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THEMA: Frage an die Gleisspezialisten - Weichen ineinander schieben

THEMA: Frage an die Gleisspezialisten - Weichen ineinander schieben
Startbeitrag
arnibe - 23.03.16 16:41
Hallo allerseits,

ich plane zur Zeit nach Vorbildgeometrie und habe einige Stellen, wo ich gern Weichen (1:9 ~190m) ineinander schieben würde.
Frage ist ... wie weit kann man dabei gehen?
Ist es zulässig, wenn die Weichenzungen der zweiten Weiche bereits kurz hinter dem Herzstück der ersten Weiche anfangen?

Problem dabei ist natürlich auch die Schwellenlage, insbesondere der Bereich Stellschwelle der zweiten Weiche kommt mit den Langschwellen der ersten ins Gehege.

Siehe Bild als Beispiel ...

Danke im Voraus, Arndt

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Hallo,
ja, das ist vorbildgerecht möglich. Habe schon Weichen gesehen, die tatsächlich recht knapp hinter dem Herzstück der vorherigen beginnen. Das kommt im Bahnhofsbereich vor, da wo ohnehin nur langsam gefahren wird.

VG
Christian
Hallo Christian,

danke für die Info ...
bleibt nur die Frage, wie der Bereich der Stellschwelle (im Bild Rot) dann auszusehen hat.

Gruß, Arndt
Was du suchst, sind Doppelweichen (umgangssprachlich "Dreiwegweichen"). Diese werden SO weit zusammengeschoben, dass es unter Umständen sogar ein drittes Herzstück gibt:

http://www.drahtkupplung.de/0_Weichen/0_DW/DW03.html

Gruß Kai
Moin Arndt,

Kai hat bereits die korrekte Bezeichnung genannt, Du benötigst eine Einseitige Doppelweiche 1 : 9.
Ich muss heute Abend mal nachschauen, ob ich davon eine Originalzeichnung habe, bin mir nicht ganz sicher.

Damit Du schon mal auf den Geschmack kommst, was Dich dann erwartet, anbei ein paar Fotos von meiner (allerdings selbstbestrickten, und somit
vorbildfreien)  EDW 1 : 7.

Grüße aus NordhesseN
Bernd

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Hallo Kai, hallo Bernd,

eben nicht!

Ich habe sehr wohl auch Doppelweichen, sowohl einseitig als auch beidseitig, vorliegen.
Die einseitige als 1:10 und die beidseitige als 1:9 ...

Bei denen liegen die Weichenzungen des zweiten Abzweigs aber VOR dem Herzstück des ersten Abzweigs. Eine derart enge und aufwändige Konstruktion benötige ich nicht unbedingt und möchte sie momentan auch vermeiden.

Und da es schon damals durchaus üblich war, Standard-Weichen ineinander zu schieben, also die Schwellen, die noch zur ersten Weiche gehören, für die zweite Weiche mit zu nutzen, war die Frage, wie weit man da gehen kann.

Gruß, Arndt
Moin

Solche dicht aufeinander folgenden Weichen gibt es durchaus. Bei der Einfahrt in den Lübecker Hbf sind solche in der Nähe der Sankt-Lorenz-Brücke vorhanden.

https://www.google.de/maps/@53.8654569,10.6652011,41m/data=!3m1!1e3?hl=de

Gruß  Ralph

Moin Arndt,

o.k., wenn Du eine andere Anordnung bevorzugst, entfallen die Standardzeichnungen natürlich.

Es wird Dir in dem Fall nichts anderes übrig bleiben, als die Schwellenlage bzw. -anordnung selbst auszutüfteln.

Ich meine, irgendwo mal etwas von einem Mindestabstand von 1,8 m vom Radlenker bis zur nächsten Zungenspitze gelesen zu haben.
Das könnte bei Hartmann, Reichsbahnweichen, gewesen sein, die Originalausgabe von 1941 habe ich im Bücherschrank stehen.
Ich weiß, das bringt Dich jetzt auch nicht wesentlich weiter, aber mehr finde ich dazu derzeit leider nicht.

