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THEMA: US Eisenbahnen bei Barstow, Kalifornien

THEMA: US Eisenbahnen bei Barstow, Kalifornien
Startbeitrag
fszu - 05.06.16 13:32
Hallo zusammen,
ich war die letzten 3 Wochen im US-Land (Reise von Salt Lake City nach Los Angeles/San Diego und zurück), ein Hotel hatten wir direkt an der alten Route 66 in Barstow/Kalifornien. Dort verläuft die Eisenbahnstrecke von Los Angeles nach Chicaco parallel zur Route 66. Ich wunderte mich, ob der Länge der Güterzüge, geschätzt mindestens 2km. Im Anhang findet ihr Bilder, die ich morgens aufgenommen habe.
Viele Grüße
Felix

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hallo fszu,

super, bitte mehr

Ich flieg in einem Monat rüber und werde auch in Barstow halt machen - habe mir vor 25 Jahren schon den Santa Fe Verschubbahnhof angesehen.

Vielleicht kannst Du mir die Besten Spots zum Trainspotting bekanntgeben.

Hast Du dir auch den brühmten Tehachapi Loop bei Bakerspield angesehen?

lg

MaximiliaN
Hallo MaximiliaN,
Das mit den Zügen war Zufall, wir hatten das Best Western in Barstow an der Route 66, ich dachte eigentlich, dass der Zugverkehr speziell der Güterzugverkehr in den USA keine große Rolle mehr spielt, und war dann überrascht, wie häufig und mit welcher Länge Güterzüge hier verkehrten, in 4-Fach Trasktion! Die Loks sind dieselelktrische Loks (GE Dash 9) mit einer Leistung von 3280 kW, und das in 4-Fach Traktion. Ich hatte leider zu wenig Zeit, es ging 1 StD später nach LA. In Barstow ist aber auch einer der größten Rangierbahnhöfe der BNSF Railway (habe ich leider erst jetzt erfahren).
Viele Grüße
Felix
Hi,
kurz bemerkt: Es sind GE Gevos ES44C4, A1A-A1A Dieselloks mit 4 Elektrischen Antriebsmotoren.

4400 Hp, also ca. 3300 kw jeweils... Ich denke dass bei den Zügen am Ende, evtl auch in der Mitte nochmal welche laufen..

Die von dir sehr schön fotografierte 8076 sieht man hier: http://www.railpictures.net/viewphoto.php?id=536764 noch mal sehr eindrucksvoll.

Gruss,
Chris

PS: tolle Bilder :)
Felix,
Güterverkehr per Bahn ist (und war) in Nordamerika deutlich wichtiger als in Europa - insbesondere Deutschland.
Der Anteil der Bahn am Güterverkehr in den USA/Kanada liegt bei 30-40%, hier schöngerechnet deutlich unter 20%.

Gruß
Stp


P.S.
Weil der Kohleverkehr in den USA und GB wegen der harten Umweltgesetze fast zusammengebrochen ist, werden von den Bahnen dort neue Konzepte entwickelt, um den Verlust des Kohleverkehrs durch neue Angebote auszugleichen.

Im Sauberwunderland wird Braunkohle bis zum letzten gefördert, und neue Konzepte zum Güterverkehr bedeuten im wesentlichen,den Güterverkehr abzuschaffen.
Servus,

auch danke fürs Schauen.

Gruß Rainer
Hm,

der Personentransport (Personenzüge) endete in den US defakto mit Beginn der 70er Jahre.
Alle großen Bahngesellschaften haben ihre Personenzüge eingestellt. Das Flugzeug wurde zur ernsten Konkurrenz.
Erst mit AMTRAK kam es wieder zu sehr bescheidenem Personentransport.

Beispiel:
War 2000 in Grand Junction (ein Eisenbahnknoten) und habe alle 8-10 Min einen Güterzug beobachten können. Auf der Bahnhofsankunfts-Tafel aber 1 Personenzug per Woche (!).

mfG.
"tattoo"
Hi,
tatsächlich ist der Personenfernverkehr in den USA eher Tourismus Verkehr. Regional hingegen gibt es schon einiges, z.b. METRA.

gewaltige Warenströme entstehen  durch Containerverkehr zwischen der West und Ostküste, Getreide zu den Exporthafen, auch die Aethanolwirztschaft bringt einigen Verkehr. Kohle ist auf dem absteigenden Ast.

Gerade im Moment verlieren die grossen Gesellschaften Umsätze. Der Ausbau des Panamakanals ist eine weitere Gefahr für die Gewinne.

Uebrigens: GE baut auch Exportvarianten. Aber in Verkehrsrot durchs Allgäus werden wir sie wohl nie Donnern Seen dürfen. China z.b. hat solche Maschinen gekauft.

