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THEMA: Löten von Decoderlitze an Decoder

THEMA: Löten von Decoderlitze an Decoder
Startbeitrag
Elmar W. - 15.09.16 15:33
Hallo!

Ich habe gewisse Schwierigkeiten beim Anlöten von Decoderlitze an Decoder.

Folgendermaßen gehe ich vor:
Ich isoliere ein kurzes Stück der Litze ab, verdrille und verzinne es. Mit der Lötspitze bringe ich das Lötzinn auf dem Lötpad des Decoders zum Schmelzen, dann führe ich das Ende der Litze mit einer spitzen Pinzette zu dem Lötpad und halte sie fest, bis das Lötzinn erstarrt ist.

Die Materialien und Werkzeuge:
Ich verwende Rautenhaus-Decoderlitze und eine 80W-Lötstation, die ich auf 450°C eingestellt habe. Die Lötpads der (D&H-)Decoder sind bereits herstellerseitig mit Lötzinn beschichtet.

Mein Problem:
Dort, wo ich die Litze mit der Pinzette greife, schmilzt häufig die Ummantelung der Litze, besonders dann, wenn noch eine Korrektur erforderlich ist. Das angefügte Decoder-Bild ist im Ergebnis ziemlich abschreckend. Zwar habe ich die Litzen mit klarem Nagellack isoliert. Aber wie es dann immer kommen muß: Irgendwann berühren sich zwei Stellen, bei denen die Isolierung nicht gut genug ist, und schon ist der Decoder hinüber.

Meine Fragen:
Was mache ich falsch, bzw. was machen die Decoderhersteller, die verkabelte Decoder ausliefern, anders? Bei denen sind die Lötverbindungen immer perfekt und gleichmäßig.
Gibt es Litze mit einer Ummantelung, die einen höheren Schmelzpunkt hat? Ist eine spitze Pinzette das falsche Werkzeug zum Halten? Was ist geeigneter? Oder kann man die Ummantelung beim Löten kühlen?

Für hilfreiche Hinweise wäre ich Euch sehr dankbar.

Herzliche Grüße
Elmar


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Hi!
Das braucht schon etwas Übung und das richtige Werkzeug. Besonders eine gaaanz dünne Lötspitze.
Ich machs so:
Litze verdrillen und verzinnen. Dann auf das Pad halten und mit der ganz leicht mit Zinn benetzten Spitze kurz draufhalten.
Viel Hitze und kurz ist das Geheimnis.
Viele machen da den Fehler und arbeiten mit zu wenig Hitze.
Dann braucht das zuviel Zeit und dann verschmurgelt alles.
Anschliessend unbedingt prüfen ob wirklich nur das betr. Pad getroffen wurde.
Wenn ich da nicht sicher bin, kratze ich mit einer Nadel nochmal zwischen den Pads durch und messe danach alles durch.
Ne gute Lupe hilft auch gewaltig mit.

Viele Grüsse
Mathi
Hallo Elmar,

ich weiß auch nicht, was die Profis besser machen., aber bei mir gibt es keine solchen Probleme, wenn ich eine Flachpinzette und bleihaltiges Lot verwende. Vorverzinnen und anlöten nehme ich nur mit 300 Grad vor. Bei bleifreiem Lot funzt das bei mir aber nicht; das will wohl höhere Temperaturen

Gruß

Woffi
Hallo Elmar,

was mir spontan auffällt, du greifst mit der Pinzette direkt hinter dem ab isolierten Stück. Versuchs mal ein Stück weiter hinten, vielleicht 2cm, dort ist die Wärmeentwicklung nicht so groß.
Ich persönlich greife nicht oder nur selten mit der Pinzette, eher nur mit den Fingern, dann merkt man auch wenns zu heiß wird. Ich habe mal in einen Holzzahnstocher eine Kerbe gedrehmelt, dort kann ich die Litze dann ein wenig einklemmen und nur halten, ohne druck auf die Isolierung auszuüben.

Gruß Uwe
Hallo,
Ich verwende so eine Pinzette da kann man die Litze nicht quetschen.
(Hab sie aber nicht vom C.)

https://www.conrad.at/de/bestueckungspinzette-5...ck-t2351-829494.html

Gruß
Roman
Hallo Elmar,
eine Flachpinzette ohne Riffelung hilf auch. Und 450°C kommt mir auch recht hoch vor. Bie diesen kleinen Lötpads reichen bei mir 250°C. Ich verwende aber noch bleihaltiges Lötzinn. Und - wie Uwe schon sagte - wo es geht, nehme ich die Finger anstatt der  Pinzette.

Deine Lötstellen sehen auch deshalb unproessionell aus, weil sich noch jede Menge Kolophonium (=Flussmittel) an den Löstellen befinden. Die kriegst Du mit einem in Spititus getauchten harten Pinsel gut weg.

Gruß
Gerd
Nun,
so kurz wie möglich halten.
Die Hitze muß ja irgendwo hin, da ist die Kunstoffisolierung im Wege.
Die Pinzette führt diese ab.

Immer nur sehr kurz und heiß löten.
Zähle Einundzwanzig, Zweiundtwanzig, Dreiundzwanzig und dann WEG!!
Erst etwas abkühlen lassen, dann ein neuer Lötversuch.

Es kommt sehr auf das verwendete Lötzinn an.
Altes dünnes bleilhaltiges Lot mit Kolophonium-Seele ist empfehlenswert.

Das neue Lot hat nur ein kurzes Schmelzfenster, das muss exakt eingehalten werden.
Desweiteren sieht man diesen Lötstellen nicht sofort an, ob sie exakt sind.
Beim Bleilot sieht man es am Schimmern.

Bevor noch ein paar Decoder "angebraten" werden, erstmal mit einfachen billigen
Kontaktsteckern und Strippen üben.
Es sieht nicht mal so übel aus.
Das wird was, wenn die maximale Lötzeit eingehalten wird.

Ein bisserl Bratensaft wird immer sein..

Wir haben nicht umsonst mehrere Jahre üben dürfen,
bevor man uns auf die Menschheit losgelassen hat.

Wenn man mal zufällig Muse hat:
http://www.elexs.de/loet1.htm

L.G.
Lutzl




Hallo!

