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THEMA: 89 6009 von Arnold vor der Wende?!

THEMA: 89 6009 von Arnold vor der Wende?!
Startbeitrag
RF - 27.01.16 20:33
Hallo,

ein komischer Thread-Titel, aber besser weiß ich meine Frage, bzw. Grübelei nicht zu betiteln. Mich treibt schon seit einiger Zeit ein interessantes Problem um, zu dem ich keine Lösung habe. Was vermutlich daran liegt, dass ich zu der Zeit, um die es geht, noch irgendwo im unendlichen Nichts existierte.

Also, eins meiner Lieblingsbücher als Kind war ein alter Arnold-Katalog von 87/88. Den hole ich mir immer mal wieder hervor und schwelge in Erinnerungen. In diesem Katalog findet sich unter Anderem die Lok 89 6009, nicht nur als Modell sondern auch in einem Startset. Jetzt treibt mich folgendes Problem um: Die Lok ist sehr eindeutig ein Modell nach DR(Ost)-Vorbild, Arnold hat aber soweit ich weiß nicht in die DDR exportiert. Im Katalog findet sich die Lok als Epoche I Modell und mit "Deutsche Reichsbahn" beschriftet im Star Set (Das waren noch Start Sets!) ohne Epochenangabe. Was mich jetzt umtreibt ist die Frage, warum Arnold ein solches Vorbild wählen würde? Mir fallen da folgende Möglichkeiten ein:
1) Ich liege mit meinem Wissen, dass die T3 erst nach dem Krieg mit Schlepptendern ausgerüstet wurde, falsch. Dann ist aber die Nummer 89 6009 falsch.
2) Es gab tatsächlich sowas wie eine Zielgruppe für eine kleine DR-Lok
3) Es hat sich niemand was dabei gedacht (und die Epoche I-Lok ist vorbildfrei)...

Nur welche Möglichkeit die richtige ist, das weiß ich nicht. Mein Glück ist nur, dass die Frage mir nicht den Schlaf raubt :-D

Dass die DR bei den Produzenten im Westen vor 1989 ansonsten nicht existent war zeigt ein kurzer Blick in die Spur-N-Datenbank...

Grüße,
RF

Hallo,
die Lok bekam erst 1953 (wenn mein sporadisches Expertenwissen stimmt) den Schlepptender. Mehr brauche ich nicht zu schreiben. Denke auch, dass das im Vorbild ein Einzelfall einer pr. T3 mit Schlepptender war.
Grüße
Horst
Das Modell gibt es sogar schon seit 1978, die BLE-Version kam erst 1980. Ob von den dortigen T3 wirklich welche einen Schlepptender hatten, bin ich überfragt.

Gruß Kai
Hi,

wurde 1961 bei der DR mit Schlepptender versehen. "89 6009" als Suchbegriff bei Google ergibt massenweise Treffer.

Gruß
lupo
Korrektur:
Wie lupo schrieb, gab es anscheinend noch vier weitere Exemplare mit Schlepptender (umgebaut 1960/61) von der Oderbruchbahn neben der 89 6009, genauer 89 6222-25. Steht auch so in wiki.
Grüße
Horst
Hallo !

Für die DR-Ost wurden 5 Lok T3 ab 1958 mit Tendern für die Oderbruch-Bahn ausgerüstet.
Weiteres gibt mein Buch zur T3 nicht her.
EK-Verlag : Gerhard Moll-Hansjürgen Wenzel "Die Baureihe 89.70 (pr.T3 )"

Gruß : Werner S
Hi Rico !

Ich sage es mal so, bei Arnold hat man es mit den Bezeichungen der Modelle nicht so ernst genommen.

