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THEMA: Digital oder Analog die 378847

THEMA: Digital oder Analog die 378847
Startbeitrag
Willi [Gast] - 30.09.04 17:16
Hallo,

meine Modellbahn ist gerade in der Planungsphase. Es steht ein ca. 4 x 5 Meter großer Raum zur Verfügung und es soll eine Hauptbahn mit Nebenbahnanschluss werden; allerdings habe ich auch einen Kreuzungsbahnhof und ein 2. Stockwerk im Plan. Der Betrieb soll dann zum Teil automatisch und zum Teil manuell vonstatten gehen. Soll alles mit PECO-Schienen gebaut werden (oder hat jemand was besseres? Selbstbau fällt wegen der Menge aus!)

Jetzt kommts: Die große offene Frage ist: Digital oder Analog?

Mein Händler sagt: N? blos nicht digital! H0 ja - N NEIN: gibt nur Probleme!
Wer baut die ca. 30 zum Teil uralten Loks alle ohne Schnittstelle um?
Die Kontaktprobleme werden noch schlimmer!
Die Motoren gehen schneller kaputt!
Ich soll die Steuerung mit Relais basteln - damit geht auch alles.
Die Laufkultur kann man auch mit besseren Fahrpulten (impulsbreitenmoduliert) verbessern!
Er würde mir ja gerne viel teures Digital Equipment verkaufen, aber ich soll's trotzdem bleiben lassen, sagt er!

Was meint Ihr dazu?
Wer hat eine größere N-Anlage digitalisiert und kann entsprechende Erfahrungen vorweisen (negativ und/oder positiv)?
Ich würde mir auch gerne mal eine Anlage ansehen (Raum Frankfurt - Darmstadt).
Wer läd mich mal zu einer Besichtigung / Vorführung ein?


Danke und Gruß Willi

Aus meiner Sicht hat der Händler nich unrecht, weil:

- Wer baut die ca. 30 zum Teil uralten Loks alle ohne Schnittstelle um?
(es ist nämlich kein Platz drin -> Fräsarbeiten -> Adhäsionsgewicht wird kleiner)

- Die Kontaktprobleme werden noch schlimmer!
(das ist so, nichts hinzuzufügen)

- Die Motoren gehen schneller kaputt!
(das stimmt eigentlich nicht. WENN es stimmt, ist es wegen PWM - also auch kein analoges Elektronikfahrpult möglich.)

- Ich soll die Steuerung mit Relais basteln - damit geht auch alles.
(Das ist richtig, aber auch nicht jedermanns Sache)

- Die Laufkultur kann man auch mit besseren Fahrpulten (impulsbreitenmoduliert) verbessern!
(das ist richtig, aber ein Umbau auf Schwungmasse [siehe sep. Thread] und allenfalls Fauli packt das Übel an der Wurzel: Schlechte Kontaktnahme führt zu Aussetzern des Motors. Das selbsthebbende Schneckengetriebe führt zum sofortigen bockstill stehen des Fahrzeuges. Die einzige Abhilfe ist eine Schwungmasse, weil sie etwas Energie speichert, die das Fahrzeug über die stromlose Stelle schleppen kann!)

- Er würde mir ja gerne viel teures Digital Equipment verkaufen, aber ich soll's trotzdem bleiben lassen, sagt er!
(spricht eigentlich für den Händler)

Es gibt natürlich trotzdem die eingefleischten "unverbesserlichen" Digitalos die werden sagen, komm, komm, das kriegnwa schon hin. Recht haben sie. Aber gratis ist es nicht! Und ich rede hier nicht von Geld.

Eine andere Möglichkeit, eine grössere Moba digital zu steuern, ist folgendes: Man verlegt die Decoder ans Gleis; jeder Gleisabschnitt erhält seinen Decoder. So steuert Wolfgang Frey seinen Stuttgart Hbf. und auch die Steuerung von Gahler+Ringstmeier arbeitet so. AL-ME kann dir hierzu mehr erzählen.

Ich persönlich ziehe die gute alte Analog-Technik deshalb dem Computerzeug vor, weil alles bis in die letzte Funktion nachvollziehbar ist und auch nach 30 Jahren noch geändert werden kann (vorausgesetzt, man hat alles sauber mit Schaltschemas dokumentiert - wie?!?? Machen das nicht alle!!??!???

Meine 2¢...

Felix
Und ich würde sagen, Dein Händler hat keine Ahnung und ein guter Kaufmann ist er schon gar nicht. Bei der Größe wäre eine digitale Steuerung eher sinnvoll, als bei einer kleinen Anlage.

Gruß

Carsten D.
ohje.. Also "Motoren gehen schneller kaputt" ist schlichtweg Unsinn, da hat wohl jemand zuviel S.Heyn (bei http://der-moba.de ) gelesen, der erzählt auch sowas. Wenn Motoren etwas nicht mögen, sind es niederfrequente PWMs. Zwischen H0 und N sicher hier kein Unterschied. Gibt es an 2 Stellen:
1. fast alle analoge PWM-Regler
2. Schrottdecoder
..spricht also für die Qualität der Decoder, die der Laden verkauft.

