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THEMA: Arnold BR41 Fahrgeräusch rückwärts sehr laut

THEMA: Arnold BR41 Fahrgeräusch rückwärts sehr laut
Startbeitrag
Dampflokfan - 05.01.16 08:46
Hallo N-Bahner,

ich habe eine gebrauchte und optisch sehr gute BR41 von Arnold ersteigert. Die Lok stammt noch aus der ersten Serie, bei der der Motor mit dem Weißmetallstück fixiert wird und nicht mit der Metallklammer. Nach ein wenig Reinigen des Motors läuft die Lok inzwischen.
Ich habe aber zwei Probleme.
1. Ich muss auf die Lagerbuchse, in der die Welle mit der Schnecke eingelegt ist, etwas auflegen, damit die Schnecke in das erste Zahnrad greift. Mache ich das nicht dreht die Schnecke bei Vorwärtsfahrt durch. Mir ist allerdings aufgefallen, dass ich den Motor stark nach unten drücken muss, um das Halteblech aufstecken zu können. Kann eine zu starke Feder unter Motorkontaktplatine vielleicht die Ursache sein?
2. Vorwärts läuft die Lok sehr gut und für das Modell sehr leise - rückwärts ist sie sehr laut. Ein metallisches Krächzen.

Habt Ihr Tipps für mich?

Vielen Dank vorab!

Gruß

Robert

Hallo,
ich habe meine Arnold 41er noch nie so weit auseinandernehmen müssen; sie läuft bei mir, mit gelegentlicher oberflächlicher Reinigung und Ölung, einfach zu gut.

Ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall die Lok so nicht weiter laufen lassen, denn dann riskierst Du ernsteren Schaden, weil die schlechtere Rückwartsfahrt sich wohl nicht aus einem rückwarts weniger gut eingefahrenen Getriebe erklären läßt. Also suche methodisch die Ursache(n), Motor(kollektor/lager/welle) oder/und Getriebe? oder gib die Lok mal einem Profi in die Hand!

LG portobello
Moin Robert,

zu Punkt 1 kann ich Dir in Ferndiagnose nichts sagen, das müsste ich sehen.

Zu Punkt 2 kann ich Dich dahingehend beruhigen, dass meine beiden 41er, die ich seit Ender der 70er habe, schon immer und heute noch bei Rückwärtsfahrt die von Dir beschriebenen Symptome aufweisen. Heißt, das scheint normal zu sein und ist kein Grund zur Beunruhigung. Kaputt geht da jedenfalls nichts. Da die Loks nur hinten am Tender eine Kupplung haben, hat mich das in all den Jahren nie gestört.

Gruß
Alex
Moin!

Die vordere Lagerbuchse der Schnecke wird normalerweise mit einer Feder, die im Ballastgewicht steckt, angedrückt. Bei Dir fehlt diese wahrscheinlich, deshalb hast Du ja dort etwas aufgelegt.
Du kannst die Feder durch eine Kupplungsfeder ersetzen.
Dann sollte das schnarrende Geräusch bei Rückwärtsfahrt evtl. weniger werden. Ganz weg geht es aber bei dieser Lok nicht.
Beim Einsetzen der Feder noch aufpassen, dass sich diese sich nicht in der Schnecke verhaken kann. Dann zieht nämlich die Schnecke die Feder ein und blockiert, was meist mit Motorschaden endet.

Gruß aus Kiel!
Jörg D
Hallo,

danke für die Antworten.
Ich habe selber eine Reihe dieser Loks. Die Geräuschkulissen reichen von fast leise bei Fahrt in beiden Richtungen bis laut in der einen oder anderen oder auch in beiden Fahrtrichtung. Der Neuzugang ist aber noch mal eine ganze Ecke lauter!
Kann es sein, das die Loks der neuern Bauart, bei denen der Motor mit der Metallklammer befestigt wird, generell leiser laufen? Evtl. auch weil der Motor dort genauer fixiert ist?
Bei der alten Bauart kann ich den Motor weiter nach vorne Richtung Platine einbauen, um das Spiel der Welle mit der Schnecke zu begrenzen. Der Motor läuft aber auch, wenn er ein paar Millimeter weiter hinten eingebaut wird. Dann hat die Welle deutlich mehr Spiel.
Ich werde jetzt folgendes probieren: ich entferne die kleine Platine unter dem Motor, auf der die Kontakte für den Motor sind ersatzlos. Da die Lok ohnehin digitalisiert werden soll brauche ich die Platine nicht. Somit liegt der Motor etwas tiefer und vielleicht greift die Schnecke dann wieder ohne zusätzliche Auflage auf dem Lager.
Nur ob das unangenehme Geräusch dann besser wird - ich werde berichten!

