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THEMA: Dampfloktriebwerk justieren: Wie?

THEMA: Dampfloktriebwerk justieren: Wie?
Startbeitrag
RhönbahNer - 30.11.15 07:33
Hallo,

ich stehe vor dem Problem, die Räder bzw. das Gestänge einer Dampflok so zu justieren, daß es klemmfrei läuft. Dazu müssen einige Treibräder auf ihrer Achse ein wenig verdreht werden.

Soweit die Theorie. In der Praxis hakt es buchstäblich. Kennt jemand einen Trick oder gibt es Vorrichtungen, mit denen sich ein einzelnes Rad auf seiner Achse verdrehen läßt, ohne benachbarte Teile zu beschädigen? Ein weiteres Problem ist, wirklich nur das gewünschten Rad zu verdrehen und auszuschließen, daß das gegenüberliegende Rad verdreht und die Sache damit noch verschlimmert wird. Im Grunde müßte dazu die Achse fixiert werden. Wie macht Ihr das? Und wie machen das eigentlich die Großserienhersteller?

Grüße, Jürgen

Hallo Jürgen,

ich vermute, du kommst nicht herum, die Steuerung abzubauen, da man ansonsten leicht etwas verbiegt (vielleicht hast du das auch schon gemacht).

Ja nach Achse und Rad kann man das Rad unter umständen auch direkt auf der Achse drehen, aber dazu benötigt man eine gewisse Kraft und allzu präzise wird es nicht (zumindest bei mir). Meiner Erfahrung nach ist es besser, das Rad von der Achse abzuziehen und noch einmal neu in der richtigen Stellen auf die Achse zu drücken. Das muss eventuell mehrmals wiederholt werden, bis es richtig passt.

Eine wichtige Frage: Hast du eine Lok mit Tenderantrieb oder mit Antrieb in der Lok? Ist der Antrieb im Tender, musst du zumindest nicht darauf achten, dass das auch noch mit den Zahnrädern im Getriebe passt. Dann reicht es, dass die Räder wirklich ziemlich genau um 90 Grad zueinander versetzt auf der Achse sitzen. Dazu gibt es glaube ich einen relativ teuren Prisma(?) von Fohrman. Ich mache das nach Augenmaß, das hat bisher immer geklappt. Wenn du den Antrieb in der Lok hast, musst du zusätzlich noch darauf achten, dass die Räder mit den Zahnrädern richtig zueinander stehen. Ansonsten kann es passieren, dass auf zwei Achsen die Räder jeweils richtig angeordnet sind, aber durch die Zahnräder die Löcher für die Befestigung der Treibstangen nicht in eine Linie kommen können.

Fazit (aus meiner Sicht): Man kann versuchen, an der zusammengebauten Lok herumzudrehen. Das kann klappen, aber eben auch nicht. Bei mir klappt es besser, die Steuerung komplett zu zerlegen und die Achsen auszubauen. Aber man braucht schon Gedult und ein bisschen Übung. Außerdem ist es am besten, das ganze stückweise zusammen zu bauen, sodass man häufig testen kann, ob und wo es klemmt.

Ich hoffe, das hat geholfen.

Grüße,
Moritz
Hallo Jürgen,
es gibt bei Fohrmann eine Vorrichtung dafür, die ist allerdings nicht billig. Wird sich wohl nur lohnen, wenn man sowas öfter mal machen muss.

Viele Grüße
Carsten
Hallo,

ich habe bislang immer die Verdrehmethode verwendet (oder vielleicht besser: mißbraucht). Ich werde das Ganze mal mit der 90°-Methode versuchen und mit einem Geodreieck und etwas Augenmaß von oben die Flucht des Kurbelzapfens mit der Achse prüfen. Diesen Ansatz habe ich bisher noch nicht versucht, vielen Dank für den Tip. Im Prinzip scheint Fohrmann mit seinem Prisma demselben Ansatz zu verfolgen.

Es handelt sich übrigens eine Tenderlok, bei der alle Treibachsen über Zahnräder angetrieben sind. Somit muß man bei der Einstellerei auch noch das Spiel innerhalb des nicht allzu exakten Getriebes berücksichtigen.

Grüße, Jürgen

Edit: Mir kommt gerade eine Idee: Vielleicht könnte das auch mit einem Spiegel mit eingeritzter Orthogonallinie funktionieren? Ich werde mal etwas experimentieren...  

Hi!
Je mehr Kuppelachsen der Dampfer hat desto fummeliger ist das justieten. Mach dad mal bei einem E-Kuppler, danach trst Du Dich alle ran!
Zuerst prüfe ich ob die Achsen aöle mit ihren Zahnrädern in der Flucht sind und ob die Gegengewichte in den Rädern gleich sind. Voraussetzung ist natürlich der richtige Versatz beider Räderseiten.
Dazu nehme ich beiderseits das Gestänge ab und richte erst diene Seite passend ein, dann ein paar Runden Probelauf und wenn danach noch immer alles stimmt, dann kommt an die Seite das Gestänge wieder dran. Erneuter Probelauf und Einrichten der anderen Seite.
Wenn dann da das Gestänge erstmal nur mit 2 Nietbolzen festgemacht wird, kann man schön sehen ob die Löcher übereinander sind.
Wenn ja dann dürfte es alles richtig sein.
Ist Fummelei, aber mit etwas Übung und brauchbarem Händchen klappt das ganz gut.

Viele Grüsse
Mathi
Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Jürgen

mit denen sich ein einzelnes Rad auf seiner Achse verdrehen läßt


Hallo !

