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THEMA: Schottern mit Trockenkleber?

THEMA: Schottern mit Trockenkleber?
Startbeitrag
Micha B. - 19.03.16 18:39
Hallo,

ich habe eben ein Video gesehen, in dem eine Methode des Einschotterns mittels Kleberpuder gezeigt wird:

https://www.youtube.com/watch?v=RbKyR9aZ8t4#t=342.073038

Hat das schon jemand ausprobiert und wo liegen ggf. die Vorteile gegenüber der üblichen Methode mit Leim-Wasser-Gemisch?

LG  Micha B.

Hallo,
das habe ich noch nicht getestet.
Aber, vor vielen Jahren habe ich das mal mit Tapetenkleister gemacht...
Funkioniert, aber klebt nicht so fest, wie mit Leim....
ich frage mich, ob das nicht auch sowas ist in dem Video... :)
Glückauf,
Hallo,

hört sich ja interessant an. Gibt es sowas auch von einem deutschen Hersteller?

Fabian
Hallo Micha,

ich verwende Tapetenkleber mit Schotter im Verhältnis 1:4 trocken. Nach dem Einbringen des Schotters in die Schwellen wird mit einem Pinsel geglättet. Wenn dann alles so liegt wie beabsichtigt wird mit  einem Blumenbefeuchter viel Wasser aufgesprüht. Nach ca. 2 Tagen trocknen wird dann mit einer verdünnten, braunen Farbmischung (auch mit Pinsel) eine Einfärbung aufgebracht. Das Ergebnis kannst du unter
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show....=&sb3=TK#x750427
Punkt 16 anschauern

Grüße Thomas
Hallo thomas,

Und das hält (also absaugen kein problem) und wird auch nach längerer zeit nicht weiß oder so?
Trocknet es matt oder glänzend? Die bilder sehrn ja sehr vielversprechend aus.

Fabian
Hallo,

scheint ja nicht oft probiert worden zu sein.
Einen möglichen Vorteil gegenüber der "üblichen" Methode scheint mir zu sein, dass Weichen problemloser einzuschottern sind.
Ich würde zum Besprühen auf jeden Fall etwas Spülmittel zugeben.
Einen Nachteil sehe ich vielleicht bei Arnold-Gleisen bei zu viel Wasser. Ich habe schon gehört, dass diese rosten können, wenn nicht schnell getrocknet wird (Fön?).

LG  Micha B.
Nochmals hallo,

um es genau zu sagen:
nachdem die Schienen aufgeklebt und mit allen Schwellen und Anschlüssen versehen sind habe ich mit Acryl-Farbe dunkelbraun matt (Obi, Nr. 75509) die Schienen und Schwellen mit einem Pinsel eingefärbt.
Der Schotter ist eine Mischung aus verschiedenen Färbungen (Ebay), den ich kiloweise billig gekauft habe. Den Schotter habe ich dann mit einem Löffel grob verteilt und mit Klopfen nach unten gesättigt. Dann mit einem relativ weichen, breiten Pinsel die Schwellen gesäubert und die Böschung in Form gebracht. Bei den Weichen solange den Schotter bearbeitet, bis ein problemloses Schalten möglich war.
Nach dem Wässern ist eine Bearbeitung kaum noch möglich. Aufpassen sollte man auf Klumpen des Tapetenkleisters, da die sich als Loch im Schotter auslösen. Nach dem Trocknen noch kleine farbliche Nacharbeiten mit sehr verdünnten Farben in grau oder braun. Mit einem Holzstück muss dann noch die Schienenoberfläche geputzt werden. Mit Staubsauger oder Sand im Getriebe habe ich keine Probleme. Spülmittel habe ich keines verwendet. Ich verwende nur Neusilber als Schienenmaterial, da gibt es keinen Rost. Diese Verfahren wende ich seit rund 20 Jahren an. Mit etwas Übung schafft man 2 Meter Schienenlänge in der Stunde. Einen Fön würde ich nicht verwenden, da der Kleister lange braucht um sich vollständig zu lösen (wegen weisser Flecken). Ich habe im Gegenteil manchmal nach einem Tag nochmals kräftig gewässert. Unterbau ist bei mir durch Farbe weitgehend feuchtigkeitsgeschützt.

Grüße Thomas
Danke Thomas,

also, einen eindeutigen Vorteil sehe ich eigentlich nicht.
Ist wohl egal, welche Methode man anwendet. Der zeitliche Aufwand ist ebenfalls als gleich anzusehen.

Ich werde erst frühestens in einem Jahr soweit sein, bis der Rohbau fertig ist uns alles zufriedenstellend läuft...

