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THEMA: Wochenbericht 12.12.2015
THEMA: Wochenbericht 12.12.2015
medusa - 12.12.15 17:30
Hallo liebe N-Bastelfreunde,
ich muß mal wieder was zu meinem aktuellen Projekt schreiben, damit die wenigen Interessenten daran nicht denken, ich hätte es aufgegeben.
Es geht natürlich um mein analoges Führerstandsfahrpult. Ich hab das jetzt vom Hackbrett runter mal auf einer Platine aufgebaut, das Bild zeigt es bei den ersten Testmessungen heute nachmittag.
Anbei ist auch der Schaltplan zu finden, den ich "ganz analog" gezeichnet und dann abfotografiert habe.
Technisch ist daran nichts geheimnisvolles zu finden, in der Mitte thront ein analoger Integrierer. Ich habe dafür den OP177 als Operationsverstärker gewählt, weil der in einigen Webforen wegen seiner geringen Temperaturdrift für analoges Rechnen empfohlen wurde - man spart sich so aufwendige Kompensationsschaltungen. Wegen der Trägheit einer Lok (Reaktion im Sekundenbereich) ist der Integrationskondensator mit 100uF hier ziemlich groß.
Die Germanium-Diode daneben verhindert, daß das Resultat des Integrierers negative Werte annimmt. Anschaulich gesagt, soll eine Lok ja nicht anfangen, rückwärts zu fahren, weil man den Bremshebel aufdreht.
Links davon zu finden die beiden Regler, die die Spannungen für "Fahrt" und "Bremsen" in den Integrierer eingeben. Das ist übrigens richtig herum so gezeichnet, ein Integrierer dreht das Vorzeichen des Ergebnisses um.
Zwei kleine Trimmer dienen zum Einstellen der Nullpunktlage/Gatevorspannung und der Anpassung der maximalen Geschwindigkeit an die volle Durchsteuerung des FETs. Letzterer ist ganz rechts zu sehen. Der BUZ11 wird ganz gerne von Bastlern für (analoge!) Verstärker genommen, ist schon ein uralter und immer wieder ganz gutmütiger Typ.
Einen MOSFET habe ich deshalb überhaupt gewählt, weil der Trimmer für die Maximalgeschwindigkeit sehr hochohmig sein muß. Einen MOSFET kann man damit ansteuern, einen bipolaren Transistor nicht (ohne weitere Stromverstärkung). Der Kondensator entlädt sich nämlich über den Trimmer, und wenn er das zu schnell tut, entspricht das bei der Lok einem sehr hohen Rollwiderstand oder rostigen Lagern.
Auf Extras wie Fahrtrichtungsumschaltung und Meßgeräte habe ich im Schaltbild jetzt mal verzichtet...
Edith meint dazu noch, daß ich nicht 10 Jahre in der Zukunft schreiben soll.....
Mit Gruß, ~Diane.
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ich muß mal wieder was zu meinem aktuellen Projekt schreiben, damit die wenigen Interessenten daran nicht denken, ich hätte es aufgegeben.
Es geht natürlich um mein analoges Führerstandsfahrpult. Ich hab das jetzt vom Hackbrett runter mal auf einer Platine aufgebaut, das Bild zeigt es bei den ersten Testmessungen heute nachmittag.
Anbei ist auch der Schaltplan zu finden, den ich "ganz analog" gezeichnet und dann abfotografiert habe.
Technisch ist daran nichts geheimnisvolles zu finden, in der Mitte thront ein analoger Integrierer. Ich habe dafür den OP177 als Operationsverstärker gewählt, weil der in einigen Webforen wegen seiner geringen Temperaturdrift für analoges Rechnen empfohlen wurde - man spart sich so aufwendige Kompensationsschaltungen. Wegen der Trägheit einer Lok (Reaktion im Sekundenbereich) ist der Integrationskondensator mit 100uF hier ziemlich groß.
Die Germanium-Diode daneben verhindert, daß das Resultat des Integrierers negative Werte annimmt. Anschaulich gesagt, soll eine Lok ja nicht anfangen, rückwärts zu fahren, weil man den Bremshebel aufdreht.
Links davon zu finden die beiden Regler, die die Spannungen für "Fahrt" und "Bremsen" in den Integrierer eingeben. Das ist übrigens richtig herum so gezeichnet, ein Integrierer dreht das Vorzeichen des Ergebnisses um.
Zwei kleine Trimmer dienen zum Einstellen der Nullpunktlage/Gatevorspannung und der Anpassung der maximalen Geschwindigkeit an die volle Durchsteuerung des FETs. Letzterer ist ganz rechts zu sehen. Der BUZ11 wird ganz gerne von Bastlern für (analoge!) Verstärker genommen, ist schon ein uralter und immer wieder ganz gutmütiger Typ.