Das sich ein Rad von selbst auf der Achse verdreht hatte ich noch nie.
Die meisten Fehler werden gemacht,wenn zum Haftreifen wechseln die Achse ausgebaut wird.
Beim Einbau reicht dann schon der Versatz um einen Zahn vom Zahnrad.
Da stimmen aber dann beide Löcher für den Bolzen je Radseite nicht.
Mathi hat das Ausrichten sehr gut beschrieben.

Gruß : Werner S.

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Hallo Jürgen,

Du schreibst zwar Tenderlok, aber nicht ob der Antrieb im Tender oder in der Lok selbst ist.

Ist der Antrieb in der Lok, bietet sich es an, den Motor zuvor auszubauen. Gibt hier einen allerdings schon sehr alten Beitrag dazu.

Viel Erfolg bei der Fummelarbeit

Norbert

Zitat - Antwort-Nr.: 7 | Name: Norbert

Du schreibst zwar Tenderlok, aber nicht ob der Antrieb im Tender oder in der Lok selbst ist.


Hallo !

Der Unterschied "Tenderlok" und "Schlepptenderlok" dürfte wohl bekannt sein ?  

Gruß : Werner S.
Hallo,

es ist ein C-Kuppler mit Motor in der Lok, wie der Begriff Tenderlok schon impliziert. Eine Frage taucht noch auf:

90°- Versatz zwischen den Antriebsseiten (linke und rechte "Räderreihe" der Lok): Ist im Original vonnöten, um dem jeweils anderen Zylinder über den Totpunkt hinwegzuhelfen, aber im Modell sollte der Versatz doch egal sein, solange die Kurbelzapfen jeweils fluchten - oder sehe ich das falsch?

Grüße, Jürgen
Hallo Werner,
bei Trix sitzen die Räder teilweise sehr lose auf den Achsen. Da reicht schon sehr wenig Kraft, um die Räder zu verdrehen.

Viele Grüße
Carsten
Zitat - Antwort-Nr.: 10 | Name: Carsten

Da reicht schon sehr wenig Kraft, um die Räder zu verdrehen.


Hallo !

Wie soll sich das Rad verdrehen,da es  durch den Bolzen vom Gestänge zusätzlich noch fixiert wird ?
Da muß der Bolzen schon heraus um das Rad auf der Achse bewust zu verdrehen.


Gruß : Werner S.

Tja,
Wie kann sowas immer wieder passieren?
So, wie ich es beschrieben habe, klappt das Einrichten beim C-Kupler recht einfach.
Sogar das vielfach zu sehende Watscheln kann man so beseitigen, da stimmt nur ein Hauch nicht genau.
Am leichtesten verdrehen sich während der Fahrt und noch dazu mit viel Anhängelast die Lokräder mit Haftis, denn haben am meisten Griff und können nicht einfach durchdrehen, um dem zahnradverstärkten Antrieb zu entgehen.

Viele Grüsse
Mathi



Hallo alle
Ist es nicht einfacher, bei leichtem Versatz im ca. 1/10 - 3/10mm Bereich in die Treibstangen ein kleines Langloch zu feilen? Ich habe das Problem noch nicht gehabt, kann mir aber diese Lösung vorstellen.
Gruß elber





Hallo Werner,
das Gestänge hat eine Menge Spiel, glaub mir - es lässt sich auch mit montiertem Gestänge leicht verdrehen, was dazu führt, dass die Lok anfängt zu humpeln oder gar klemmt.

Viele Grüße
Carsten
Zitat - Antwort-Nr.: 14 | Name: Carsten

das Gestänge hat eine Menge Spiel, glaub mir



Hallo

Lasse mich ja gerne eines besseren belehren.  
Alle Lok ,die bisher bei mir auf dem Reparaturtisch gelandet sind,hatten keine losen Räder,
sonder  nach dem Tausch der Haftreifen waren die Achsen versetzt eingebaut worden.
Darunter auch die Minitrix 85 / 52er. (E-Kuppler) Das ein Rad nach dem Absturz von der Anlage
mal "eiert" kommt schon öffter vor.
Na gut,habe ja erst seit 1972 eine N-Bahn  

Zum Bild : Da müßte ja ein Rad schneller / langsamer laufen um sich zu verdrehen ?
( vieleicht wenn man Stundenlang durch R1 in eine Richtung fährt )  

Gruß : Werner S.

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Hallo Werner,
mir ist das vorrangig bei Schlepptender-Dampfern mit großen Treibrädern aufgefallen. Reinigt man da die Radsätze, indem man auf einer Seite putzt und auf der anderen dreht, dann hat man ratzfatz alles verstellt. Dabei genügt wie gesagt schon sehr leichter Druck. Bei anderen Loks passiert bei gleicher Behandlung nix, da sitzen die Räder bombenfest.

Viele Grüße
Carsten
Hi!
Dass jemand beim Haftiwechsel die Achszahnräder leicht verdrehen kann, ist sicher recht häufig die Ursache, keine Frage.
Das kommt daher, dass man dazu doe Bodenplatte entfernen muss weil an der die beim Haftaufziehen störenden Köeinteile wie zB Bremsbacken sind und die sind so im Weg.
Da hebt sich dann öeicht mal ne Achse raus und kommt mit Zahnversatz wieder rein.

Viele Grüsse
Mathi

Zitat - Antwort-Nr.: 11 | Name: WernerS

Wie soll sich das Rad verdrehen,da es  durch den Bolzen vom Gestänge zusätzlich noch fixiert wird ?



Wie schon gesagt: im Gestänge kann schon genügend Spiel sein, das ein Verdrehen möglich macht.
Aber auch im Ultraschallbad ist mir schon mal ein Rad so verdreht worden, dass die Lok von da an grausam humpelte.
Gruß
HOLLA


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