Da fällt mir spontan die E 41 001 ein, diese hatte im original Einfachlampen im Modell allerdings Doppelllampen.

http://images.google.de/imgres?imgurl=http://ba..._HIKHdVIAkYQ9QEIQTAH

http://www.ebay.de/itm/like/272100798389?ul_noapp=true&chn=ps&lpid=106

Gruß Thomas

Hallo RF,

unter den  Arnold  Nummern 2213 und 2219 findest Du z.B. entsprechende Hinweise in Manfred Gebauers Datenbank, die die Aussagen meiner Vorschreiber durchaus bestätigen.😃
Schöne Grüße,

Kaufhold / Drost
Hallo,

für die am Vorbild interessierten Leser:

"Viele der bei Kleinbahnen unentbehrlichen Lokomotiven der preußischen Gattung T3 kamen nach dem Zweiten Weltkrieg zu der Deutschen Reichsbahn in Mitteldeutschland. Zusammen mit anderen früheren Privatbahnmaschinen wurden sein in der Baureihe 89.61-64 zusammengefasst. Einige dieser Lokomotiven, sie stammen von der Oderbruchbahn, wurden im Jahre 1960 mit Schlepptendern ausgerüstet. Die Maschine 89 6222 erhielt zunächst einen zweiachsigen Tender, drei andere, die 89 6223 - 6225, dreiachsige Tender 3T12, einen solchen gab man später auch der 89 6222. Diese Lokomotive war im Bw Magdeburg-Rothensee noch im Jahre 1960 unter Dampf."
(Text aus "Taschenbuch Deutsche Dampflolomotiven", Obermeyer, Franckh'sche Verlagshandlung, 7. Auflage).

Arnold hat sicherlich nicht für den DDR-Markt produziert, aber warum sollen sich nicht auch Modellbahner aus dem "kapitalistischen Ausland" eine solch kleine Schlepptenderlok gönnen dürfen?

Es gibt doch auch hier im Forum Modellbahner, die auf US-amerikanische oder japanische Modelle stehen und vielleicht noch nie das entsprechende Vorbild in Natura gesehen haben.

Gruß

Sven
Hallöchen,

hier noch ein Versuch einer Antwort auf die Frage
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Was mich jetzt umtreibt ist die Frage, warum Arnold ein solches Vorbild wählen würde?



Von M+F gab es vor vielen Jahren einen Kleinserienumbau einer T3 auf Basis des altbekannten Minitrix-Einfachmodells, sowohl in der normalen Ausführung als auch in der hier diskutierten Variante mit dem Schlepptender. Letzteres geschah wohl in dem Bestreben eines jeden (Kleinserien-)Herstellers, die einmal geschaffenen Formteile möglichst optimal auszunutzen, um damit so viele Varianten wie möglich anbieten zu können. Dies geschah nach meiner Kenntnis lange bevor Arnold ihr Modell einer T3 herausbrachte, was man auch wirklich als solches bezeichnen konnte. (Die zuvor erschienenen T3-ähnlichen Modelle waren demgegenüber allenfalls als Karikaturen anzusehen.)

Nun denke ich, dass man bei Arnold von der Existenz der M+F-Modelle gewusst hatte, was zu der Anregung führte, nun ebenfalls u. a. eine solche T3 mit Schlepptender anzubieten. Dass daraus dann auch ein Epoche I Modell entstand, ist sicherlich reine Fantasie, im Bestreben, auch hier wieder so viele verschiedene Ausführungen wie möglich zu schaffen, die dem Käufer dann auch gefallen sollten.

meint
Horst

Hallo zusammen,

zunächst: Modelle aus dem "NSW" (Nicht-sozialistisches Währungs- bzw, Wirtschaftsgebiet) kamen in der DDR nicht in den Handel. Einzig mir bekannte Ausnahme war die 58er von Roco in H0, die über den DMV (Deutscher Modellbahnverband) wohl in einer einmaligen Aktion erhältlich war. Wohl aber nur für die angeschlossenen Arbeitsgemeinschaften, nicht für die Mitglieder.
Die 89 6009 taucht wohl erstmalig im Buch "Bahnland DDR" von 1981 auf. Dort wird der Umbau auf 1961 datiert. Ehemalige Betriebsnummer war die 89 7403, gebaut 1902 von der Firma Humboldt. 1925/27 beim BW Leipzig-West, dann abgestellt bzw. beim Sachsenwerk Stendal. 1950 wieder ein kurzes Gastspiel beim Bw Halberstadt, ab 1.4.1957 wieder bei der DR (Wriezen, Frankfurt [Oder] P, wieder Wriezen, Salzwedel, Oebisfelde, Eilsleben und bis 1971 Magdeburg. Also hat sie auch noch die Epoche IV im Betriebsdienst erlebt, ob sie aber eien EDV-Nummer erhielt??