Kontaktprobleme? Naja, wenn man Decoder benutzt, die kein Backup haben, nervt sowas - anderenfalls ist es genauso problematisch wie analog bei Vollgas. Bei Langsamfahrt laufen die Loks deutlich besser!

Laufkultur verbessern:
naja, die meisten alten N-Loks haben 2 Probleme:
1. sie sind zu schnell
2. sie brauchen eine zu hohe Anlaufspannung
..beides zusammen führt zu "rasen oder stehen". 2 kann man mit PWM beheben, 1 nur mit einem Vorwiderstand, der aber wiederum 2 verschlimmert...

ansonsten will er wohl nichts verkaufen!
Na ja,
ich befürchte eigentlich auch, das dieser Händler sehr genau wusste wovon er sprach.
Leider gehört diese Gattung zur vom Aussterben bedrohten Art.
Allerdings, ob eine "nur Relaissteurung" das Wahre ist, wage ich zu bezweifeln.
Ich stand vor der gleichen Frage und habe mich für eine Blockstreckendigitalisierung ähnlich Gahler+Ringstmeier entschieden.

Grüße
Günter
@3... ist denn die Uhlenbrock-DAISY im Analogbetrieb nicht auch ein PWM-Regler?

... soll doch ganz gut sein, oder ist die kein nieder- sondern ein hochfrequenter PWM-Regler oder so?

Verwirrt,

Mathias
genau so ist es
es gibt Heute Dekoder wo nur wenig gefäßt wird
z.B. Rautenhaus  in DCC oder in Trix

alte Loks sollte man zuerst prüfen ob umbau möglich ist
z.B. alte Arnold Lok

ich habe einen großen Kundestamm mit N Anlagen und allen Systemen
lauft alles bestens

Gruß
Rolf Möllinger
www.moellinger.de
Mathias: richtig, einige dieser Dinger gibt es - verhalten sich dann genauso, wie ein "anständiger" Decoder.

Rolf: muss überhaupt noch irgendwo gefräst werden, außer vielleicht Köf2 oder sowas?

Günter: imho hat er ziemlich viel Panikmache gehört, verkauft nur Lagerbestände von alten Lenz-Decodern und will seinen Kunden vielleicht noch viele teure Moba-Relais für 35?/Stück verkaufen [die sind sicher für ihn rentabler, als die Digitalsteuerung!]
Hallo Willi,

Sorry, aber das ist ziemlich dummes Zeug was Dein Händler da erzählt. Ich selbst habe 25 Jahre nur gesammelt und bin analog gefahren, bevor ich vor ca. 1 Jahr in die Digitaltechnik eingestiegen bin. Meine älteste Lok, die ich digital umgerüstet habe, ist übrigens 20 Jahre alt. Und das ging problemlos! Es gibt de facto KEINE N-Lok, die sich nicht umrüsten ließe.

Meine Anlage ist 4,5 qm groß, mit (ich glaube .. überleg ..) ca. 68 Weichen. Es wird nicht nur digital gefahren, sondern auch digital geschaltet. Die Anlage hat übrigens schon 4 Tage harten Ausstellungsbetrieb (10 Stunden pro Tag) hinter sich und ist mehrmals umgezogen. Es läuft aus digitaler Sicht alles zuverlässig und macht nicht mehr oder minder Probleme als analog. Nur das Du ungefähr 100 mehr betriebliche Möglichkeiten hast gegenüber analog. Wenn Du mal am Niederrhein bis (sind ja nur 2-3 h von Frankfurt) kannst Du Dir das gerne mal anschauen.

Wenn Du Skrupel vor Lokumbau hast solltest Du Dir vielleicht das System von Gahler&Ringmeister ansehen (aber da kann die Al,-me mehr drüber sagen).

Thomas,
der den Schritt zu Digital nie bereut hat
... zu schnell getippt ... soll heißen "kann DIR Al,-me mehr darüber sagen"
Hallo Willi
@8 sieht das genau so wie ich.Ein Umrüsten der Loks ist auch nicht so kompliziert, wie du dir vieleicht vorstellst.Zumal die Dekoder heute kurzschlußfest sind und Einbaufehler nicht gleich mit Rauchzeichen quittiert werden.Im Netz findest Du viele Seiten wo Umbauten beschrieben sind.Als Gleis empfehle ich Peco Code 55.
Die Digitaltechnik bietet heute schon viel mehr  Möglichkeiten als analog.Z.B.
fahren nach Fahrplan,Automatikbetrieb,Sound!!! usw.
Zu beachten wäre das ,,Digital" nicht die preiswertere Variante ist.
Gruß
Andreas K.  
Willi,

ich sehe es ähnlich wie meine Vorschreiber - so schlimm ist der Umbau auch von älteren Loks nicht (sage ich nach der Erfahrung von ca. 40 Umbauten)

Lass doch mal 'ne Liste Deiner Loks sehen - sicher haben hier einige schon viele davon umgebaut und können Dir sagen, wie kompliziert es im Einzelfall ist, ob gefräst werden muss (bei mir nur bei 3 Modellen) usw.