Gruss chris
Hallo zusammen,
ich habe 3 weitere Bilder, die ich an jenem Morgen aufgenommen habe, angefügt. Mir sind einige Dingte aufgefallen: zum einen, wie oben schon angemerkt, gab es keinerlei Personenverkehr auf dem Streckennetz, das wir von unserem Hotel einsehen konnten. Güterzüge (die langen, wohlgemerkt) verkehrten dagegen ca. alle 20 Minuten. Transportgut waren in erster Linie Container, die wohl von den großen Häfen ins Landesinnere transportiert wurden. ABER, leider auf den Bildern nicht zu sehen, auf einigen Wagons standen komplette LKW-Anhänger! Der Transport per Schiene scheint also einiges günstiger zu sein als per LKW, und das bei den Spritpreisen in den USA!
Viele Grüße nochmaLs
Felix

Die von fszu zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Hm,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

...auf einigen Wagons standen komplette LKW-Anhänger!


Nennt sich TOFC (Trailer on Flat Car) und gibt es auch in Europa.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Der Transport per Schiene scheint also einiges günstiger zu sein als per LKW, und das bei den Spritpreisen in den USA!


Eigentlich nicht, aber es ist eine Transportlösung die von großen Speditionen angeboten wird.

Der Vorteil, es muß keine Zugmaschine mit; der Trailer kann aus dem Zug gehoben werden ohne abkuppeln zu müssen oder gar runter fahren zu müssen.
Es besteht sogar die Möglichkeit bei kleineren Bahnhöfen, so wie Container auch Trailer vom Zug zu nehmen und wieder zu beladen ohne eigentlich den Zug trennen zu müssen.

Ganz früher wurden so auch verschieden Güter ent/beladen an kleinen Bahnstationen oder sogar nur an Bahnübergängen. (Gibt dazu genügend Fotos in der Literatur und auch im Netz)

Ein Europäischer reach Stacker:
http://www.bing.com/images/search?q=reach+stack...1f29d7644574c3ca50o0
http://www.bing.com/images/search?q=reach+stack...5a613408298dc6b879o0

mfG.
"tattoo"
Hallo miteinander.

Zitat - Antwort-Nr.: 1 | Name:  fszu

...Ich wunderte mich, ob der Länge der Güterzüge, geschätzt mindestens 2km...



Völlig normal in den Staaten. Der folgende Link führt zu einem Videoclip, der einen entgleisten Güterzug zeigt:
https://youtu.be/CgqdIjp6zuQ

Zuglänge: über 4000m, 232 Waggons mit >15.000to

Bes. interessant der Zeitraffer ab 4:15, der das Wiederaufgleisen eines der Waggons zeigt.

MfG
HOLLA


PS: tolle Gleisführung an dieser Stelle - richtiges Autobahnkreuz mit Gleisen...
(guglst du "Fostoria Ohio")

Hallo,

in der Tat, die USA zählt zu den großen Eisenbahnnationen wie China oder Russland - wenngleich im Fernverkehr nur im Güterverkehr.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Der Transport per Schiene scheint also einiges günstiger zu sein als per LKW, und das bei den Spritpreisen in den USA!



Den Vergleich zum Straßentransport in den USA habe ich nicht, klar ist, dass die Eisenbahnen in den US deutlich günstiger produzieren als in Europa. Aber sie müssen günstiger sein bzw. andere Vorteile wirtschaftlich bemerkbar machen, sonst würden sie nicht genutzt.

Die sehr langen Züge, aber auch deutlich niedrigere technische Standards,  insbesondere bei den Shortlines und Anschlussbahnen verbessern die Wettbewerbsfähigkeit. Es "stört" auch kaum Personenverkehr. In D muss jeder Gleisanschluss gut instandgehalten und sicher sein, in den USA sagt man sich: hin und wieder eine Entgleisung ist billiger als stets alles top in Schuss zu halten.

Dieser Report ist interessant:

https://www.google.com.hk/url?sa=t&rct=j&am...bhKrD-5vyRSqMXlX0usw

Seite 10: hier wird dargestellt, dass die Kosten je Tonnenmeile bei den Class 1 etwa ein Drittel der von DB Schenker Rail betragen.

Sieht man einige weitere Kennzahlen, verwundert das nicht, im Gegenteil, die Bahnen wirken fast teuer im Vergleich. Die mittlere Transportweise ist deutlich länger, es gehen 600 TEU statt nur 100 TEU auf einen Zug, beim Massengut bis zu 12000 Nettotonnen statt 2000 Nettotonnen.

Viele Grüße,

Simon

Hi!
Ihr dürft dabei eines nicht ausser Acht lassen und das machen viele falsch, die nie in USA waren:Das Land ist riesengross und die Wege und Entfernungen sind überhaupt nicht mit denen hier oder in Europa zu vergleichen.
Das Bahnnetz hat eine völlig andere Geschichte als hier und ist völlig anders aufgebaut.
Wenn sowas per Laster gemacht werden sollte.....!

So kann man stundenlang fahren,rausschauen, 5 Std. schlafen dann wieder rausschauen und alles sieht immer noch so aus als ob der Zug sich gar nicht vorwärts bewegt hat.

Viele Grüsse
Mathi


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