Seit geraumer Zeit steht sie im Bw Dresden Altstadt und wartet wohl auf die Wiederaufarbeitung. Sie war auch bei einigen Sonderzugaktionen aktiv.

Grüsse aus der verregneten Schweiz

Struwelpeter
Hallo Struwelpeter und alle anderen,

die 89 6009 gehörte seit dem 16. November 1971 als nicht betriebsfähiges, aber rollfähiges Exemplar zum dem Verkehrsmuseum Dresden.

Wahrscheinlich wurde sie schon vorher abgestellt (ging also nicht direkt vom Betriebsdienst in Museum) und bekam vermutlich deswegen keine EDV-Nummer, die ab 01.01.1970 bei der DR eingeführt wurde, jedoch natürlich nicht über Nacht für alle Fahrzeuge. Es wäre sonst "89 6009-8" geworden.

Die Epocheneinteilung (hier Epoche 4) lässt sich nicht exakt auf das Jahr genau für alle Länder oder Bahngesellschaften anwenden. Die Epoche 4 startet klassischerweise in Deutschland mit der Einführung der EDV-Nummerierung. Nur war das bei der DB für die Lokomotiven bereits ab 01.01.1968, also zwei Jahre früher als bei der DR. Doch fuhren noch weiterhin gleichzeitig Lokomotiven mit alter Anschrift neben bereits umnummerierten Schwestern. Meines Wissens bis zu zwei Jahre nach dem Stichtag, insbesondere Dampfloks und Altbau-E-Loks

Hier ein Foto von Juli 1970 - Bahnbetriebswerk Nossen mit DR-Dampfloks mit neuer und alter Beschriftung:
http://www.voba-medien.de/assets/images/autogen...ossen-JK-800-518.jpg


Einige Personenwagen, die schon damals zur balidgen Ausmusterung vorgesehen waren, wie die Donnerbüchsen oder die dreiachstigen Umbauwagen (B3y, AB3y, BD3y) erhielten nie eine reine EDV-Beschriftung, sondern behielten bis Mitte oder sogar Ende der 1970er Jahre ihr Epoche-3-Aussehen.

Fazit: eine neue Epoche löst die vorherige nicht an einem Tag. Also tippe ich darauf, dass die 89 6009 nie ihre 8 ans Ende erhielt.

Gruss

Sven
Aloha,
die 89 6009 war zur Zeit der Umnummerierung bereits außer offiziellem Dienst. Als Museumslok hat sie ihre alte Nummer behalten und fuhr zwischen 1974 und 2008 auch spazieren .. seitdem ist der Kessel abgelaufen. Wie der aktuelle Status ist, weiss ich nicht ...

https://www.youtube.com/watch?v=A747QOvsMHo

https://dampflok.wordpress.com/2013/01/03/dampflok-89-6009/

Grüße, Thomas
Hallo Thomas,

aktueller Status: nicht Neues

Undichtigkeiten am Kessel im Bereich der Feuerbüchse durch abgezehrte Stehbolzen,
daher seit 2008 außer Betrieb.

Deinen verlinkten Spendenaufruf haben offensichtlich noch nicht genügend T3-Freunde befolgt.

