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THEMA: Verkehrsschilder selber gedruckt - Meine Erfahrungen

THEMA: Verkehrsschilder selber gedruckt - Meine Erfahrungen
Startbeitrag
Dirk - 03.04.16 15:22
Hallo zusammen,

ich habe in letzter Zeit habe ich einige Experimente zum Thema Beschilderung und und Fahrbahnmarkierung gemacht und wollte einfach mal ein paar Ergebnisse zeigen, Erfahrungen teilen und idealerweise auch von Euch ein paar Anregungen bekommen.

Ein paar Bilder hatte ich schonmal im Wochenbericht gezeigt, aber da jetzt noch welche dazugekommen sind, wollte ich es mal zusammenhängend zeigen.

Die Schilder sind alles selber gedruckt auf einem eher einfachen Tintelstrahlmultifunktionsdrucker für 100€ und das verwendete Grafikprogramm ist Word - Bei mir LibreOffice, mit Microsoft Word dürfte es genauso gehen.

Warum ausgerechnet Word: Damit lassen sich die Schilder super und bequem skalieren, denn das ist mir bei anderen Programmen sehr schwer gefallen. Das mag einfach gehen, wenn man sich damit auskennt, ich kann es nicht - Welche Auflösung geht noch, wie viele Pixel sind dann ein mm wenn ich den dpi Wert kenne, und vor allen Dingen: Wie vermeide ich Qualitätsverlust beim Verkleinern?
Eine in Word eingefügte Grafik scheint jedoch, auch wenn man eine Pixelgrafik einfügt, in der Darstellung verktorbasiert (also verlustfrei) verkleinert zu werden.

Ich suche mir dazu für die Schilder immer Vorlagen aus dem Internet, in dem ich mehr erst das entsprechende Zeichen raussuche (die haben genaue Nummern), über die Bildersuche eingeben oder bei Wikpiedia suche (Dort sind die meisten in sehr guter Qualität abgelegt, in verschiedenen Größen und es gibt keine Problem mit den Rechten).
Es gilt, ein Bild zu finden, dass ausreichend groß ist, das beim normalen betrachten alles scharf ist. Beispiel: Man sucht sich ein Schild hier aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel_der_Ve...nd_von_1992_bis_2013 , klickt es an (dann erscheint es noch in einer Galerie) und klickt noch einmal drauf, dann hat es man es vor weißem Hintergrund. Es kann auch ein Schild sein, was deutlich kleiner ist, aber es ist eben ein Beispiel. Dann wähle ich das "Snipping Tool" das zumindest bei Windows als Standard enthalten ist (falls nicht bekannt, über die Suche finden), welches Bildschirmkopien eine bestimmten Bereiches erlaubt, übernehme es (eng ausgeschnitten) über "kopieren" in die Zwischenablage (Ich speichere es nicht, würde nur zu Verluste führe und in der Zwischenablage reicht es) und füge es als Grafik in Word ein. Das Ding sprengt zwar nun den Rahmen, da es die ganze Seite füllt, aber wenn man nun das Bild doppelklickt, kann man ganz einfach die genaue Größe eingeben (Bei neueren Office-Paketen oben in der Leiste, bei LibreOffice geht ein Fenster auf - wenn es nicht geht: Rechtsklick und "Grafik formatieren" auswählen).
Und schon hat das Bild die passenden Größe, die man sich vorher einfach ausrechnen kann. Keine Grübeln über Pixel und keine Sorge über Qualitätsverlust. Denn auch wenn das im Fenster dann nicht mehr so gut aussieht, wer unten am Rand mal die Vergrößerung der Seite auf Maximum (z.B. 500%) hochfährt, sieht, dass das Schild noch genau erkennbar ist.

Nun zum Druck: Dort natürlich die beste Qualität auswählen, und idealerweise auf Fotopapier drucken (ist etwas steifer, farbechter und der Glanz passt gut für rückstrahlende bzw. früher emailierte Schilder). Das ist alles. Die Rückseite sollte man danach dunkelgrau einfärben (zumindest in Epoche V). Nun zum Ausschneiden: Ich gebe zu, runde Schilder sind etwas kniffelig, da hilft eine Nagelschere, die eine gebogene Schnittfläche hat. Ist zwar immernoch nicht ganz einfach, aber es geht etwas besser. Was nun noch stört, ist die weiße Schnittkante: Da hilft ein silberner Filzstift (zum Beispiel edding 780), den man einmal von allen Seiten an den Kanten entlang zieht. Den auch die echten Schilder haben zumindest heutzutage oft einen Alurand. Das verbirgt die weiße Schnittkante und überdeckt auch kleine Unsauberheiten beim Ausschneiden.

Ich habe die Schilder bei mir dann auf 0,4mm (oder 0,3mm) Federstahldraht geklebt. Es geht auch Kohlefaser (gibt’s bei Conrad). Der muss dann aber noch Alufarben angemalt werden, hat aber den Vorteil etwas elastischer zu sein.

Auch wenn das nun recht viel Text ist, zusammengefasst ist es doch recht einfach:
- ordentliche Vorlage finden
- mit Snipping tool ausschneiden
- bei Word einfügen
- Größe eingeben
- in bester Qualität auf Fotopapier drucken
- Rückseite Färben
- auf Mast kleben

Bilder könnt Ihr dazu unten sehen

Wer übrigens nicht weiß, wie groß eigentlich so ein Schild sein soll, dem kann ich diesen Link empfehlen, da sind alle Maße genau benannt, nur durch 160 teilen und fertig: http://www.verkehrsschilder.de/informationen/welches-schild-brauche-ich

Das ganze geht natürlich genauso gut für Signaltafeln am Gleisrand. Dort sollte Rückseite und Rand nur schwarz gefärbt werden. Da im Original 8cm Betonpfähle zum befestigen genutzt werden, empfehle ich 0,5mm eckige Kunststoffprofile, z.B. von Plastruct, die natürlich noch grau angemalt werden müssen. Die sind super flexibel und auch wenn man da mal beim Reinigen gegen dengelt, federt sie wieder zurück, wo sonst auch Federstahl dauerhaft verbogen wäre.