LG  Micha B.
Hätte vielleicht einer der "Kleister-Einschotterer" mal einen Tipp für mich, was das Mischungsverhältnis Leim/Wasser angeht? Ich habe bis jetzt keine schönen Ergebnisse erzielen können: trotz Spülmittel im Gemisch bildet die Mischung immer noch dicke Tropfen, die nicht in den Schotter einsinken, sondern über die ganze Schiene verlaufen. Dazu kommt noch, dass der Schotter durch die Flüssigkeit aus den Zwischenräumen "gehoben" wird. Da mir das sehr suspekt vorkam habe ich alles noch im nassen Zustand wieder aus den Schienen gesaugt. Ein ähnliches Ergebnis hatte ich vor einem Jahr bereits mit trockenem Tapetenkleister. Hier war aber wohl der Kleister nicht richtig (Instant für Wandeinkleisterung) und auch die Mischung stimmte nicht. Gehalten hat es zwar, aber es sah weder schön noch realistisch aus, da auf der Schiene zwischen den Schwellen immer wieder Hügel waren. Da Kleister nun mal im Wasser quillt, habe ich diese Methode wieder verworfen. Vielleicht geht es ja mit einem billigen Material für Papiertapeten besser?

Für Tipps wäre ich dankbar.

Gruß
Freddie
Hallo Freddie,

1 Teil Ponal mit 5 Teile Wasser, dazu auf 100 -200 ml Gesamt 1-2 Tropfen Spülmittel. Das Gemisch am Besten in eine Ponalflasche füllen deren Düse eine Kerbe in Schienenkopfbreite erhält.

Das Gleis (eingeschottert) erst mit Wasser einnebeln bis es trieft. Mit einer Farbspritzpistole oder einer Pumpsprayflasche (z. B. für Deo). Dann die o. g. Ponalflasche mit der Kerbe auf eine Schiene setzen und leicht und langsam die Schiene entlang führen. Mit leichtem Druck auf die Flasche wird der Schotterkleber dosiert. Das Gleiche auf der zweiten Schiene.

Solltest du befürcheten, es war zu wenig Kleber, wiederholst du den Auftrag. Spätetens wenn alles weiß aussieht ist es auf jeden Fall ausreichend.

Mit Grüßen
Günter

Nachtrag: Wenn der Kleber auf dem Schotter/Gleis nicht mehr weiß aussieht, einen fusselfreien Lappen um einen Finger wickeln und damit mehrfach jeden Schienenkopf abwischen. Oder alles einige Tage trocknen lassen und dann erst die Schienenköpfe mit einem Reinigungsstein für "nackte" Elektronikplatinen reinigen.

Bei mir wurden und blieben Schotter und vorher eingefärbtes Gleis immer dunkler als sie vor dem Kleberauftrag waren.

Servus,

ich kenne nur das feuchte Mischungsverhälnis. Bei steilen Böschungen habe ich Sägemehl mit reingemischt.   Bombenfest .

Gruß Rainer
Servus

@Freddie
Mischung möglicherweise nicht dünn genug.
Bei mir, Tropfen hat Pipette noch nicht ganz verlassen, berührt Schotter, und ist schon weg. Huch, verschwunden....... bin isch David Copperfield.

Ein Teil Ponal mit etwa 6 Teilen Wasser mischen. Ich mach das meistens nach Gefühl, lieber zu dünn-als zu dickflüssig.  Dazu ein einziger Tropfen Spülmittel, bei den heutigen Konzentraten braucht man nicht mehr. Dann rühren, nicht schütteln (Mein Name ist Bond, James Bond), langsam wegen Schaumbildung.

Schotter verteilen und mit weichem Borstenpinsel in Form bringen.

Das vorherige Anfeuchten brauche ich ehrlich gesagt nicht, Kapillarwirkung und Schwerkraft ziehen das Gemisch quasi von selbst nach unten. Mit einer Plastikpipette (z.B. von Revell) wird Tropfen für Tropfen eingebracht bis es überall weisslich zwischen dem Schottersteinchen schimmert. Dann sind auch die obersten Steinchen erreicht. Das Pipettenende lege ich an den Rand der Schwellen an, dann erst Tropfen rausdrücken. An der seitlichen Böschung muss ich ganz wenig nachtropfen, das dünne Gemisch verteilt sich von selbst (vom der Gleismitte aus).  
Durchtrocknen lassen und das wars, Ende der Geschichte.

Greetings from Austria
Gerhard
Das Problem, welches ich beim einnebeln sehe, ist folgendes: meine Minitrix Weichen sind und unten mit Blechen geschlossen und sind alles andere als rostfrei. Ich habe schon Dinge gesehen, da ist einem das Grausen gekommen. So viel Rost unterhalb der Weiche, dass es sogar innen angefangen hat. Dann ist natürlich Schluß mit einwandfreiem Schalten und wenn so eine Strecke erst mal eingeschottert ist, dann ist es ja nicht mehr machbar, Weichen oder andere Schienen "mal eben" auszuwechseln.

Da ich die Schienen auf 3mm Trittschall Hartschaum verklebt habe kann das Wasser auch nicht wirklich irgendwo hin, es muss also an der Luft trocknen. Bis das passiert hat das erste Weichenblech sicher schon Fugrost angesetzt.

Ich werde weiter experimentieren (mit Holzleim/Wasser Gemisch), aber ohne einnebeln.

Schöne Ostertage
Freddie


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