Einen MOSFET habe ich deshalb überhaupt gewählt, weil der Trimmer für die Maximalgeschwindigkeit sehr hochohmig sein muß. Einen MOSFET kann man damit ansteuern, einen bipolaren Transistor nicht (ohne weitere Stromverstärkung). Der Kondensator entlädt sich nämlich über den Trimmer, und wenn er das zu schnell tut, entspricht das bei der Lok einem sehr hohen Rollwiderstand oder rostigen Lagern.
Auf Extras wie Fahrtrichtungsumschaltung und Meßgeräte habe ich im Schaltbild jetzt mal verzichtet...
Edith meint dazu noch, daß ich nicht 10 Jahre in der Zukunft schreiben soll.....
Mit Gruß, ~Diane.
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Beitrag editiert am 12. 12. 2015 17:49.
Servus und danke für das Nichtvergessen !
Werde ich in Zukunft mal nachmachen. Solange kein CopyRight drauf ist !
Gruß Rainer
Werde ich in Zukunft mal nachmachen. Solange kein CopyRight drauf ist !
Gruß Rainer
Hallo Rainer,
an ein Copyright hatte ich jetzt wirklich als letztes gedacht.... für jeden, der schon mal in eine Vorlesung über Analogrechner reingehört hat, ist das eine triviale Übungsaufgabe. Aber um den Formalien genüge zu tun, lizensiere ich es hiermit (als Anhängerin der Open Source-Bewegung) unter der GNU GPL 3.0.
Ich hoffe, ich kann noch weitere Erfahrungen mit dem Aufbau posten, bevor Du zum Nachmachen kommst. Hab ja noch nichts zum Einstellen geschrieben. Ich muß auch erst noch weitere Versuche dazu machen, wie das Pult sich im Alltagsbetrieb so benimmt.
Von heute morgen gibt es noch ein Bild als Nachschlag, der erste Integrationstest hat funktioniert. Eine erste Beobachtung dazu ist, neben einem Fahrtrichtungsumschalter mit Mittelstellung zum Abschalten ist wenigstens ein Voltmeter für die Fahrspannung empfehlenswert. Dann sieht man nämlich, wie die Spannung zu klettern beginnt, und man neigt nicht so sehr zum Übersteuern mit dem Fahrtregler, bevor die Lok dann wirklich mal losfährt. Das können bei einer alten Mtx "kalt aus der Schachtel auf die Schiene" schon mal mehr als 5 Volt sein.
Meine EF65 fährt sowas von seidenweich an damit, das ist ganz großartig. Es sieht sehr "echt" aus, wenn das Maschinchen so langsam und vor allem sehr gleichmäßig beschleunigt. Auch die anderen Loks fahren ganz gut damit, wenn auch mit weniger guten Anlaufeigenschaften.
Gruß, ~Diane.
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an ein Copyright hatte ich jetzt wirklich als letztes gedacht.... für jeden, der schon mal in eine Vorlesung über Analogrechner reingehört hat, ist das eine triviale Übungsaufgabe. Aber um den Formalien genüge zu tun, lizensiere ich es hiermit (als Anhängerin der Open Source-Bewegung) unter der GNU GPL 3.0.
Ich hoffe, ich kann noch weitere Erfahrungen mit dem Aufbau posten, bevor Du zum Nachmachen kommst. Hab ja noch nichts zum Einstellen geschrieben. Ich muß auch erst noch weitere Versuche dazu machen, wie das Pult sich im Alltagsbetrieb so benimmt.
Von heute morgen gibt es noch ein Bild als Nachschlag, der erste Integrationstest hat funktioniert. Eine erste Beobachtung dazu ist, neben einem Fahrtrichtungsumschalter mit Mittelstellung zum Abschalten ist wenigstens ein Voltmeter für die Fahrspannung empfehlenswert. Dann sieht man nämlich, wie die Spannung zu klettern beginnt, und man neigt nicht so sehr zum Übersteuern mit dem Fahrtregler, bevor die Lok dann wirklich mal losfährt. Das können bei einer alten Mtx "kalt aus der Schachtel auf die Schiene" schon mal mehr als 5 Volt sein.
Meine EF65 fährt sowas von seidenweich an damit, das ist ganz großartig. Es sieht sehr "echt" aus, wenn das Maschinchen so langsam und vor allem sehr gleichmäßig beschleunigt. Auch die anderen Loks fahren ganz gut damit, wenn auch mit weniger guten Anlaufeigenschaften.
Gruß, ~Diane.
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Hallo Diane,
wie willst du das mit dem Fahrtrichtungsumschaler denn realisieren? Der sollte ja eigentlich nur im Nulldurchgang funktionieren, wenn du "Getriebeschaden" vermeiden willst?