Das mit dem skalieren in Word klappt natürlich auch mit selbst erstellen Schildern. Mir geht das so leicht von der Hand, dass ich selbt in einem Grafikprogramm erstellte Schilder dort so groß mache, das sie sehr scharf sind und kopiere sie über das Snipping Tool nach Word. Damit sind auch Schriftgrößen möglich, die kleiner sind als die kleinste Einstellung in Word: Schild in großer Schrift  erstellen, nach Word kopieren und dort verkleinern.

Und noch etwas zu Straßenmarkierungen: Ich klebe gerne ab und male dann die Markierung auf. Leider gibt es immer wieder das Problem, dass Farbe unter die Maskierung läuft. Hier habe ich zufällig etwas passenden im "Games Workshop" gefunden, einen Laden, den es in den meisten größeren Städten gibt und sich auf Rollenspielfiguren spezialisiert hat. Die arbeiten viel mit granieren und haben dazu extra trockene Farben, die eher zäh und gummiartig sind. Die kann man gut mit einem Borstenpinsel auftupfen, decken gut, aber da läuft nichts unter das Ablkebeband. Der Zebrastreifen und die Linie auf der Brücke sind so entstanden.
https://www.games-workshop.com/de-DE/Citadel-Dry?_requestid=10197442 Ich selber benutze "Longbeard Grey", ein deutlich abgedämpftes weiß, da ja auch die echte markierung nur eine kurze Zeit strahlend weiß ist

Soweit meine Idee. Das mag vielleicht für Grafikprofis dilettantisch bis zum geht nicht mehr sein, aber als jemand, der sich mit solchen Programmen nicht so sehr auskennt, hat es extrem weitergeholfen, Word zu nutzen, und vielleicht kann das auch für andere, die sich dabei noch schwer tun, eine Anregung sein.
Aber natürlich sind hier weitere Tipps willkommen und vielleicht geht es ja noch einfacher

Viele Grüße

Dirk


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Hallo,
bei uns fast identisch, möchte gleich mal die gängigen Schilder für DDR dranhängen
https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel_der_Ver...ik_von_1964_bis_1978
Grüße
Horst
Hallo,

hättest du das mit den runden Schildern nicht angesprochen, dann wäre mir gar nicht aufgefallen, dass sie nicht 100% perfekt sind. Ich denke wenn man davor steht fällt das auch nicht auf, weil sie so klein sind.
Wirklich tolle Arbeit und gute Ideen.

Grüße,
Matthias
Hallo Dirk

Deine umfangreiche Erklärung ist Klasse, Danke dafür!

Ein möglicher Tipp zu den runden Schildern wären Locheisen. Ob es da Zwischengrößen gibt, weiß ich nicht (könnte man aber auch ergoogeln), aber 3, 4, und 5 mm gibt es mit Sicherhet.

Die (innerstädtische) Größe 2 wären umgerechnet 3,75 mm. Ich denke, wenn das Schild um 0,25 mm zu groß wäre, nämlich 4 mm, wäre das für "N" sicher auch noch tragbar.

Wenn Du in Deine Word-Seite mittig zwischen Deine runden Schilder senk- und waagrechte Linien einfügst, Hast Du quasi "Fadenkreuze", auf denen Du das Locheisen genau zentrieren kannst. dann ein ebenes Hartholzklötzchen unter das (fFoto-)Papier und mit einem kleinen Hammer immer feste druff - nein, ein leichter Schlag genügt da.

Für ein oder zwei Schilder vielleicht zu aufwendig, aber bei mehreren ist es sicher nervenschonender als Nägelknabbern

schildbürgerliche Grüße
HaWeO
Hallo Dirk,

tolle Anleitung. Da ich demnächst selber einige Schilder kleben will (wo man evtl. auch die Rückseite sehen kann) - mit was klebst Du die Schilder auf den doch recht dünnen Mast damit sie nicht beim kleinsten Windhauch wieder abfallen und wie sehen die Schilder dann von hinten aus .
Danke im voraus.
MfG
Karin
Wow,

wirklich eine sehr beeindruckende Arbeit und sauber recherchiert.
Besonders gut gefällt mit das Nachempfinden des profilverstärkten Alurandes. Wenn du auf die Rückseite eines Schildes noch kleine graue Knubbel andrückst, könnten das die Befestigungsschellen sein 😊

Bei der Markierung könntest du noch darüber nachdenken, die Einmündung mit einem Breitstrich (25cm) mit einem Strich-Lücke-Verhältnis 1.5/1.5 zu markieren (Originalmaße). Diese ist doppelt so breit wie deine Fahrbahnrandmarkierung auf der Brücke.

Die Bilder von hinten würden mich ebenfalls interessieren. Weiter so!

Gruß, Felix B.
Hallo Dirk,

sieht chic aus. Mir gefällt die auf eine Fahrbahn reduzierte Brücke sehr gut. Coole Fotos!

Freu mich schon, bald mal wieder nach Rheinfort zu kommen

Schöne Grüße, Carsten
Ein paar Links zu nützlichen Schildersammlungen.
http://enndingen.de/StadtForum/Schilderwald


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