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THEMA: Vertragen Decoder ein US-Bad?

THEMA: Vertragen Decoder ein US-Bad?
Startbeitrag
putzzwerg - 23.01.16 21:23
Hallo zusammen,

ich habe hier eine Dampflok mit eingelötetem Decoder, die ziemlich dringend "baden gehen" müsste. Den Decoder möchte ich (und kann ich auch nicht) dafür auslöten. Schadet ein US-Bad dem Decoder?

Gruß
Peter

Was ist bitte ein US Bad? Bei McDonalds fritieren lassen?

AKÜFI ist manchmal echt toll!

Gruß
Klaus
Hi

wohl Ultraschall

gruß
Mal ganz ehrlich, ein Decoder ist ein Bauteil was schon einen Schaden beim
unsachgemäßen Einbau bekommen kann, wenn man diesen in ein Ultraschallbad legt kann sich wohl jeder denken das dass nicht gutgehen wird.
Gruß Florian
@3
Bist du sicher?

Weil, Decoder werden während der Herstellung sogar im Zinnbad gebadet, ohne dass es ihnen schadet. Oder so.

Felix
Also, für alle, denen das "US-Bad" amerikanisch oder spanisch vorkommt :

gemeint ist eine Ultraschall-Reinigung mit SR 24 als Reinigungsflüssigkeit! Dass Widerstände und Kondensatoren ein "US-Bad" problemlos überstehen, ist mir bekannt - ich reinige seit Jahren auch die Lokplatinen bei Bedarf in diesem Gerät.
Was ich nicht weiss, ist, ob der Prozessor auf dem Decoder durch die Hochfrequenz ggf. beschädigt wird oder sich Einstellungen verändern. Ich habe leider freien Decoder mehr übrig, mit dem ich das ausprobieren könnte.

Gruß
Peter
Hallo,

ja ein Decoder verträgt ein US Bad so lange keine ätzenden Flüssigkeiten drin sind.
Bestückte Platinen werden in der Großserienfertigung häufig auch gewaschen.
Weil beim Waschen und im US Bad, ist die Elektronk ja stromlos.

US ist doch keine Hochfrequenz! Außerdem wird die Enerige im Bad nicht als elektro-magnetische Welle, sondern als eine mechanische Schwingung abgegeben und erzeugt vornehmlich Wärme. Kann also keine Spannungen induzieren. Der Piezo-Effekt der verbauten Kerkos reicht bei der kleinen mechanischen Fläche auch nicht aus, um im Decoder schädigende Spannungen zu erzeugen.

Ich würde von der Verwendung von SR24 oder anderer Dampföle im US Bad abraten, je nach Paraffinanteil kann das de-emulgieren und je nach Benzinanteil explodieren (wenn der Deckel dicht ist). Im einen Fall hat man schöne Fettbatzen drin (ist mir mit Conrad Dampf-Reinigungsdestillat passiert!), und im anderen Fall eine riesen Sauerei.

Decoder gehen beim Einbau in der Regel kaputt, weil sie falsch angeschlossen werden oder Fahrzeuge fehlerhaft (konstruiert) sind.

Grüße, Peter W.
Guten Morgen
Ich stell Euch jetzt einmal eine Frage. Würdet Ihr euer Handy zerlegen und die Platine in ein US Bad werfen?????
Lg Peter
Hallo,

es ist vermutlich so wie mit den Pilzen im Wald. Man kann alle essen, einige aber nur ein Mal

Ich würde den Decoder vor dem Ultraschallbad rauslöten. Wenn der Decoder mit ins Ultraschallbad kommt musst du davon ausgehen das auch Feuchtigkeit ins innere von Bauteilen kommen. Spätestens wenn du den Decoder dann wieder mit Spannung beaufschlägst und noch minimale Restfeuchte vorhanden ist dann ist der Decoder Schrott.

Grüße
Markus

<US ist doch keine Hochfrequenz>

Naja, hängt von der Definition ab - meine Kiste macht 15 Khz. Und das originale SR24 enthält kein Benzin, nur verschiedene Öle. Das Dampfdestillat vom großen C verwende ich nicht mehr.

<Feuchtigkeit ins innere von Bauteilen>
Eher nicht. Auch ICs sind feuchtigkeitsdicht vergossen.

Gruß
Peter
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Würdet Ihr euer Handy zerlegen und die Platine in ein US Bad werfen?????


JA!

