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THEMA: Telegrafenmasten

THEMA: Telegrafenmasten
Startbeitrag
Ritschel* - 12.10.04 19:29
Ich habe zwar im Forum mehrere Enträge dazu gefunden (Abstand der Masten voneinander ,bzw Abstand vom Gleis ) ,
komme damit nicht weiter !
Wie war  das mit den Telegrafenmasten in Bereich von Brücken ? (Epoche 2)
Wurden die Leitungen  in Kabelkanälen (Kabeltrog) entlang der Brücke geführt oder
wurden die Telegrafenmasten auch an (auf)den Brücken montiert.

Hallo

gleich noch ne Frage.Was war mit den Masten vor Tunneleinfahrten?Ebenfalls Epoche 2.

wolfgang(Berlin)
Hi Wolfgang, moin Ritschel,

vermutlich ist die Chance auf Anrworten hier größer:

http://de.groups.yahoo.com/group/epoche2/messages

Allerdings muss man sich dort einloggen......


viel Erfolg,
Günter
@ Ritschel & Wolfgang

hab  ich gestern in MIBA 10/2001 gefunden:
>> Die Masten heißen Stützpunkte. Die Höhe betrug bis zu 11 Meter.
- Der maximale Abstand zwischen zwei Stützpunkten war 50 m, konnte aber in schwierigem Gelände bis auf 25 m absinken.

- Der Mindestabstand von der Gleismitte bis zum ersten Isolator betrug 3 m

- Die minimale Höhe der untersten Freileitung betrug entlang der Bahn 2,5m, beim überqueren eines Fußweges 3,0m, eines Fahrweges 5,0m und eines Gleises 6,0m über Schienenoberkante

- Der Karbolineumanstrich zur Verhütung des Faulens der Holzmasten im Erdreich reichte bis 0,5m über den Boden

- Bei Kurven stehen die Stützpunkte im allgemeinen im Innenbogen. Fotos aber beweisen, dass sie genausooft im Außenbogen anzutreffen waren, um das überschneiden der Strecke zu vermeiden. Sie stehen auf der freien Strecke jenseits des Entwässerungsgrabens.

- Linienfestpunkte mussten den einseitigen Leitungszug (z.b. bei Riss der Drähte) aufnehmen können. Dies waren Masten mit zusätzlicher Verankerung. Bei starker Belegung sollte jeder 5. Stützpunkt ein Festpunkt sein, sonst jeder 7. bis 10.

- Parallele Führung von Freileitungen und Hochspannungsleitungen (also auch Oberleitungen) schlossen sich gegenseitig aus.

- Freileitungen führten nicht durch Tunnel. Als Gründe galten u.a. der eingeschränkte Lichtraum im Tunnel aber auch die erhöhte Korrosion der Drähte. Die Freileitung wurde entweder über den Berg oder als Erdkabel durch den Tunnel geführt. Am Endmast war dann der sogenannte Kabelüberführungsendverschluss zu finden.<<
@3 Super!

Ergänzend dazu gab es in der Miba eine Serie "Bayrisch Kammereck", wo der Bau eines Endmastes vor dem Tunnel beschriben war. Müsste 2 Jahre her sein, die entsprechende Ausgabe kannst du bei http://www.miba.de raussuchen und preiswert bei Ebay bekommen.

Auf kleineren Brücken wurden die Leitungen mit den Traversen  ohne zusätzlichen Mast am Brückengeländer oder am Seitenräger befestigt. Kleine Brücken wurden einfach überspannt. Es gibt auch Bilder, wo die Leitungen auf dem Talgrund stehen (analog zur Leitungsführung über Bergrücken bei Tunneln). Bei größeren Brücken habe ich keine Bilder mit Leitungen gefunden - da laufen die wohl in Trögen.

Edward
Danke an Günter König ,mini und Edward für die ausführliche Beschreibung.
Jetzt muss ich zwar meine Masten im unteren Bereich  noch mal nachmalen bin aber wieder ein Stück weiter.
@4
Edward: hast Du für Deine Vermutung der Leitungsführung in Trögen über größere Brücken Belege.
Ich habe da keine Ahnung, auf alten Bildern sind selten Telegrafenleitungen zu erkennen.
Grüße
Klaus
N´abend Klaus,
ich gehe morgen Früh mal mit meinen Dackeln mal zu einer Brücke. Ich meine, da waren kleine Metallkonstruktionen für die Isolatoren dranne befestigt. Wenn da noch was zu sehen ist, werde ich es mal ablichten.