Danke für die informativen Antworten!

Ich schrieb ja im Eingangsposting bereits: Das Lötzinn ist bereits herstellerseitig auf den Lötpads. Und da im gewerblichen Bereich bleihaltiges Lot nicht mehr erlaubt ist, habe ich die hohe Temperatur gewählt. Ich werde sie mal reduzieren.
Die Bestückungspinzette macht einen guten Eindruck. Vielleicht das richtige für mich. Die Zahnstochermethode werde ich auch testen.
Die Decoderlitze ist so flexibel und dadurch so nachgiebig, daß man sie unbedingt direkt neben der abisolierten Stelle an das Lötpad führen muß. Sonst bewegt sie sich nach irgendwo. Die Lötpads sind ja sehr dicht beieinander.
Ich vermute, daß das, was Gerd für Flußmittel hält, eher der Nagellack ist, mit dem ich die Litzen versucht habe zu isolieren. Es wäre natürlich besser, ohne diesen auszukommen.

Nochmals vielen Dank für die vielen Tips! Jetzt muß ich erst mal auf die neuen Decoder warten.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Das Lötzinn ist bereits herstellerseitig auf den Lötpads. Und da im gewerblichen Bereich bleihaltiges Lot nicht mehr erlaubt ist, habe ich die hohe Temperatur gewählt. Ich werde sie mal reduzieren.


mach´ es nicht:
mathi hat geschrieben:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Litze verdrillen und verzinnen. Dann auf das Pad halten und mit der ganz leicht mit Zinn benetzten Spitze kurz draufhalten.
Viel Hitze und kurz ist das Geheimnis.
Viele machen da den Fehler und arbeiten mit zu wenig Hitze.



Da liegt die Lösung und nimm Deine Finger zum Halten des Kabels.

LG
Günter
Hallo Elmar,

nur so eine Idee: erst das Lötzinn von den Lötpads entfernen und durch das ersetzten, dass du auch für die Litzen benutzt. Dann brauchst du die hohen Temperaturen bestimmt nicht mehr, wenn du die Litze anlötest und du kannst die Kontaktzeit von Litze mit Lötkolben deutlich reduzieren. (Wobei ich auch 450 Grad etwas viel finde, ich bekomme Lötzinn auf gewerblichen Platinen auch mit dünner Spitze und 320 - 350 Grad geschmolzen.)
Eventuell reicht es auch schon, einfach das Zinn auf den Pads erst mit deinem zu mischen, dann könntest du dir das Absaugen sparen.

Viele Grüße,
Moritz

Hallo Elmar,
ich verwende bei solchen feinen Litzen immer eine sehr spitze Spitzpinzette aus Titan oder Edelstahl.
Damit greife ich die Litze direkt vor der Isolation. Das hat den Vorteil, dass die Pinzette dann einen Großteil der Wärme aufnimmt und damit die Isolation geschützt wird. Für deinen Lötkolben solltest Du die feinste Lötspitze die zu haben ist verwenden. 400°C reichen dabei für eine kurze Lötzeit.
Ansonsten, Übung macht den Meister. Trainiere ruhig mal vorher an einem Stück Lochrasterplatte o.ä.

Gruss Karl

Hallo Elmar,
da ich sowas sehr oft mache... Immer mit den Fingern festhalten, dann passiert nichts. Und wie andere schon schrieben: Lieber heiß und kurz löten als ewig rumbraten. Normalerweise musst du die Lötstelle nur kurz antippen, dann ist das Kabel dran. Die Pinzette mit runden Backen könnte eine Hilfe sein, sofern die Form möglichst dem Kabel entspricht. Ansonsten hast du kaum einen Vorteil oder kannst im schlimmsten Fall die Litze nicht vernünftig halten. Mit den Fingern hast du das Problem nicht.

Übrigens verwende ich die Mayerhofer-Litze, die mit der von Rautenhaus wahrscheinlich identisch ist. Auch wenn du zwei, drei Zentimeter von der Lötstelle wegrückst kannst du die noch vernünftig führen.

Noch eine Sache zum Löten: Hier wird empfohlen die kleinstmögliche Spitze zu verwenden, aber das ist kontraproduktiv. Je kleiner die Spitze ist, desto schlechter lässt sich die Hitze an die Lötstelle bringen. Ich verwende meist eine, die glaub 1,3 mm breit und meißelförmig ist. Ich habe noch kleinere, aber das hat sich bei so relativ groben Lötstellen nicht bewährt, sowas nehm ich nur für WIRKLICH kleine Sachen wie die hier:
https://www.1001-digital.de/pages/basteln-bauen...chaltbarem-licht.php

Viele Grüße
Carsten
Moin Elmar,
zu Carstens Beitrag noch eine Anmerkung: Bleifreies Lot greift die Spitzen viel stärker an als bleihaltiges, gerade kleine Spitzen sind dann ratz-fatz hinüber, während größere, meißelförmige länger durchhalten. Bei bleihaltigen Loten gab es diese Probleme bei weitem nicht in diesem Ausmaß. Ebenfalls tödlich für die Spitzen ist die Verwendung von Leitungswasser zum Befeuchten der Schwämme (Schwefel-, Kalk-Anteile im Wasser).

Daher hatte ich ebenfalls eine gewisse Aversion gegen kleine Spitzen, weil die immer recht schnell Probleme gemacht haben. Mit dem Wechsel zu destilliertem Wasser und Loten mit Eisenanteil muss ich meine Meinung aber revidieren.

Ich kenne genau eine Firma (almit), bei der wir unsere Lote und Lotpasten beziehen, die einen kleinen Eisenanteil im Lotdraht hat, was die Standzeit der Spitzen extrem verlängern soll. Bei meinem Ultrafein-Lötkolben (mit 0,1mm Kartuschen) habe ich mit diesem Lot bisher keinerlei Probleme mit dem Verschleiß der recht teuren Kartuschen.

Da macht dann auch das Löten mit feiner Spitze wieder richtig Laune, zumal mein System dank der direkt beheizten Spitzen richtig Feuer hat (ich habe gestern die Platine für mein Uhrenprojekt patchen müssen, weil mir Altium beim Layout einen ganz üblen Streich gespielt hat - selbst das Anlöten an Masseflächen ging ruck zuck, so dass ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, für grob und fein ständig die Lötkolben zu wechseln).