Eigentlich hat Peter schon alles gesagt.
Es ist nur eine Frage des Reinigungsmittels. SR24 würde ich aus o.g. Gründen nicht nehmen.
Im Normalfall reicht eine Wasser/Laugenmischung. Nur muss man bei der Lauge (im Allgemeinen nimmt man wohl seifenartige Artikel) darauf achten keine mit rückfettenden Zusätzen zu nehmen(Geschirrspüler, Pril etc.).Gute Erfahrungen habe ich mit Klarspüler für die Geschirrspülmaschine gemacht.
Bei stärkeren Verschmutzungen wird der Vorgang eben mehrere Male wiederholt bis die gewünschte Reinigung eingetreten ist.

Hier nochmehr dazu, auch wenn tw. zu SR24 geraten wird: http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show...traschallbad#x890811

Gruß Kai
Hallo,
vergesst doch die Chemie! Es geht um die Erschütterungen. Diese sollen den Schmutz lösen. Was sie auch nachhaltig tun. Wer sagt uns denn, dass die winzigen SMD-Bauteile, die nur mit sehr geringer Kraft (durch das Lötzinn) an der Platine festgemacht sind, sich nicht lösen können. -> RIP Decoder.
Gruß
Gerd
Hallo,

wenn die Bauteile richtig verlötet sind, dann kriegst das Zinn mechanisch nicht auseinander. Versuche mal von einer alten Platine ein Bauteil rein mechanisch zu lösen. Entweder reiß dabei das Lötpad vom Epoxy oder die dünne metallisierte Kontaktzone vom Bauteil ab.
Es kann natürlich sein, dass ein Lötfehler durch Erschütterungen schlagend wird. Und das glaubt dem Kunden dann keiner.

Was SR24 betrifft, würde ich gerne mal wissen woraus das wirklich besteht. Die am weitesten verbreitete Meinung im Netz scheint allerdings zu sein, dass derartige Dampföle aus Petroleum und Testbenzin bestehen - in veränderlichen Anteilen. Das Petroleum erzeugt den weißen Rauch und das Benzin ist notwendig, damit es auch verpufft. Bei Erreichen der Verdampfungstemperatur macht jeder Seuthe einen Plopp, und das ist dem Bezinanteil geschuldet. Was übrigens auch als "Öl" (Mineralöl) bezeichnet werden kann.

Grüße, Peter W.
<Was SR24 betrifft, würde ich gerne mal wissen woraus das wirklich besteht.>

Modellbahntechnik aktuell schreibt dazu in ihrem Lexikon:

" Zum absolut unverzichtbaren Zubehör jeder Modellbahn gehört "Modellbahnöl". Diese allerdings eher verwirrende Bezeichnung bezieht sich auf das "Dampf- und Reinigungsöl", das von mehreren Herstellern angeboten wird. Marktführend ist das 40 Jahren bewährte "SR24 Modellbahnöl", Hersteller Hans Weiss, 72657 Altenriet. Das Mittel besteht aus einer Mischung verschiedener leichtviskoser Öle. Es handelt sich dabei im Wesentlichen nicht um Schmieröl, sondern eher um ein Reinigungsmittel."

http://modellbahntechnik-aktuell.de/artikel/sr24-dampf-und-reinigungsoel/

Gruß
Peter
Hallo Peter,

<Was SR24 betrifft, würde ich gerne mal wissen woraus das wirklich besteht.>

Dazu hatte ich mich schon mal 2005 ausgelassen:

http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show....mp;sb1=gc-ms#x139006

Dises "aromatenfreie Lampenöl" benutze ich immer noch.

Gruß, Roland
...und ich halte von dieser Öl-Brühe seit 35Jahren rein gar nichts...

Viele Grüße,
Dirk
Hallo zusammen

In der Elektronikindustrie ist es zwar aufgrund der no-clean Flussmittel nicht mehr nötig, die Baugruppen zu waschen, trotzdem gibt es Anwendungsfälle, bei denen eine US-Reinigung angewendet wird. Benutzt wird meist ein alkalisches Mittel mit destilliertem Wasser. Dies, damit keine Kalkrückstände auf der Printplatte verbleiben. Die Baugruppe soll nach der Reinigung gut mit destilliertem oder ionisierten Wasser abgespült werden, damit auch keine alkalischen Rückstände drauf bleiben. Nicht geeignet sind nur Quarze (habe ich mal gehört) und unvergossene Relais und z.B. Mikrofone oder Lautsprecher (soviel zum Handy). Wir hatten im Geschäft auch einmal ganz dunkelgraue Lötstellen bekommen, vermutlich durch zu langes oder zu häufiges US baden.

Gruss Rossi


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