Gruß

Sven

Hallo,
ob 89 6009 noch als 89 6009-8 beschildert wurde oder mit aufgemalter Selbstkontrollziffer bis zur Abstellung im Jahr 1971 fuhr, könnten nur zeitgemäße Bilder beweisen. Auf einem Foto las ich dann die spätere Pufferbohlenanschrift
L6 Zw Unt DSF Gö 16.04.74. Demnach hatte sie 1974 im Raw Görlitz eine Zwischenuntersuchung erhalten und wurde seitdem vornehmlich als Vorführlok für Mitfahrten auf Fahrzeugausstellungen genutzt.
Es stand zwar VM Dresden am Führerhaus angeschrieben. Offiziell wurden aber betriebsfähige Dampflokomotiven im DR-Bestand geführt. Ihre EDV-Nummer
wurde deshalb zumindestens buchmäßig geführt.
Was die Epochen angeht so weise ich nochmals darauf hin, dass man dieses nicht allein an den Triebfahrzeugbeschriftungen ausmachen kann.
Die Güterwagen wurden etwa ab 1965 umgenummert. Kurz darauf kamen die Reisezugwagen dran. Etwa 1971 dürfte dieses dann auch abgeschlossen worden sein. Alte Abteilpersonenwagen der DR (z.B. im Raum Löbau) bekamen
diese dann auch noch angeschrieben.
Sollte am EDV-beschrifteten Güterwagen ein großes DR über der Nummer stehen, so handelt es sich hierbei um einen DR-Wagen, der noch vor 1970 die
zwölfstellige Fahrzeugnummer erhielt. Später wurde dieses entfernt, da DR ja schon klein denen der 50 als Eigentumsfahrzeugverwaltung stand. Die neuen Gattungszeichen z.B. E für O bei offenen Güterwagen folgten erst ab 1973. Dann wurden beide Gattungen nebeneinander angeschrieben, die neue Bezeichnung versehen mit einem Punkt davor. Ende der siebziger Jahre verschwanden auch die Bremsecken zur Unterscheidung von ein- und mehrlösigen Bremsbauarten.
Es bedarf schon einiger Sachkenntnis um sein Fahrzeug epochengerecht einsetzen zu können. Auf eine vorbildgerechte Beschriftung der Fahrzeuge durch den Hersteller würde ich mich nicht in jedem Fall verlassen.
Gruß Manfred.
Mahlzeit,
die Lok wurde 66/67 ausgemustert und ging schon als Museumslok abgestellt nach Magdeburg.
Das sie dann zwischen 70 und 71 ein neues Schild erhielt, halte ich für nahezu ausgeschlossen ...

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/36066464

Grüße, Thomas

PS.: /Klugscheissmodus zu #13 .. muss heißen:
"Den von Dir verlinkten Spendenaufruf .. " - der Spendenaufruf ist nämlich nicht von mir, nur der Link
Hallo Thomas,

dein KSM kann ich akzeptieren, ging jedoch davon aus, dass eine Wiederaufarbeitung dieser außergewöhnlichen Lok auch in deinem Interesse sei.

Danke für das Foto, aber wozu dient hier der Hemmschuh zwischen Lok und Tender?

Gruß

Sven
Hey Sven,
so gesehen hast Du mit dem (verlinkten) Spendenaufruf natürlich Recht, trotzdem schmücke ich mich nicht gern mit fremden Federn .. bzgl. des Hemmschuh habe ich keine Ahnung, was die Kollegen da damals getrieben haben - rumgefahren sind sie jedenfalls nicht.

Grüße, Thomas


Hallo,

im Buch "Schiene, Dampf und Kamera" werden Fotos der weitgehend gleichen 89 6222 gezeigt aus den Jahren '64 und '65, alle in Wriezen. Damals fuhr dieses Exemplar wohl noch.

Struwelpeter

Hallo,

die in #18 erwähnte 89 6222 war sogar offiziell im EDV-Nummernschema als 89 6222-7 aufgeführt, wurde aber am 10.06.1969, also noch vor dem 01.01.1970 als Heizlok an einen Betrieb im Vogtland verkauft. Ergo: sie bekam wohl auch keine neue EDV-gerechte Beschilderung.

Übrigens schade, dass in dem Buch "Schiene, Dampf und Kamera" (transpress VEB Verlag für Verkehrswesen) die 89 6222 auf beiden Fotos ohne Wagen abgebildet ist.

Gruß

Sven
Hallo Sven,

auf dem hinteren Schutzumschlag sind Wagen dran!

Struwelpeter


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