Viele Grüße,
Torsten

Hallo Carsten,
es gibt bei Weller auch kleine Lötspitzen,
https://www.reichelt.de/?ARTICLE=19372&PROV..._OlM8CFcUp0wodUhMLmw  die sehr kurz sind. Das garantiert bei einem geregelten Lötkolben, dass die Wärme sehr schnell nachgeliefert wird.

Mit solchen Lötspitzen habe ich beste Erfahrungen gemacht und liefere auch an Decodern o.ä. einwandfreie Ergebnisse ab und das ohne mich dabei übermäßig anzustrengen.

Gruss Karl
Hallo!

Vielen Dank für die weiteren Hinweise!

Ich habe mir zunächst einmal gemäß Uwes Hinweis ein Haltegerät aus einem Zahnstocher gebastelt (s. Bild). Damit kann zumindest ich die Litze präziser führen als mit den Fingern. Bei mir kommt noch ein Weiteres hinzu: Ich bin Berufsmusiker und muß von daher darauf achten, daß meine Fingerkuppen immer unversehrt sind. Sonst kann ich nicht arbeiten.

Ich habe auch Doehler&Haass um Rat gefragt. Man schrieb mir, daß man dort bleifreies Lot mit Silberanteil verwendet und mit hoher (!) Temperatur lötet. Zuerst wird das Lot auf dem Lötpad zum Schmelzen gebracht, und dann soll man das verzinnte Ende der Litze dort hinein "fallen lassen". Ich werde das alles mal ausprobieren.

Ich habe früher auch schon mal gute Erfahrungen mit Kupferlackdraht (0,3 mm) gemacht. Dessen Lack-Ummantelung ist deutlich hitzebeständiger als die Ummantelung der Decoderlitze. Allerdings ist der Kupferlackdraht auch deutlich weniger flexibel, so daß er sich z. B. nicht zur Überbrückung eines Jakobs-Drehgestells eignet.

Meine Lötspitze hat einen Durchmesser von 0,2 mm. Das sollte klein genug sein. Und ich habe auch einen Lupen-Vorsatz für meine Brille, in den ich drei verschiedene Vergrößerungen einsetzen kann. Also: An Ausstattung mangelt es nicht. Es fehlt nur noch der letzte kleine Kniff, um es richtig hinzukriegen.

Nochmals vielen Dank an alle für Eure Ratschläge!

Herzliche Grüße
Elmar

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Hallo Elmar,
die Lötstelle sieht nicht gut aus... Mehr geklebt als gelötet. Ich vermute, dass du durch die zu kleine Lötspitze nicht genug Temperatur ans Pad bekommst. Versuch doch mal eine etwas größere. Nimm vor allem eine mit Meißelform, keine Bleistiftspitze. Ich gehe so vor:

Lötkolben ist auf 350 °C eingestellt, Lot ist bleifrei mit Silberanteil. Das Zeug ohne Silber kannst du vergessen, das braucht richtig "Dampf" auf der Spitze.

Zuerst wird die Litze abisoliert, leicht verdrillt und verzinnt. Danach verzinne ich die Lötfläche. hierbei hilft Flussmittel (Löthonig) ungemein.

Ich versuche die Wärmebelastung am Decoder immer möglichst gering zu halten, deshalb schmelze ich die Lötpads *nicht* nochmal extra auf. Stattdessen halte ich das Kabel an die Lötfläche, nehme einen kleinen Tropfen Lötzinn auf die Spitze und tippe die zu lötende Stelle nur an.

Der Tropfen Lötzinn ist wichtig! Durch das geschmolzene Zinn wird die Wärme direkt auf die Lötstelle übertragen, mit einem "trockenen" Lötkolben brät man sonst ewig drauf herum, ehe sich was tut.

Viele Grüße
Carsten
Hallo Elmar,
sieht gar nicht gut aus
vielleicht schaust Du einmal hier:
http://www.1zu160.net/elektrik/richtig-loeten.php
Hat zwar nichts mit dem Decoder zu tun, aber vermittelt ein Gefühl für das Löten.
LG
Günter
Carsten war schneller
Hallo!

Auf dem Bild wird die Litze nur an das Lötpad drangehalten, um die Funktion des Haltewerkzeugs zu demonstrieren. Es ist also noch VOR dem Lötvorgang.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,

erst mal zum Zahnstocher : Ich hatte die Kerbe in den Kopf gedrehmelt, der Anstoß kam von den alten Wäscheklammern, die einfach von oben über Wäsche und Leine gestülpt wurden. Darin habe ich den Draht sehr locker geklemmt. War in einigen Fällen auch hilfreich. Auch ich spiele Gitarre und verbrenne mir ungerne die Finger.

Wenn ich mir dann generell die Lötstellen ansehe, fallen mir mehrere Dinge auf:
Die gezogenen spitzen Zipfel, deuten auf zu wenig Hitze und zu langsames wegziehen der Lötspitze hin. Die Lötstellen sehen irgendwie aus, als wenn man mehrere Schichten auftürmt. Es sollte aber so sein, das wenn du mit der Lötspitze und etwas Zinn an das Pad kommst alles sofort Vollflächig flüssig verläuft, und dann muß die Lötspitze sofort wieder weg. Carsten hat das sehr gut beschrieben.
Versuch doch einmal auf einem alten Stück Platine, oder ähnlichem wie bei deiner Temperatur das Lot verfließt.

An deinem Decoder würde ich erst mal das alte Lötzinn wieder absaugen, und dann alle Pads neu verzinnen. Aber auch dabei muß man sehr schnell und richtig arbeiten, um die Pads nicht zu zerstören.

Gruß Uwe
Hallo zusammen,

das große Problem beim Anlöten von den Litzen auf die Lötpads ist, daß man eigentlich drei Hände braucht:
- eine zum Halten der Litze an das Lötpad
- eine zum Halten des Lötdrahts
- eine zum Halten des Lötkolbens
(- eine zum Fixieren des Decoders wenn man ihn nicht auf eine unverrutschbare Unterlage klebt).

