THEMA: Teil-Reanimation einer z21

Hi,

da mich die defekte z21 (zerschossener R-BUS RS485 Treiber mit Kollateralschäden) nicht in Ruhe gelassen hat, habe ich heute weiter an ihr rumgebastelt. Da leider kein Schaltplan verfügbar ist, war dieses eher ein systematisches Untersuchen der einzelnen Komponenten und ihrer Zustände.

Ausgangssituation: Nach dem erfolgreichen Test eine Digikeijs Belegtmelders für den Rocobus, verabschiedete sich auf einmal der RS485 Treiber für die Roco-Buchse. Am Digikeijs-Module scheint es selbst nicht gelegen zu haben, das es sich an einer anderen z21 danach unauffällig verhielt. Nach dem Defekt startet die Zentrale leider nicht mehr.

Bei einer ersten Analyse des System, stellte ich fest, das der NXP LPC nicht startet. Spannungen sahen alle okay aus. Eher zufällig kam ich mit der Meßspitze des Oszi an den Vadj Pin des 3.3V Spannungesreglers LP3968, welches den ARM dazubrachte zu starten.  Probeweise steckte ich eine Multimaus an und diese intialisierte sich, also war dieser Zweig schon mal okay.
Da das Gleissignal auf dem Oszi okay aus sah, probierte ich auch gleich eine Lok aus, welche ich via MM steuern konnte. Also waren zumindest teile des ARM's noch okay.

Am Eth-Phy konnte ich keinen Takt nachweisen, daher versuchte ich es mit einem Systemreset am JTAG Port der PCB. Danach erwachte auch dieser wieder zum Leben und ich konnte eine Verbindung zur Zentrale aufbauen.

Daraufhin versuchte ich diesen Zustand zu reproduzieren, was auch gelang. Als Hauptursache des Arbeitsunwillens der z21, vermute ich ein Problem mit dem POR-Erkennung. Zur Nachbildung des Impulses am Vadj probierte ich einen 22nF Kondensator gegen 5V aus. Dieser brachte den gewünschten Effekt der wieder funktionierenden POR und die 3.3V blieben in ihrem gewünschten Rahmen. Durch den funktionierenden POR wurde auch wieder der ETH-Phy korrekt initialisiert, so dass auch zugleich das Ethernet wieder geht.

In Ermangelung eines passenden 3.3V RS485 (ST3485EB), lötete ich vorsichtig den entsprechenden Treiber aus dem XpressNet Zweig aus und plazierte in an der Position des Roco-Bustreibers. Eine Multimaus liess sich nun initialisieren, jedoch kommen wohl keinen Signale im Prozessorkern an. Da hat der abgerauchte Treiber wohl auch ein Stück Peripherie im LPC mitgenommen.
Also wurde der RS485 Treiber wieder an seiner alten Position eingesetzt, wo er wie bisher funktioniert.

Der nächste Schritt war dann der Versuch einer Firmware upgrades der z21. Das Upgrade Tool V1.10 erkannt die z21 mit FW1.26 und programmierte dann die 1.27 erfolgreich.

Nun war es Zeit auch die Steuerung via App wieder auszuprobieren, was ebenso erfolgreich gelang.

So verbleiben nur die nicht funktionierende CV-Programmierung (bzw lesen) und das nichtfunktionierende Update einer Multimaus über den Roco-Port als Restschäden.
Hier sind wohl entsprechende Ports des µC durch den Defekt in Mitleidenschaft gezogen worden.

Zustätzlich habe ich jetzt noch einen kleinen 12V Lüfter für den doch recht warmen Prozessor im Gehäuse installiert.

So lässt sich nun die z21 zumindest wieder zum Fahren benutzen.

LG wassi