Du kannst es natürlich auch so machen, wie letzten in einer alten 1:1 Köf gesehen und einfach ein Warnschild dran kleben
Gruß
Siggi
wie willst du das mit dem Fahrtrichtungsumschaler denn realisieren? Der sollte ja eigentlich nur im Nulldurchgang funktionieren, wenn du "Getriebeschaden" vermeiden willst?
Du kannst es natürlich auch so machen, wie letzten in einer alten 1:1 Köf gesehen und einfach ein Warnschild dran kleben
Gruß
Siggi
Hi Siggi,
mein Fahrtrichtungsumschalter tauscht einfach die Polung der Ausgänge zum Gleis um. Das ist z.B. auch im Kato-Netzteil so.
Insofern: Warnschild.
Im Ernst: machen kann man das natürlich, z.B. mit einem Komparator. Allerdings wird die Schaltung dadurch schon wieder unnötig kompliziert (finde ich). Das war auch nicht Teil der Aufgabe, die ich mir gestellt hatte.
Gruß, ~Diane.
mein Fahrtrichtungsumschalter tauscht einfach die Polung der Ausgänge zum Gleis um. Das ist z.B. auch im Kato-Netzteil so.
Insofern: Warnschild.
Im Ernst: machen kann man das natürlich, z.B. mit einem Komparator. Allerdings wird die Schaltung dadurch schon wieder unnötig kompliziert (finde ich). Das war auch nicht Teil der Aufgabe, die ich mir gestellt hatte.
Gruß, ~Diane.
Moin Diane,
mir fehlt die Kurzschluss-Schaltung. Ist das noch möglich, oder verzichtest
Du darauf?
Gruß Lutz
mir fehlt die Kurzschluss-Schaltung. Ist das noch möglich, oder verzichtest
Du darauf?
Gruß Lutz
Hi Lutz,
normalerweise sorge ich bei Bastelprojekten dafür, daß schon die Speisung (hier mit 12V) kurzschlußgeschützt ist. Dann brauche ich mir keinen Kopf darum zu machen. Guter Hinweis, hätte ich vielleicht gleich dazuschreiben sollen.
Ich verwende ein 1.5A Steckernetzteil, heutzutage ist in sowas ein Schaltnetzteil drin, bei dem die Strombegrenzung kein Problem ist. Eine zusätzliche Sicherung ist natürlich immer drin. Ein Sicherungshalter auf dem Pult macht sich auch äußerlich gut.
Tante Edith hat mir gerade unter der Dusche geflüstert, daß Du vielleicht etwas anderes meinst... willst Du einen herausfliegenden Hauptschalter? Das wär' wirklich ein großer Spaß beim Fahren... ginge tatsächlich sogar relativ einfach, mit einem Komparator und einem Relais in Selbsthalteschaltung. Das müßte in der Leitung vom Fahrtregler zum 33k-Widerstand eingefügt werden.
Gruß, ~Diane.
normalerweise sorge ich bei Bastelprojekten dafür, daß schon die Speisung (hier mit 12V) kurzschlußgeschützt ist. Dann brauche ich mir keinen Kopf darum zu machen. Guter Hinweis, hätte ich vielleicht gleich dazuschreiben sollen.
Ich verwende ein 1.5A Steckernetzteil, heutzutage ist in sowas ein Schaltnetzteil drin, bei dem die Strombegrenzung kein Problem ist. Eine zusätzliche Sicherung ist natürlich immer drin. Ein Sicherungshalter auf dem Pult macht sich auch äußerlich gut.
Tante Edith hat mir gerade unter der Dusche geflüstert, daß Du vielleicht etwas anderes meinst... willst Du einen herausfliegenden Hauptschalter? Das wär' wirklich ein großer Spaß beim Fahren... ginge tatsächlich sogar relativ einfach, mit einem Komparator und einem Relais in Selbsthalteschaltung. Das müßte in der Leitung vom Fahrtregler zum 33k-Widerstand eingefügt werden.
Gruß, ~Diane.
Beitrag editiert am 13. 12. 2015 21:59.
Moin Diane,
Deine Voraussetzungen wusste ich nicht, aber das Relais mit einzubinden, warum nicht.
an bei eine Seite in englisch: http://home.cogeco.ca/~rpaisley4/Throttles.html
Ich kann den Text kaum übersetzen, Englisch ist 55 Jahre her, nie gebraucht, aber vielleicht ist es
etwas für Dich!!
Gruß Lutz
Deine Voraussetzungen wusste ich nicht, aber das Relais mit einzubinden, warum nicht.
an bei eine Seite in englisch: http://home.cogeco.ca/~rpaisley4/Throttles.html
Ich kann den Text kaum übersetzen, Englisch ist 55 Jahre her, nie gebraucht, aber vielleicht ist es
etwas für Dich!!
Gruß Lutz
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