Ich mache das wie folgt:
- Decoder wie geschrieben auf eine Unterlage kleben mit doppelseitgem Klebeband
- Lötpad vorverzinnen, so daß darauf ein Hügel ist
- Decoderlitzenisolierung ca. 1cm vor dem Ende etwas abziehen und die Kupferdrähtchen verzwirbeln, das Stück vezinnen und auf 1mm abschneiden
- einen Zahnstocher in Lötfett drücken und dann damit über die Lötstelle streichen ohne daß darauf das Lötfett zu sehen ist
- das verzinnte Litzenende darauf halten
- die Lötspitze an die Lötstelle halten bis das verzinnte Litzenende in den Lötpunkt eintaucht.
Die Oberfläche der Lötstelle ist dann wegen der Zuhilfenahme des  Lötfettes schön glatt.

Fertig!

Ohne das Betreichen der Lötstelle mit Lötfett zieht das Lötzinn gerne Fäden wie bei ungenügender Temperatur

Grüße Michael Peters
Hallo Michael

Zitat

Lötfett



Mir stehen alle Haare zu Berge. Wie kann man nur solchen Pfusch bei Elektronik machen.

Oder war etwa LÖTPASTE (Kolophonium) gemeint?

Gruß, Roland
Hallo Elmar,

ergänzend noch ein Hinweis: Es gibt auch Qualitätsunterschiede bei den Kabeln, ggf. auch zwischen verschiedenen Chargen des gleichen Herstellers. Die weiter oben erwähnte Mayerhofer-Litze zeichnet sich bei mir durch eine sehr temperaturempfindliche Isolierung aus, die beim Verlöten quasi einen im wahrsten Sinne des Wortes fließenden Übergang von Isolierung zu blankem Draht produziert. Ich verwende sie daher ungern und nur dann, wenn ich deren Flexibilität wirklich benötige. Andere (über Ebay) erworbene No-name-Decoderlitze ist zwar etwas weniger flexibel, verhält sich bei mir beim Löten aber deutlich definierter. Vielleicht habe ich beim Mayerhofer-Kabel auch eine schlechte Charge erwischt, aber ein Versuch mit anderem Kabel schadet nicht. Das Löten selber wurde von den Kollegen bereits gut beschrieben.

Grüße, Jürgen


Edit: Doch noch ein Löttip (mein Verfahren bei feinen Lötstellen): Mit einer Nadel Lötpaste für SMD-Bauteile auf das Lötpad aufbringen, abisoliertes Kabelende ebenfalls damit benetzen, auf das Lötpad drücken und mit dem Lötkolben antippen - perfekt verlötet!
Hallo Jürgen,
die Isolierung ist eigentlich nur empfindlich, wenn man sie im heißen Zustand quetscht. Beim normalen Verlöten passiert da nichts. Es wird am Material liegen, denke ich. Entweder man hat flexible Kabel oder eine festere Isolierung. Beides zusammen geht eben nicht.

Viele Grüße
Carsten
Hallo Carsten,

bei meiner Mayerhofer-Litze zieht sich die Isolierung bereits zusammen und zurück (auch bei ausbleibender mechanischer Belastung durch Pizette etc.) , lange bevor die das Zinn überhaupt schmilzt - fast schon schrumpfschlauchähnlich...  

Aber nach Deiner Schilderung werde ich noch einmal neue Litze bestellen - meine ist schon einige Jahre alt, und offenbar ist bei dieser tatsächlich etwas faul...

Grüße, Jürgen
Hallo,
ich nehme die Litzen von Brawa.

Grüße
Hallo Elmar

Ich würde erst einmal "Trockenlötübungen" machen.

Dazu brauchst Du einen Print, z.B.
https://www.conrad.de/de/smd-europlatine-epoxyd...alt-1-st-531412.html

und die passende Litze, z.B.
https://www.conrad.de/de/litze-sili-e-1-x-015-m...eterware-607303.html

Damit kannst Du etliche Lötversuche machen ohne gleich einen Decoder zu himmeln. Lötpads halten Lötversuche nicht zig mal aus, irgendwann lösen sich die Pads.

Sonst... #19 von Michael und statt Lötfett Kolophonium nehmen ist ein guter Ansatz um das Löten zu üben. Rechne dafür je nach Geschicklichkeit zwischen 2-5 Stunden für die "Trockenlötübung" ein, bis das Löten locker von der Hand geht und die Lötstelle qualitativ gut ist.
Bleihaltiges Lot für die Trockenübungen zu verwenden wäre einfacher, mit bleifreiem Lot anfangen zu üben ist echt fies.

Kommt unter dem Strich sicher günstiger als einen Decoder zu verbraten...

Gruss
René
Hallo Jürgen,
achso, das meinst du... Ja, die ziehen sich etwas zurück. Sehe ich jetzt nicht als Problem, im Gegenteil... Ich isoliere immer nur ein winziges Stück ab, nach dem Verzinnen passt es dann. Vielleicht lötest du einfach zu kalt? Bei mir geht das Verzinnen Ruck-Zuck und die Schrumpfung ist minimal.

Hallo René,
das mit dem bleifreien Lot ist nach meiner Erfahrung nur schwierig, wenn man eins ohne Silberanteil nimmt. Das braucht wirklich hohe Temperaturen und ist ziemlich widerborstig, das mit Silberanteil dagegen lötet sich nicht schlechter als bleihaltiges. Kostet natürlich eine Kleinigkeit mehr, aber bei den Mengen, die wir benötigen, fällt das nicht groß ins Gewicht.

Viele Grüße
Carsten
Hallo Elmar,
gerade von D&H gibt es viele Decoder auch mit bereits angelöteter Litze. Ist vielleicht etwas unsportlich ...
Grüße
Sebastian
Hallo!

Danke für die weiterhin vielen Rückmeldungen! Bei einigen scheint der Eindruck entstanden zu sein, daß ich ein ziemlicher Lötanfänger sei. Das stimmt so nicht ganz. Ich löte schon seit über 35 Jahren, und einige meiner Einbauberichte in der Rubrik "Digital" dürften auch zeigen, daß ich darin nicht völlig ungeschickt bin. Es ging mir in #0 um die spezielle Frage des Anlötens von Decoderlitze an die sehr kleinen und eng beieinander liegenden Lötpads auf Decodern, mit der ich bisher nicht so gut zurechtkam. Erschwerend kommt hinzu, daß die Lötpads des DH 16A in zwei Reihen liegen und die Litzen aus der zweiten Reihe über die Lötpads der ersten geführt werden müssen.