Wenn der Geldbeutel es zulässt würde ich digital gehen - und ob eine aufwändige Relaissteuerung oder Blockstellendigitalisierung wirklich günstiger ist, wage ich zu bezweifeln ...

gruss
Mike
@10
> Die Digitaltechnik bietet heute schon viel mehr  Möglichkeiten als analog.Z.B.
fahren nach Fahrplan,Automatikbetrieb,Sound!!! usw.

Was'n Müll! Fahren nach Fahrplan kann man sowohl analog als auch mit der Holzeisenbahn, da braucht man kein "Digital". Für Automatikbetrieb ist Digital etwa so entscheidend wie analog - nämlich gar nicht wichtig. Die Automatik hat mit beidem nix zu tun. Eine Automatik für eine Analogbahn sieht aber natürlich anders aus als eine Automatik für eine Digitalbahn. Sound - auch das ist keine Exklusivität der Digitalos. Ich hab bei meiner Analogbahn unter einem Bahnübergang ein Busch Geräuschmodul eingebaut, das von je einem Reflexlichttaster im Gleis betätigt wird und so pfeift die (analoge) Lok (und zwar jede!!! Lok) in einem gewissen Abstand vor dem Übergang.

All die Spielereien sind auch analog problemlos möglich - die Lösung sieht analog halt *anders* aus als digital. Was dann unter dem Strich einfacher ist, muss im konkreten Fall dann erst noch untersucht werden.

Siehe auch "der digitale Irrtum"
http://people.freenet.de/mbf/607irrtum.htm

Felix
Hallo Willi,

Dein Händler - sorry wenn ich das so sage - verschläft hier das Geschäft !
Bin selbst bis Anfang dieses Jahres überzeugter Analoger gewesen ! Habe jede Menge Fahrmaterial ohne Schnittstelle. Von meinen ca. 50 Loks haben ca. 5 Schnittstelle, der Rest nicht.
Bin im März auf Digital umgestiegen ! Das Fahrverhalten ist um Welten besser als Analog, vor allem im unteren Geschwindigkeitsbereich, Anfahr- und Bremsverhalten usw... Kontaktprobleme mit der Stromaufnahme, die man schon Analog hatte, werden unter digital minimiert, klar wenn die Schienen dreckig sind, dann....logisch....
Zum Umbau der Loks kann man nur sagen, bei vielen relativ einfach, bei anderen schwieriger. Habe gerade eine uralte Arnold BR 194 digitalisiert, war relativ simple und das Fahrverhalten ist absolut genial, mit Analog nicht zu erreichen. Schau mal auf die Homepage unseres Clubs (link unten), da gibt´s schon ne ganze Menge Umbauanleitungen, die Arnold BR 194 kommt auch demnächst.
Klar, der Umbau muss ordentlich erfolgen und die Lötstellen müssen OK sein.
Bin mittlerweile absolut überzeugter DCC-Digitaler. Gerade bei großen Anlagen macht das ja Sinn. Man braucht keine abschaltbaren (nicht unbedingt..) Abschnitte !!! Das Weichenschalten kann man ja wenn man will weiter herkömmlich machen !!
Nachteil ist, wenn man Blockstellen einsetzen will, sollte man eine Software-Steuerung benutzen..

Grüße

Marcus


http://www.nbf-worms.de
Nachtrag:
Wenn Du aus Darmstadt / Frankfurt bist, komm doch mal zu einem Stammtisch der NBF-Worms (nächster am 11.10.). Eines unserer Mitglieder kommt aus Riedstadt !!
Da kannst Du ne ganze Menge über Digital erfahren und auch bei einigen von uns digitale Anlagen besichtigen.

Gruß

Marcus
@ #12 Felix
Naja, da gibt es schon noch ein paar Dinge die sich nicht oder nur extrem kompliziert analog verwirklichen lassen. Es geht aber glaube ich hier nicht darum einen Protestanten zum Katholiken zu machen. Wer mit analog glücklich ist soll dabei bleiben. Ab einer bestimmten Anlagengröße mit geplantem Automatikbetrieb macht es aber in jedem Fall Sinn über Digital nachzudenken.

@ Willi und alle Neu-Digitalinteressierten
Wer zur internationalen Modellbahnausstellung nach Köln kommt, kann dort die Spur-N-Modulanlage des Modulbauteams Köln-Bonn MTKB bewundern und sich selber ein Bild davon machen, wie unkompliziert und betriebssicher Digital in N ist. Gunther Wiencirz - vielen Digitalbahnern bestens bekannt - ist dann auch dort und kann (herstellunabhängig) mit seinem Erfahrungsschatz von mehreren 100 Umbauten sicher viele Informationen und Tipps aus erster Hand geben.

Thomas


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