ersten Tag der Ausstellung (aber erst nach Stunden) an einer der wichtigsten Weichen. Wohl doch etwas Überbelastung. Nunja, nach 10 min Notaustausch war wieder alles i.O.
Und das Wölkchen und das Geräusch war mal was einmaliges.
Grüße
Horst
Manchmal sind aber auch die Besucher schuld, die sich gegen eine Segmentanlage lehnen, so dass die Schienen an den Übergängen nicht mehr exakt fluchten.
Gruß
Klaus
Hallo,

ich hatte heute einen Vorführeffekt der etwas anderen Art. Ich hab auf dem Testkreis eine E94 fahren lassen, die durch längeres Stehen und Dreck mehr ruckelte als fuhr. Mit Anschubsen ging das immer ein paar Zentimeter, dann war wieder Schluss. Als ich mich dann dazu durchgerungen hatte die Lok zur Reinigung zu demontieren und den großen Schraubenzieher holte, da fuhr sie plötzlich ohne Stehenbleiben... o_O

Grüße,
RF


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;