Aus Euren Hinweisen habe ich gelernt, daß ich bisher vor allem zwei Fehler gemacht habe: Ich habe beim Löten zu lange Hitze zugeführt, und ich habe das falsche Werkzeug zum Halten der Litze verwendet. Die Pinzette hat die Nachteile, daß ich mit ihr die Litze nicht gleichzeitig schnell und präzise genug zum Lötpad führen kann, daß ich die Ummantelung der Litze quetsche und daß die Pinzette, da sie aus Metall ist, selbst Wärme leitet.

Gestern abend habe ich noch Versuche mit meinem Lötwerkzeug aus #14 gemacht (s. Bild). Ich habe das Werkzeug ja nach der Anregung von Uwe in #2 erstellt, allerdings mit dem Unterschied, daß ich den Zahnstocher nicht eingekerbt habe, sondern eine Bohrung schräg durch den Zahnstocher geführt habe. Etwa in der Mitte zwischen den beiden Bohrlöchern habe ich den Zahnstocher dann abgesägt, so daß das Kabel auf der Stirnseite austritt.

Ich habe die Lötungen auf dem vorhandenen Decoder ausprobiert. Der Decoder ist ohnehin hinüber. Den kann ich ruhig kaputt-üben.

Das Resultat meiner Versuche ist ermutigend. Die beiden Kabel in der linken Reihe habe ich mit 400°C angelötet, die in der rechten Reihe mit 450°C. Beides hat funktioniert. Mit 450°C ging es allerdings schneller, und ich finde, die Lötstellen sehen besser aus. Gelötet habe ich mit dem Lot, das ohnehin auf den Lötpads vorhanden ist. (Ich nehme an, daß D&H dort auch das bleifreie silberhaltige Lot verwendet hat.) Ich selber besitze solches Lot noch nicht, aber es ist schon unterwegs zu mir. Oben links habe ich noch einen Versuch mit Kupferlackdraht gemacht, aber der hat mich noch nicht so überzeugt. Es ist aber klar ersichtlich, daß die Ummantelung der Litzen nun unbeschädigt geblieben ist, weil sie eben nicht gequetscht wurde, und vermutlich auch, weil Holz ein schlechterer Wärmeleiter ist.

Roman hatte in #4 eine Bestückungspinzette empfohlen. Bei Reichelt habe ich eine entdeckt, bei der die Kabelkanäle nicht rechtwinklig, sondern schräg angeordnet sind. Die ist auch schon unterwegs zu mir. Ich glaube, daß mit dieser Pinzette eine angenehme Haltung beim Löten möglich ist: Die Pinzette kommt von links schräg oben, der Lötkolben von rechts schräg oben. Für die, die es interessiert, hier der Link:
http://www.reichelt.de/PINZETTE-573/3/index.htm...est%FCckungspinzette

Zu Sebastians Bemerkung in #27 muß ich feststellen, daß die Litzen, die D&H beim DH 16A verwendet, ziemlich dick sind. Damit würde ich wohl Probleme in dem knappen Einbauraum meines Triebwagens bekommen.

Herzliche Grüße
Elmar

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Hallo Elmar,
hm... die Lötstellen würden mich so noch nicht zufriedenstellen. Rechts unten z.B. sieht mir eher geklebt aus. An den Litzen sehe ich auch noch das blanke Kupfer. Hast du die vor dem Anlöten nicht verzinnt? Insgesamt scheinst du auch ein bisschen zu wenig Zinn verwendet zu haben.

Viele Grüße
Carsten
@28
Hallo Elmar
Ich hoffe der Durchmesser vorne ist nicht zu groß.

Die Litze darf ja nicht rutschen.
Sowas ist ohne anschauen nicht wirklich leicht zu kaufen.

Gruß
Roman
Hallo Carsten!

Ich übe weiter .....

Hallo Roman!

Wenn es nicht paßt, wird es passend gemacht, evtl. mit Füllstücken. Das kann ich erst sehen wenn es da ist.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,

Dann schicke sie lieber zurück und nimm eine andere.
Das ist sonst wieder nichts.

Gruß
Roman
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich löte schon seit über 35 Jahren, und einige meiner Einbauberichte in der Rubrik "Digital" dürften auch zeigen, daß ich darin nicht völlig ungeschickt bin


...na ja...
Hallo Elmar,
entferne doch erst einmal alles Lötzinn von den Lötpads, das Lot ist total verbrannt!

ich hoffe du benutzt ein Lot mit einer Kolophonium Seele?!

Und dann beginne einmal von vorne:
- Die Lötpads auf dem Decoder mit neuem Zinn benetzen
- deine neue Litze abisolieren und ebenfalls verzinnen
- ggf. die verzinnte Litze auf Länge kürzen
- Kabel auf Lötpad halten und kurz mit dem Lötkolben erhitzen

LG
Günter
Hallo Elmar,
um Deinen Decoder nicht vollends zu verbraten, würde ich an Deiner Stelle die Lötpads mit Entlötlitze vorsichtig vom Zinn befreien. Anschließend den Decoder mit Alkohol vom verbrannten Kolophonium befreien.
Wie weiter oben schon erwähnt würde ich dann die Litzen neu abisolieren und verzinnen. Die Lötpads würde ich dann mit einem Tropfen SMD Lötpaste versehen. Litze auf das Lötpad halten und mit dem Lötkolben kurz antippen.
Das müsste meiner Meinung nach die beste Methode für dich sein.

Gruss Karl

Naja,
es sind jetzt die wichtigsten Tipps gegeben.
Und man kann als "alter Fuchs" sogar noch was lernen.

Und wenn man schon tausende dieser Stripppchen angelötet hat,
jede Lötstelle ist ein bisserl anders. Da hilft nur Übung.

Ich mach das meißten so, wie es mir mit den Sub-T-Steckern anerfahren habe.
Strippen 1 bis 2 Millimeter wenig abisolieren, verdrillen und freihand verzinnen.