Gruß

Robert
Hallo

ich habe bei meiner Lok die schnecke neu justiert und sie lief etwas ruhiger rückwärts.Es ist halt eine Gefühlssache und probieren.
mfg

Erich
Hallo Erich,

was meinst Du mit "neu justiert"? Wie ich schon in #4 geschrieben habe kann man bei der alten Ausführung den Motor in einem relativ weiten Bereich verschieben - was mehr oder weniger Spiel der Antriebswelle zur Folge hat. Dann kann ich den Motor noch in einem kleinen Bereich höher oder tiefer einbauen. Es gibt viele Möglichkeiten.
Hat jemand von Euch eine "leise" Arnold BR41 und wäre so freundlich mal nach zu schauen wo der Motor liegt - ganz nah an der Platine oder eher weiter zurück?
Ich weiß nicht ob ich die Lage des Motors bei der neueren Variante übernehmen kann, denn die hat ja hinten eine Auflagefläche für den Motor.

Gruß

Robert
Hallo Dampflokfan,

zwar bin ich nicht der 100%ige Arnoldkenner, aber in den schon fast 5 Jahrzehnten der Beschäftigung mit der Spur N sind mir mehrere unterschiedliche Versionen der BR 41 von Arnold untergekommen:

Die älteste Version die ich je gesehen habe, wurde nur über die2., 3. und 4. Treibachse angetrieben, hatte die grobverzahnte Motorschnecke und das grobverzahnte Zahnrad unter der Schnecke sowie die Gußhalterung für den Motor. Diese Version scheint recht selten zu sein, denn bisher ist sie mir unter 15 - 20 BR 41, die durch meine Hände gegangen sind, nur einmal untergekommen.

Die zweite mir bekannte Version unterscheidet sich nur durch den Antrieb auf alle vier Treibachsen von der ersten Version. Auffällig bei den beiden älteren Versionen ist die unterschiedliche Geräuschentwicklung bei Vorwärts- und Rückwärtsfahrt.  

Die dritte Version war schon deutlich überarbeitet: Antrieb auf alle vier Treibachsen, deutlich feinere Motorschnecke, feinverzahntes Zahnrad unter der Schnecke, geändertes Schneckenlager, geänderte Lokplatine (Isolierbrücke mit Stromabnehmern und Motorkontakten), aber noch mit Gußdeckel als Motorhalterung. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob hier nicht sogar die Schneckenwelle unterschiedlich lang zu den ersten beiden Versionen ist. Läuft deutlich leiser vorwärts wie rückwärts als die genannten ersten beiden Versionen.

Die vierte und letzte Version ist nochmals verfeinert, verfügt u.a. über die gewinkelte Blechhalterung des Motors und läuft am leisesten von allen Arnold BR 41.

Mir waren die Unterschiede der Versionen zuerst auch nicht bekannt, bis mir vor Jahren eine BR 41 vom Typ 2 mit völlig abgewetzter Schnecke und ebensolchem Zahnrad untergekommen ist und ich bei Heinz Uelsberg in Bochum nach Ersatzteilen angefragt habe (arnold-ersatzteile.de gab es damals noch nicht!). Heinz Uelsberg hat mir dann anhand der Modelle die Bauartunterschiede erläutert und mir alle Teile besorgt, damit ich die Lok vom Typ 2 zum Typ 3 umbauen konnte. Die erwähnte Feder, die auf die vordere Lagerbuchse der Schnecke drückt, ist ebenfalls in den neueren Versionen nicht mehr vorhanden.
Zurzeit verfüge ich über je ein Modell der Typen 2, 3 und 4.

Ich denke, dass eine Kapazität wie Heinz Weichselbaum noch deutlich genauer die Versionsunterschiede der Arnold BR 41 benennen kann, als es mir jemals möglich wäre.

Gruss
Berthold

PS: auf der Webseite von StefanGlasmachers
http://www.glasmachers.com/7.html
ungefähr in Seitenmitte sind die Unterseiten von 3 Versionen der Arnold BR 41 abgebildet!

Hallo Berthold,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

4 verschiedene Varianten waren mir bis jetzt nicht bekannt.  

Von der zweiten Version habe ich eine Fahrwerk mit Achsen im Ersatzteilfundus gefunden. Ich hatte schon vermutet, dass da ein Bastler ein falsches Zahnrad verbaut hat, da ich das grobe Zahnrad an der Stelle noch nicht gesehen habe. Für die Lok habe ich keine passende Schnecke.
Von der 3. und 4. Variante habe ich ein paar im Fundus.

Ich habe aber auch beim Vergleichen gesehen, dass ich nur eine 41er habe, die die Feder im Kesselgewicht hat, die auf das Motorwellenlager drückt.  Die anderen haben im Gewicht keine Bohrung für die Feder.

Gruß

Robert




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