Gruß,
Günter
@6
Ohhh, Klaus, du zwingst mich zum Suchen? Na, das kann ja heiter werden, aber mal schauen, was ich finde...

Edward
hallo zusammen,

ich denke, auch bei diesem Thema gilt mal wieder: beim großen Vorbild gibts so ziemlich alles...
Im Buch Reichsbahn-Dampflokomotiven von Carl Bellingrodt z.B. finden sich bei kleineren Brücken angebaute Telegrafenmasten, bei größeren ist davon nix zu sehen. Auf Seite 39 ist die Ruhrbrücke bei Kettwig zu sehen - hier stehen die Masten auf den speziell dafür verlängerten Brückenpfeilern rund 4-5m unter SO.

Wie schon gesagt, es dürfte alle Varianten und Formen gegeben haben, erlaubt ist, was gefällt wie es so schön heisst!
in diesem Sinne

miNi
Also:
Es ist gar nicht so einfach Fotos von Brücken mit Telegrafenmasten zu finden

1. Möglichkeit: Die Brückenlänge ist kürzer als die max. Festpunkt-Entfernung (50m), dann stehen die Masten an den Brückenköpfen. Nur so zur Erinnerung: Das sind 32cm in N.

2. Möglichkeit: Die Brücke ist was länger. Die Masten stehen auf den Brückenpfeilern oder sind an der Brückenkonstruktion befestigt. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist auf dem EK Sonderheft DB-Dampf Pur Teil 2 zu sehen. In den DB Unterlagen "Einführung in den Signaldienst" von 1963 wird davon gesprochen, dass die Masten auf Brücken und anderen Bauwerken den örtlichen Bedürfnissen angepasst werden, üblichweise werden die Stützen aus Rundrohr oder Winkeleisen gebildet. Im Klartext - alles ist o.k., was mechanisch stabil aussieht.

3. Möglichkeit: Die Brücke ist wirklich lang und die Strecke hat noch Freileitung. Üblicherweise sind große Brückenbauwerke eher auf Hauptstrecken zu finden (Rheinbrücken z.B.), die wurden aber früh auf Erdkabel umgestellt. Ich habe ein Foto aus der DDR gefunden, wo in Sachsen ein Brückenkopf mit Endmast zu erkennen ist. Ferner erinnere ich mich an eine Wanderung über eine Bahnstrecke in der Eifel, wo das Kabel in einem Trog aus Betonteilen lag und am Ende noch der Endmast stand. Allerdings kam wenige hundert Meter dahinter ein Tunnel - da hat man wohl zwei Fliegen mit einer Klappe gefangen.

Also, es ist eigentlich alles erlaubt.

Edward
@7:
Günter: wenn es eine größere Brücke ist, bin ich neugierig
Grüße
Klaus
Irgendwo hab ich's gesehen:
Winkelhalterung aus U-Eisen an die Stahlkonstruktion der Brücke angeschweisst oder angeschraubt und daran der Holzmast.
Hi Klaus,
habe da mal ein Bildchen gemacht.

http://img99.exs.cx/img99/5986/TraversefrTelegrafenleitung.jpg

Leitungen hängen da keine mehr dranne. Die Strippen verliefen früher parallel zur Bahn. Ursprünglich waren es mal 4 Leitungen. Nachdem das Verkehrsaufkommen geringer wurde, fielen zwei Leitungen weg.

Gruß,
Günter
Aus den "Handboek voor Spoorwegtechniek"  NS 1930

Höhe der Leitungen > 2 m, beim Wegkreuzung > 4.5 m und beim Eisenbahnkreuzung > 6.5 m

Mastabstand in eine gerade Linie 60-65 m

Abstand Gleis (spoorstaaf) Mast > 3 m
Abstand Leitungen Häuser und andere Gegenstanden > 1 m

In eine Bogen von 300 m
Mastabstand 50 m
Abstand Gleis Mast > 5 m
Weiss nicht, ob das was hilft, aber guggschdu da: http://phototalk.net/noidea/album01/telegraph

Detail vom Himbächel Viadukt im Odenwald (Brücke 250m lang und 42m hoch).

Bild freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Eiche.

lg,
Claus


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