Das Lötzinn etwas abzwicken, da die Schmelzseele innen oft schon weg ist.
Zum löten dann etwas 7 cm vom Zinn abzwicken damit es handlicher ist.

Mit der Meißelspitze quer auf die Adern halten und das Lötzinn zuführen.
Es schmilzt in Ader hinein und die Isolierung wird dabei gleich um kapp 1mm thermisch verformt.
Die Lötspitze Richtung Aderanfang abziehen, so dass ein mögliche Lötkugel,
sich nur vorne befindet.
Die angebratene Isolierung zieht ich dann vorsichtig mit den Fingernägeln ab,
wenn die Aderenden sich wieder themisch beruhigt haben.
Das sollte nun sauber aussehen.
Wenn hier das Zinn nicht weit genug eingedrungen ist,
hat man etwas falsch gemacht, und fängt nochmals an.

Dann werden die verzinnten Adern auf knapp einen Millitmeter abgezickt.
Es dürfen keine Aderspreizungen oder unverzinnten Teile übrig bleiben.
Die Aderspitzen sind nun schön hart, und die Isolierung kaum angeschmort.

So bereite ich einige Adern vor, denn es klappt nicht immer mit der Lötstelle.

So nehme ich nun die Ader mit einer gut schließenden Pinzette
ganz vorne an der Isolierung und kann sie so der Lötstelle zuführen.
Je nachdem wie weit die Isolierung wegschmelzen darf und man Platz hat.
Nachfassen ist erlaubt.

Den Decoder pappe ich dann mit "Lötkente" fest auf eine temperaturfeste Unterlage,
damit mir das Ding auch nicht auskommen kann.

Die Meißelspitze führe ich dann schnell und heiß längs auf die Lötstelle,
und benetze sie kurz mit dem Lötzinn.
Hoffe dabei, dass sich das Industrielot auf der Lötstelle sich einigermaßen arrangiert.
Im Notfal muss ich ein paar mal KURZ und HEISS nachlöten.

Erst wieder löten wenn sich die Temperaturen beruhigt haben.
Schnell werden am Decoder die SMD-Löt-Verbindungen bei benachbarten Bauteilen weich.

Auch hier ziehe ich mäßig schnell die Löstpitze in Richtung Lötstellenanfang ab.
Damit überflüssiges Lot bei Bedarf hier entfernt werden kann.

Nun könnte man die Leitung der Löststelle zuführen.
Zu meinem Glück brauche ich dann eigentlich nur noch einen kleinen Tropfen Lötzinn,
und wichtig  dessen Schmelzseele. Also wieder vom Lötzinn 1mm abschneiden.

Alles so schön positionieren dass man bequem die Leitung mit der Pinzette hinführen kann.
Das Lötzinn wie eine Kobra die ihren Kopf hebt neben der Lötstelle in die Lötknete drücken.

So dass ich mit der Lötpitze einen schönen Tropfen vom "Kopf der Kobra" aufnehmen kann,
wenn ich ihn brauche.

Erst jetzt geht´s zum Eingemachten. Decoder nochamls g´scheid postionieren.
Entscheiden bei welcher Lötstelle man am dümmste anfängt.
Ort von innen nach außen, oder anders herum,
je nach Geschmack und Tagesform.

Dann den sauber abgschnittenen "Kobra-Kopf" des Lötzinns soweit hinbiegen, dass der Weg zur Lötstelle minimal wird.

Mit der linke Hand nehme ich dann die Ader mit der Metallpinzette auf,
und richte sie für die Lötstelle aus.
Führe sie zu und kann nun hier nochmals die Ausrichtung anpassen.
Manchmal auch neu aufnehmen.

So herangezittert an die Lötstelle....
Mit der rechten Hand die Löstpitze zum Kobrakopf führen und nur einen kleinen Tropfen
Lötzinn aufnehmen. Das muß recht schnell gehen.
Zu großer Tropfen und das Lötzinn würde zur anderen Lötstelle überfließen.
Dann weg damit und neu aufnehmen.

Die Lötspitze dann auf die Löstelle halten und die Ader zuführen.
Bis Alles ineinander überfließt. Maximal zwei-drei Sekunden.
Dann legt die rechte Hand die Lötspitze weg.
Schon ist man bei den wichtigsten 4 bis 5 Sekunden, die entscheiden ob es
eine schöne Lötstelle wird. Zittern ist hier strengsten verboten.
Das hängt nun alles von der Linken ab.

Ansonsten Strippe schnell wieder ablöten und weg damit.
Unter Umständen die Löstelle mit der Lötspitze und der Entlötsaugpumpe reinigen und neu benetzen.

Und nochmals versuchen. Man bemerkt dann schon seine Fähigkeiten.
In keinem Falle lange  "nachbraten".

Das klinkt aufwendiger als es ist.
Eben, reine Übungsache.

L.G.
Lutzl



Und wenn Du nicht so viele /
Zeilenschaltungen machtes', /
wie bei Rilke, /
könnte man Deine Beiträge /
vielleicht auch mal lesen. /
Wenn man wollte. /
Dann und wann. /
Des Nachtes.

Grüße, Peter W.
sorry off-Topic / SCNR
"Des nächtens"
lieber Peter.

Lieber kurze Sätze. Parenthesen vermeiden, und keine Monstersätze (Hypotaxen) bilden.
Lieber die Zeilen kurz halten.
Absätze damit der Lernende Zeit hat das Gelesene zu hinterdenken.
Wurde mir gelehrt. Eigentlich müsste ich noch jede Zeile einzeln nummerieren, und die Absätze gliedern
Es ist nicht ein Ablauf, sondern viele kleine Schritte, bei denen ein jeder förmlich nach Alternativen schreit.

Es ist ja nicht für Profis gedacht, die das sowieso aus dem FF machen.
Ohne da groß zu überlegen.