Grüße aus NordhesseN
Bernd
Naja Bernd ... das wäre aber genau die Antwort, die ich suche

Danke!

also, falls jetzt die Frage nach der Stellschwelle noch offen ist...

da solche Projekte ohnehin nur im Eigenbau bewerkstelligt werden können, das Ganze so ausschneiden, dass man mit der Stellschwelle eben reinpasst... basteln

VG
Christian

hmm ...

nicht wirklich, aber die Frage zur Stellschwelle war eher aufs Vorbild bezogen, da diese dann ja evtl. da liegt, wo sonst eine Langschwelle liegen würde ...

aber wenn sowieso die Schwellen so zusammengestellt werden, dass es halt passt, eben frei nach Schnauze, dann ist für mich alles klar.

Andernfalls könnte es dafür ja auch spezifische Lösungen oder Vorschriften geben ... z.B. darf nicht im Bereich der Langschwellen sein.

Dass für die Moba letztendlich viel gebastelt wird ist klar ... soll ja alles in Code-40-Eigenbau werden.

Gruß, Arndt
Hallo allerseits,

ein Weichenanfang kann bis an ein Weichenende geschoben werden, aber üblicherweise nicht weiter. Die Weichenzunge liegt dann auf den Langschwellen (die ja hinter der Weiche noch weitergehen). Zwischen dem Ende des Radlenkers und dem Weichenende sind z.B. bei der 190 1:9 drei Schwellen, die man braucht, um das Herzstück richtig befestigen zu können. Zwischen dem Weichenanfang und der Zungenspitze sind dann üblicherweise nochmal ca. zwei Schwellen, da die Zungen nicht direkt am Bogenanfang (= Weichenanfang) beginnen. Alles in allem also ein Abstand von 2,5 - 3 m zwischen Radlenker und Zunge.

Auf beiliegendem Foto erkennt man den Weichenanfang bzw. das Weichenende an der Schweißnaht.

Viele Grüße, Frank L.

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Moin Arndt,

ich habe jetzt doch nochmal den "Hartmann" hervorgekramt, und mal im Kapitel zur Entwicklung von steilen Weichenstrassen nachgesehen.

Die nachfolgenden Angaben beziehen sich allerdings schon auf Weichen der DRG - Bauart, also schon mit Doppelschwelle, zur Adaption auf die Länderbahnbahnweichen, bzw. Gruppenverwaltung Preußen muss wohl ein wenig getrickst werden.

Doch zunächst zur Entwicklung bei den DRG - Weichen:

3660 mm ab Herzstückspitze bis Mitte Doppelschwelle = Weichenende
+ 230 mm halbe Schwellenbreite
+ 633 mm Abstand bis Mitte der nächsten Schwelle
+ 650 mm Abstand bis Mitte der Schwelle mit Zungenspitzen

= 5173 mm Abstand Herzstückspitze bis Zungenspitzen der nächsten Weiche

Soweit zu den DRG - Weichen.

Für 1 : 9 Weichen mit Profil 8a gilt

4636 mm ab Herzstückspitze bis Mitte schwebender Stoß = Weichende

Und jetzt wirds interessant.
Wenn Du halbwegs bei den Gegebenheiten der Weichen der Gruppenverwaltung Preußen bleiben willst, müßtest Du den schwebenden Stoß vervollständigen, also erstmal noch mit

  280 mm Abstand eine weitere Schwelle vorsehen
+720 mm Abstand bis Mitte Schwelle mit Zungenspitzen

= 5636 mm Abstand Herzstückspitze bis Zungenspitzen der nächsten Weiche

Die Stellbockschwelle käme weitere 730 mm dahinter zu liegen (Schwellenmittenabstand) .

Die müßtest Du dann als Langsschwelle durchziehen, kein Problem. Solch lange Schwellen gab es durchaus bei den Länderbahnen, Längen von 8,5 m waren da keine Seltenheit.

Ganz so knapp wie mit den DRG Weichen gehts also nicht, aber auch nicht gerade dramatisch viel länger. In  1 : 160 nur knappe 3 mm mehr.

Soderle, unnu gehts ab inne Heia, ich hoffe, dass nun die letzten Klarheiten beseitigt sind.

Grüße aus NordhesseN
Bernd

...und gute N8!
Hallo Bernd,

spitze ... super Info und genau damit passen die Weichen, so wie ich sie haben möchte ... klasse.

Besten Dank!

Gute Nacht, Arndt
Viel Spaß
Carsten

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