Sobald ich verschachtelte Sätze bilde, dann weißt Du bestimmt, dass es jetzt ironisch wird.
Ursprünglich wollte ich einen dreizeiler Schreiben, aber dann schoß es einfach aus mir heraus.
Wenn ein hocherfahrener Decodereinbauer hier Probleme hat, dann wurde vermutlich grundsätzlich etwas nicht richtig vermittelt. Das liegt oft an ganz kleinen Dingen. Vielleicht trifft eines davon zu.
Es ist schon fast alles geschrieben worden, außer den ganz kleinen Arbeitschritten.
Vielleicht hat der REFA-Kurs auch seine Zähen bei mir  hinterlassen.

Der Rilke hat das auch ganz bewusst gemacht, nicht aus "Spass und Tollerei".
Da haben es die Bläser und Trommler einfacher als die Saitenzupfer....

Wer kann schon nach einem ein Meter langen Notenblatt spielen, außer die Meister selbst.


L.G.
Lutzl

Hallo Elmar

Will Dich oder Deine Lötfähigkeiten im Bild in #28 nicht angreifen oder gar entmutigen, aber keine der Lötstellen oder Isolation der Litzen auf dem Bild sieht wirklich gut oder zumindest brauchbar aus....

Deshalb auch der Tipp mit den "Trockenlötübungen".... Da kannst Du die (für Dich) beste Technik üben und Dich an gute Resultate (Lötstelle, Meniskus der Lötstelle, Glanz, Litze und deren Isolation) herantasten. Auch Dein Fall von zwei Reihen zum Löten lässt sich so relativ einfach nachstellen.

Hatte in der Ausbildung zum Elektroniker einen zweiwöchigen Lötkurs gemacht, für SMD gab es dann noch mal eine Kurswoche extra, für bleifreies Löten lange nach der Ausbildung nochmal glaube ich eine Woche... Das kommt nicht von ungefähr, Löten braucht viel Übung, ein gutes Auge und ein gutes Timing sind entscheidend für eine gute Lötstelle.

Gruss
René
Nun,
der "Meniskus" ist die beim Löten entstehende Zinnanhäufung.

Kommt vom Drang einer Flüssigkeit die kleinste Oberfläche (Kugel) anzunehmen.
Wenn andere Kräfte nicht stärker sind.

L.G.
Lutzl
Gibt es eigentlich auch einmal ein einziges Thema, zu dem Hansi-Lutzl keinen verquasten Quark beizutragen hat? Das würd ich wirklich gern erleben.

Hallo Elmar,
würde es dir vielleicht helfen, wenn ich mal ein Video zum Thema Löten aufnehme?

Viele Grüße
Carsten
NEIN!!

https://de.wikipedia.org/wiki/Meniskus_(Hydrostatik)

Lutzl

Hallo,

das wichtigste ist dennoch: Lötstellen von dem alten Schmodder reinigen. Sonst wird's nur ein gekleckse.
Zum Üben empfehle ich nicht verzinnte Lötpads mit Nickel-Gold (NiAu) Oberfläche, dafür eignet sich z.B. Conrad 531413.
Bei den verzinnten Experimentierplatinen ist ja bereits bleifreies Lötzinn drauf.

Grüße, Peter W.


#42 Hallo Carsten!

Ich finde, das ist eine sehr sympathische Idee, die vermutlich nicht nur mir zugutekommen würde. Unbescheiden und eigennützig, wie ich manchmal bin, würde ich Dich gern bitten, auch ein Video über das Verzinnen anzufertigen. Du merkst in #29 zu recht an, daß man neben meinen Lötstellen das blanke Kupfer sieht. Dieser Effekt tritt bei mir häufig beim Verzinnen auf. Während das Ende der Litze verzinnt wird, wird die Ummantelung der Litze so warm, daß ein kleines Stück davon schmilzt. Und dann ist eben das kurze Stück Kupfer zu sehen. Wenn ich das dann nachverzinne, schmilzt wieder ein Stück Ummantelung .....

Wenn Du uns den Trick zeigen könntest, wie Du das Ende verzinnst, ohne daß die Ummantelung sich zurückzieht, wäre das eine große Hilfe. Aber bitte mit "echter" Decoderlitze!

Schon im Voraus herzlichen Dank!

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,
ganz ohne schrumpfen gehts auch bei mir nicht, aber normalerweise wird eher das Zinn bis unter die Isolierung gesaugt. Wenn das bei dir nicht klappt nehme ich an, dass bei dir das Flussmittel schon verdampft, bevor zu das Zinn ans Kupfer bringst. Wenn die Litze dann vielleicht gar schon etwas korrodiert ist, hast du den Salat.

Ich werd mal ein Video machen. Hoffentlich krieg ichs halbwegs scharf hin :)

Viele Grüße
Carsten
Hallo,

ich habe mal einige Photos gemacht. Carsten wird ja noch ein Video machen.
Die Bilder sind selbsterklärend:


Grüße Michael Peters

Die von Michael Peters zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Hallo Elmar,
so, ich habs mal versucht aufzunehmen:
https://www.youtube.com/watch?v=wGQk2f7ZZ2U

Das Verzinnen ist mir im ersten Anlauf nicht so dolle gelungen, arbeitet sich etwas doof so weit hinten auf dem Tisch :) Leider war ich bei den weiteren Versuchen komplett aus dem Fokus, da war nichts mehr zu erkennen. Man sieht aber dann beim Anlöten der Litze, wie es aussehen sollte.

Als Alternative zu meiner zugegebenermaßen leicht fummeligen Variante beim Verzinnen kannst du auch die Litze in etwas Flussmittel stippen, einen Tropfen Zinn auf den Lötkolben nehmen und dann ohne den Zinndraht die Litze verzinnen. Das Flussmittel aus dem Draht verdampft zwar schnell, aber da du welches an der Litze hast macht das nichts. Diese Variante hilft auch, wenn die Litze schon alt und angelaufen ist.

Viele Grüße
Carsten
@Carsten #48:

Super !!
so soll´s aussehen: glänzende Oberfläche ! und kurze Lötdauer!
Gruß
Günter
Hallo Carsten!

Entschuldige bitte, daß ich erst heute antworte, aber gestern war einfach beruflich zu viel los.

Danke für das Video! Das sieht wirklich sehr gut aus. Ich werde versuchen, dem nachzueifern.

Mit Deiner Bemerkung zum Verzinnen hast Du allerdings eine neue Frage für mich aufgeworfen. Du schreibst, man könne die Litze vor dem Verzinnen in Flußmittel stippen. Ich habe daraufhin bei Conrad "Flußmittel" eingegeben und 58 Angebote erhalten. Welches ist nun richtig? Kolophonium dürfte zum "Stippen" zu hart sein. Dann gibt es noch Lötwasser, -öl, -fett und -honig. Manche lösen Korrosion aus, andere nicht. Bei manchen steht ein sehr spezieller Verwendungszweck bei, z. B. zu Löten von Titan oder Zinkdraht ....  Welches würdest Du mir empfehlen?

Noch eine Frage zum Verzinnen: Ich habe bisher zum Verzinnen von Decoderlitze Lot mit 0,5 mm Durchmesser genommen. Nimmst Du das auch, oder geht es mit dickerem besser?
Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,
kein Problem, wir sind hier beim Hobby :)

Für Elektronik geeignetes Flussmittel ist Kolophonium. Das ist normalerweise fest, lässt sich aber in Alkohol (z.B. Brennspiritus) auflösen und auf die gewünschte Konsistenz bringen. Wenn du es lieber fertig haben willst, kannst du den Löthonig nehmen, der ist ziemlich zähflüssig, wie Honig eben. Ist nicht sehr billig, aber man braucht ja nicht so viel. Meine erste Tube ist jetzt leer und hat grob geschätzt 2 - 3 Jahre gehalten, wobei ich natürlich sehr viel löte.

Achte beim Kauf von Flussmittel nur darauf, dass es säurefrei ist - das löst sonst die Korrosion aus. Kauf dir auch gleich bisschen Brennspiritus, damit bekommst du die braunen Flecken weg, die nach dem Löten mit Flussmittel entstehen können.

Welche Litze du nimmst ist mehr oder weniger bedeutungslos. In N haben wir ja notorisch Platzprobleme, da macht sich dünne Litze besser. Dickere Litze lässt sich ggf. besser führen, weil sie einfach starrer ist. Such dir einfach die für dich passende Größe raus, ich fahre wie gesagt mit der ganz dünnen von Mayerhofer am besten. Damit lässt sich problemlos auch eine Verbindung zwischen Lok und Tender herstellen, ohne dass es zu steif wird.

Viele Grüße
Carsten
Hallo Elmar

Löse Kolophonium ganz einfach in einem  kleinen Glas mit Spiritus auf.Ich gebe gerade soviel Spiritus zu, das das  Kolophonium keine Fäden zieht.
Ein kleines Wurstglas ist ideal nicht so hoch man kommt gut ran.
Vor dem verschließen mit dem Deckel spanne ich etwas Frischhaltefolie über die Öffnung.
Das verhindert das der Deckel eventuell anklebt.

Gruß Klaus
Hallo Carsten!

Danke für Deine ausführliche Antwort! Meine letzte Frage hast Du offenbar mißverstanden. Ich fragte nicht nach der Dicke der Litze, sondern nach der Dicke des Lötzinns. Die Litze ist in meinem Fall vorgegeben, Decoderlitze eben.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,
ich bin zwar nicht Carsten, darf aber vielleicht auch antworten
zwischen 0,3mm und 0,5mm lässt sich das Lot gut dosieren, auch hier gilt: probieren.
Wichtig ist:
- säurefrei (wurde oben schon geschrieben)
- Flussmittel auf Kolophonium-Basis

LG
Günter
Hallo Elmar,
ah, das hab ich missverstanden. Mein Lot hat glaub 0,5 mm. Achte bei bleifreiem Lot auf einen Silberanteil und, wie Günter schrieb, auf eine säurefreie Flussmittel-Seele. Ich hab eine Rolle bei Conrad gekauft, kam glaub um die 30 € und wird jetzt seit mindestens 4 Jahren genutzt - Ende nicht absehbar :) Der auf den ersten Blick hohe Preis vertut sich also.

Viele Grüße
Carsten
Hallo Günter, hallo Carsten!

Dann bin ich zumindest in dieser Hinsicht schon mal richtig. Das silberhaltige Lötzinn ist auch schon angekommen. Jetzt muß ich nur noch Zeit finden, um erste Versuche damit zu machen.

Aber jetzt erst mal Gute Nacht!
Elmar
Hallo Elmar,
und bei bleifrei, wie gesagt, sollte auch ein kleiner Eisenanteil drin sein - den Lötspitzen zu liebe. Übrigens - bleifreie Lötstellen glänzen nicht, sondern sind immer matt.

Viele Grüße,
Torsten
Hallo Torsten,
da hast Du mich jetzt aber erwischt
LG
Günter
Hallo!

Heute bekam ich eine sehr erhellende E-mail von Doehler&Haass, aus der ich ersehen konnte, daß ich völlig auf dem falschen Dampfer war. Die schönen glänzenden Erhebungen auf den Lötpads sind gar kein Lötzinn, sondern Lötpaste von der Decoderherstellung. Jetzt wird mir einiges klar .....

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,
Lötpaste *ist* Lötzinn. Wenn man sich das Zeug anschaut, sind das kleine Zinnkügelchen in einer Paste (dürfte zumindest teilweise Flussmittel sein). Beim maschinellen SMD-Löten wird auf die Platine eine Schablone gelegt, diese hat Löcher an den zu bestückenden Lötflächen. Darauf wird nun die Lötpaste gegeben und abgezogen, wenn die Schablone jetzt entfernt wird, sind die Lötflächen mit der Paste beschichtet. Im nächsten Schritt setzt ein Automat die Bauteile an ihren Platz, die Lötpaste hält sie dann gleich an Ort und Stelle. Danach kommt die Platine in den Ofen, das Zinn in der Paste schmilzt und die Bauteile sind verlötet.

Evtl. meintest du, dass da noch Flussmittelreste drauf waren. Das kann durchaus sein, speziell wenn noch Kabel angelötet waren. Diese Reste sollten erstmal runter, bevor man versucht zu löten. Dazu nimmt man, wie gesagt, am besten Alkohol, z.B. Brennspiritus. Das bisschen Zinn auf den Kontaktflächen ist auch zu wenig um ein Kabel sicher anzulöten, da brauchts schon etwas mehr.

Viele Grüße
Carsten


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